Kampf um Marktanteile auf der Langstrecke

AEA: Golfairlines bedrohen Ordnung im Weltluftverkehr

Mir ist die Association of European Airlines zwar kein wirklicher Begriff und auch der Artikel ist für mich ein wenig befremdlich - klingt indirekt wie eine Forderung nach mehr Protektionismus - aber er paßt zum Thema:

AEA: Golfairlines bedrohen Ordnung im Weltluftverkehr - am 25.01.2011 bei aero.de

WASHINGTON - In ungewöhnlich scharfer Form kritisiert Ulrich Schulte-Strathaus, Generalsekretär der AEA (Association of European Airlines) die Golfairlines Emirates, Qatar und Etihad. Das politisch bestimmte Wettbewerbsverhalten der Golfairlines stelle inzwischen eine Bedrohung für die gesamte globale Luftfahrtordnung dar, der sich die ICAO annehmen müsse, zitiert ATW Schulte-Strathaus aus seinem Vortrag im Internationalen Aviation Club in Washington.

Der AEA-Chef bezieht sich dabei vor allem auf die staatliche Steuerung der Golfairlines. Die staatseigenen Golfcarrier seien in erster Linie ein politisches Instrument zur Durchsetzung nationaler Interessen.
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Scharfer Wettbewerb um Slots und Drehkreuze

Und wieder einmal die bösen Golfstaaten-Airlines, die den Europäern genau wie die Billigflieger die Butter vom Brot nehmen:

Fluggesellschaften: Scharfer Wettbewerb um Slots und Drehkreuze - am 01.06.2011 bei faz.net

01. Juni 2011 Christoph Franz schlägt Alarm. Nach Ansicht des Vorstandschefs der Lufthansa ist das „ungebremste Wachstum“ der Fluggesellschaften aus der Golf-Region eine der größten Herausforderungen für den wirtschaftlichen Erfolg des europäischen Marktführers. Von der Expansion der staatlichen Konkurrenten sieht er sich direkt betroffen: „Emirates, Qatar und Etihad fliegen mit insgesamt 111 Frequenzen pro Woche nach Deutschland“, listet Franz auf, „dem gegenüber stehen lediglich 31 Frequenzen von deutschen Fluggesellschaften in die Golf-Staaten.“ Seine Gesellschaft werde dafür kämpfen, dass ein solches „Ungleichgewicht nicht noch stärker ausgeweitet wird“.
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Anstatt zu Jammern sollten sie handeln. Die arabischen Airlines bedienen auch bisschen mehr Ziele in Deutschland und sind auch in der Summe mehr wie AB, X3 und LH. Brauchen sich doch nicht wundern, dass ihnen die Kunden wegrennen, wenn es bei den Arabern günstiger ist. Die meisten Leute und Firmen schauen auf's Geld. Und wenn eine Umsteigeverbindung in Arabien günstiger ist, dann nimmt man die.
 
Anstatt zu Jammern sollten sie handeln. Die arabischen Airlines bedienen auch bisschen mehr Ziele in Deutschland und sind auch in der Summe mehr wie AB, X3 und LH. Brauchen sich doch nicht wundern, dass ihnen die Kunden wegrennen, wenn es bei den Arabern günstiger ist. Die meisten Leute und Firmen schauen auf's Geld. Und wenn eine Umsteigeverbindung in Arabien günstiger ist, dann nimmt man die.

Ein weiterhin ergiebiges Thema... Verständnis sollte man für beide Seiten haben. Das überstrapazierte Wort 'Jammern' halte ich aber für fehl am Platz.
Ist es nicht viel mehr ein in der Öffentlichkeit um Verständnis werben, warum man nicht alles einfach so hinnehmen kann?
Der Versuch der Golfairlines die Luftverkehrsströme über ihre Drehkreuze zu kannalisieren, und als positive Nebenerscheinung noch ein paar Touristen ins eigene Land zu locken, ist völlig legitim. Genauso verständlich sollte aber auch die Abwehrreaktion europäischer Airlines sein, die nicht zu diesen Kosten produzieren können.
Denn die Schere geht weiter auseinander. Der direkte und indirekte Subventionsvorteil am Golf wird nicht geringer, die Belastungen - nicht zuletzt aufgrund der Luftverkehrsabgabe - steigen bei uns weiter munter an.
 
Was manche Jammern nennen wollen, ist folgende Vorsorge: Der Bundeskanzler soll sich nicht eines Tages wundern müssen, wenn er bei Ausfall der Konrad Adenauer in Lagos in Dubai umsteigen muß, weil der Verkehrsminister über Jahre die Maßnahmen des Finanzministers und des Gesundheitsministers

:sehesp:

nicht zur Kenntnis genommen hat.

Viel lieber möchte ich als Jammern verstehen, wenn eine Vertragspartei fortwährend Wünsche vorträgt, die mit dem geltenden Recht nicht vereinbar sind, aber den Schritt nicht geht, das geltende Recht zu ändern - den geltenden Vertrag zu kündigen.

Franz trägt Verantwortung für 200 000 bis 300 000 Menschen. Man kann nicht intern diese immer mehr und noch mehr "anfeuern", und gleichzeitig extern Geschenke an Alle Welt begrüßen.

Oder habe ich hier einen Denkfehler, moddin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel lieber möchte ich als Jammern verstehen, wenn eine Vertragspartei fortwährend Wünsche vorträgt, die mit dem geltenden Recht nicht vereinbar sind, aber den Schritt nicht geht, das geltende Recht zu ändern - den geltenden Vertrag zu kündigen.
Wenn nun der Vertrag gekündigt würde, kann man denn sagen, ob es mit einem neuen Vertrag a) weitere Rechte gäbe oder b) am Ende weniger raus kommt, als es derzeit ist.

Aktuelle Studie zum Modell DXB
http://www.emirates.com/english/about/public_affairs/Dubai_aviation_model.aspx
 
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