10 Jahre 9/11

Also, ich hatte in dieser Woche Urlaub und war an dem Tag bei euch in MUC, Vormittags am Besucherhügel im Besucherpark, hab noch die ganzen Nordamerikaner rausgehen sehen. An dem Tag war soweit ich mich erinnern kann auch die Lufthansa JU-52 in MUC.

Nach einem Mittagessen beim Burger King bin ich dann zur Südbahn gefahren, wo ich´s mir in meinem Auto (verbotenerweise) bei der Feuerwehrzufahrt beim Südhügel gemütlich gemacht hab und den Flugbetrieb beobachtet hab.

Um kurz vor 15 Uhr kam dann auf Antenne Bayern die erste Meldung, dass in New York ein Kleinflugzeug ins WTC geflogen sei.

Und dann überschlugen sich im Radio auch schon die Ergeignisse.

Um kurz vor halb 4 beschloss ich dann nach Hause zu fahren und mir das ganze im Fernsehen anzuschauen.

Auf halber Strecke zwischen München und Salzburg hiess es dann, dass ein Turm des WTC eingestürzt sei....

Nachdem ich dann zuhause war und den Fernseher aufdrehte, war auch der zweite Turm bereits zusammengebrochen....

War ein sehr trauriger Tag für mich persönlich, denn ob ihr´s glaubt oder nicht, genau ein Jahr vorher, am 11.September 2000, war ich im Zuge meiner Hochzeitsreise auf dem Nordturm auf der Aussichtsplattform.

Gruss

TOM
 
Ich kann mich nur noch dunkel dran erinnern, war damals ja erst 13 Jahre alt und konnte das ganze Ausmaß noch nicht so begreifen, weil ich mich vorher nie mit solch Themen befasst habe. Ich weiß nur, dass ich aus der Schule kam und wie immer, statt Hausaufgaben zu machen, den Fernseher eingeschalten habe. Ich glaub, es war noch RTL vom Vorabend eingeschalten, da kam jedenfalls das mit den rauchenden Türmen. Fand ich nicht so interessant und hab weiter geschalten, wollte ja Hartz 4 TV schauen ;) Aber irgendwie kam überall derselbe "Mist", und dann begriff ich, dass kann kein Film sein, dass muss live sein. Und dann hab ich mir das angeschaut und bin bis zum Abend vorm TV kleben geblieben. Als ich begriff, was da los war, hab ich meine Eltern und Großeltern angerufen und denen davon berichtet, die wussten es natürlich auch schon. Am nächsten Tag in der Schule war dies natürlich Gesprächsstoff Nummer 1.
 
War bei uns am Salzburg-Airport im Dienst, habe damals noch im Ramp-Service gearbeitet und hatte Spätschicht.

An diesem Tag war auch bei uns Nachmittag was los, es war der Saudi-Prinz mit einer B777 da, Landung ca. 14.30 Uhr, es war ca. 16.00 Uhr, da kam die Meldung eines Terroranschlages und die Saudi 777 war dann innerhalb von 20 minuten von einer Armada von Polizisten umstellt und ging dann auch erst mit einer Verspätung von über 3 Stunden erst nach 19.00 Uhr wieder raus, nach London LHR soweit ich noch weiss.

Und als der Arbeitstag dann um 23.00 Uhr zuende war, bin ich heimgerast und sass dann die ganze Nacht noch vor´m Fernseher.

Und ganz ehrlich, am nächsten Tag ging ich mit einem ganz komischen Gefühl zur Arbeit und tatsächlich, irgendwie war das Arbeiten am Flughafen ab diesem 12.September nicht mehr dasselbe....

Gruss

Jürgen
 
Es war mein erster Schultag in der vierten Klasse. direkt nach den Sommerferien.
Es war schönes Wetter draußen also habe ich den ganzen Tag bei einer Freundin draußen im Garten verbracht. Als wir am Abend rein sind und meine Mama mich abgeholt hat, haben die beiden Mamis von zwei Türmen geredet die eingestürzt sind, und von einem Flugzeug war auch die Rede.
Ich hab nur Bahnhof verstanden. Dann bin ich mit meiner Mama nach hause und als mein Papa von der Arbeit kam und wir gegessen haben waren wir dann vor dem Fernseher und da habe ich verstanden was eigentlich passiert ist.
Für mich hat es bedeutet zu erfahren, dass auf der Welt auch schlimme Dinge passieren. Von da an war mir klar es ist nicht alles nur ein Spiel. Ich hatte zuvor noch nie bewusst zumindest eine Katastrophe mit erlebt. Von diesem Tag an war ich mir bewusst, dass auch Mama und Papa mich nicht vor allem beschützen können, sondern, dass auch irgendwie leider Dinge passieren, die sich unserer Macht entziehen und die wir nicht beeinflussen können.
 
Damals war ich zehn Jahre alt. Auch wenn ich da noch relativ klein war, kann ich mich an diesen Tag noch sehr, sehr gut erinnern. Das ist gehört auf jedem Fall zu den Sachen, die man nicht mehr vergessen wird. Nach meinen Hausaufgaben wollte ich auf Sat1 eigentlich Star Trek schauen :rolleyes:, aber überall liefen die Sondersendungen über die Anschläge. Erst habe ich auch nicht so richtig begriffen, was eigentlich los war. War das ein Film oder ist das wirklich passiert? Nach dem auf allen Sendern Sondersendungen liefen, realisierte ich nach und nach, was für eine Tragödie eigentlich vor meinen Augen stattfand. Ganz hektisch habe ich meine Eltern auf Arbeit angerufen und habe über darüber berichtet. An dem Tag saß ich eigentlich nur noch vor dem Fernseher..... :(
 
An dem Tag hatte ich bis 15:00 Berufsschulunterricht. Als ich zu Hause war und das normale Nachmittagsprogramm prüfen wollte, lief überall die Nachricht. Als ich nach ein paar Minuten begriffen hatte, was da ablief, musste ich erst mal an meine Bekannten in den USA denken (2 wohnen in New York).

Natürlich waren alle Versuche, sie telefonisch zu erreichen erfolglos. Nach einem Tag konnte ich sie aber glücklicherweise erreichen und war froh, dass ihnen nichts passiert ist. Aber es herrschte immer noch das reinste Chaos in NYC.

Den Tag werde ich sicher nicht vergessen.
 
Tja...leider weis ich noch zu gut, wo ich und was ich an dem Tag gemacht habe.

Vor 10 Jahren, da war ich gerade mal 8, saß ich an dem entsprechenden Tag zusammen mit meiner Oma und meinem Opa am Esstisch und haben gegessen. Auf einmal kam ein anruf von meiner Tane ein paar Häuser weiter, dass wir ganz schnell die Nachrichten auf einem bekannten deutschen Sender anmachen sollten! Und da stürzten sie auch schon ein, gerade als wir das Bild sahen!

Das war mein Erlebnis vor (bald) 10 Jahren...
 
Diesen Tag wird wahrscheinlich keiner vergessen. Ich war an diesem Tag im Urlaub auf Mallorca und habe mir Palma angeschaut. Bei Verlassen der Kathredrale haben wir eine große Menschenmasse bei einem offenen Fenster gesehen, in dem ein Fernseher lief. Bei den Bildern haben wir erst an einen ETA-Anschlag in Spanien gedacht und sind dann weiter gegangen. Erst später beim Abendessen in Pagerua haben wir dann die Nachricht von der Bediehnung erhalten und dass Essen ist uns dann sprichwörtlich im Hals stecken geblieben.
 
Ich arbeitete damals im Sommer 2001 als Ferialpraktikant bei einem Faserhersteller in OÖ und hatte gerade Nachmittags-Schicht als im Radio die Meldung kam, dass Flugzeuge in das WTC geflogen sind. Ungläubig saßen meine Kollegen und ich um das Radio rum und kamen aus dem Staunen nicht raus. Bin damals erst um halb elf Abends nach Hause gekommen und sofort den Fernseher angemacht...erschreckende Bilder zu dem gehörten aus dem Radio...
 
Ein Tag der ewig in Erinnerung bleiben wird...
Es war der Tag meiner Einschulung und wir hatten den ganzen Tag nichts davon mitbekommen. Als ich in der Badewanne war, hab ich Radio gehört und hatte meinen Vater gerufen, weil ich gehört habe, dass irgendein Wahrzeichen zerstört wurde. Ich hab natürlich überhaupt nicht verstanden, was da vor sich gegangen ist.
Als ich aus dem Bad kam, lief der Fernseher und meine ganze versammelte Familie (eingeflogen wegen meiner Einschulung) schaute schockiert die Nachrichten. Wie die Stimmung beim Abendessen war, kann man sich ja auch vorstellen...
 
Ich war mit meiner damals noch Freundin (heute Frau) im Südwesten der USA unterwegs.
Wir waren in der Wüste zwischen Kalifornien und Nevada ohne wirklich guten FM Radioempfang.
Auf AM konnten wir immer nur von einem Flugzeugabsturz hören.

Erst als wir Abends wieder in der "Zivilisation" mit TV waren, konnten wir die Bilder im Fernsehen sehen.
Aber alles was danach, besonders in den USA passierte war irgendwie unbegreiflich was Patriotismus und
zusammenhalt angeht.

Gruss aus GAP

Andreas
 
Hallo zusammen,

auch für mich und meine Familie einer der traurigsten Tage überhaupt. Ich war an disem Tag wie immer in der Arbeit am Flughafen und erfuhr dann aus dem Radio was da gerade in New York passiert. Der Atem stockte bei den ganzen sich überschlagenden Nachrichten aus den USA. Meine Kollegen und Ich konnten das ganze einfach gar nicht fassen - es war so unreal. Besonders schlimm in diesem Moment war für mich die Tatsache, dass ich 5 Monate zuvor in New York war und auch auf dem Worl Trade Center war. Es war ein wunderschöner Tag mit klarem Himmel und die Sonne schien auf diese wunderbare Metropole. Genau wie am 11.September!. Ich habe mir in einem Souvenirshop im WTC bei einer sehr netten Verkäuferin ein kleines Mitbringsel gekauft - eine kleine Freiheitsstatue. In diesen Moment, als die Nachricht von den Anschlägen auf das WTC kam, musste ich an diese Verkäuferin denken. Ob Sie auch an diesem Tag Dienst hatte? Es war schlimm und die Tränen kamen mir in die Augen.

Als ich Feierabend hatte rief ich bei meinen Eltern an und wir redeten über die schlimmen Ereignisse und weinten gemeinsam als wir die Bilder im Fernsehen sahen.
Ich hoffe, dass es so etwas schlimmes nie wieder geben wird und die unmittelbar betroffenen das Geschehene irgendwann verarbeiten können.

Viele Grüße,
Enrico.
 
An dem Tag hatte ich einen Termin bei einer Gasfirma.

Ich fand dort die Rezeptionistin in Tränen aufgelöst vor. Ihre Tochter war zu diesem Zeitpunkt in New York. Verzweifelt überlegte ich, wie ich die Dame trösten könnte.
Mir fiel aber nichts ein.

Das eigentliche Thema wurde zur Nebensache, als langsam klar wurde, wie verheerend diese Anschläge waren.
 
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Wir wurden unmittelbar nach dem ersten Einschlag von Freunden angerufen den Fernseher anzuschalten und haben ihn bis Mitternacht nicht mehr ausgemacht...

Anfänglich glaubten wir noch an einen tragischen Unfall eines kleineren Flugzeuges, nur ganz langsam kroch das beklemmende Gefühl hoch, dass das was gerade live zu sehen ist, die Welt nachhaltig verändern wird.
Allmählich dämmerte es mir das wir alle Zeitzeugen eines unfassbaren Vorgangs wurden. Dort starben Menschen, viele Menschen. Live vor einem Milliardenpublikum. Ein völlig surreales Bild. Die Realität war grausamer als übelste Fiktionen.
Tränen flossen, ja wir lieben die USA und sind mindestens einmal im Jahr drüben. Nur wenige Wochen zuvor standen wir im August 2011 morgens kurz nach 09:00 Uhr oben auf der Aussichtsplattform des Südtowers. Die frische Erinnerung an einzelne Personen wie Security, Liftfahrer und Souvenirverkäuferinnen schmerzte.
Unser Job, unser ziviles Luftfahrtbusiness wurde im verheerendsten Terroranschlag als Waffe missbraucht, ein Stich - mitten ins Herz. Die Fliegerei würde nicht mehr dieselbe sein.

Am ehemaligen Liberty Plaza Park (jetzt Zuccoti Park) direkt neben den Twin Towers, stand die sogenannte 'Double-Checker' Bronze-Skulptur. Ein auf einer Bank sitzender Geschäftsmann mit geöffnetem Aktenkoffer.
Ein beliebtes Touristenmotiv, so auch für uns. Meine Tochter und ich setzten uns für eine Aufnahme neben den 'Double-Checker' auf die Bank.
Susan Meiselas - eine Magnum - Fotografin, wählte direkt nach 9/11 exakt dieselbe Perspektive...
Der vorher/nachher Vergleich der Umgebung stimmte uns sehr nachdenklich. Das Motiv ist beim Thema 9/11 immer präsent.
 
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Ich glaube die Anschläge am 11. September sind das Ereignis wo jeder weiß wo er zu dem Zeitpunkt war und was er gemacht hat.

Ich hatte an dem Tag frei und saß vor dem Fernseher als das reguläre Program unterbrochen wurde. Meine Freundin hat mich kurz nach dem zweiten Einschlag, als klar wurde das es keine Unfälle waren, angerufen und gefragt was dort los sei. Meine Antwort war kurz und knapp, "Wir haben Krieg!"
 
Der 11. September-ein denkwürdiges Datum

Der 11. September jährt sich morgen zum zehnten mal und das "Jubiläum" gibt ein mal mehr die Gelgenheit für die Menschen zu trauern, gedenken und verkraften. Und weil es eben doch schon 10 Jahre her ist möchte ich die Geschehnisse und Folgen von 9/11 in diesem Thread noch mal darstellen.

Vorgeschichte der "Deutschen Terroristen":
1997 trafen sich Ziad Jarrah und Mohammed Atta zum ersten mal. In der TU Hamburg-Haburg. Atta studierte dort seit 6 Jahren Städtebau, Jarrah begann mit seinem Flugzeugbaustudium. Beide kamen aus sehr wohlhabenden Familien, die ihnen das Studium in Deutschland ermöglichten, Atta stammte aus Ägypten, Jarrah aus dem Libanon. Beide unterschieden sich grundsätzlich und hatten zunächst nur 2 Gemeinsamkeiten: Sie studierten in Hamburg und besuchten regelmäßig die Moschee, wo radikale Texte gegen den Westen gepredigt wurden. Jedoch war Atta eine starke Führungspersönlichkeit und außerdem kaum sozial in Deutschland verankert, was ihn für die Al-Qaida attraktiv machte und ihm den Eintritt erleichterte. Atta war aber auch ein fleißiger Student, wie ihn seine Lehrer beschrieben, das Studium war das Zentralthema in seinem Leben. Jarrah war eine eher schwache Perönlichkeit und hatte eine türkischstämigge Freundin, unterhielt sich oft mit seinen Nachbarn und der Vermieterin, hatte auch Freunde an der Universität. Hätte man damals jemanden gefragt, ob sie glauben, dass Jarrah später mal fähig wäre sich und hunderte Menschen für seinen Glauben zu opfern, hätte man wohl nur verständnislos den Kopf geschüttelt und gefragt wie man auf solche Ideen komme. Doch er bewunderte Atta, er war der Typ Mensch, der geführt werden will. Und das tat Atta. Noch im gleichen Jahr traten sie beide der Hamburger Terrorzelle bei. Atta schloss sein Studium 1999 erfolgreich ab, doch der Glaube war schon lange sein wichtigstes Anliegen geworden. Deshalb reisten Atta und Jarrah nach Afghanistan, um dort die Al-Qaida Standardausbildung zu absolvieren. Und dort wurden sie dann auch in den "Flugzeugplan" eingeweiht, der selbst innerhalb der Terrororganisation Top-Secret war und zu diesem Zeitpunkt wussten etwa nur eine handvoll Leute von dem Plan. Der Kopf dieses Flugzeugplans war Osama Bin Laden. Er wollte das Projekt schon aufgeben, weil ihm qualifizierte und integriertes Personal fehlte. Und da kamen die beiden langjährigen Deutschen gerade recht. Atta war sofort begeistert und drehte 2000 das Video mit seinem Testament und den Drohungen bereitwillig und begeistert. Jarrah jedoch zögerte. Er musste eine Entscheidung treffen: Entweder zurück nach Deutschland zu seiner Freundin oder für seinen Glauben sterben. Er entschied sich und schließlich war auch sein Video auf Band. Sie trainierten danach u.a. das Eindringen in das Cockpit mit einem Holznachbau. Nachdem die Ausbildung erfolgreich absolviert war beantragten die beiden neue Pässe damit keiner von ihrem Afghanistan Aufenthalt erfährt. Sie kamen mit dem Auftrag zurück, einen Flugschein zu machen. Die Logistiker der Al-Qaida schickten sie nach Venice Beach nahe Orlando, Florida. Dort vermutete keiner etwas böses und die Fluglehrerin Jarrahs, eine 20 Jährige Deutsche, beschrieb ihren Schüler später als höflich, talentiert und lernbereit. Jarrah hatte inzwischen immer noch Kontakt zu seiner Freundin in Deutschland, die bis zum Schluss glaubte, er würde in Orlando eine Flugausbildung machen, obwohl er diese Ende 2000 erfolgreich beendete. Auch mit seiner ehemaligen Vermieterin hatte weiterhin Kontakt. Diese fragte ihn einmal, ob er jetzt auch die großen Maschinen lenken könnte, worauf dieser mit einem stolzen Ja antwortete.

Ablauf:
Der 11. September. Ein wunderschöner Spätsommertag mit angenehmen 20-25°C an der amerikanischen Ostküste hatte begonnen. Ein fast wolkenloser Himmel strahlte den New Yorkern entgegen, als sie sich wie an jedem Dienstag zur Arbeit begaben.
Inzwischen hatten sich Atta und Jarrah getrennt. Atta lebte nun in Portland, Oregon und Jarrah in New York. Atta hatte einen Flug von Portland nach Los Angeles via Boston gebucht, American Airlines 11, Jarrah von Newark nach San Francisco, United Airlines 93. Zwei weitere Terroristen, Marwin Alshehhi und Hani Handschur begaben sich an Bord von American Airlines 77 planmäßig von Washington nach Los Angeles und United Airlines 175 Boston nach Los Angeles.
American 11 war der erste der 4 Flüge der an diesem Tag entführt werden sollte. Der Start verzögerte sich um 14 Minuten und es ging statt um 7:45 erst um 7:59 nach dem Start auf der 9R und einer 180° Kurve für die B767-223ER (N334AA) Richtung Los Angeles. Für Captain John Ogonowski und First Officer Thomas McGuinness und die 9 Flugbegleiterinnen ein ganz normaler Flug. United 175, mit Ziad Jarrah und 3 weiteren Terroristen an Bord, hatte zu dieser Zeit sein Gate schon verlassen, musste aber noch eine viertel Stunde warten, um schließlich um 8:14, ebenfalls 14 Minuten später als geplant, den Boston Logan International Airport Richtung Los Angeles zu verlassen. Der United Flug wurde von einer B767-222 durchgeführt (N612UA).
Als United 175 gerade abhob, begannen die 5 Entführer an Bord von AA 11 ihre Entführung. Alle bis auf Attha standen auf und begaben sich Richtung Cockpit. Dort stachen sie wohl eine der Stewardessen mit einem Teppichmesser nieder und zwangen die andere die Cockpittür zu öffnen. Daniel Lewis wurde währenddessen von einem der Entführer niedergestochen, als er versuchte ihn zu überwältigen. Als sie erfolgreich ins Cockpit eingedrungen waren wurden die beiden Piloten und die andere Flugbegleiterin ebenfalls erstochen und aus den Sitzen gezogen. Sie gelten als die ersten Opfer von 9/11. Erst dann stand auch Attah auf und übernahm die Steuerung des Flugzeugs.
Der dritte Flug American Airlines 77 war zu dieser Zeit gerade beim Rollen zu Runway 30 am Washington Dulles International Airport. An Bord: Hani Handschur und 4 weitere Terroristen.
Um 8:21 verlor Boston Center das Transpondersignal von AA 11. Die Flugbegleiterinnen Betty Ong und Amy Sweeney kontaktierten nach der Entführung die American Airlines Zentrale mit dem Bordtelefon. Durch das Gespräch wurden die einzigen gesicherten Details über den Ablauf der Entführung bekannt. Um 8:26 weicht AA 11 vom Kurs ab und dreht um 100° nach links Richtung New York. Drei mal weist er die Passagiere mit einer Durchsage an sitzen zu bleiben, und sagt, dass sie zum Flughafen zurückkehren würden.
United 175 wurde um 8:37 nach Flug AA 11 gefragt und sie teilten der Besatzung mit, dass dieser wahrscheinlich entführt worden sei. 4 Minuten später waren auch die beiden Piloten dieses Flugs tot und andere Piloten hörten den Entführer "stay in your seats" sagen. Um 8:42 änderte UA 175 den Kurs und flog jetzt südlich Richtung Baltimore. Zur gleichen Zeit sank AA 11 bereits mit 3200ft/min und es gab eine letzte Kurskorrektur Richtung Manhattan. Der letzte Flug United Airlines 93, eine B757-222 (N591UA) gerade mal 5 Jahre alt, startete mit knapp 45 Minuten um 8:42 vom Newark International Airport. Um 8:44 fängt US 583 ein Notrufsignal von UA 175 auf und meldet dies der Bodenkontrolle. Ab diesem Zeitpunkt ist klar, dass auch UA 175 entführt wurde.
Um 8:46 fliegt AA 11 mit hoher Geschwindigkeit in das 93. bis 99. Stockwerk des Nordturms. Die folgende Explosion des Kerosins hat Temperaturen von über 650°C zu Folge. Dadurch verliert der Stahl etwa die Hälfte seiner Tragkraft. Zuerst wird ein Unfall eines Kleinflugzeugs vermutet und die Menschen im WTC werden sogar noch angewiesen in ihren Büros zu bleiben. Nur 5 Minuten später wird AA 77, eine 757-223 (N644AA) entführt. Um 8:54 änderten die Entführer den Kurs Richtung Süden. Währenddessen beginnt UA 175 den Sinkflug mit einer Sinkrate von 5000ft/min. Als die Lotsen das Transpondersignal von AA 77 verloren ordnete American Airlines Executive Vice President Gerard Arpey das Grounding der kompletten Flotte an. UA 175 hatte nun nach einer weiten 180° Kurve Kurs auf Manhattan genommen. Um 9:03 schlug die B767 zwischen dem 77. und 85. Stock des Südturms ein. Die Evakuierung des Nordturms hatte währenddessen schon begonnen. Fast alle amerikanischen Fernsehsender berichten schon live von der Katastrophe. Am meisten geschockt war ich damals von den Leuten die über der Explosion eingeschlossen waren und dann aus dem Fenster sprangen. Immer wieder fielen kleine Flecken aus den oberen Stockwerken herunter und man wusste genau das dieser Mensch gleich sterben wird.
United Airlines 93 wurde um 9:24 informiert, dass sie die Cockpittür verschließen sollen. Zwei Flugzeuge haben das World Trade Center getroffen. 2 Minuten später ließ sich der Captain diese Meldung bestätigen. Trotzdem schafften es die Terroristen um 9:28 ins Cockpit, wahrscheinlich durch das Bedrohen einer Stewardess. Ziad Jarrah erzählte seinen Passagieren ähnlich den anderen Entführern, dass sie zum Flughafen zurückkehren würden. Viele Passagiere waren jedoch per SMS von Freunden, Bekannten oder Verwandten über die Anschläge informiert worden, weshalb sich die Situation änderte. Ihnen war klar, dass ihnen ein ähnliches Schicksal blüht. Durch die geführten Telefonate ist es sehr wahrscheinlich, dass die Passagiere planten die Entführer anzugreifen. Währenddessen befand sich AA 77 im rasanten Sinkflug auf Washington. Um 9:37 schlug die B757 in das Pentagon ein und tötete 150 Menschen innerhalb des Gebäudes. Die einzige Aufnahme der Explosion lieferte eine Parkplatzüberwachungskamera. Außerdem informierte eine Air National Guard C130 Reagan Control darüber, dass eine B757 oder B767 der American Airlines gerade das Pentagon getroffen hat.
Der Südturm des WTCs stürzte um 9:59 ein und begrub hunderte Menschen und Helfer.
United Airlines 93, der inzwischen von Ziad Jarrah gelenkt wurde hatte Kurs Richtung Washington genommen. Das genaue Ziel ist unbekannt, man vermutet jedoch das Kapitol, das Weiße Haus oder Camp David, der Landsitz des Präsidenten. Ungefähr um 10:07 stürzte United 93 nahe Shanksville, Pensylvania ab. Es ist jedoch ziemlich sicher, dass es die Passagiere nicht ins Cockpit schafften. Das ergab die Analyse des CVR. Zu hören ist jedoch Ziad Jarrah, der seinen Komplizen fragt: "Soll ich es abstürzen lassen?". Ob es Zufall ist, dass ausgerechenet das Flugzeug des nur zum Teil entschlossenen Jarrahs es nicht bis ans Ziel schaffte, weiß man nicht. Was man weiß ist, dass die Passagiere von Flug 93 vielen Menschen unter Opfer ihres eigenens das Leben retteten. In den USA war inzwischen Einflugverbot und alle Maschinen in der Luft mussten unverzüglich landen.
Um 10:28 stürzte dann auch der Nordturm ein. Etwa 2100 Menschen waren zu dem Zeitpunkt des Einsturzes noch in den Türmen. 200 waren vorher schon gesprungen.
Folgen:
Am 11. September starben knapp 3.000 Menschen, darunter fast 400 Feuerwehrmänner, Polizisten oder andere Helfer. Amerika trauerte und die ganze Welt trauerte mit. Die Bilder von Zäunen an denen meterlang Vermisstenanzeigen angebracht waren, von den Trümmern, in deren Mitte die amerikanische Flagge weht und natürlich immer wieder die Bilder von den Einschlägen ins World Trade Center gingen um die Welt.
"United we stand" sagte Präsident Bush. Die Trauer vereinigte die Amerikaner. Die Trauer und der Hass. Der Hass gegen die Terroristen, der Hass gegen die Araber. In den nächsten Tagen häuften sich Anschläge auf in den USA lebende Araber. Und manche wurden zu dem was sie so verachten. Mörder von Unschuldigen. George W. Bush erklärte in seiner Rede am 20. September den Krieg gegen den Terror. Und zwang mit seiner Aussage "Entweder ihr seid auf unserer Seite oder auf der Terroristen" alle anderen mitzumachen. Nur einen Monat nach den Anschlägen beginnen die USA den Krieg in Afghanistan. Noch vor Jahresende hatten die Truppen das Talibanregime gestürzt und Afghanistan befreit. Doch das bedeutete nicht das Ende des Terrors. Die Besetzung gab vielen Afghanern noch mehr Gelegenheit den Westen zu hassen. Noch mehr Rekruten für Al-Qaida&Co. Und auch die gefallenen Soldaten auf beiden Seiten im Afghanistankrieg kann man zu den Opfern des 11. Septembers zählen.
Für die USA war 9/11 sozusagen der Anfang vom Ende. Afghanistankrieg & Irakkrieg verschlangen Unmengen an Geld, was den Schuldenberg immer weiter wachsen ließ. Und die finanzielle Situation der USA heute kennen wir ja alle. Nicht ausschließlich Schuld der durch den 11. September verursachten Kriege, aber ein großer Beitrag.
Wegen der Anschläge gab es aber auch Fortschritte in der Sicherheitstechnologie und die Vorschriften für Handgepäck und vieles mehr wurden drastisch verschärft.
Trotz der neuen Vorschriften konnte das Liquid-Bomb Attentat 2006 nur verhindert werden, weil man die Planer bereits beschattete. Geplant war 6 Flugzeuge auf dem Weg von LHR in die USA in die Luft zu sprengen. Die Flüge waren zeitlich so eng zusammen, dass das erste Flugzeug die amerikanische Ostküste noch nicht erreicht hatte, wenn das erste europäisches Festland gerade verlassen hatte. So hätten alle Flugzeuge gleichzeitig über dem Atlantik gesprengt werden können.
Eine weiter Sicherheitsmaßnahme war die Einführung von Sky-Marshals.
Die Anschläge gaben auch Verschwörungstheoretikern gefundenes Fressen. Von wahnwitzigen Teufelsbeschuldigungen bis zu auf angeblich fundierte Beweise gestützte Vermutungen war alles dabei.
Die Anschläge wurden in Spielfilmen und Dokumentationen mehrfach verfilmt.

Der Korresbondent des Sterns in New York der zur Zeit der Anschläge dort war sagte:
"Ich habe verstanden warum die Menschen nach dem Tod Osama Bin Ladens auf dem Time Square feierten. Als dann aber europäische Politiker sagten, der Tod eines Menschen sei trotz allem kein Grund zum Feiern wurde mir klar: Europa ist eben doch weiter weg von New York, als ich dachte.

Ironie: Der "Terrorjäger #1" des FBI O'Neil, der Osama Bin Laden schon lange verfolgte, hatte einige Tage vor den Anschlägen mehr oder weniger unfreiwillig gekündigt. Einen neuen Job hatte er schon gefunden: Sicherheitschef des World Trade Centers. Er starb am 11. September.


Der 12.September war genauso wie der 11. September sonnig und warm. Nur die Welt war eine andere.
Dieser Tag hat uns gezeigt zu welchen bösen Taten der Mensch fähig ist. Doch dieser Tag hat uns genauso gezeigt zu was für selbstlosen und guten Taten der Mensch fähig ist. (Film World Trade Center)
Deswegen ist der 11. September ist auch ein Tag zum Gedenken. Der Helden gedenken die an diesem Tag ihr Leben ließen.
Der 11. September-ein denkwürdiges Datum. Und das in aller Hinsicht.
 
@ PlaneHunter

Sehr interessanter Bericht. Muss ein eigenartiges, extrem beunruhigendes Gefühl gewesen sein, so lange nichts oder kaum etwas zu wissen.


Ich sah das Disaster fast von Anfang an im Fernsehen. Ich lebte damals noch in London, hatte gerade frei und habe im Fernsehen gezappt. Bis ich auf ein Bild mit einem der brennenden Türme stoß. Den zweiten Einschlag sah ich dann schon live. Ab dem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr weg vom Fernseher bis ich nachts todmüde ins Bett gefallen bin. Gleichzeit hatte ich fast schon eine Standleitung nach Deutschland, um mit Familie über das Geschehene zu sprechen. Die Gefühle der Ohnmacht und des Schocks werde ich nie vergessen. Mir war klar, wie vermutlich Jedem an dem Tag, dass ab dem Punkt nichts mehr so sein wird, wie es mal war...
 
Ich bin am 11. September 2001 zusammen mit einem Studienfreund aus einem vierwöchigem USA-Urlaub grade heimgekehrt. Als ich ermüdet zuhause unter der Dusche stand hat mir meine Mutter erzählt dass gerade ein Flugzeug in den WTC geflogen ist. Bin da noch davon ausgegangen dass es sich um ein Kleinflugzeug handelt.

Für mich hat es einen größeren Eindruck hinterlassen, da unser Heimflug BOS-FRA-MUC war und wir am Spätabend vom 10. September in Boston mit einem LH A340-300 abgehoben haben. War wohl auch zugleich einer der letzten Transatlantikflüge die noch rausgegangen sind.
Und da zwei der vier Maschinen nur wenige Stunden später in Boston entführt wurden kommt mir der Vorfall schon sehr nahe. Wir hatten auch noch die Tage vorher überlegt ob wir nach New York fahren sollen uns dort die Stadt anschauen sollen, haben uns aber wegen der Fahrerei dagegen entschieden.

Ganz verwundern tut mich die Entführung nicht, habe ich noch untertags bei den Sicherheitskontrollen in BOS zu meinem Kumpel gemeint dass die ganz schön lasch sind. Ich hatte noch einiges Münzgeld in der Tasche woraufhin das Sensortor gepiept hat. Statt mich zu filzen wurde ich zu einem weiteren Sensortor geschickt dass dann nicht mehr gepiept hat... Da hat man wohl wirklich alles mitnehmen können. Etwas später war dann noch eine Durchsage dass alle Angehörigen und Freunde von abfliegenden Gästen gebeten wurden den Sicherheitsbereich nach Abflug wieder zu verlassen...

Dass wir damals am 10.9. heimgeflogen verdanke ich dem Geburtstag irgendeines Verwandten meines Reisepartners, der wollte unbedingt spätestens am 11.9. wieder zuhause sein. War jedenfalls Glück. Und dieses Jahr war ich wieder in den USA und bin gestern am 10.9. wieder zuhause gewesen. Diesmal ist es kein Zufall sondern Absicht. Das patriotische Theater und die Sicherheitshysterie in den USA die sowieso schon ziemlich nervig ist wollte ich mir an diesen Tagen nicht antun.
 
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