Klasse, die beiden wichtigsten Gründe wurden genannt! :thbup:
Wind und Temperatur.
Zunächst den Wind betrachtet
Auch wenn er immer gleich stark aus einer Richtung bläst, so heben sich die Flugzeitdifferenzen zwischen Hin- und Rückflug nicht auf. Zur Verdeutlichung, angenommen ein Flug verliert auf dem Hinflug aufgrund des Gegenwindes 3 Minuten. Diese 3 Minuten pro Stunde gewinnt er natürlich auch dem Rückflug zurück, aber bezogen auf eine wegen Rückenwindes kürzere Flugzeit. Der Gegenwind bleibt gleich stark, jedoch über eine längere Zeitspanne als der in gleicher Stärke, aber nur kürzere Zeit einwirkende Rückenwind. Daraus folgt auch, dass sich der kürzeste Umlauf bei Windstille ergäbe.
Die Temperatur betrachtet
Da bei sinkender Temperatur auch die Schallgeschwindigkeit (wie auch die TAS True Air Speed) sinkt, fliegen die Maschinen im kalten Winter tatsächlich langsamer als im Sommer. Einfaches Beispiel, bei einer 10° kälteren Luft auf einem 10 Stunden Flug dauert der Flug rund 12 Minuten länger.
Zusammengefasst auf einem exemparischen Winterflug von Asien nach Deutschland, verliert dieser bspw. durch den im Jetstream stärker auf ihn einwirkenden Gegenwind rund 16 Minuten. Hinzu büßt er weitere ca. 13 Minuten durch eine wesentlich niedrigere Temperatur im Vergleich zum Sommer ein. In Gegenrichtung hat der Flug nun zwar einen gleichviel stärkeren Rückenwind, gewinnt aber dadurch nur ca. 14 Minuten, verliert allerdings durch die niedrigere Temperatur auch wieder ca. 12 Minuten.
Umgekehrt ist der Westbound-Flug im Sommer im Vergleich zum Winter kürzer, weil er erstens weniger Gegenwind hat und zweitens durch die höhere Temperatur schneller fliegt. Der Eastbound-Flug profitiert zwar auch vom schnelleren Fliegen durch die höhere Temperatur, allerdings hat er den Nachteil, dass er im Vergleich zum Winter weniger Rückenwind hat.
Fazit:
Nach Westen addieren sich im Winter die negativen Einflüsse, nach Osten saldieren sie sich und heben sich teilweise oder sogar ganz auf. Der Westboundflug ist im Winter bald eine halbe Stunde länger als im Sommer, während der Eastboundflug im Winter und Sommer fast gleich lang ist. Der Umlauf ist dadurch im Winter um rund eine halbe Stunde länger als im Sommer.
Ausnahme Nordatlantik.
Aufgrund der besonderen Situation die Nordatlantiktracks der jeweiligen Richtung zu nutzen um den Jetstreams als Gegenwind Richtung Westen auszuweichen und sie Richtung Osten möglichst als vollen Rückenwind zu nutzen, gleichen sich die Vor- bzw. Nachteile durch den Windeinfluss noch weniger aus. Die Differenzen werden dadurch eher noch größer.