Nepal Accident / Dangerous Airports

Also, ist sowas noch zu verantworten? Kann die reine General Aviation und Bedarfsfliegerei sich diesen Fragen entziehen? [...]
Zweiklassengesellschaft der Passagiere bei Sicherheitsfragen?

Wenn man mehrfach erlebt hat, welche 'Überraschungen' bereits eine kurze RWY mit einem Slope in der Größenordnung von 0,8%-1,0% zu bieten hat in Sachen optische Illusionen, Landetechnik uvm. (meine Lieblingsbeispiel NAP)dann fehlen mir einfach die Worte zu solchen Verfahren im gewerblichen Flugbetrieb.

Da kann dann auch die Crew noch so erfahren sein (wobei solche 'Zuckerl' idR vom 'Management' geflogen werden und die sind zwar auf dem Papier Ausbilder und sehr erfahren, aber fliegen nur wenige Stunden im Monat), wer glaubt dass hier die üblichen Sicherheitsmargen ansatzweise vorhanden sind, der geht wohl auch in der 3. Welt über die Strasse ohne nachzuschauen wenn die Ampel grün ist.

Aber selbst in D gibt es da recht 'interessante' Varianten aus der Rubrik versuchte Transportgefährdung, mir ist es unerklärlich wie man z.B. gewerblichen VFR-Verkehr mit ATR oder DO228 erlauben kann, gewerblichen Single-Pilot-IFR-Verkehr.

Oder (ganz anderes Beispiel) die eFB-Lösung einer recht großen deutschen Airline. eFB heitß electronic Flight Bag und ersetzt die An- und Abflugkarten (= $$$$$ sparen), wobei leider einige Airlines die Lösung wählen die Karten einfach auf einen normalen LapTop zu packen (also ein nicht fest eingebauter Rechner, sonst müsste dieser extra zugelassen werden, damit nur noch $$ anstatt $$$$$ sparen). Da er aber nicht zugelassen ist, muss der Rechner zum Ab-/Anflug abgeschaltet werden muss, da gewinnt der Ausdruck 'Blindflug' doch gleich an Bedeutung. :mad:

Aber gaaaanz ruhig bleiben, ist doch alles zugelassen und damit safe. Oder etwa doch nicht...

Gruß MAX
 
Hi Max!
Aber selbst in D gibt es da recht 'interessante' Varianten aus der Rubrik versuchte Transportgefährdung, mir ist es unerklärlich wie man z.B. gewerblichen VFR-Verkehr mit ATR oder DO228 erlauben kann, gewerblichen Single-Pilot-IFR-Verkehr.

Wer denn?

chk6
 
Ich glaube, das ist immer eine Abwägung. Im Fall von Lukla ist wahrscheinlich dann ein Muli-Tour für eine Woche oder 2 Tage mit klapprigen Autos auf eine alles andere als Din-normierte "Strasse". Wahrscheinlich würden so mehr Leute umkommen, wenn das Minibus in eine Schlucht landet... Und wer da hohe Berge erklimmen will, hat schon eigentlich ein nicht zu vernachlässigen Risiko, nicht lebendig zurückzukommen (oder dort für die Ewigkeit bleiben). Ob allen das richtig bewusst ist, mag ich zu bezweifeln, aber ein bisschen Selbstverantwortung muss man auch voraussetzen können. Es ist kein Betriebsausflug im Hochseilgarten...
Anders würde ich die Beispiele hier in Europa bewerten. Da alles genehmigt ist, sollte man davon ausgehen können, dass das Risiko nicht viel höher ist als sonst beim Fliegen.
Gruß,
Cirrus
 
Gerade das Versorgungs- und Entwicklungsargument sollte doch eher auf
Helikopter hinweisen, deren man sicherlich einen Typ fände, der dort
rationeller eingesetzt werden könnte als diese Art Kleinflugzeuge. Das
Reisezeitenargument ist bei Nepals Ausdehnung eher schwach (zumal die o.g.
STOLs vglw. langsam cruisen) und die Fähigkeit einer langsamen
Annäherung an den Landeplatz sollte auch das Design satellitengestützter IFR-
Procedures ermöglichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade das Versorgungs- und Entwicklungsargument sollte doch eher auf
Helikopter hinweisen, deren man sicherlich einen Typ fände, der dort
rationeller eingesetzt werden könnte als diese Art Kleinflugzeuge. Das
Reisezeitenargument ist bei Nepals Ausdehnung eher schwach (zumal die o.g.
STOLs vglw. langsam cruisen) und die Fähigkeit einer langsamen
Annäherung an den Landeplatz sollte auch das Design satellitengestützter IFR-
Procedures ermöglichen.

Hubschrauber sind einfach teurer im Betrieb und Unterhalt als Flugzeuge. Gerade in ärmere Länder wohl nur sehr schwer zu betreiben. Einzig da wo man keinen Platz für Landebahnen hat wird man die altersschwachen russischen Hubschrauber verwenden.
 
Letztlich ist es eine volkswirtschaftliche Entscheidung, die die nepalesische
Regierung zu treffen hat, nicht ich. Nepal sucht den wirtschaftlichen Austausch
mit anderen Nationen; Kathmandu ist mW noch immer ohne Radar. Just tell
it people
. Das gilt ebenso für die o.g. Anspielung von Max. Die Leute
glauben
, Ticket gleich Ticket, Operator gleich Operator; irgendjemand
"verdient" damit sein Geld, die seriösen werden auf diese Weise unterminiert.

Das ist das ärgerliche.
 
Die Reisezeit ist vielleicht nicht das Problem, sondern die fehlende Strassen. Aus der englischen Wiki
Internally, the poor state of development of the road system (22 of 75 administrative districts lack road links) makes volume distribution unrealistic.
Was ich irgendwann über die Gegend (gut, es kann woanders, aber in Nepaloder Everest-Nähe gewesen sein) gelesen habe, war wirklich nicht vergleichbar mit was man kennt, wirklich 2 Tage um die wenige Kilometer zu fahren. Strassen werden schnell unpassierbar bei Regen, etc..
Das heisst nicht, dass man nicht unternehmen soll, um es zu verbessern, aber die Realität ist dort eine ganz andere.
Gruß,
Cirrus
 
OT

Ich möchte nicht dem Wahn verfallen die möglichen Probleme Nepals am
Schreibtisch zu lösen, aber wenn denn schon "volume distribution unrealistic"
ist, nehme ich doch statt eines Stakkatos von Twin Otters - um einen
möglichst regelmäßigen, geregelten und zuverlässigen Versorgungsverkehr zu
etablieren - schnellstmöglich einen schweren Helikopter, falls sich denn damit
größere navigatorische Unabhängigkeit realisieren ließe.

OT
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wenn es so einfach wäre, dann hätten sie es längst gelöst... ;)
Aber gut, ich bin auch kein Nepal-Expert.
 
Was haltet ihr von gewerblichem Flugverkehr mit 2-Motorigen Flugzeugen, und einer 480 Meter langen Runway? Und das als tagtägliche Praxis - wohlgemerkt hierzulande, und nicht etwa irgendwo im Nirvana?

DLH ist nunmal nicht the one and only way, auch wenn das man einem nicht schmecken will.
 
Seebäderdienste.

Insgesamt wenige Berge.

Welche deutsche Ortschaft mit 480m wird denn gewerbsmäßig aus der Luft
versorgt? Helgoland?
 
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