Zukunft der Lufthansa

AF hat aber auch Auflagen bekommen.
Aber LH verstehe ich nicht. Geld haben wollen, aber keine Mitsprache oder Auflagen haben wollen.
Ich kaufe doch nicht bei einem Unternehmen in großem Stil Aktien und möchte dann kein Mitspracherecht haben, wie mein Geld verwendt werden soll.

CS musste es auf alle Fälle versuchen, vielleicht wäre es ja ein Lucky-Shot geworden.
Außerdem schmälern die EU-Auflagen auch die Aussichten des "Neu-Aktionärs", insofern darf man auf Merkel hoffen.
By the Way, was soll die Übertragung von Slots aktuell den bringen. Wenn die PAX-Zahlen so langsam steigen wie kolportiert,
müßten die erstmal von der neuen Airline mühsam mit Leben gefüllt werden.
 
Hat irgendwer hier die Bedingungen von AF genau gelesen? Oder die von LH? Soweit ich weiß, ist das bisher alles nur "kolportiert" ...
Was ich gehört habe ist, dass AF 2% SAF/Sustainable Aviation Fuel verwenden muss (finde ich gut, kostet aber ein Vermögen). Außerdem müssen die Strecken aufgeben (Kurzstrecke, wo es TGV gibt) ... aber erst sollten wir beide Agreements incl Kleingedrucktem genau lesen um endgültig zu urteilen, oder?
 
Ryanair will sich ja auch bei der EU noch beschweren wegen Wettbewerbsverzerrung blabliblub - aber glaube nicht, dass das große Erfolgsaussichten hat.
 
Ja, hier geht es um eben jene LSG-Töchter mit operativem Betrieb, die ich gemeint hatte. Über Firmen, die in Steueroasen kein operatives Geschäft betreiben - deren dortige Existenz also fragwürdig wäre - habe ich aber noch nichts gelesen. Wer behauptet, dass solche Firmen aus Gründen der Steuervermeidung existieren, muss das mit harten Fakten belegen.
So ganz durchsichtig scheint das Ganze laut diesem Bericht allerdings nicht zu sein:
 
Neben den operativen Töchtern, die man getrost außen vorlassen sollte/könnte, gibt es ja schon auch ein paar andere Themen - zB die Finanzierung der Flugzeuge. Das Problem hier ist halt, dass man im internationalen Wettbewerb steht und EK, QR & Co hier machen können, was sie wollen ...
 
Mittlerweile gibt es zum Slot-Streit mehr Infos:
So will die EU (bzw. Margrethe Vestager) "dass die Lufthansa in Frankfurt und München bis zu 20 Flugzeuge und die dazugehörigen Start- und Landerechte an Wettbewerber abgibt – und zwar dezidiert an Billiganbieter wie Ryanair."
Die Lufthansa bietet ihrerseits an, 3 Slotpaare (2 in FRA, 1 in MUC) abzugeben, und nur unter bestimmten Bedingungen (u.a. nicht an Airlines, die selbst Staatshilfen bekommen haben).
Mal schauen wie sich das Ganze weiter entwickelt.

Quelle: Handelsblatt
 
Interessant hier ist vor allem das Verhältnis zum AF Deal, der ja schon durch gewunken ist von der EU. Nicht, dass wir die Details kennen, aber das wird noch spannend ...
 
... dh das am Ende der Deal in DE auch abgeändert werden wird? Die Politik kann sagen "wir habens versucht", was ja zumindest das Linke Spektrum massiv wünscht und am Ende heißt es eben "ging nicht anders" ... :)
 
Ich bin und bleibe einfach mal gespannt, wie sich dieses Prozedere weiterentwickelt. Kann mir eine baldige Entscheidung nur wünschen, damit endlich Klarheit herrscht
 
Tja eine interessante Frage, logischerweise müsste man sagen dass das so durchgehen müsste, wobei dann immer noch die Frage bleibt ob auch automatisch die Slots an die LH zurückgehen?
Allerdings könnte es hypothetisch auch sein, dass Brüssel schon bei der Konkurrenz vorgefühlt hat, ob ein solches Verfahren Bieter findet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass MOL und andere kein grundsätzliches Interesse hätten. Das Wizz Engagement in MXP zeigt ja, dass auch in diesen Zeiten gewisse Experimentierfreudigkeit besteht.
 
Slots verstehe ich ja noch. Aber immer wieder ist (fälschlicherweise?) auch von Flugzeugen die Rede. Mal heißt es LH soll sie abgeben, dann im gleichen Artikel ist von aus dem Verkehr ziehen die Rede. Jeder nur mögliche Konkurrent hat doch momentan genug eigene Flugzeuge geparkt und keine Bedarf an Überlassungen. Ist das ein Missverständnis welches sich weiter verbreitet oder eine ernsthafte Forderung?
 
Hier ist es jetzt endlich offiziell. Tatsächlich nur noch die Rede von Slots...

"Die Lufthansa wird demnach verpflichtet, an den Flughäfen Frankfurt und München je einem Wettbewerber zur Stationierung von je bis zu vier Flugzeugen, bis zu 24 Start- und Landerechte (Slots), also rechnerisch drei Start- und drei Landerechte pro Flugzeug und Tag, zu übertragen. Diese Option steht für zumindest anderthalb Jahre nur neuen Wettbewerbern an den Flughäfen Frankfurt und München zur Verfügung. Falls jeweils kein neuer Wettbewerber von der Option Gebrauch macht, wird die Option auch auf vorhandene Wettbewerber an den jeweiligen Flughäfen erweitert.

Die Slots sollen im Rahmen eines Bieterverfahrens zugeteilt werden. Die Slots sollen nur von einem europäischen Wettbewerber übernommen werden, der selbst keine wesentliche staatliche Rekapitalisierung aufgrund der Corona-Pandemie erhalten hat."


 
Die Slots sollen nur von einem europäischen Wettbewerber übernommen werden, der selbst keine wesentliche staatliche Rekapitalisierung aufgrund der Corona-Pandemie erhalten hat."

Was ist eine wesentliche staatliche Rekapitalisierung, sprich von welcher Summe X reden wir da? Aktuell hat einzig Wizz Air keine staatliche Unterstützung bekommen. Selbst Ryanair hat sich schon 600 Mio Pfund aus Großbritannien in die Tasche gesteckt - für einen Flieger im britischen AOC übrigens. Kann mir keiner erzählen, dass die Gelder nicht auch nach Irland wandern.
 
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