Ausbau MUC: Wachstum, Umweltschutz & Nachhaltigkeit

AEtron

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lol, yolo, Internet rulzzz. Oh mein Gott! Warum bitte sollte der Flughafen einen Internetausbau finanzieren? Das Geld ist zwar nur geliehen, aber die Gesellschafter wollen es im Moment ja nicht zurückgezahlt bekommen. Daher sollte man sich hier endlich mal von dem Trugschluss verabschieden, dass das Kapital des Flughafens für irgendetwas anderes als den Flughafen selbst verwendet werden kann (Ausnahme 2. Stammstrecke - weil hier aktue Geldnot herrscht, wird darüber nachgedacht einen Teil des Darlehens loszueisen).

Spar dir die Komplimente. Wenn man auf die Bremse tritt wird man Überholt. Und irgendwann ist man nicht mehr leistungsfähig. Dass der Flughafen aktuell noch gerade so ausreichend ist, ist doch unbestritten. Aber es geht hier schließlich um eine langfristige Investition mit der 3. Bahn. (Auch hier: Investition, keine Subvention von lokalen Bauunternehmen.)

Gruß
T.H.

Spar Dir bitte den herablassenden Ton. Ich war in keinster Weise bisher in irgend einer Weise persönlich. Danke!

China hat z.B. versäumt auf die Bremse zu treten. Die Folgen sieht man jetzt: horrende Umweltverschmutzung. Smog und Feinstaubwerte jenseits von Gut und Böse. Die bezuschusste Wirtschaftsblase bricht auch gerade krachend zusammen.
Indien das gleiche Spiel. Brasilien ist der nächste Kandidat. Hier wird gerade der halbe Amazonas Urwald in Holz und sonstige Plantagen umgewandelt. Die Regierung schaut dem tatenlos zu. GERADE Menschen die in der Flugbranche arbeiten (die ja auch vom Tourismus lebt) sollten hier mal nachdenken! Die Länder in denen man noch intakte Natur bewundern kann, schwinden dahin.

Im Gegenteil: wenn wir JETZT nicht auf die Bremse treten dann ist der Ofen bald aus. Die Klimaziele mit +2 Grad Erwärmung sind schon nicht mehr zu schaffen. Mittlerweile gibt es wohl keinen mehr, der den Klimawandel ernsthaft bestreitet - das war vor kurzem noch Anders. Da wurden Klimaforscher die auf die Problematik hinwiesen auch als Spinner tituliert.
Dazu passend von heute:
http://www.aero.de/news-23427/Schadstoffausstoss-verdoppelt-sich-bis-2035.html
 
Spar Dir bitte den herablassenden Ton. Ich war in keinster Weise bisher in irgend einer Weise persönlich. Danke!

China hat z.B. versäumt auf die Bremse zu treten. Die Folgen sieht man jetzt: horrende Umweltverschmutzung. Smog und Feinstaubwerte jenseits von Gut und Böse. Die bezuschusste Wirtschaftsblase bricht auch gerade krachend zusammen.
Indien das gleiche Spiel. Brasilien ist der nächste Kandidat. Hier wird gerade der halbe Amazonas Urwald in Holz und sonstige Plantagen umgewandelt. Die Regierung schaut dem tatenlos zu. GERADE Menschen die in der Flugbranche arbeiten (die ja auch vom Tourismus lebt) sollten hier mal nachdenken! Die Länder in denen man noch intakte Natur bewundern kann, schwinden dahin.

Im Gegenteil: wenn wir JETZT nicht auf die Bremse treten dann ist der Ofen bald aus. Die Klimaziele mit +2 Grad Erwärmung sind schon nicht mehr zu schaffen. Mittlerweile gibt es wohl keinen mehr, der den Klimawandel ernsthaft bestreitet - das war vor kurzem noch Anders. Da wurden Klimaforscher die auf die Problematik hinwiesen auch als Spinner tituliert.
Dazu passend von heute:
http://www.aero.de/news-23427/Schadstoffausstoss-verdoppelt-sich-bis-2035.html

Der Flugverkehr ist aktuell allerdings nur für 2% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Mit neuen CO2-Regulierungen soll dieser Wert auch in Zukunft eingegrenzt werden:
http://www.aerotelegraph.com/wie-icao-vorschlag-co2-reduktion-airbus-und-boeing-trifft

Warum jetzt wieder die Luftfahrtbranche als Sau durchs Dorf getrieben wird, verstehe ich da nicht...
 
Luftverkehr, Umweltschutz & Nachhaltigkeit ...

... unter besonderer Berücksichtigung von Direkt- versus Hub-Konzepten, könnte ich direkt anfügen.

Bitte die angerissene Thematik zum Zustand des Heimatplaneten hier weiter verfolgen, soweit gewünscht und notwendig.

M.erci!
 
Der Flugverkehr ist aktuell allerdings nur für 2% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Mit neuen CO2-Regulierungen soll dieser Wert auch in Zukunft eingegrenzt werden:
http://www.aerotelegraph.com/wie-icao-vorschlag-co2-reduktion-airbus-und-boeing-trifft
Warum jetzt wieder die Luftfahrtbranche als Sau durchs Dorf getrieben wird, verstehe ich da nicht...

Die Zahl von 2% ist rein bezogen auf die Mengedes CO2- Ausstoßes wohl richtig, das UBA gewichtet diesen Ausstoß lt Angaben von BUND deutlich höher: "Der Anteil des Flugverkehrs an den globalen CO2-Emissionen beträgt nach vorsichtigen Schätzungen etwa zwei Prozent. Doch Flugzeuge emittieren neben CO2 auch Stickoxide, Ozon, Sulfate, Ruß und Wasserdampf und das auch in den besonders sensiblen Luftschichten der unteren Stratosphäre. Das Umweltbundesamt geht in der Summe von einer erhöhten Klimawirksamkeit der CO2-Emissionen von Flugzeugen um den Faktor zwei bis fünf aus."

Und: Niemand hat gesagt, dass nur die Luftfahrtbranche durchs Dorf getrieben werden soll;D.
 
In München soll dann bitte keiner rumheulen wenn das Wachstum dort stattfindet und nicht in MUC.

Ich bin aus dem Erdinger Landkreis, hier aufgewachsen und daheim. ICH und viele andere brauchen kein Wachstum mehr. Ungebremstes Wachstum nennt man in der Medizin Krebs. Und genau so empfinde ich das inzwischen. Umgehungsstrasse hier, Autobahn da, Gewerbegebiete irrwitziger Ausdehnung dort, S-Bahn Trasse, Neubaugebiete an jeder Ecke, 3. Startbahn... Flächenverbrauch und Versiegelung ohne Rücksicht auf inzwischen klar ersichtliche Konsequenzen. Verkehr und Staus an jeder Ecke. Mir reicht´s, das ist weder gesund noch wünschenswert für die Bevölkerung und erzeugt kein angenehmes, lebenswertes Umfeld. Man müsste halt mal endlich dem ewigen Wachstum als goldenes Kalb abschwören. Gerade im Erdinger/Freisinger Raum wird Boden in einer Geschwindigkeit versiegelt, daß mir schwindelig wird. Qualität statt Quantität kann auch mal ein möglicher Weg sein. Ich hab gar kein Problem damit, wenn andere Städte oder Länder den grossen "Flughafendeal" machen. Erklärt mir jetzt nicht, daß man ohne Wachstum langsam abgehängt wird und wir ja unbedingt weitere Arbeitsplätze brauchen. Is mir inzwischen auch wurscht, es gibt auch andere, gemässigtere Wege. Mich kotzt die gnadenlose Vernichtung meiner Heimat nur noch an.

Andreas- trotzdem Flugzeugfan und gerne am Zaun
 
Ich bin aus dem Erdinger Landkreis, hier aufgewachsen und daheim. ICH und viele andere brauchen kein Wachstum mehr. Ungebremstes Wachstum nennt man in der Medizin Krebs. Und genau so empfinde ich das inzwischen. Umgehungsstrasse hier, Autobahn da, Gewerbegebiete irrwitziger Ausdehnung dort, S-Bahn Trasse, Neubaugebiete an jeder Ecke, 3. Startbahn... Flächenverbrauch und Versiegelung ohne Rücksicht auf inzwischen klar ersichtliche Konsequenzen. Verkehr und Staus an jeder Ecke. Mir reicht´s, das ist weder gesund noch wünschenswert für die Bevölkerung und erzeugt kein angenehmes, lebenswertes Umfeld. Man müsste halt mal endlich dem ewigen Wachstum als goldenes Kalb abschwören. Gerade im Erdinger/Freisinger Raum wird Boden in einer Geschwindigkeit versiegelt, daß mir schwindelig wird. Qualität statt Quantität kann auch mal ein möglicher Weg sein. Ich hab gar kein Problem damit, wenn andere Städte oder Länder den grossen "Flughafendeal" machen. Erklärt mir jetzt nicht, daß man ohne Wachstum langsam abgehängt wird und wir ja unbedingt weitere Arbeitsplätze brauchen. Is mir inzwischen auch wurscht, es gibt auch andere, gemässigtere Wege. Mich kotzt die gnadenlose Vernichtung meiner Heimat nur noch an.

Andreas- trotzdem Flugzeugfan und gerne am Zaun
Ach, schöner hätte ich das auch nicht formulieren können!
 
Jetzt sind die Argumente ausgegangen, oder?
Wer hier Heimatvernichtung kolportiert, muss mit gutem Beispiel voran gehen:
Auto verkaufen, das produziert ja CO2
Das Heizen mit Öl oder Gas sofort einstellen, produziert ja auch CO2
Mit der Bahn fahren - ein NO GO, produziert ja Lärm und vernichtet die Heimat
Fleischkonsum - sofort einstellen, die Massentierhaltung von Rindern produziert auch CO2
In den Urlaub fliegen - geht auch nicht, der Flughafen vernichtet die Heimat

Das ist mal wieder typisch...
Wasser predigen und heimlich Wein trinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt sind die Argumente ausgegangen, oder?
Das ist mal wieder typisch...
Wasser predigen und heimlich Wein trinken.

Hab ich nicht genug Argumente gebracht ?

muc-driver, woher kennen wir uns ? Wieso weisst du so gut über mich Bescheid ?
Du hast doch keine Argumente gegen das von mir gesagte vorzubringen und packst jede allgemeine Keule aus, die dir gerade einfällt.
Wegen mir muß nicht alles immer noch billiger werden. Wenn ich mal fliege, zahl ich halt etwas mehr, kein Problem, dann fliegt man nicht so oft. Und eine Autobahn durch´s Isental brauch ich nicht. Ich bin da bisher auch immer sehr gut runtergekommen, dauert halt länger. Aber lassen wir´s, wollte nur mal eine andere Sichtweise reinbringen, dein Urteil über mich steht ja eh schon.

Andreas
 
Jetzt sind die Argumente ausgegangen, oder?
Wer hier Heimatvernichtung kolportiert, muss mit gutem Beispiel voran gehen:
Auto verkaufen, (...)

Hmmm. Ich finde, Anderl hat seine Sichtweise sehr anschaulich dargestellt. Ob man diese Sichtweise teilt, ist eine andere Frage, aber dafür ist ja ein Forum da und es wäre reichlich nutzlos, wenn wir alle stets einer Meinung wären.

Was ich nicht verstehe, ist Schwarz- Weiß- Denken: Man kann flugaffin und ein Freund von MUC sein, gleichwohl aber die 3. Bahn ablehnen. Man kann auch ein Freund des guten Fleisches sein, aber die Massentierhaltung ablehnen. Man kann auch ein nettes Auto halten, aber unnötige Fahrten (zB die zum Bäcker um die Ecke) vermeiden. Etc, etc....
 
Jetzt sind die Argumente ausgegangen, oder?
Wer hier Heimatvernichtung kolportiert, muss mit gutem Beispiel voran gehen:
Auto verkaufen, das produziert ja CO2
Das Heizen mit Öl oder Gas sofort einstellen, produziert ja auch CO2
Mit der Bahn fahren - ein NO GO, produziert ja Lärm und vernichtet die Heimat
Fleischkonsum - sofort einstellen, die Massentierhaltung von Rindern produziert auch CO2
In den Urlaub fliegen - geht auch nicht, der Flughafen vernichtet die Heimat

Das ist mal wieder typisch...
Wasser predigen und heimlich Wein trinken.

Ich kann dir gar nicht so viele Danke geben, wie ich möchte!
 
Ich kann dir gar nicht so viele Danke geben, wie ich möchte!

Ach, du kennst mich auch ? Wieso wisst ihr alle, daß ich "Wasser predige und heimlich Wein trinke" ? Und daß alle anderen, die so denken wie ich, das auch tun ? Es gibt nicht nur entweder oder, es gibt auch Zwischenstufen. Mir gehen die Leute auf den Keks, die ohne Blick auf das Schicksal der Erde den ganzen Tag Wein saufen. Wir sind hier bei einer grundsätzlichen sozialen und wirtschaftlichen Diskussion angelangt. Meine Meinung: Unser Streben nach Mehr und nach weiterem Wachstum hat längst ein gesundes Mass überschritten. Jedem halbwegs analytisch denkendem Menschen sollte das klar sein. Wir ruinieren unseren Planeten und damit unsere Lebensgrundlage. Wir dürfen nicht mehr alles machen, was möglich bzw. rentabel ist, wir müssten uns endlich selbst eine Grenze setzen. Tun wir aber nicht, Hauptsache irgendwo ist weiteres Wachstum möglich. Diesen unendlichen Wachstumsglauben als oberste Prämisse unserer Wirtschaftspolitik halte ich für den grössten Fehler unseres Systems. Der Landwirtschaft gehen jetzt schon die Flächen aus. Anstatt zu versuchen, halbwegs autark zu bleiben, klatschen wir weitere Flächen mit fragwürdigen Bauprojekten zu, holen unsere Nahrungsmittel von sonstwo auf dem Globus her, weil´s eh billiger ist und am Ende wundern wir uns auch noch, wieso die ganzen Flüchtlinge zu uns kommen. Ein weiter Bogen, sorry, aber alles hängt zusammen. Und die Entwicklung rund um die Boomregion Flughafen ist da einfach ein anschaulisches Beispiel.Man muß nicht jeden Bedarf, der sich auftut, mit aller Gewalt erfüllen.
Ich fand das alles auch mal geil und renne auch heute noch los, wenn die 747 SP aus dem Oman kommt. Aber zu Ende gedacht ist das doch alles völlig pervers.

Andreas- daß ich da in einem Flugzeugforum auf Mauern treffe, ist mir klar
 
Ich möchte jetzt hier gar nicht viel dazu schreiben, aber wenn man deinen Gedanken einfach mal konsequent weiterdenkt...
Also z.B. so...
Kein Ausbau von Infrastruktur -> Weniger Unternehmen -> Weniger Arbeitsplätze -> Höhere Arbeitslosenquote -> Weniger Menschen die sich einen Hohen Schulabschluss leisten können ->
-> weniger qualifizierte Arbeitsplätze -> weniger Unternehmen...
Das ganze kann man mit beliebigen Bereichen machen, z.B.
Kein Ausbau von Infrastruktur -> längere Pendlerzeiten -> weniger Arbeitszeit -> ...

Und wenn man nochmal weiterdenkt, enden wir in der Steinzeit (Ich bitte um Entschuldigung, das mag sich vielleicht jetzt etwas überzogen lesen, ist es aber nicht.)

Klar ist Umweltschutz wichtig. Klar sollte man auch diese Projekte kritisch hinterfragen. Klar muss nicht alles sinnlos zubetoniert werden.
 
Wer spricht denn von "keinem Ausbau" der Infrastruktur ? Ein gesundes Mass wäre das richtige, das nicht auf Kosten endlicher Resourcen geht. Derzeit führen wir uns auf, als hätten wir eine 2. Erde im Ärmel. Wir haben doch genug, es geht uns doch gut. Aber reicht ja nicht, noch mehr muß es sein. Das hat doch alles nichts mit einem Rückfall in die Steinzeit zu tun. Wir vernichten sehenden Auges unsere Lebensgrundlage und werden ohne Kurswechsel so enden, wie alle Hochkulturen vor uns. Dieses mal haben wir aber das Potenzial, den ganzen Planeten mit in den Abgrund zu reissen. Die aktuelle weltpolitische Entwicklung zeigt doch schon ganz klar die Tendenz: Es wird zu eng um die hochgesteckten Bedürfnisse aller zu befriedigen. Es ist doch klar, daß dieser Raubbau so nicht weitergehen kann, oder müssen wir das diskutieren ? Es bleibt nur irgendeine Form der Selbstbeschränkung, also ein für viele scheinbar unvorstellbarer Wechsel im wirtschaftl. und politischen System (nein, die Premiumlösung hab ich nicht parat, aber man sollte mal Anfangen, über Alternativen nachzudenken, die nicht nur in erster Linie die Bedürfnisse von Konzernen befriedigen). Oder sehenden Auges auf das Ende der Resourcen zusteuern und abwarten, was dann passiert (Krieg ist die warscheinlichste Antwort).

Sorry für´s Of Topic, damit lass ich es gut sein, sofern mir nicht wieder jemand irgendwas unterschiebt, was ich nicht gesagt habe.

Andreas
 
Hallo Anderl,

ich gebe Dir in vielem recht! Auch ich weiß, dass es kein unendliches Wachstum gibt bzw. geben kann, weil diese Funktion gegen Unendlich gehen würde. Und ich bin ebenso wie Du der Meinung, dass die Menschheit nicht alles was machbar ist auch machen sollte.

Aber so lange die Weltwirtschaft so strukturiert ist, wie es seit geraumer Zeit der Fall ist und auch in naher Zukunft der Fall sein wird, können wir an einigen Tatsachen nicht vorbei. Ein Punkt dabei ist, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. Ich beschäftige mich seit Jahren mit den weltweiten Passagierzahlen der Flughäfen. Und man kann nahezu 1:1 an diesen Paxzahlen (noch mehr an den Frachtzahlen) den Erfolg der jeweiligen Wirtschaft ablesen. Hier hat, wen wundert es, eine große Verschiebung von Nordamerika und Europa in Richtung Asien/Indien und zum Teil Südamerika stattgefunden. Das ist erst mal die "Großwetterlage". An dieser Verschiebung wird auch die Dritte in München nichts ändern.

Aber München befindet sich mit anderen Flughäfen im Wettbewerb. Nein, nicht FRA, LHR, DXB, etc.! Die spielen ohnehin in einer anderen Liga. Aber MUC muss sich mit ZRH, MXP, BCN, CPH, ARN, etc. messen und hat im Vergleich zu dem einen oder anderen Flughafen ohnehin eine etwas schlechtere Ausgangslage. Einmal hat MUC mit FRA bei seiner Hauptairline LH schon mal die schlechteren Papiere. Dann hat es gerade was die Intercontflüge und auch nicht STAR-Alliance-Gesellschaften betrifft, schlechtere Papiere als beispielsweise ZRH, MXP, ZRH. Du brauchst Dir an den dortigen Flughäfen nur mal die Fluggesellschaften anschauen, die Intercont fliegen. Für so etwas fehlt München das Originäraufkommen, das bei anderen Flughäfen, auf Grund der größeren Bevölkerungszahl/des größeren Einzugsgebietes, vorhanden ist. Da wirst Du eine Reihe Gesellschaften finden, die z.T. auch mal MUC angeflogen haben, aber auch schnell wieder weg waren. Bei den anderen Flughäfen ist dies nicht so.

Also bleibt MUC in erster Linie die LH und STAR-Alliance übrig (von den Sandkasten-Airlines rede ich hier mal nicht, weil diese sich wirklich z.T. die Passagierzahlen "erkaufen"). Wenn jedoch hier die Slots in den Peakzeiten fehlen, dann gehen diese Gesellschaften eben anderswo hin. VIE, ZRH, CPH etc. nimmt sie mit Handkuss. Und Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass MUC, wenn es diese freien Slots in den Peakzeiten nicht liefern kann, den Standard, der derzeit vorhanden ist, behält. Den Quatsch, der hier und woanders immer mal zu lesen ist, dass den Teil, der hier nicht "bedient" werden kann, von NUE oder sonst wen abgenommen werden kann, darf man getrost in die Tonne treten. Ein Flughafen, der Interkontflüge anbieten will, braucht entsprechend Zubringer (zwei Hand voll Flughäfen von Weltstädten, wie London, New York, Tokyo, etc. ausgenommen).

Und auch wenn es immer wieder bestritten wird: Wirtschaft braucht eine entsprechende Infrastruktur. Natürlich ist eine hervorragende Infrastruktur nur ein Rädchen im Getriebe der Wirtschaft. Aber wie so gut wie jeder weiß, reicht ein kaputtes Zahnrad aus, um ein Getriebe lahm zu legen.

Und jetzt zu Deinem/Deinen Umweltaspekt(en): Glaubst Du, dass auch nur eine Meile weniger geflogen wird, wenn MUC auf Flüge verzichtet/verzichten muss, weil die Slots in den Peakzeiten nicht vorhanden sind? Ich nicht! Dann werden eben mehr Flüge über IST, DXB oder sonst wo abgewickelt. Mit zum Teil erheblichen Umwegen und somit auch mehr Umweltbelastung.
 
Danke Robert, für die fundierte Antwort.
Ja, ich verstehe unser System durchaus, und so ist es, wie du es beschreibst. Aber die Antwort "gut, dann Augen zu und weitermachen wie immer" ist doch auch keine Lösung. Es ist doch Sinn einer Demokratie, daß das Volk den Mund aufmacht und kundtut, wenn es eine Entwicklung nicht mehr gutheissen kann und mitgehen will und seine gewählten Vertreter auffordert, einen neuen Kurs einzuschlagen. Für mich ist dieser Punkt erreicht u.a. auch ausgelöst durch die Flüchtlingskrise, die sehr bitter aufzeigt, was die Konsequenzen sind aus "wir nach vorn, pfeiff auf den Rest" und "alles muß so bleiben, wie es ist". Daß ich da jetzt gerade die 3. Startbahn als Aufhänger wähle, hat halt mit der Heimatnähe zu tun. Aber es muß einfach auch registriert werden, wenn es einen nicht geringen Teil der Bevölkerung gibt, der nicht mehr mitziehen will. Mit rückständig und ewig gestrig hat das nichts zu tun. Im Gegenteil, vielleicht machen sich diese Leute deutlich mehr Gedanken auf der Suche nach Alternativen, als jene, die fortwährend dem Althergebrachten huldigen. Der jetzige Weg wird in dieser Form nicht mehr ewig (warsch. nur noch viel kürzer, als wir uns das erhoffen) funktionieren. Ich bin bereit, mich etwas einzuschränken, wenn so etwas von der Politik gewollt und fair auf alle Schultern verteilt wird.

Andreas
 
Gern geschehen, Andreas!

Weißt Du was mich an den meisten RWY- und Flughafengegnern hier im Forum und auch anderswo so ärgert?

Diese Leute sind meistens wirtschaftlich saturiert, im Regelfall Grünenwähler. Dass genau die SPD und die Grünen zu einem Großteil an den prekären Lebensverhältnissen schuld sind, in denen schon fast nahezu 1/5 der Deutschen Bevölkerung lebt, wird dabei gerne vergessen. Diese Leute haben keine Ahnung vom Leben am Existensminimum, spucken aber hier große Töne, wenn es um Arbeitsplätze geht. Die wollen die Annehmlichkeiten, die es vor 50 Jahren in Bezug auf Umwelt gab, wollen aber ihren Wohlstand nicht mit denjenigen teilen, die am unteren Ende der Skala rumkrebsen. Die haben im Regelfall auch keine Ahnung, wie das Leben vor 50 Jahren aussah.

Das Leben vor 50 Jahren war zugegebenermaßen beschaulicher und langsamer, uch in der Arbeitswelt. Dafür war die Arbeit im Regelfall schwer und ungesund. Ich weiß nicht wie alt Du bist, aber ich habe die Zeiten noch mitgemacht. Alleine das Wohnen war schon sehenswert. Alles spielte sich in der Wohnküche ab, da die wegen der Kocherei und dem darin befindlichem Ofen ohnehin beheizt war. Schlafräume waren eiskalt und die Wärmflasche war das Einzige, was einen dazu bringen konnte in das eiskalte Bett zu schlüpfen. Morgens beim Aufstehen war die Bude natürlich wieder eiskalt. Wer Glück hatte, hatte soetwas wie ein Badezimmer mit Kohlebadeofen, ansonsten stand einem für die Morgenwäsche natürlich Kaltwasser zur Verfügung. Die Wäsche wurde in einem, von den ganzen Mietparteien genutztem, Waschhaus gewaschen. Der Waschtag bzw. Waschwoche war Schwerstarbeit für die Hausfrau. Schulen gab es für die Stadtbevölkerung in einem Abstand mit bis zu 1 stündigem Fußmarsch (die Landbevölkerung war z.T. noch schlechter dran oder es gab 2 Klassenschulen (1.-4. und 5.-8. jeweils in einem Klasenzimmer). Fleisch gab's Sonntags. Zum Abendessen wurde der Pressack sozusagen auf ein Brettchen genagelt und jeder durfte mal mit der Kartoffel drüberstreichen. Samstags wurde bis 16°° gearbeitet und der Weg zur Arbeit wurde aus Kostengründen zu Fuß oder mit dem Radl zurückgelegt. Ein Großteil der geringen Freizeit ging drauf mit sonstiger Lebensvorsorge, wie Holz für den Winter machen und einlagern, den fast immer vorhandenen Kleingarten bestellen, die Früchte und das Gemüse einzukochen, usw., usf.!

So und z.T. noch weitaus "gemütlicher" war es vor 50 Jahren. Ich wette mit Dir, dass Du z.T. gar nicht überlebensfähig wärst, weil Dir die dazu notwendigen Kenntnisse fehlen. Oder wüsstest Du wie man Sauerkraut zubereitet (ich meine nicht kochen, sondern in den Krautsticht einlegen), Wein selber macht, eine Sau zerlegt und verwurschtet?

Und so lebte damals der größte Teil der Bevölkerung. Das nur so nebenbei.

Als der Flughafen im Moos gebaut wurde, war die Gegend nahezu unbesiedelt. Schau Dir nun mal die zahlreichen neugebauten Einfamilienhäuser an. Ich gehe jede Wette mit Dir ein, dass genau die Leutchen, die hier so gegen den Flughafen wettern, in genau so einem neugebauten Häuschen (das nach Baubeginn des Flughafens entstand) leben - und dann noch die Stirn besitzen, hier ihr "Heimatgeschwurbel" anzubringen.

Und dann noch zur Landwirtschaft: das Moos war ursprünglich auch kein landwirtschaftlicher Grund. Es wurde erst dazu gemnacht. Und wenn ich mir anschaue in welchem Maß die Landwirtschaft düngt, spritzt, industrielle Viehzucht betreibt, dann erscheint mir der Flughafen schon fast wieder umweltschonend.
 
Die neue und zum x-ten Mal wiederholte Infragestellung grundlegender Umstände unserer Gesellschaft erscheint mir immer öfter als symptomatisch für die Startbahndiskussion.
Nachvollziehen kann ich das schon lange nicht mehr, hier wurde wahrlich aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Schließlich geht es nicht um den Neubau eines internationalen Verkehrsflughafens in einer bis dahin unberührten Region. Sondern die Verkehrsdrehscheibe eines attraktiven Wirtschaftsraums sieht die Notwendigkeit einer Erweiterung ihres Produktionsstandorts um eine weitere Bahn.
Hier existieren bereits zwei Startbahnen mit dem dazugehörigen Flugbetrieb. Der einzige neue Effekt der Dritten wäre die stärkere Betroffenheit Attachings, alles andere betrachte ich als an den Haaren herbeigezogene Scheinargumente, denn dem Lauf der Welt ist es egal ob MUC eine Dritte hat oder nicht...
 
Alles nachvollziehbar, Robert. Aber du haust schon auch alle in einen Topf. Und von zurück in die Nachkriegszeit, habe ich auch nicht gesprochen. Nur davon, daß es irgendwann auch mal genug sein muß. Betonung auf "muß", weil wir so definitiv nicht weitermachen können. Wohlstand halbwegs halten, die Leute in prekären Verhältnissen fair und sozial nach oben ziehen und die schreiende Ungleichheit der Reichtumsverteilung angehen. Deswegen muß keiner riesen Abstriche machen.
Und überhaupt, was wäre die 3. Bahn für ein Stress für spotter. Da weisst ja gar nicht mehr, wo du hinsollst:D

Andreas
 
Ausbau MUC: 3. Bahn (Neustart)

Und überhaupt, was wäre die 3. Bahn für ein Stress für spotter. Da weisst ja gar nicht mehr, wo du hinsollst:D

Andreas

Aus Spottersicht würde sich nix ändern, wenn sogar verbessern. Denn es wird nicht auf allen drei Bahnen gleichzeitig gestartet und gelandet. Es gibt zwei Szenarien:

1. (analog zu AMS auf 18/36): Südbahn nur Landen, Nordbahn nur Starten (oder umgedreht), Centerbahn je nach Peak nur Starten oder nur Landen.

2. Südbahn nur Landen, Nordbahn nur Starten (oder umgedreht), Centerbahn mixed Starten und Landen.

Dadurch werden sogar die Anwohner in Attaching/Pulling/Berglern/Schwaig etc vom Lärm entlastet!

PS: ich wiederhole mich jetzt allerdings zum mindestens zehnten Mal...
 
Zuletzt bearbeitet:
Erklärt mir jetzt nicht, daß man ohne Wachstum langsam abgehängt wird und wir ja unbedingt weitere Arbeitsplätze brauchen.
Wäre dir im Erdinger Landkreis eine deutlich höhere Arbeitslosenquote wie vor der Eröffnung des Flughafens lieber? Und meinst du, ihr hättet ohne den Flughafen so eine gute und zahlreiche soziale, kulturelle und bildungsmäßige Infrastruktur bekommen? Das kommt auch und v.a. von den Gewerbesteuern.

Jemandem, der so viel Positives gebracht hat, dem dankt man es nicht damit, dass man gegen ihn kämpft. Und dass es uns heute so gut geht, kommt eben nur vom wirtschaftlichen und infrastrukturellen Wachstum. Woher denn sonst? Ohne Wachstum kein Wohlstand, was man eigentlich als volksökonomischen Grundbegriff wissen sollte.

Denk mal drüber nach.
 
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