Airport-Architektur

Ich hab mal eine Frage:
Wie wirkt auf Euch die Gesamt-Architektur des FJS-Airports - und zwar im Vergleich zu Frankfurt, Paris Charles de Gaule, zu London Heathrow und Gatwick, zu Zürich und Vienna, zu Milano? Und was meine ich mit dem Wort Gesamt-Architektur? Anordnung des Start-/Landebahnsystems, Art und Weise der Wartungshallen und Frachtterminals, natürlich die Architektur der Passagierterminals, Hotels, Airport-Centers, Parkhäusern...etc. Mich würde freuen, Euere Meinung rein aus Gestaltungssicht zu hören: Was gefällt, was gefällt nicht?
 
das Pistensystem ist gut, Apron West war eine fehlplanung (ist leicht verbessert worden durch blue/orange-line system, apron east soll ganz ok sein, mal die kollegen fragen)
architektur? hmm, MAC ist ok, Kempinski auch, T1 war am Bedarf vorbei, T2 ist auf den ersten Blick beeindruckend aber eigentlich simple Zweckarchitektur. (mit ein paar Kinken z.B. S-Bahn Anschluß - erst mal 1 km Bahnsteig/MAC/Ankunftebene T2 bis man da ist wo man hin will??? grrrrr)
aber das liebe Geld ist bei so etwas ja immer knapp und ab einer bestimmten größe wird's auch schwierig. und die anderen entwürfe waren noch schlimmer ;)

Saigor
 
Also das Layout an sich (runways, mid-field terminal) ist sehr gut und eigentlich auch ein prototyp für viele andere airports der Welt geworden.

Vorfeld West is in meinen Augen ne Katastrophe, wenn viel los ist, gibts immer wieder Stau, eigentlich sollte man das ganze umbauen, so dass es erstens etwas flüssiger ist, und zweitens mehr jetways zu Verfügung stehen (viellecht eine Art Satellit).

Die Wartungshallen sind ausreichend und auch ganz hübsch, Hangar 1 war mal die größte freitragende Halle Europas (oder der Welt?), das Frachtterminal ist auch ok.

T1/Z: Gute Planung, nur kam der Verkehr dann anders. Sollte ein echtes O&D Terminal werden, wird es vielleicht auch wieder. Satellit dringend notwending wenn der Verkehr wieder zunimmt. Hübscher Bau.

T2: Zweckbau, aber sehr gutes Layout für Transferpaxe und brauchbar bis gut für O&D Verkehr. Satellit bald notwendig, zu viel "Gebusse". Architektonisch nicht so der Bringer, aber schon ok. Es fehlt ein unterirdischer Zugang zu T1/Zentralbereich. Es feht an Autovermietungen.

MAC/Airport Hotel: cool. :)

Die Parkhäuser erfüllen im Gegensatz zu vielen Airports ihren Zweck, und sind in endlicher Zeit zu erreichen.

Vergleiche:
LHR: Ein totales Moloch. Ein Haufen Gebäude die planlos auf das (frühere) 6-runway system geworfen wurden.

CDG: Architektonisch interresant, aber für den Passagier eine Katastrophe sintflutartigen Ausmaßes.

LGW: Naja, Funktional, aber "farblos"

MAD, ZRH: siehe LGW.

CPH: Einfach toll.
 
Muss ergänzend noch hinzu setzen: RWY-System find ich auch ok.

Hab aber noch eine Frage. Weiß jemand, warum man in MUC, insbesondere beim T 2 (beim T 1 ist es mir klar) auf das "Fingersystem" wie in FRA oder auch beim neuen Flughafen in CAN verzichtet hat?

Siehe:

Guangzhou%2002%20Plan%20.jpg
 
@saigor
zum T1: du solltest nicht vergessen, wann T1 geplant wurde. Das war Ende der 60/Anfang der 70er Jahre. Das war zum damaligen Zeitpunkt mit Sicherheit das Nonplusultra im Flughafenbau. Mittlerweile gibt es ja schon wieder soviel neue Erkenntnisse. Aber ob man diese auch in Zeiten von mangelnden Kapital so umsetzen kann, wage ich zu bezweifeln.

@celestar
ich denke auch, daß sich das Layout unseres Flughafens sehen lassen kann. Durch das blue/orange-line System ist der Rollverkehr nun doch einigermaßen in normale Bahnen gelenkt. Erstens ist da im Moment sowieso nicht soviel und zweitens,wenn die Airlines wieder mehr werden, ist das Terminal eigentlich wieder so, für was es geplant war - nämlich Punkt-zu-Punktverkehr. Dann denke ich wird sich wieder alles ein wenig relativieren, so daß sich ein Umbau der Ramp erübrigt.
Das die Gepäcksortieranlage auf der Ramp Ost in relativ kurzer Frist zu einem vollwertigen Satelliten ausgebaut wird, steht für mich außer Frage. Zumal der Bau eines weiteren Hangars für LH ja anscheinend
auch ins Auge gefasst wird ( ??? A 380 ??? :-\)

@munich
die Anlage in CAN ist zwar schön zum Anschauen, aber bei der bereits bestehenden Aufteilung in MUC ist es glaube ich besser so. Wenn du noch die Skizze von dem ich sage mal "Masterplan " aus einem anderen Thema noch vor Augen hast, kann man den Airport bei dem jetzigen Layout besser und vor allem "bedarfsgerechter" erweitern. Stell dir mal vor, die stellen so ein Ding hin und es ist nur zu x% belegt, ich glaube daß da die FMG-Führung in den Medien zerrissen würde. (Siehe die Stimmen bei der Jahrespressekonferrenz zu T 1 !!). Platz dafür ist da !! Es ist auch eine finanzielle Frage. Die Anlage in CAN kostet in der BRD bei unseren Lohnkosten, ich denke gut das dreifache als wie dort. Und so kann ich bei der, ich nenn es mal "modularen" Bauweise, für den künftigen Bedarf geplant und auch dann bezahlt werden. Da die Summen dann nicht so exorbidant hoch sind, kann das eher zurückbezahlt und dann auch wieder Rücklagen gebildet werden. Und es kann der Bevölkerung gegenüber auch plausibler vertreten werden.
 
warum man in MUC, insbesondere beim T 2 (beim T 1 ist es mir klar) auf das "Fingersystem" wie in FRA oder auch beim neuen Flughafen in CAN verzichtet hat?

Ich glaube ein Problem dürften die Umsteigezeiten darstellen. Um etwa (wie in CAN, oder FRA im T1) von einem Pier zum anderen zu kommen vergeht deutlich mehr zeit, als in MUC mit seinen jeweils einen Piers.

Mal abgesehen davon, dass mir die "MUC-Variante" auf Dauer ausbaufähiger erscheint.
 
QR 380

Da hab ich mich anscheinend missverständlich ausgedrückt. Ich wollte natürlich nicht, dass das Terminal überdimensioniert wird (ich bin ja sogar derjenige, der so etwas kritisiert).

Ich hab das Bild nur wegen der Finger reingesetzt. Ich dachte, dass bei der Bauweise mit Fingern
a) Platz gespart wird und
b) die Wege in den meisten Fällen kürzer wären, weil an so einem Finger ja von 2 Seiten anzudocken ist.

Deshalb erstaunt mich auch die Antwort von EDDM. Ich lass mich aber gern eines Besseren belehren. Nur würden mich die Gründe für die kürzeren Wege und Umsteigezeiten interessieren. Wir haben ja glaub ich auch einen Arch.-Studenten unter uns (flo007, wenn ich mich recht erinnere). Vielleicht kann er es mir plausibel erklären.

Dass wir uns nicht missverstehen. Ich meine das T 2. Das T 1 war mit seiner Modulbauweise für einen anderen Zweck geplant, was hier ja schon öfters angeführt wurde.
 
@munich

also ich bin ganz sicher kein Architekturstudent, ich kann nicht mal gescheit ein Strichmännchen zeichnen und von Architektur hab ich nicht mal den Hauch einer Ahnung, sorry.
 
Kürzere Umsteigezeiten muß auch bei der Gepäckförderanlage möglich sein. Umso weiter der Weg, desto mehr Verzögerungen gibt es. Möglichst nah am Hauptgebäude (in MUC T2) bedeutet kurze Wege für die Paxe und die Koffer. In Frankfurt ist das nicht so leicht möglich, weil
die Aussenpositionen im Flugsteig B recht weit von der Hauptgepäckförderanlage entfernt ist und auch die Paxe zum Umsteigen nach
Flugsteig A oder C weite Wege zurücklegen müssen.
 
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