Electronic Actuators / Hydraulic Actuators

PEOPLES

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Definiere bitte erstmal kleine und große Flugzeuge, da gibts eine gewisse Bandbreite, für manche sind A320 schon "kleine" Flugzeuge.

Und dann bitte auch konkrete Beispiele bzgl. der Flapansteuerung, ich persönlich kennen nun erstmal kein Flugzeug, das direkt hydraulische Aktuatoren unter den Flap Tracks hat (was nicht heissen muss, dass es keine gibt).
 
Hallo,
wenn ich mich mal einmischen darf:
Zunächst einmal zu den Fairings, also den Verkleidungen unter den Tragflächen der meisten Verkahrsflugzeuge. Darin sind meist Spindeln untergebracht, mit denen die Landeklappen bewegt werden. Die Spindeln laufen in Schneckengetrieben, die wiederum durch lange Antriebswellen mit Hydraulikmotoren verbunden sind. Diese Motoren sitzen meist im Fahrwerksschacht oder zumindest in Rumpfnähe. Auch mir ist kein Flugzeugtyp bekannt, bei dem actuators, also Hydraulikzylinder, die Flaps direkt bewegen.
Nun zu elektrischen Antrieben und kleineren Flugzeugen:
Wenn Landeklappen durch Strom angetrieben werden, ist das m.E. ein elektrischer und kein elektronischer Antrieb, denn es heisst Elektromotor und nicht Elektronikmotor. Die Steuerung dieses Antriebes kann wiederum elektrisch (einfach über Schalter direkt zum Motor) oder elektronisch (das Signal geht vom Schalter über eine Kontrolleinheit, in der noch weitere Signale verarbeitet werden) erfolgen. Sorry für die Korinthenka...erei.
Bei dem ersten Flugzeug, welches ich geflogen habe (Beech Bonanza), wurden die Landeklappen (genau wie das Fahrwerk) durch einen Elektromotor ein- und ausgefahren. Danach kam die Beech Baron mit ähnlichen Systemen wie die Bonanza. Auch bei der Beech Kingair C90 waren die Flaps noch elektrisch angetrieben, das Fahrwerk wurde m.E. aber schon hydraulisch gefahren. Verkehrsflugzeuge mit elektrisch angetriebenen Flaps gibt es auch: Bei der B737 z.B. ist der normale Antrieb für die Flaps hydraulisch, der Alternate Flap Drive aber elektrisch.
Wer ein wenig im Inet stöbert, findet bestimmt noch mehr Kombinationen verschiedener Antriebe.

Viele Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
wernerhuss hat den Antrieb ja schon dargelegt, bei den Flaps geschieht das üblicherweise mittels "Tourqe-Tubes", diese sind zumindest bei Airbus teilweise aus Karbon gefertigt.
Bei den Slats gibts das entweder auch mit Wellensystem oder auch direkt angelenkt, teilweise auch mittels Seile (MD11) ect. pp, jeder Hersteller hat da sein "Patent".
Neben dem Spindelantrieb unter den Fairings gibt es auch "Rotary Actuatoren", dass sind Untersetztungsgetriebe die als "Ausgang" einen Arm haben und über ein Gestänge die Flaps bewegen (was sehr zuverlässig funktioniert und recht robust ist).

Zur ursprünglichen Frage: die B737 (und die 747 meines WIssens auch) haben einen elektrischen Backup, allerdings dauert es lange und der Motor ist entsprechend gross.
Ich denke es ist in der Tat die Leistungsdichte der Hydraulikmotoren und die Tatsache, dass ohnehin ein Hydrauliksystem (meistens ja 3 ) verbraut ist, was die Hersteller den Antrieb hydraulisch gestallten lassen. Die Grösse der eigentlcihen Hydraulikmotoren ist recht klein und sieht eher nach Spielzeug aus, die haben Aussenmaße wie eine gestauchte Tüte Milch ;D, davon je 2 pro Wellensystem (also Flap bzw. Slat).
der komplette "Kasten", bzw die Antriebseinheit (inkl. Bremsen, Getriebe ect. pp) ist natürlich deutlich grösser. Das Wellensystem ist auch recht leichtgängig und entsprechend untersetzt, wenn man wollte, könnte man auch A340 Flaps von "Hand" ausfahren (sofern man die Wellensysteme von den Motoren und Bremsen trennen würde).
 
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