Gefährliche Annäherung ?!?

Hallo,

am 19.6.2005 war ich Gast an Bord eines Lufthansafluges (B737-500)von BRE nach MUC als es gg. 15:30 Uhr über dem Bayrischen Wald bei gutem Wetter und guter Sicht zu dem folgenden Zwischenfall kam :

Mein Sitzplatz war backbord, letzte Reihe, Fenster.
Ich beobachtete Kondensstreifen anderer Flieger und ab und zu die überflogene Gegend als ich einen Punkt in nähe Horizont ausmachte. Innerhalb von ca. 2 Sekunden war aus dem Punkt ein vierstrahliges Verkehrsflugzeug geworden !
Ich war schockiert! weniger als 1 Sekunde später kreuzte die Maschine unseren Flugweg max ca.150m hinter uns mit einer Höhendifferenz von max 30 m ! Ich konnte die Piloten im Cockpit erkennen ! Ich hätte die Kennung am Seitenruder ablesen können wenn nicht alles so schnell geschehen wäre! Nach Landung in München habe ich ein Gespräch mit dem Piloten geführt ! Er sagte, seine Instrumente haben ihm nichts aussergewöhnliches angezeigt !
Der Vorfall hat mich noch lange hinterher gedanklich beschäftigt, jedoch habe ich erst im Dezember des vergangenen Jahres die DFS dazu befragt.

Man erkärte mir, daß sofern keine Meldung seitens der betroffenen Piloten erfolgt sei, eine Rekonstruktion nicht mehr möglich ist, da die entsprechenden Aufzeichnungen in den Kontrollzentren der DFS periodisch nach einer Zeit gelöscht werden!

Angenommen unserer Kurs wäre 0 Grad auf der Kompassrose gewesen, so kam uns die Maschinen aus ca. 310 Grad entgegen.

Ich muss erläuternd hinzufügen das ich Vielflieger und Luftfahrtinteressierter bin.
In meiner Verwandschaft sind zwei LH-Piloten, die mich auch schon einmal einen ganzen Flug im Cockpit mitgenommen haben.


Ich bitte um Stellungnahmen jeglicher Art zu dem Beschriebenen !


MfG

C.C.
 
Da nicht mal Piloten nach Jahrzehntelanger Berufserfahrung wirklich sagen können, ob der Traffic da gerade wirklich 300m unter, bzw. über ihnen war, bezweifel ich ganz einfach mal Deine Einschätzung mit den 30m:whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
chasechamplin hat gesagt.:
Hallo,

am 19.6.2005 war ich Gast an Bord eines Lufthansafluges (B737-500)von BRE nach MUC als es gg. 15:30 Uhr über dem Bayrischen Wald bei gutem Wetter und guter Sicht zu dem folgenden Zwischenfall kam :

Mein Sitzplatz war backbord, letzte Reihe, Fenster.
Ich beobachtete Kondensstreifen anderer Flieger und ab und zu die überflogene Gegend als ich einen Punkt in nähe Horizont ausmachte. Innerhalb von ca. 2 Sekunden war aus dem Punkt ein vierstrahliges Verkehrsflugzeug geworden !
Ich war schockiert! weniger als 1 Sekunde später kreuzte die Maschine unseren Flugweg max ca.150m hinter uns mit einer Höhendifferenz von max 30 m ! Ich konnte die Piloten im Cockpit erkennen ! Ich hätte die Kennung am Seitenruder ablesen können wenn nicht alles so schnell geschehen wäre! Nach Landung in München habe ich ein Gespräch mit dem Piloten geführt ! Er sagte, seine Instrumente haben ihm nichts aussergewöhnliches angezeigt !
Der Vorfall hat mich noch lange hinterher gedanklich beschäftigt, jedoch habe ich erst im Dezember des vergangenen Jahres die DFS dazu befragt.

Man erkärte mir, daß sofern keine Meldung seitens der betroffenen Piloten erfolgt sei, eine Rekonstruktion nicht mehr möglich ist, da die entsprechenden Aufzeichnungen in den Kontrollzentren der DFS periodisch nach einer Zeit gelöscht werden!

Angenommen unserer Kurs wäre 0 Grad auf der Kompassrose gewesen, so kam uns die Maschinen aus ca. 310 Grad entgegen.

Ich muss erläuternd hinzufügen das ich Vielflieger und Luftfahrtinteressierter bin.
In meiner Verwandschaft sind zwei LH-Piloten, die mich auch schon einmal einen ganzen Flug im Cockpit mitgenommen haben.


Ich bitte um Stellungnahmen jeglicher Art zu dem Beschriebenen !


MfG

C.C.
Lieber C.C.,

Du magst dich zwar sehr erschrocken haben, ich glaube aber nicht, dass der Vertikalabstand max 30m war. Dann hätte hinterher der Pilot nicht ganz ruhig mit dir geplaudert, sondern wäre noch etwas bleich um die Nase gewesen. Ich traue mir nach knapp 30 Jahren Verkehrsfliegerei nicht zu, den Vertikalabstand zu kreuzenden Maschinen sicher zu bestimmen, besonders wenn der Schnittpunkt der Kurse vor oder hinter mir liegt.
Bei der Schilderung der Annäherung geht es mir auch etwas zu schnell:
Ein Verkehrsflugzeug fliegt in der Reiseflughöhe pro Minute ca 15km, also alle 4 sec einen Kilometer. Wenn die Maschinen genau aufeinander zufliegen, beträgt die Annäherungsgeschwindigkeit also 2km/sec. Nach deiner Schilderung vergingen von Punktgröße des Flugzeugs bis zur direkten Begegnung ca 3sec, d.h. als du die andere Maschine gesehen hast, war sie also maximal 1,5km weit entfernt. Bei dieser Entfernung ist der Punkt am Himmel aber schon relativ groß.

Ich nehme einmal an, dass der Vertikalabstand wie vorgeschrieben 1000ft betragen hat, ansonsten wäre es einer der sehr seltenen Fälle einer Staffelungsunterschreitung gewesen. Diese wäre aber bei den von dir geschilderten Abständen nicht ohne Meldung geblieben.

Übrigens:
Im Cockpit kann man es hören, wenn einem eine 747 mit 1000ft Vertikalabstand begegnet.

Viele Grüße

Werner Huß
 
Zuletzt bearbeitet:
nun, wahrscheinlich war es ja keine.

aber stimmt schon, schwer einzuschätzen. hab z.b. bei einer unterhalb kreuzenden varig 763 auch fast gemeint, die piloten erkennen zu können, mir aber nicht mehr gedanken gemacht. bin einfach mal davon ausgegangen, dass alles seine richtigkeit hatte. und das war kein einzelfall.
 
Ich kann Werner hier nur zustimmen! Abstände einzuschätzen ist außerordentlich schwer. Dazu kommt auch, daß man als Passagier vielleicht nur ca. 10%, wenn überhaupt so viel, des umgebenden Luftverkehrs sieht. Im Cockpit hingegen sind es deutlich mehr. Daher ist natürlich ein Flugzeug, daß man in großer Nähe sieht ein sehr starker Kontrast zu den sonstigen Dingen (Landschaft, Wolken, etc.), die das Auge fokussiert.

Viele Grüße,

Nabla
 
Dazu kommt auch, daß man als Passagier vielleicht nur ca. 10%, wenn überhaupt so viel, des umgebenden Luftverkehrs sieht. Im Cockpit hingegen sind es deutlich mehr.

möchte keinem piloten hier vorgreifen, aber wenn man dann dochmal die möglichkeit hat im cockpit mit zu fliegen (mittlerweile ja fast nicht mehr möglich) dann finde ich das immer recht interessant, was das TCAS alles an zeigt -> das ist ne ganze menge, was da noch in der luft unterwegs ist.


ne andere frage, wurden die 1000ft flugstafelung für verkehrsflugzeuge unter bestimmten auflagen nicht runtergesetzt ?? vorraussetztung dafür waren einige technischen einrichtungen, die eine korrekte höhenbeurteilung zulassen.

danke!
 
PEOPLES hat gesagt.:
ne andere frage, wurden die 1000ft flugstafelung für verkehrsflugzeuge unter bestimmten auflagen nicht runtergesetzt ?? vorraussetztung dafür waren einige technischen einrichtungen, die eine korrekte höhenbeurteilung zulassen.

Ja, sie wurde AUF 1000 Fuß runtergesetzt - von 2000 Fuß... :) Das ganze nennt sich RVSM (Reduced Vertical Separation Minima) und gilt in Teilen der Welt, z.B. fast komplett Europa.

Gruß,

Nabla
 
Was Du ansprichst, nennt sich reduced vertical seperation minima (RVSM). Allerdings funktioniert das etwas anders. Bis vor einigen Jahren galten die 1000ft Radarstaffelung nur von GND bis FL 290. Darüber musste mit 2000ft gestaffelt werden. Das heisst der nächste nutzbare FL über 290 war FL310 usw.

Seit einigen Jahren gelten die 1000ft aber zwischen GND und FL410. Allerdings müssen die Flugzeuge da boardseitig einige Vorraussetzungen erfüllen. Können sie diese Vorraussetzungen nicht erfüllen sind sie non-RVSM und müssen in FL280 oder drunter fliegen. Wie immer gibts auch hier jede Menge Ausnahmen (z.b. State Flights oder Militär darf auch über 280 fliegen und muss dann mit 2000 ft gestaffelt werden).
 
Jeder andere Non-RVSM "darf" auch über FL280 fliegen...

Da er dort aber mit 2000ft gestaffelt werden muss, muss er damit rechnen, dass es von ATC abgelehnt wird. Rein rechtlich aber kein Problem
 
WOW, starkes Bild. Obwohl mich anfangs irgendwie die Perspektive gestört hat, glaube ich mittlerweile an die Echtheit des Bildes. Mit Tele ist es wohl möglich.
RVSM mit nur 1000 Fuß vertikalem Abstand lässt grüßen.
 
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