Enger Parallelanflug

hangar7

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Ich habe schon vor längerer Zeit vom engen Parallelanflug in San Fransisco gehört und auch auf youtube finden sich gut Videos davon. Nun meine Frage: Wie genau funktioniert dieses Verfahren und brauchen Piloten dazu eine extra Schulung? Und ist das System auch auf Europa bzw. Deutschland übertragbar, um z.B. auf Flughäfen wie Düsseldorf parallele Landungen zu erlauben? In Frankfurt wurde ja schonmal sowas ähnliches, jedoch mit versetzter Schwelle gemacht, aber wieder abgebrochen. Danke schonmal.
 
Ich bin (noch ;) ) kein Pilot, kann dir aber sagen, dass das in Deutschland nicht erlaubt wäre ! In MUC ist der Abstand zwischen den Bahnen ja groß genug, in FRA muss man abwechselnd fliegen, obwohl im moment ja hauptsächlich auf 25L/07R und der neuen (25R/07L) gelandet wird, und 25C/07C ist wie die 18 hauptsächlich für Starts ! Wie genau die jetzt voneinander abhängig sind, kann ich dir leider nicht sagen !
 
Das Verfahren ist zwar (noch) nicht erlaubt, aber die DLR möchte es wohl testen. Dabei würde die nachfolgende Maschine im toten Winkel der Wirbelschleppen des davor fliegenden Flugzeuges fliegen.

Edit: das "hauptsächlich für Starts" bezieht sich wohl eher auf die Centerbahn und damit machts dann doch wieder Sinn :D
 
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Danke erstmal für die Infos. Hört sich alles sehr interessant an und in der Zwischenzeit habe ich auch was im Internet dazu gefunden.

Ich frage mich aber, wie sich dieses System dann auf die "bisherigen" Regeln auswirkt. Darf dann ein Flugzeug gleichzeitig auf der einen Bahn starten während das andere gerade landet, obwohl die Bahnen weniger als 760m auseinander sein? Und sind dann auch gleichzeitige Starts bei weniger als 760m Bahnabstand vorgesehen? Zudem würde es z.B. in Frankfurt doch ein tripple-arrival möglich, oder? Auch ob und inwieweit sich das neue System auf die 150-30-Regel bei Schwellenversätzen von Parallelbahnen auswirkt, wäre interessant zu erfahren. Wenn man sich hier nämlich künftig "Platz sparen" könnte, dann wäre dies v.a. für dichstbesiedelte Länder wie Deutschland ein großer Vorteil, um neue Bahnen leichter positionieren zu können damit Anwohner möglichst wenig belastet werden.
 
Da die Fragestellung mehr die ATC-Seite als die fliegerischen Nutzer betrifft, habe ich mir erlaubt das Thema entsprechend zu verschieben...

Gruß MAX
 
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das ganze ohne Gewähr, alldieweil ich weder Vorschriften, Verfahren oder sonstiges dort kenne. Ich kann nur aus dem Bauch heraus antworten, basierend auf den Vorschriften bei uns.

a) Schulung brauchen die Piloten sicher nicht.
b) Das ganze dürfte nur Visual Separation beruhen, sprich ein Pilot sieht den anderen Flieger und staffelt sich selbst. Wie in FRA
c) evtl. modifizieren die Lotsen in einem solchen Fall den Fehlanflug
d) was dann auch bei einem Start helfen würde (dann fliegt aber sicher keiner eng daneben an), wenn der Anflug schnell wegbiegt.
e) Dürfte das ganze auch nur eine Krücke sein um Kapazitätsmangel zu umgehen.
f) Wäre es im Falle von FRA ein echtes Problem drei anfliegen zu lassen, weil man dann mit dem Fehlanflugverfahren nicht mehr weiß wohin. Es muss sicher sein für alle Fälle - einer geht durch, zwei gehen durch und alle drei gehen durch. Und spätestens bei zwei gehen durch und einer von den zwei ist in der Mitte, wird es eng (beachte gleichzeitiger Start auf der 18!). Also macht man das per Grundsatz nicht, zumal der Gewinn an Inboundkapazität eher theoretischer Natur ist. Aber über den Unsinn der neuen Bahn in FRA wurde schon genug geschrieben.

Saigor
 
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