Crosswind/Böenanfälligkeit bei BAe/Avro

Andy@MUC

Mitglied
Servus zusammen,

beim Mitverfolgen von Zürich-ATC ist mir heute aufgefallen, dass wegen den starken Winden vor allem Flugzeuge vom Typ BAe/Avro von Go-Arounds betroffen waren.

Jetzt meine Frage: Ist dieser Flugzeugtyp besonders (Seiten)windanfällig oder war das nur Zufall? Avros sind ja in ZRH recht häufig anzutreffen...

Vielen Dank schomal für Eure Infos!

lg Andy
 
Was ich heute so nebenbei beobachten konnte, waren in ZUE fast alle Flugzeugtypen davon betroffen. Ich denke, es lag eher daran, dass verhältnismäßig viele Avros angeflogen sind.
 
Der AVRO ist bei Seitenwind eigentlich sehr angenehm zu fliegen.

Im Gegensatz zum modernen FBW-Klump macht der Flieger genau das was der Pilot will. Ausserdem bietet er als Hochdecker die Möglichkeit, mit soviel 'Wing Low' wie der Wind es erfordert anzufliegen, ohne dass umittelbar die Gefahr eines Strikes mit Wingtip oder Engine besteht.

Die große Seitenflosse und -Ruder (die einen einseitigen Dual-Engine-Failure ausgleichen können müssen) helfen dabei, dem Low Wing ausreichend Cross-Control entgegen zu setzen.

Ist schon recht lange her, aber ich erinnere mich an einen sehr windigen Anflug auf Olbia mit >40 Knoten Crosswind -> No Sweat!

Das Problem bei sehr böigen Winden ist nicht so sehr der Wind alleine, sondern die u.U. starken Schwankungen in der Geschwindigkeit wenn eine Böe kommt oder geht. Diese sind aufgrund der Trägheit der Masse nur verzögert auszugleichen und in Bodennähe ist ein deutliches Unterschreiten der Anfluggeschwindigkeit ebensowenig akzeptabel wie eine deutliche Overspeed. Erschwerend kommt hinzu, dass in Bodennähe vermehrt Turbulenzen von Windablenkungen durch das Gelände oder Gebäude auftreten.

Wenn es mal wieder richtig 'hackt', sollte man eigentlich hoffen, dass es viele Go-Arounds gibt - ist sicherer als zu versuchen eine Landung zu 'erzwingen'.

Gruß MAX
 
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