Flughafen München GmbH weist Rechenspiele der Grünen zurück
Pressemitteilung vom 18.07.2006
Flughafen München GmbH weist Rechenspiele der Grünen zurück:
Dynamisches Verkehrswachstum untermauert Bedarf für dritte Bahn
In einer Pressemitteilung der Landtagsfraktion der Grünen wird der Bedarf für eine dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen in Zweifel gezogen. Der Landtagsabgeordnete Dr. Christian Magerl wird unter Bezugnahme auf das Halbjahresergebnis des Münchner Flughafens mit der Äußerung zitiert, dass sich das Wachstum des Flughafens deutlich abgeschwächt habe. Die Flughafen München GmbH stellt dazu fest:
Der Münchner Flughafen konnte im ersten Halbjahr mit Zuwächsen von 7,7 Prozent beim Passagieraufkommen, 2,7 Prozent bei den Starts und Landungen sowie 9,5 Prozent bei der Luftfracht wieder neue Rekordergebnisse vorlegen. Die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegende dynamische Wachstumsentwicklung untermauert noch einmal den dringenden Bedarf für eine Erweiterung der Bahnkapazitäten. An bis zu sieben Stunden des Tages ist die Kapazität für planbare Starts und Landungen am Münchner Airport heute bereits erschöpft.
In der langfristigen Verkehrsprognose, die den laufenden Planungen für eine dritte Start- und Landebahn zugrunde liegt, ist das bis zum Jahr 2020 zu erwartende durchschnittliche jährliche Passagierwachstum mit lediglich 4,7 Prozent angegeben - drei Prozentpunkte weniger als im ersten Halbjahr 2006 tatsächlich erzielt. Beim Bewegungsaufkommen und den Frachtergebnissen sind Prognose und Halbjahreszahlen nahezu deckungsgleich.
In seinem offensichtlichen Bemühen, die Wachstumsentwicklung des Münchner Airports klein zu rechnen, greift der Abgeordnete Magerl diesmal auch auf ein Monatsergebnis zurück. So hätte der Flughafen München im Juni 2006 abzüglich der 1.400 Flüge zur Fußballweltmeisterschaft sogar einen Minuswert von 3,2 Prozent erzielt, heißt es in der Pressemitteilung. Hierzu ist zum einen festzustellen, dass sich die WM-Flüge auf die Monate Juni und Juli verteilen, da die Weltmeisterschaft erst am 9.Juli endete. Es ist also irreführend, sie komplett vom Juni-Ergebnis abzuziehen. Zum anderen sollte auch der verkehrspolitische Sprecher der Grünen wissen, dass es wenig sinnvoll ist, die Richtigkeit einer über 15 Jahre laufenden Langfristprognose anhand einzelner Monatswerte zu überprüfen, die naturgemäß saisonal stark schwanken.
Im konkreten Fall beruht die moderate Verkehrsentwicklung im Juni 2006 schlicht darauf, dass heuer die Pfingstferien – anders als im Vergleichsjahr 2005 – komplett in den Juni fielen. Zwar erhöht sich zum Beginn der Pfingstferien das touristische Reiseaufkommen. Dieser Effekt wird aber durch den ferienbedingten Rückgang im Geschäftsreiseverkehr überkompensiert, weshalb das Münchner Luftverkehrswachstum im Juni weniger stark ausfiel. Im Juli ist das Verkehrsaufkommen im übrigen wieder auf den dynamischen Wachstumspfad zurückgekehrt. Die Anzahl der Starts und Landungen am Münchner Flughafen stieg in den ersten beiden Juliwochen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast sechs Prozent.
Zweifel an den langfristigen Prognosen zum Luftverkehr in München hat es seit den frühsten Planungen für den neuen Airport immer wieder gegeben. Rückblickend lässt sich jedoch nachweisen, dass sämtliche Langfristprognosen von der tatsächlichen Verkehrsentwicklung deutlich übertroffen worden sind.