Inwiefern ist Sehschwäche bei der Ausblidung zum Piloten ein Hindernis?

cpdp

Mitglied
Hallo liebe Piloten ;)

Schon seit meinem 7. Lebensjahr ist es mein Wunsch, mal im Cockpit zu landen. Heute, nach 11 Jahren, hat sich dieser Wunsch kein stück geändert.
Leider Gottes muss ich feststellen, dass die Flugschulen wie die LFT oder die FS von ab bezüglich der Sehschwäche ein Limit von +/- 3 Dioptrien setzen.
Meine Augen jedoch besitzen eine Schwäche von 3,75 Dioptrien.

Ich bin mal ganz ehrlich: Ich kenne alle Vorteile des Berufes Piloten, weiß dass die Ausbildung sehr hart ist und dass man sich stets fortbilden muss und das Leben nicht nur aus TakeOff, Autopilot an, N bisschen ausm Fenster gucken, Autopilot off, Landing besteht. Ich kann mir nicht vorstellen, einen Job zu haben wo ich immer im selben Büro sitze, mein Leben immer in der selben Stadt verbringe. Kurz gesagt - Ich kann mich selbst in Zukunft nur im Cockpit sehen.

Leider Gottes erschwert wohl auch meine frühere Allergie die Ausbildung zum Piloten.

Somit möchte ich fragen, gibt es für mich irgendeine Chance im Cockpit zu landen? Warum ist das mit der Sehschwäche so? Man kann sie ja auch mit 4 Dioptrien lasern lassen. Wieso darf ein Mensch mit 3 Dioptrien fliegen, einer mit einem etwas dickeren Brillenglas jedoch nicht?

Ich würde mir durch diesen Thread erhoffen, von Piloten zu erfahren, wie sie den Fall betrachten. Was sollte ich nach dem Abitur machen?

Ich bin für jede Antwort, egal wie detailliert und hilfreich, sehr dankbar.

Einen schönen Abend aus dem südlichsten Bayern wünscht
C.
 
Hallo liebe Piloten ;)

Schon seit meinem 7. Lebensjahr ist es mein Wunsch, mal im Cockpit zu landen. Heute, nach 11 Jahren, hat sich dieser Wunsch kein stück geändert.
Leider Gottes muss ich feststellen, dass die Flugschulen wie die LFT oder die FS von ab bezüglich der Sehschwäche ein Limit von +/- 3 Dioptrien setzen.
Meine Augen jedoch besitzen eine Schwäche von 3,75 Dioptrien.

Ich bin mal ganz ehrlich: Ich kenne alle Vorteile des Berufes Piloten, weiß dass die Ausbildung sehr hart ist und dass man sich stets fortbilden muss und das Leben nicht nur aus TakeOff, Autopilot an, N bisschen ausm Fenster gucken, Autopilot off, Landing besteht. Ich kann mir nicht vorstellen, einen Job zu haben wo ich immer im selben Büro sitze, mein Leben immer in der selben Stadt verbringe. Kurz gesagt - Ich kann mich selbst in Zukunft nur im Cockpit sehen.

Leider Gottes erschwert wohl auch meine frühere Allergie die Ausbildung zum Piloten.

Somit möchte ich fragen, gibt es für mich irgendeine Chance im Cockpit zu landen? Warum ist das mit der Sehschwäche so? Man kann sie ja auch mit 4 Dioptrien lasern lassen. Wieso darf ein Mensch mit 3 Dioptrien fliegen, einer mit einem etwas dickeren Brillenglas jedoch nicht?

Ich würde mir durch diesen Thread erhoffen, von Piloten zu erfahren, wie sie den Fall betrachten. Was sollte ich nach dem Abitur machen?

Ich bin für jede Antwort, egal wie detailliert und hilfreich, sehr dankbar.

Einen schönen Abend aus dem südlichsten Bayern wünscht
C.

@ cpdp
Schön dass Du schon alle Vorteile kennst.
Der Nachteil ist aber unter anderem dies
klick
Es gibt feste Richtlinien, und da kannst Du (leider) nicht Piloten fragen, wie sie die das ermessen, sondern solltest einen Fliegerarzt (in Deiner Nähe) befragen. (google)

P.S.: Was Du über die Fortbildungen geschrieben hast, gilt für (Büro)Jobs in der Fliegerei allgemein. Sonst bist Du ratzfatz weg!
 
Für detailierte Auskünfte zu Fragen rund um die Berufswahl, Voraussetzungen und Einschränkungen bist Du hier sicherlich im falschen Forum. Schau mal bei www.pilotenboard.de rein, ein paar andere gibt es auch noch...

Ansonsten wirst Du Dein ganzes Leben lang Situationen erleben, in denen Du eben gerade ein kleines bisschen zu viel oder zu wenig von etwas hast/bist/kannst um etwas bestimmtes zu können/dürfen/müssen. Für die Betroffenen ist das teils unverständlich und meist ärgerlich, wird sich aber bei allem Ärger und Unverständnis nicht direkt ändern lassen. Wenn es 'Hintertürchen' gibt, suche sie und überlege Dir sehr, sehr gut ob Du sie wirklich durchschreiten willst.

Nur zwei Punkte noch zu Deinen Fragen: Lasern ist derzeit m.W. ein No-Go für die Fliegerei, wenngleich die Erfolge im Alltag sich wohl sehen lassen können. Und andererseits würde ich im derzeitigen Umfeld unbedingt die Finger von einer eigenfinazierten Ausbildung in's blaue hinein lassen, sofern Du die Kohle nicht rumliegen hast oder über ein lukratives zweites Standbein verfügst.

Bei Dir zwickt's medizinisch, die meisten anderen Bewerber fallen beim DLR auf die Nase und die erste Reaktion ist oft ein trotziges 'Jetzt erst recht' - war bei mir teilweise genauso. Dennoch braucht auf dieser Schiene seeeehr viel Glück, um seine Kohle ansatzweise mal wieder zu sehen und von dem Job mal ein Familie gründen und ernähren zu können.

Realistische Grüße, MAX
 
Hi Max,

lasern geht, sogar bei LH.

ABER:

Du musst bereits VORHER die passenden Werte (Erstmedical +-3) gehabt haben. Ein "reinlasern" ins Medical ist nicht möglich.

Bei den +-3 kommt es auch immer auf das Ermessen des Fliegerarztes an. Er kann Dir trotzdem problemlos auch mit 4 Dioptrien ein Erstmedical ausstellen. Aber das muss man mit dem Doc selbst abklären, dass kann ich nicht beantworten, ob er das macht.
Es gibt aber auch bei LH Leute, die beim Erstmedical mehr als 3 Dioptrien hatten. Trotzdem würde ich mir dort nicht allzuviel Hofnung machen.
Wie gesagt, einen Fachmann fragen, in dem Fall den Doc persönlich.
 
Yep, lasern geht - allerdings nur bei Sehschwäche in punkto nah/fern. Farbsehprobleme sind ein no-go ... zumindest ist das meine persönliche leidliche Erfahrung! :dead:
 
Yep, lasern geht - allerdings nur bei Sehschwäche in punkto nah/fern. Farbsehprobleme sind ein no-go ... zumindest ist das meine persönliche leidliche Erfahrung! :dead:

Farbsehprobleme ist leider ein No-go für fast alle "interessanten" Berufe in der Luftfahrtbranche, sprich Technik, Pilot, Lotse oder Lotsentechnik.

Du kannst auch mal nach "Class Medical_EN_tcm586-67392.pdf" googeln, da stehen die medical requirements für Lotsen drin; die für Piloten dürfte ähnlich sein.

Letzendlich entscheidet aber der Fliegerarzt, und der hat, man soll es kaum glauben, einen gewissen Spielraum. Wichtiges Kriterium ist übrigens auch, ob sich die Seh"fehler" verschlimmern oder für den Rest des Lebens gleich bleiben.
 
Zu diesem Thema darf ich noch etwas aus eigener Erfahrung beitragen, was "Spätentwicklern" Hoffnung machen dürfte:
Bei der Aufnahmeprüfung in HAM hatte ich noch auf beiden Augen 100% Sehleistung, unkorrigiert natürlich. Während der Ausbildung entwickelte sich bei mir im Alter 21/22 dann die Kurzsichtigkeit, zum Glück war ich hier "Spätentwickler". Normalerweise ist - nach damaliger Aussage mehrerer Augenärzte - die Entwicklung der Kurzsichtigkeit spätestens mit 20 abgeschlossen. Ich bekam dann noch vor Eintritt in den Liniendienst meine erste Brille mit -0,25 Dioptrien. Die Kurzsichtigkeit wurde langsam immer stärker, so dass ich 1992 die damaligen Maximalwerte (m.E. -3,0) überschritt. Dann gibt es aber noch die Möglichkeit, dass sich ein Fliegerärztlicher Gutachterausschuss mit der Frage beschäftigt, ob das Medical unter gewissen Voraussetzungen weiter erteilt werden kann. Neuerteilungen sind auf dieser Schiene nicht möglich. Ich musste dann zum damaligen "Augenpapst" Prof. Dräger nach Hamburg, der mich eingehendst untersuchte. Da ich mittlerweile ca. 9000h Linienfliegerei ohne Sicht-Probleme hinter mir hatte, bekam ich eine Ausnahmegenehmigung mit folgenden Auflagen:
-jährliche perimetrische Untersuchung (der Blick in die Silberkugel mit den Lichtpunkten)
-jährliche Untersuchun des Augenhintergrundes mit Weitstellen der Pupille
-und natürlich mindestens 100% Sehleistung mit Brille
Der Gebühr für das Verfahren beim Gutachterausschuss betrug DM 1000,-.
Die Brille muss natürlich unter die Sauerstoff- bzw. Rauchmaske passen, die Masken müssen dicht sein. Mit dünnen Titanbügeln ist das aber kein Problem.
Diese Sondergenehmigung hat mich bis zum Ende meiner Karriere begleitet. Meine Brille hat jetzt rechts -6,25, auch das war noch durch die Ausnahmegenehmigung abgedeckt.
Man sieht also, dass in Einzelfällen ein bestehendes Tauglichkeitszeugnis verlängert werden ann, wenn einzelne Anforderungen aus dem Ruder laufen, aber das Gesamtbild noch stimmt. Das gilt übrigens auch für andere "Probleme".

Übrigens: Ans Lasern habe ich nie gedacht. Warum soll ich ein funktionierendes System bearbeiten, wenn ich nicht sicher bin, dass das angestrebte Ergebnis wirklich ohne Probleme erreicht wird. Abgesehen davon wäre mir das obligatorische halbe Jahr Fluguntauglichkeit zu lang gewesen. Beide Augen gleichzeitig Lasern hätte ich noch weniger gemacht, mir steckt der Redundanzgedanke zu tief in den Knochen. Also wären es zwei mal 6 Monate Fluguntauglichkeit gewesen.
Da bleibe ich lieber bei der Brille, zumal ich seit 10 Jahren sowieso eine Lesebrille brauche, die Arme werden zu kurz. Es gibt heute hervorragende Gleitsichtbrillen.


Viele Grüße

Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
... Übrigens: Ans Lasern habe ich nie gedacht. Warum soll ich ein funktionierendes System bearbeiten, wenn ich nicht sicher bin, dass das angestrebte Ergebnis wirklich ohne Probleme erreicht wird. Abgesehen davon wäre mir das obligatorische halbe Jahr Fluguntauglichkeit zu lang gewesen. Beide Augen gleichzeitig Lasern hätte ich noch weniger gemacht, mir steckt der Redundanzgedanke zu tief in den Knochen. ...
Steht mir wohl nicht zu aber das muß ich loswerden: Beifall zu dieser Einstellung.
Ich hatte das Glück, daß meine Augen erst schlechter wurden als die Uniform schon im Schrank hing.

Übrigens ist die Sehtüchtigkeit auch von der Tagesform abhängig - bei Stress Verschlechterung.
Wer also schon mit unguten Werten an den Start geht ...
 
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