Handicap 1: Die neue Nordwestbahn - wohl 25R/07L - soll auch nur 2800 m lang werden. Daher sind von dort keine vollbeladenen Heavies (z.B. A380) starten.
Sie ist aber nur als reine Landebahn geplant. Dass sie keine 4000m lang ist, halte ich auch für ein großes Manko, ist aber wohl geographisch nicht anders umsetzbar.
Es werden hier also primär 737/A320, bis max. zur 757 (?) landen können. Immerhin besser als gar nichts...
Handicap 2: Die Rollwege zu T1 und vor allem T2 wären recht lang.
...und erst recht zum geplanten T3, welches ja im Süden des Geländes errichtet werden soll.
In hiesigen Zeitungen war vor Längerem zu Lesen, dass LH deswegen auch nicht in das geplante T3 umziehen würden, da die Rollwege von der Nordwestbahn bis in den Süden viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden (Fraport kann ja heute schon die 45 Min. Umsteigezeit nicht mehr halten).
Handicap 3: FRA verpflichtet sich mit der neuen Bahn ein Nachtflugverbot von 23:00-05:00 einzugehen. [
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Heutzutage undenkbar für einen Grossflughafen (siehe die BBI-Kritik).
Selbst die CDU beharrte auf dem Nachflugverbot aus Bedingung schlechthin für den Ausbau. Bloß werden so Airlines, die auf die Nacht angewiesen sind (nicht nur "Urlauberbomber"), sondern v.a. auch LH Cargo arg in Begrängnis gebracht.
Der Bund hat nunmal FRA als Prioritätsflughafen Nr.1 gelistet ohne auf die verbaute Zukunft zu blicken.
Intelligenter wäre es auf dezentrales Luftverkehrskonzept zu setzen dessen Vorboten sich bereits in MUC, DUS, TXL und HAM ankündigen. Dort entstehen die Langstreckenverbindungen, die vorher ein fester Kandidat für FRA gewesen wären. Und LH wird eines Tages auch noch dahinter kommen
Der Staat kann Airlines aber nicht vorschreiben, wo sie ihre Drehkreuze errichten. Und außerdem ist FRA ja eher aus traditionellen Gründen ein Drehkreuz (eben über Jahrzehnte gewachsen und dazu geworden), ähnlich wie es auch MUC erging.
Mit Sicht auf die Bevölkerungsstruktur müsste "der" deutsche Airport schlechthin sicherlich in NRW liegen.
Leider hast du recht mit der Aussage, dass es rings um FRA recht "eng" ist. Zweifelsohne ist die Umgebung des Flughafens sehr suboptimal. Eine Expansion ist so äußerst schwierig, wie man an dem zähen Ablauf ja erkennen kann. Wenn FRA dann in einigen Jahren (10?) wieder an die Grenzen der Kapazität stößt, wird man gar nicht mehr weiter ausbauen können, es sei denn man siedelt anstatt Chemiewerken, dann ganze Kleinstädte um. :whistle:
PS: Wie ist das eigentlich in MUC mit den beiden Parallelbahnen: ist da ein echter Parallelbetrieb möglich oder muss, wie in FRA, versetzt angeflogen werden (Reißverschlußverfahren), weil die beiden Landebahnen zu dicht nebeneinander liegen. Wie ist das denn in MUC?