Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flughafe

flymunich

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München, den 19. April 2005

Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flughafen

DFS betreibt ein gemeinsam mit Thales entwickeltes Kommunikationssystem

Fluglotsen und Piloten kommunizieren am Flughafen München nicht mehr nur per Sprechfunk, sondern nutzen auch die Datenübertragung zur Kommunikation. Das neue DCL-System (Departure Clearance via Datalink) ermöglicht neben der mündlichen Anlass- und Streckenfreigabe auch die digitale Verständigung zwischen Piloten und Tower. Es verringert im Tower den Aufwand bei der Anlass- und Streckenfreigabe, verkürzt den Sprechfunkverkehr zwischen Piloten und Tower und entlastet damit die Sprechfunk-Frequenz. Von der digitalen Kommunikation profitieren auch die Piloten, die ihre Freigabe nun per Datenleitung erhalten. Sie werden von Routine-Aufgaben befreit und können sich noch besser auf die Startvorbereitungen konzentrieren. Außerdem werden durch das DCL-System sprachliche Missverständnisse ausgeschlossen.

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH hat das DCL–System auf der Basis der Thales TErminal COordination System (TECOS)-Technologie von Thales entwickelt. Seit mehr als drei Monaten ist das System an dem am stärksten wachsenden internationalen Flughafen Deutschlands in München (2004: +8% Flugbewegungen) im Einsatz. Die DFS plant nun auch die Einführung an Deutschlands verkehrsreichstem Flughafen Frankfurt/Main.

Das in München installierte DCL-System ist der erste Schritt in Richtung eines umfassenden digitalen Kommunikationssystems für Piloten und Fluglotsen und Bestandteil des von Thales entwickelten Flugverkehr-Koordinationssystems TECOS. TECOS ermöglicht den Fluglotsen die papierlose Koordination des startenden und landenden Verkehrs und erlaubt die non-verbale Koordination zwischen Anflugkontrolle, Tower und Flughafen. An den internationalen Flughäfen Stuttgart, Hamburg, Hannover, Bremen und Saarbrücken wird TECOS bereits als Teil des DFS-Flugdatenverarbeitungssystems TFDPS eingesetzt.

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aufgabe ist die Durchführung, Bereitstellung und Entwicklung von Flugsicherungsdiensten. Die Flugsicherung koordiniert täglich mehrere tausend Flugbewegungen, im Jahr mehr als 2,7 Millionen. Dafür betreibt sie in Langen bei Frankfurt eine der größten Kontroll-zentralen Europas sowie vier weitere Radarkontrollzentralen in Berlin, Bremen, Karlsruhe und München. Außerdem ist die DFS in der Maastrichter EUROCONTROL-Zentrale, an den 17 internationalen Flughäfen Deutschlands und an den Regionalflughäfen Niederrhein und Altenburg-Nobitz durch Fluglotsen und anderes Fachpersonal vertreten. Neben dem Tagesgeschäft entwickelt die DFS Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. Das Unternehmen sammelt alle flugrelevanten Daten und lässt sie in seine Produkte und Dienstleistungen, wie Luftfahrtkarten und Flugberatung einfließen. In seiner Akademie bildet das Unternehmen jährlich zahlreiche Nachwuchskräfte aus. Im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas engagiert sich die DFS in zukunftsweisenden europäischen Projekten wie z. B. einer gemeinsamen europäischen Flugdatenbank und einem Satellitensystem.


Thales ist ein internationaler Elektronikkonzern und Systemanbieter im Bereich der Verteidigung, Luftfahrt, Sicherheitstechnologie und Dienstleistung. Die Thales-Gruppe beschäftigt weltweit 60.000 Mitarbeiter und verzeichnete in 2004 einen Umsatz von 10,3 Mrd. Euro. In Deutschland ist Thales an über 20 Standorten bundesweit präsent.
Für das Air Traffic Management bietet Thales aus einer Hand die gesamte Palette an Produktlösungen im Bereich Kommunikation, Navigation und Flugverkehrs-Überwachung (Communication–Navigation–Surveillance - CNS) an.
Die beiden deutschen Standorte im Bereich Air Traffic Management, in Langen bei Frankfurt und in Korntal-Münchingen bei Stuttgart, entwickeln, produzieren, installieren und warten neben konventionellen Navigationssystemen für Anflug-, Lande- und Streckennavigation sowie Radarsystemen für Flugsicherung und Flughäfen auch Flughafen- und Towersysteme und satellitengestützte Navigationssysteme (EGNOS, GALILEO, GBAS). Thales trägt maßgeblich zur Einführung von EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay System) bei, dem ersten Schritt zum europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo.
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Ich hoffe die komplette Umstellung dauert noch lange. :o
Ohne den Funkverkehr geht doch die schöne Atmosphäre im Cockpit verloren, alles total unpersönlich... :'(

Ein gesprochenes "cleared for takeoff" hat einfach was, eine Textzeile ist doch richtig langweilig! :-X

Ich will wieder zurück in das Zeitalter von Turbojet-Triebwerken und Hongkong KaiTak... ***träum*** :-\
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Seh es mal so, MANAL:

Ohne den Fortschritt gäbe es keinen wehmütigen Blick zurück....
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Die Scanner sind dann auch megaout. ;)
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

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Die Scanner sind dann auch megaout. ;)
[/quote]

Ne, ne flymunich! Die wichtigen Dinge laufen nach wie vor über Funk.
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

aber doch in abgespeckter Form!!! ;)
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Für Startup und Clearance also für Anlass und Streckenfreigabe, macht die digitale Form in meinen Augen ja noch Sinn. Denn dabei werden in chronologischer Reihenfolge den Maschinen, analog Dep. Time und/oder Slot, ihre relevanten Daten übermittelt. Das schafft die Kiste aus Bits und Bytes wahrscheinlich ähnlich gut wie ein Warmblüter.
Spätstens wenn sich ein Flugzeug selbstständig bewegt, hört es meines Erachtens aber mit dem Computer auf.
@Saigor oder BenBen, ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren... ;)
Blitzschnelle und situative Situationen visuell erfassen und entsprechende Entscheidungen treffen, sollte man (für lange Zeit noch) besser den Menschen überlassen.
Ich denke wir werden den Scanner noch lange einsetzen können... ;)
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

@MUCFLYER:
streiche Menschen, setzte Männer! ;)
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Oh oh Merpati! Da lieferst Du "26R" Munition für Frauenfeindlichkeit!

Ausserdem stimmt Deine Aussage nicht! Es sind sehr wohl Frauen am Board.
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

@munich:
Ich verkenne keineswegs die Realität, die ist schlimm genug, da kann man schon gar nicht mehr die Augen vor verschließen, denn die stehen einem dermaßen sperrangelweit :o auf...
Mucflyer schrieb sollte man besser den Menschen überlassen, ist folglich eine Wunschvorstellung und nicht die Realität...
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

ist ja TWR-Sache. kann ich leider nicht so viel dazu sagen. allerdings muß ich zugeben das es momente gibt in denen ich gerne direkten zugriff auf den autopiloten der flieger hätte - unter umgehung der 'bremse' pilot. (warum sollen wir jetzt heading 200 fliegen, confirm RWY 26? Jaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!) aber man würde auch ein weiteres element safety redundanz rausnehmen.
bei Delivery ergibt es aber sinn, das ist eher langweilig zu arbeiten. (außer es ist schnee oder gewitterzeit, dann ist es eher wie im kindergarten)

Saigor
 
Re:Digitale Anlass- und Streckenfreigabe entlastet Sprechfunk am Münchener Flugh

Wann soll eigentlich der ganze Flugfunk auf Digital umgestellt werden? Hab da mal was gehört...

Spätestens dann kann man die Scanner echt wegschmeißen, und nachdem das dann wohl auch verschlüsselt ist, braucht man auch keine neuen zu kaufen.

Whoops
 
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