Malta: Die Eroberung des südlichsten Land Europas

Lehmann

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Draußen wirbelt wieder der Schnee, das Thermometer ist in den Minusbereich gesunken und ohne dem Handschuh, sollte man besser auch nicht das Haus verlassen. Also mache ich mir es drinnen gemütlich und klimpere für euch ein bisschen auf der Tastatur herum, denn da wartet nämlich auch noch eine Menge interessanter Bilder, die wir aus dem südlichsten Staat Europas mitgebracht haben: Aus Malta! Und damit:

Harr, harr! :)

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Die Spotterpiraten waren wieder auf Jagd, in unserem Mittelmeerangriff fehlt nur noch die schon erwähnte Kleininsel auf der Karte und die sollte dem aviatischen Kompass eine gut gefüllte Schatztruhe offenbaren:

Malta, Europas südlichster Staat und übrigens kleinstes Mitglied der europäischen Union ist ein wunderbare kleine Insel mit schönen Landschaften, einem wirklich netten Volk uuund einem richtig coolen Flughafen! Der Flughafen Malta-Luqa ist der einzige auf der Insel, dank der nahen Lage an Afrika, verschlägt es auch daher hin und wieder das ein oder andere Schmankerl hierher. Außerdem beheimatet Malta seit 2002 zwei Lufthansa-Technik-Hangars, wo mit 450 Mitarbeitern Wartungen und Reparaturen am Airbus A330 und Airbus A340 unternommen werden. Ferner gibt es auch noch eine SR Technik, eine Air Malta- sowie eine Medavia-Technikhalle. Der Flag-Carrier und Maltas größte Fluggesellschaft ist natürlich die Air Malta, die auch Verbindungen nach Afrika und ins nahe Asien anbietet. Außerdem sind hier eben Medavia, Comlux und Vistajet zu Hause... 8o

Das Ganze war eine recht kurzfristige Reise, denn kurz vor den Weihnachtstagen hatte Air Malta billige Tickets verscherbelt und da wir von der Insel schon immer angetan waren, dauerte die Entscheidung auch nicht lange – dort geht es hin!

Freitag, 26. Dezember 2015

Während die meisten Leute also noch bei den Familien die Festlichkeiten zeremonierten, trafen wir am zweiten Weihnachtsfeiertag am bereits gut gefüllten Check-In ein. Keine halbe Stunde später hatten wir unsere Boardingkarten in der Hand und klebten bewaffnet an den Aussichtsscheiben, wo wir unser heutiges Gefährt erwarten…

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Schwups war der Büssli wieder aufgeräumt und die neue Meute quetscht sich in das enge Geschoss:

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Nein wirklich, es hatte sich eine beträchtliche Schlange eingefunden und es waren alle – bis auf zwei – Stühle vergriffen, wow :)

Ein klein wenig vor der geplanten Abreisezeit verlassen wir die Parkposition und rollen auf die Bahn, von wo wir im sportlichen Tempo loslegen!

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Vorbei am gut besuchten Terminal 1…

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…und weiter an den Frachtrampen, wo auch gerne mal die Lufti-Muskeltiere über die Festtage die Füße hochlegen:

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Ein Blick auf das verzuckerte Bayernland ist uns noch vergönnt…

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…bis wir nach Süden abkurven und von draußen die Sonne auf den Bauch schien, was Fotos unten erstmal unmöglich machte. Also widmen wir uns dem Geschehen innerhalb der Kabine: ein abgespultes Entertainprogramm und ein lauwarmes Nudelgericht mit zwei Scheiben Schinken später waren wir bereits über den sanft beschneiten Dolomiten angelangt, deren „Mountain Waves“ die Sitze sanft durchmassiert!

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Es brauchte nur noch ein paar wenige Spielereien auf dem iPad, bis uns wieder tieferen Gefildes vertraut machten und sobald alles festgezurrt war, kam auch schon unser Ziel in Sichtweite! Bei leichtem Nieselregen schaukelten wir auf die Piste zu, im Wettrennen mit der liberisch gemeldeten „Northern Jamboree“ die eine Menge Fracht aus Algerien an Bord hatte.

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Ätsch, schneller als der Kahn! Vorbei am „Malta Freeport“, ein praktisch gelegener Umschlaghafen in Marsaxlokk im Süden Maltas, den Frachter, wie die „Northern Jamboree“ oben, gerne als Zwischenstopp anrudern, bevor sie Übersee in die weite Welt rausschippern.

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Zuvor ertönte die Bitte, dass alle Passagiere, die in den letzten 21 Tagen in Mittelafrika zugegen waren sich dringend bei der Besatzung zu melden. Malta, als Flüchtlingshochburg gilt relativ gefährdet, die Krankheit Ebola unterzubekommen. Die Sicherheitsvorgehen bekommt an vielen Ecken auch mit, gleich nach der Landung werden wir am provisorisch dafür eingerichteten Krankenhaus vorbeigeführt. Überall stehen dicke, leuchtende Warnschilder, die auf die Krankheit aufmerksam machen.
Wir sind an der südlichsten Grenzzone Europas angekommen, wo die Sorgen aufgrund der Nahen Lage zu Afrika durchaus berechtigt sind. Und dafür darf ich jetzt eine Überleitung finden :D Kaum hatten wir uns anschließend in einem Fastfood-Restaurant eingefunden, schon goss es vor den Türen wie aus Eimern. Den Schauer galt es erst einmal abzuwarten – es wird auch nicht der letzte gewesen sein.

Eine gute Stunde später hatten wir uns endlich mal auf die Suche nach den ersten Fotos aufrappeln können. Als wir dann auf einige nordafrikanische Schönheiten trafen, war auch der Sonne wieder ein Lächeln aufgesetzt.
Die anhaltenden Gefechte in der Heimat der folgenden drei Fliegern hatten sie zu Ausweichmanövern auf benachbarte Inseln gezwungen. Viele Flugzeuge haben die rebellischen Kämpfer teils komplett flugunfähig geschossen, ein paar wenige Exemplare konnten noch Fliehen…

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Tja, nicht nur Menschen flüchten vor politischen Ausschreitungen im Heimatland. Achja, im Hintergrund ist ein weiterer libyscher Carrier versteckt, der allerdings wenig damit zu tun hat. Libyan Wings ist eine Neugründung aus (Achtung, schwer) Libyen. Lediglich die Auslieferung verzögert sich deshalb ein wenig.

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Dritter im Bunde ist eine „neue“ Fokker 100 für Ghadames Air Transport. Die Airline hat den Gebrauchtwagen im August letzten Jahres von der kongolesischen CAA erworben, war allerdings noch nie im neuen Zuhause.

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Sobald man dann ausgeknobelt hat, welches Kennzeichen diese beiden ausrangierten Oldtimer haben, dann kann man auch über jene kurz berichten:
Vorderer war die letzte aktive Boeing 720 auf der Welt, bis sie auf dem Abstellgleis in Luqa gelandet ist. Sie gehörte bis 2004 der ehemaligen libanesischen JR Executive an. Der Vierstrahler war bei schlechtem Wetter auf Malta zwischen gelandet und hob seitdem nie wieder ab.
Der einst weiße Nachbar hat im Laufe der Zeit ein eher ungern gesehenes Farbkleid bekommen. Die 43 Jahre alte BAC-1-Eleven war in jüngeren Tagen für Air Leone im westafrikanischen Sierra Leone unterwegs.

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Samstag, 27. Dezember 2014

Erst am nächsten Tag ist uns ein erster rollender Flieger vergönnt. Doch bevor wir denen auf die Schliche kamen, nutzten wir die ersten Sonnenstrahlen um das kulturelle Gut in unserer Umgebung abzulichten…

…und dabei ist das sogenannte „Poppey Village“ erster Anlaufpunkt gewesen:

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„Poppey Village“ wurde 1980 zum Zwecke eines Filmdrehs vom Regisseur erbaut, für den Film – schwer zu erraten – Poppey. Die 19 Holzhäuser haben übrigens bereits zwei Großbrände überlebt, die danach aber wieder echten Stil aufgebaut wurden. Der Filmpark öffnet fünfmal die Woche und hat auch ein Kino unter sich, das den Film, na welchen schon, Poppey zeigt.

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Weiter geht es mit dem „St Agatha’s Tower“, der aufgrund seiner Farbgebung auch als „Red Tower bekannt ist. Der rote Klotz steht hier seit genau 406 Jahren und würde mittlerweile auch auf die nationale Liste für kulturelles Gut aufgenommen

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Und folgt man der verstaubten Straße, dann findet man auch schnell raus, warum sie so verstaubt ist. Wir gelangten an ein unsanftes Ende, mit metertiefen Schluchten:

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„One step closer to death“ :)

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Die „grüne Insel“ macht ihrem Namen auch wirklich alle Ehren!

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Lufthansa klingt erstmal langweilig, aber in der Größenskala überall ein Foto wert! Dieser Airbus A340-600 kehrt nach 22 Tagen im maltesischen Lufthansa-Technik-Hangar, neben Schraubenschlüssen und Staubsauger in die Heimat zurück – Lufti 9923 nach Frankfurt am Main...

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...auch das danach ließ sich sehen!

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Fangen wir mit dieser Weißwurst an: Sie gehört der saudi-arabischen Alpha Star, die teure Mietwagen für reisefreudige Scheichs anbieten. Charterflüge nach Paris sind häufig an der Tagesordnung und führen oft über Malta, wo sich deren zweite europäische Base befindet.

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Jettime ist der einzige dänische Gast auf der Insel, auch im Winter tauchen die Nordeuropäer mit einer ihrer 15 Boeing 737 auf.

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Bis zum Mittag mussten wir warten, bis uns zum ersten Mal der unangefochtene Flag Carrier vorgeführt wurde, hier nach einem alltäglichen Einsatz aus Ungarn.

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Sowie gestern, hielt Petrus eine Mittagsdusche für uns bereit und so suchten wir schnellstmöglich das Weite. Auf dem Weg, kamen wir am schon bekannten Zaun vorbei, wo am heutigen Tag dieser amerikanische Flitzer geparkt war: Bis 2017 Eigentum der Wells Fargo, der größten Bank der Welt.

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Die schwarzen Regenwolken hatten sich entladen und nahmen Kurs auf das Mittelmeer, als wir uns langsam wieder an die frische Luft trauten…


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…und wir sollten belohnt werden! Während schon der Nachmittag über Malta einkehrte und sich die letzten Wolken hinter unserem Rücken verzogen hatten, wurde auf einmal alles im schönsten Abendlicht ausgeleuchtet.

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Gerade rechtzeig machte sich ein richtig farbenfroher Flieger auf die Heimreise nach Budapest, toll!

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Bei diesem Licht, darf es auch gerne ein ausgefallenes Motiv sein!

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Und als hätte uns der Spottergott erhört, schickte man uns den hauseigenen Retrojet vorbei, der bei diesem Licht ganz besonders gut gefällt!

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Das ist mal eine gelungene Premiere!

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Nachdem der Flightradar keine weiteren Landungen für Malta angekündigt hatte, machten wir uns nochmal auf den Weg zu den Hangars, wo das letzte Souvenir eines Stück italienischer Luftfahrtgeschichte verweilt:

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Das Triebwerk lässt erahnen, dass diesem italienischen Schiff so schnell kein Wind mehr in die Segel wehen wird. Sein Bruder übrigens dem hungrigen Abrisshammer unter die Finger gekommen. Sein nächster Parkplatz?

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Direkt neben dem italienischen Pflegefall befindet sich das kleine GAT des Flughafens, wo sich auch unterdessen ein libyscher Einwanderer eingenistet hat. Auch er kam vor einiger Zeit auf die Insel um nicht auch noch den Gefechten zum Opfer zu fallen.

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Gerade waren wir auf dem Rückweg zum Auto, als wir auf ein unbekanntes Leitwerk aufmerksam wurden. Hinter einigen Palmen versteckte sich die Auflösung. Wir waren einer 1999er Dash 7 auf die Schliche gekommen, die es sich in einem abgelegenen Areal unweit vom Flughafen gemütlich hat. Von außen sieht der Schweizer allerdings nicht mehr ganz so taufrisch aus.

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...und überhaupt kommt die 16-jährige Dash-7 relativ ungepflegt daher:

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Abseits dieses bestialischen Gestankes im Innenraum, ist es hier auch nicht wirklich gemütlich. Ziemlich unaufgeräumt, und wie hier Turnschuhe und Katzenfutter reinkommen, bleibt auch ungeklärt :D

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Doch wir wären doch keine Spotter, wenn das ein Hindernis wäre, den schimmelnden Kanadier noch mal zu besteigen und so grüße ich keine Minute und einer athletischen Aufwärmübung aus Reihe 0!

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So beließen wir es erst einmal bei diesen Fotos, wobei wir bald wieder am 15-jährigen Kanadier hängen, aber dazu später mehr :D

Doch für diesen Tag soll es das gewesen. Auf dem Rückweg ins Hotel, der jeden Tag etwa 40 Minuten dauerte, waren wir noch etwas in den Kleinstädten rund um Valletta unterwegs, wo wir übrigens auch auf diesen großen Klotz stießen:

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Dabei handelt es sich um das größte Stadion des Landes, dem Ta‘ Qali-Stadion, wo neben allen Ligaspielen auch die Heimspiele der maltesischen Nationalmannschaft ausgetragen werden!

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Mit dem allerletzten Tageslicht verlassen wir das Gelände, wo der Maltesische Fußball zuhause ist wieder und fahren neben schönen Kirchentürmen von der Klosterstadt Mdina weiter in Richtung Hotel…

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Sonntag, 28. Dezember 2015

Der Sonntag ist dem Flugplan nach der ruhigste Tag auf der Ferieninsel, ein paar Ankünfte aus England aber auch einer aus dem Norden Afrikas stehen auf der Liste, also los geht’s!

Dass mit englischen Ankünften eigentlich nur zwei gemeint sein können, lässt sich ganz beweisen: Die einzigen Flieger, die sich bei dem Seitenwind über die übliche Landebahn rein trauten waren der Platzhirsch in Sonderbemalung und eine Ryanair aus Liverpool

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Alle anderen steuerten die Querbahn an, sowie die orange Konkurrenz!

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Aber auch der Nordafrikaner, von dem gerade eben schon die Rede war. Tunisair Express kommt jeden zweiten Tag in einer sportlichen Stunde nach Valletta geflattert. Geflogen wird im französischen Turboprop!

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Die meisten Flüge gehen ins Vereinigte Königreich, das einst zur Kolonialzeit Besitzer dieser Insel war.

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Bei dem Traffic, lässt es sich an diesem schicken Platz, hier im Süden Maltas auch ganz gut aushalten…

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Nach dem Bummel in Marsaxlokk (genau, dass war das Örtchen, wo der große Hafen war…) waren wir gegen Mittag wieder zurück und erwarten den Minibus aus der Türkei im frischen Farbenkleid…

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…und wenn man nach neuem Farbenkleid ruft, ist Alitalia auch sofort zur Stelle!

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Während der Platzhirsch vor barocken Bauwerken glänzt:

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Emirates ist sowieso zur Stelle und sieht in Malta ein - vielleicht gar nicht so übles - Geschäft, denn schließlich wollen ja Malteser auch verreißen. Da bietet sich Dubai als Zwischen- und Endziel prima an. Geflogen wird allerdings über die zweitgrößte, zypriotische Stadt Lanarka, wo unter anderem auch nochmal vollgetankt wird.

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Das Tagesfinale macht die Litfaßsäule, die gerade aus Rom zurückgekehrt ist :)

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Denn dem restlichen Tage haben wir einem ersten Besuch in der maltesischen Hauptstadt vorlieb genommen, wo wir uns auch gleich dem Hauptaugenmerk beehrt machten:

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Aber auch die anderen Bauwerke der Stadt sind nicht zu verachten! Valletta ist übrigens einer der am besten gesicherten Städte der Welt, da sie aus einem Ring aus Bastionen umgeben ist.

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Dank dem kulturellem Reichtum, ist die Stadt seit 35 Jahren auf der UNESCO-Welterben-Liste eingetragen

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Der Blick hinunter auf die bekannten Straßenschlucht und deren Mitbewohner:

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Mittlerweile ist es bewölkt geworden und ein mäßiger Wind bringt die maltesischen Flaggen zum Flattern.

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Das letzte Bild des Tages, hätte bei Sonnenschein auch sicherlich ein nettes Postkartenmotiv abgegeben:

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Montag, 29. Dezember 2014


An unserem Hotel scheppern die Wellen gegen die Brüstung, starker Wind fegt über die Nordflanke der Insel…

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Nahe der maltesischen Flüchtlingsheime an der Stadtgrenze Vallettas ist Flaue. Zumindest was die Jobs für die afrikanischen Einwanderer betrifft.

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Mit EasyJet fing dann ein neuer Tag am Flughafen an:

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Nebenbei: EI-FEH hat ihr FlyDubai-Kleid abgeschüttelt und fliegt nun in den irischen Standardfarben umher…

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…während der Kollege für das bekannteste britische Transportunternehmen wirbt:

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Mit der einzigen Sonderlackierung Maltas macht sich der „Hauptstadt-Büssli“ wieder auf die Socken

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Achja, einen maltesischen Carrier bin ich euch noch schuldig! Leider oft, in strahlendweiß, aber dafür mit gern gesehenen Geräten. Die Airline führt aktuell häufig Charterflüge für das Rote Kreuz nach Libyen ein und auch sonst, dampfen regelmäßig fünf Turboprops um die Wette im Auftrag für libysche Ölkonzerne.

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Ein weiterer Vorteil ist die Grenzzone: Wie eingangs schon erwähnt ist die Nahe Lage zu Afrika mit all seiner Gefahr auch Grund für alltägliche Patrollen. Italienisch oder maltesische Marinenhubschrauber sind deshalb nicht gerade von Besonderheit, sie überwachen die offenen Grenzen am kontinentalen Grenzübergang.

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Mittlerweile ist der Retro mal wieder im Haus, während sich im Hintergrund der alltägliche Mittagsschauer ankündigt.

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Alitalia ist ein oft gesehener Gast, einmal täglich verbinden die Römer die beiden Kulturhauptstädte miteinander.

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Kommen wir zu einem kurzen Engagement der Aviatikgeschichte: FlyHermes war eine maltesische Neugründung, doch so schnell die Airline gegründet war, so schnell war sie auch wieder dahin gegangen. Nicht mal einen Monat lang war der Air Méditerranée-Ableger im Himmelblau unterwegs und hat täglich mit zweistelligen Stunden Verspätung alle vier Ziele gleichzeitig (!) bedient… Morgens ging es von Malta nach Comiso, von dort dann mittags nach Bologna. Von da wiederum ging es dann weiter nach Turin und abends wieder retour nach Palermo, Comiso und Malta. Dass dies nicht gut geht, dafür braucht mal eigentlich keine Glaskugel…

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Übrigens hat Air Méditerranée selbst nun auch die Geldspitze vom Staat beantragt, und damit gehen auch die beiden Töchter Hermes Airlines (das ist nochmal eine andere :D ) und die ebenfalls frisch gegründete BWA Airlines aus Bosnien vor die Hunde, yaaay!

Anywaaaay, kurz bevor „endlich“ nass von oben kam, hatte auch ein erster Gast der Medavia-Technik noch seinen Auftritt. Dabei handelt es sich um einen nagelneuen Katari, der in Malta auf die Auslieferung vorbereitet wird. Das wäre im reichsten Land der Welt ein praktischer Kinderwagen, findet ihr nicht? ;)

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Wie versprochen, hatten wir uns noch einmal mit dem kanadischen Stinker verabredet. Das seltene Flugmuster hat den Gestank doch übertupft und so trauen wir uns nochmals an die schimmelnde Aluröhre ran...

Haaa, das Teil ist sogar in der Schweiz registriert! Der Flieger sollte offenbar nach einem Wechsel zur Schweizer (?) Benaviation zurück zur algerischen Tassilli Airlines wechseln, war unterdessen aber in Malta bei der Medavia-Technik zu Besuch. Irgendwas muss damals schief gelaufen sein. Jedenfalls bekam der Rennwagen nie wieder seine vier Motoren eingebaut und so blieb das Teil erst einmal Jahre lang vor der Halle stehen, bis er 2011 hinter die Stacheldrahtzäune verfrachtet wurde.

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Seitdem ist die Dash 7 obdachlos und kann aus allen möglichen Winkel unter die Lupe genommen werden:

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Sehr gemütlich hier oben – wer braucht heutzutage noch den Sonnenstuhl, ich nehm‘ die Dash!

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Schon mal ein Cockpit-Bild von vorne gesehen? :D Versucht euch nicht vorzustellen, wie das aufgenommen wurde…

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Soooo, mit diesem Bild folgte dann auch der Ab(schied)stieg - lebe wohl du alter Stinker :D

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Wenn wir schon mal bei diesen alten Fegern sind, dann hätte ich auch noch die gestrandete Windjet beizusteuern – naja, mit dem Meerblick wird das mit der Sonnenbrille da auf den Fenstern nichts…

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Den restliche Sonnenschein haben wir, wie jeden Abend, an den kulturellen Orten verbracht.

Wie hier, am Strand von Għajn Tuffieħa…

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Dienstag, 30. Dezember 2015

Der letzte Tag auf der Insel ging völlig ins Wasser – der sonst am Mittag eintreffende Schauer hatte sich irgendwie über Nacht verstärkt und entleert sich den ganzen Tag über. Echt fies!

Ausgerechnet heute waren auch noch drei bulgarische Blechbüchsen auf der Gästeliste… Naja, was soll’s!

Zwei davon kamen im identischen Farbkleid daher, beide waren Charter der Bulgarian Air Charter, die erstaunlich viele Passagiere ans Mittelmeer scheffeln, wie ich es auch vor zwei Jahren schon in Palermo beobachten konnte!

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Mit der Cargo Air war dann auch die dritte bulgarische Blechmaus im Kasten, die übrigens aktuell an European Air Transport Leipzig verliehen ist und deshalb auf europäischen Gefilde für die gelben Postboten fliegt. Als kleine Delikatesse gab es einen weiteren Medavia-Flieger für unsere Sammlung, yay! :thumbup:

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Das war alles, was es an diesem Tag zu knipsen gab, weshalb wir auch schon früh wieder im Hotel zurück waren und uns an die undankbare Aufgabe des Kofferpackens machten... :whistling:


Mittwoch, 31. Dezember 2015


Denn für den nächsten Morgen waren Tickets für die Heimreise gebucht, und auch die dicken Regelwolken waren wieder abgedampft. Gegen "Sonnenaufgang" der diesmal wieder einmal hinter den Wolken über die Bühne gegangen war, waren wir am Flughafen angekommen. Eingecheckt hatten wir uns bereits über das Internet, so blieb uns noch etwas Zeit das kleine Terminal zu studieren, denn wir hatten am Tag zuvor gemeint, eine Raucherterrasse entdeckt zu haben. Tatsächlich haben wir eine gefunden, die sogar öffentlich zugänglich gewesen wäre, was sich sicher für den ein oder anderen Nightshot anbietet. Die Terrasse ist bis über den Kopf verglast, allerdings auch nur morgens, abends oder bei Bewölkung zu empfehlen, ansonsten ist dort Gegenlicht...


Der neueste Problembär im maltesischen Aviatikrudel hat mal wieder verschlafen und wird mit vier Stunden Verspätung langsam von der Sonne wach gekitzelt.

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Sein Nachbar und Landsmann ist auf die Minute pünktlich und wird gleich mit "English-Breakfast" gefüttert. Es gibt lebendige Fahrgäste nach London!

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Mittlerweile war auch unser Büssli angekommen, indem heute 119 Passagiere auf dem Weg nach München Plätze fassten.

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Leinen los für Air Malta 306!

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Noch immer fegten heftige Böen über die Insel, ein starker Sturm hatte in der Nacht die Insel belagert, der uns auch während unseres Starts eine Menge Freude bereitete. Auch von vorne rein,
gab es aus dem Führerhäuschen die Warnung, dass auch über dem römischen Breitengraden ordentlich der Wind pfeift, aber davon glaubten wir derweil noch nicht viel zu halten.

Schon beim Start in Valletta also, hatte die Kabine in einem noch ganz lockeren Maß, zur Freude der Kinder, achterbahnartige Bewegungen ausgeübt und auch erste Schauer - ihr kennt sie schon - für die Mittagszeit nehmen langsam ihren Anschein.

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Tschüüüüüüss Malta!

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Kurz nach dem wir vom maltesischen Luftraum in den sizilianischen gewechselt hatten, kam auch ein weiße Aschewolke in Sicht. Das kann doch eigentlich nur einer sein:

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Ganz genau, das waren die Verdauungsprozesse vom Ätna, der in diesen Tagen wieder ausgebrochen war und den Flugreisenden aus Catania einen Tag später alle Heimflüge vermasselt hat! Neujahr in der Aschewolke, yippie! :thumbup:

Mit lahmen Luftlöchern fingen wir an, auf Rom zuzusteuern, die hinterhalb von der Hauptstadt in einen echt üblen Schaukelstuhl wurden. Stramme Windböen lassen unseren Air Malta Airbus zum Parabelflug werden, Turbolenzen der gemeinen Art geben uns den flauen Magen, den wir eigentlich erst zu Neujahr erwartet haben :ill: Naja, schnell wurden wir unsanft auf einige Tausend Meter tiefer gewürgt, wo das Gewackle nicht ganz so heftig war...

...und kaum hatte sich der acht Jahre alte Franzose erholen können, waren auch schon die Reifen wieder an der frischen Luft und wir bei zweistelligen Minusgraden zurück, unter der Wolkendecke, in der Heimat.

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Wie es sich für einen Lehmann-Bericht gehört, darf auch der Besuch in der aller ersten Reihe nicht fehlen: Hereinspaziert!

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Im Rückspiegel auch noch mal der Schnappschuss auf die Sitzbänke...

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...und dann war Schluss! Wir waren heil wieder in München angekommen, wo dieser Bericht endet und auch der nächste wieder startet! Wir sind kommende Woche mal wieder im Orient unterwegs, und hoffen auf viele neue Erlebnisse, von denen wir sicherlich berichten werden!

Bis dahin und lasst die Auslöser krachen!


Jonas :)
 
Ich möchte mich an dieser Stelle mal für eure Tripreports bedanken. Jedes Bild qualitativ absolut hochwertig und auch die dazu geschriebenen Geschichten machen immer wieder Spaß zu lesen. Danke dafür und Grüsse aus Berlin.
 
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Ich kann mich "thunderJ" nur anschließen! Auch von mir ein ganz großes Dankeschön für Euere Tripreports.
 
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