MUC RIEMembered (die letzte)

diddi

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Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Altes. Ich hoffe, dass sich Imageshack in der Zwischenzeit erholt
hat und die Ladezeiten nicht zu lange dauern.Zumindest die Vorschau dauert so lange, dass man sich getrost ein Bierchen zapfen kann. Die Jugend kann ja derweil eine Brezel knabbern, damit alles korrekt bleibt..Ich hätte einige Bilder, die 100dpi aufweisen wohl doch verkleinern sollen.Hinterher ist man immer schlauer.
Hier eine Übersicht von Riem in 1961. Eine Kopie aus der 50-Jahre Broschüre.
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ELAL war Dauerkunde in MUC. Das Schöne war, dass für alle möglichen Gelegenheiten irgendwelche Sticker am Rumpf angebracht wurden. Links im Bild beginnt der große Hangar.
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Der LHR Flug mit kurzer BAC 1-11. Hier trägt sie noch die große "British" Aufschrift.
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Ein Jahr später war sie in die "To fly to serve" Bemalung umgepinselt.
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Die langen BACs dienten vorzugsweise auf den innerdeutschen Berlinstrecken.
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Die Vorausgabe des Lufthansa Sommerflugplanes. Mit der DC-10 ging es im Winter über DUS nach JFK.
Im Sommer wurde dann auf 747 umgestellt.Bei der kurzen Bahn in DUS recht beachtlich.
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Die D-ADAO im Anflug.
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Die D-AICF vor der großen ansehnlichen LH-Halle. Er wurde im März 1983 abgeliefert. Auch ein Jahr später trug er seinen späteren Taufnamen "Rüdesheim am Rhein" noch nicht.

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Auch AC kam damals schon nach MUC. Ein TriStar der Serie-500 mit Werbung für die neue Route nach Singapore. Eigentlich war der asiatische Raum der Canadian Pacific vorbehalten.
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Die Skicharter aus England waren immer der Grund dafür, dass wir uns in MUC den A*** abfrieren wollten. Eine BAC 1-11 Serie500 der DAN Air London
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Auch die Tochtergesellschaft der BEA (bzw. British Airways) gab sich in MUC die Ehre. Hier ein TriStar.
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G-BCWA im Anflug auf die andere Seite.
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Die BAC 1-11 der Turbo Union war in MUC zu Hause.
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Der Sommerflugplan von EL AL zeigt, dass mit Britannia und auch von JFK über MUC nach TLV mit 707 geflogen wurde.
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Deswegen hier die 4X-ATB in Ablieferungsbemalung. Fällt mir jetzt erst auf, dass es nicht die -ATS sein kann, weil die auf dem Bild hier Rolls-Royce Triebwerke hat und somit der Serie -458 angehört. Bitte um Nachsicht!
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Und weil`s so schön war, gleich derselbe Lapsus noch einmal.Selbige könnt Ihr übrigens heute noch in Berlin bewundern, wo sie liebevoll umhegt und gepflegt wir, wie es mit Geschenken ja eigentlich auch sein sollte. Vielleicht kann sich Herrn Wowereits Herz auch dafür erwärmen...
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Delta kam sowohl mit ihren langen wie auch mit den kurzen TriStars. Die N754DL ist eine Serie-500 und flog früher mal bei PanAm als N504PA bis zur Verscherbelung des Tafelsilbers. Gut, dass Herr Trippe das nicht mehr erleben musste!
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Die Serie -250 waren die langen TriStars. Der hier landete bei Skygate International und ist in FJR gestored.
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British mit der etwas merkwürdigen "757" Aufschrift auf dem Rumpf. Aber das hatten sie ja auch bei ihren 737 schon voll im Griff, da stand dann anfangs "Super 737" drauf. Nix war mit British understatement.
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Die Bemalung, bei der man im Londoner Nebel schon dreimal hinsehen musste, um die Flieger überhaupt zu entdecken..
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Britannia kam mit 737 und 767 nach MUC zur Skisaison.
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Auch Osteuropa war vertreten.Abgeliefert im September 1973, wurde die HA-LCA später irgendwie zum Frachter umgebaut.
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Air Europe (mit dem angedachten Europa-Imperium war es schnell zu Ende) besuchte MUC mit 757,737 und später mit der Fokker F.28-100.
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Monarch mit einer 757. Auch die 737 kamen am Wochenende mehrmals täglich.
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Und die gute PanAm.Die hier verbrachte ihren Lebensabend bei Evergreen und wurde 2001 in Marana zersägt.
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Die N748PA wurde im März 1970 an PA geliefert und 1995 ebenfalls in Marana gefleddert.
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Die Herren vom Balkan mit TU-154. Die -BTS wurde im Juni 1980 abgeliefert, war also damals grade mal knapp 3 Jahre alt.
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Zusammen mit der Air France (51%) gründete LH (49%) die Euroberlin France, um nach Berlin fliegen zu können. Die Flugzeuge waren von der Monarch gemietet und behielten die englische Zulassung.
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Ein gutes Beispiel für ein schlechtes Bild: ich habe das total schief aufgenommen, man glaubt einfach nicht, dass eine DC-10 in dem Steigwinkel hoch geht. Außerdem ist kein Kennzeichen zu sehen, nicht mal auf der Bugradklappe.Aber es fehlt das dritte Hauptfahrwerk.Also ist es eine von den beiden DC-10 Serie 10 der BCAL. Laut meiner gewissenhaften Buchführung ist es die G-BJZD.Erst bei Laker und nachher bei FedEx.
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Eine LH DC-10 kommt selten allein. Die in MUC waren wegen des Schnees immer so schön von unten angestrahlt. Die "Fürth" wurde später an Gemini verscherbelt.
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Diese DC-8-63 der KLM muss wohl auch ein Skicharter gewesen sein, da die KLM planmäßig nur DC-9 nach MUC zu dieser Zeit einsetzte.
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Bevor ich zum Ende komme, will ich wenigstens noch Jemandem unter Euch etwas Heimweh mit auf dem Weg geben. Aufgenommen in Essen/Mülheim (fast das ganze Flughafenareal liegt übrigens auf Mülheimer Gebiet, in Essen sitzen dagegen die Lärmgegner..), holte diese Hercules das nicht mehr ganz so pralle Prallluftschiff der Westdeutschen Luftwerbung nach Afrika ab (war`s Lagos oder Accra?). Die erwarteten Aufträge blieben aber leider aus.
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Aus meiner Sammlung, die sehr langlebige DC-6B der Balair.Sie wurde als G-APNO an Hunting-Clan abgeliefert, diese ging dann in British United auf. Im Zuge des Biafra Krieges wurden die G-APNO und G-APNP an die Balair verkauft, die sie für Hilfsflüge in Biafra einsetzte. Sie müsste die letzte Pax DC-6B in Europa gewesen sein. Der letzte Flug für BB war ein Alpenrundflug am 8. Juli 1982. Danach wurde sie an Conair (C-GIBS) verkauft.
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Auch aus der Sammlung, das Dia stammt von dem netten BMW Besitzer aus EBE, dem wir mit unseren Dreckschuhen das Auto versaut haben. Diese DC-8-61 (ex Air Canada) machte einen Rundflug ex MUC für die Marc`O Polo Angestellten. Mit dem Datum bin ich mir nicht sicher. Das Bild ist ein Scan von einem Papierabzug. Das Originaldia verbirgt sich widerspenstig in meiner "Schattensammlung".
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So, mit alten Riem Sachen ist damit so ziemlich Schluss. Vielleicht hätten wir uns doch öfter den A** abfrieren sollen, aber so ohne Auto waren die Fotografiermöglichkeiten doch durch die langen Fußmärsche in den Süden und den häufigen Runwaywechsel ziemlich begrenzt. Und Verabredungen per Internet standen auch noch in den Sternen damals...

Herzliche Grüße in den Süden, Diddi (ein Altpreuße, bin bei Potsdam mal auf die Welt gekommen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem es keine "Danke-Button" bei mir gibt...vielen, vielen Dank für die tollen Erinnerung an Riem! :thbup:
 
Sehr lesens- und sehenwerter Bericht, nochmals Dankeschön!
Interssant; und was ich bis dahin gar nicht wusste; ist, dass früher Flugpläne ähnlich wie das Kursbuch der Bahn dargestellt waren. Finde den Aufbau irgendwie übersichtlicher, weiss wer, warum das später geändert wurde?
 
ganz herzlichen Dank für die tolle Zeitreise Diddi. Mann, da wurden eine Menge Erinnerungen geweckt :thbup:

Besonderen Dank für 'mein' Bild der Hercules in Essen/Mülheim! :) Ich hab schon immer gesagt, dass auf Mülheimer Seite die vernünftigeren Leute wohnten...;D
Das 'Flagschiff' in EDLE war ja lange Zeit die F-27 vom Theo...
 
Die KLM DC-8 wirkt irgendwie schlecht proportioniert...
Aber die BA-Landor-Livery hats mir mal wieder total angetan - und wieso erkennt man die bei Nebel bitte nicht?
Verstehsch nisch :)
 
Sehr lesens- und sehenwerter Bericht, nochmals Dankeschön!
Interssant; und was ich bis dahin gar nicht wusste; ist, dass früher Flugpläne ähnlich wie das Kursbuch der Bahn dargestellt waren. Finde den Aufbau irgendwie übersichtlicher, weiss wer, warum das später geändert wurde?
Damit gehörst Du zu der mutmaßlich kleineren Fraktion der Menschen, die mit einem Kursbuch umgehen können.

Ein Kursbuch hat den Nachteil, daß es ein eigenes, sachbezogenes Ordnungssystem anwendet, um seine
Information zu organisieren, über das man sich erst ins Bild setzen muß. Und oft genug muß man gleich
zwei Tabellen herausfinden (im Luftverkehr kommt man idR mit zweien aus, im Bahnverkehr oft nicht)
und deren Informationen dann geeignet interpretieren und kombinieren. Damit sind Kursbücher
Werkzeuge für Spezialisten mit Tisch und Lineal - nicht gut für eine Industrie, die ab 1960 ihre Kundenzahl
drastisch steigern mußte, weil die neue Flugzeuggeneration doppelt so groß war, wie die vorhergehende.

Der heute überwiegende ABC-Von-Nach-Listenstil ("Quick Reference") organisiert sich dagegen nach
einem in der überwiegenden Zahl der Menschen bereits verankerten Ordnungssystem, dem Alphabet, und
ist damit intuitiver zugänglich, den Reisebüros zum Verdruß.

Die großen US-Carrier haben in den 1950ern damit begonnen, einzelne Verbindungen (zB Transcons) auf den
ersten Seiten ihres Flugplans herauszuheben (AA 51, AA 59), während im Hauptteil dann im Kursbuchstil das
gesamte Netz tabelliert wurde, während die einzelnen Tabellen (oft auch nur zwei: East-West und West-East)
bereits unübersichtlich über mehrere Seiten sich hinzogen. Sogar waren die ersten Seiten nicht alphabetisch
sortiert, sondern nach dem Prestige (der gefühlten Wichtigkeit) der Strecke (AA 62).

Irgendwann gab es dann zweigeteilte Ausgaben, die zuerst, bereits alphabetisch, die wichtigen Endpunkte
auflisteteten (etwa Atlanta oder New Orleans), während Reisende aus Montgomery, Macon oder Monroe
weiterhin hinten herumkramen mußten - einige Information war also doppelt vorhanden.

Lufthansa hat die Hauptausgabe des Passagierflugplans im November 1975 zu ersten Mal nach dem heutigen
Prinzip herausgegeben, und gleichzeitig eine Frachtausgabe eingeführt, die den Kursbuchstil beibehielt.
 
Auch, wenn es nicht zum Thema passt. Ich erinnere mich noch daran, das die JAL noch bis zur letzten Gedruckten Ausgabe ihren Flugplan als Kursbuch raus gebracht hat. Und ich doch einige Zeit gebraucht habe um das ganze zu verstehen.
 
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Im März 09 war ein unübersichtliches Zwitter im Format 170*75 mm, aber kein Kursbuch.

JALCargo hat noch ein Kursbuch als pdf.
 
Der LH Flugplan fand sich im ABC World Airways Guide (beide monatlichen Exemplare waren zusammen nur etwas dünner als das Londoner Telefonbuch). Der erste Teil enthielt die Flugpläne vieler Gesellschaften, im zweiten Teil waren die Städteverbindungen von A bis Z aufgeführt, Kriterium war der Abflugsort, während bei dem Konkurrenten "Official Airways Guide"OAG es anders herum gehandhabt wurde. Ich war mal stolzer Besitzer der monatlichen Ausgaben ab 1965 bis 1990, dank des Reisebüros Wirtz in Mülheim, aber mit jedem Umzug musste ausgedünnt werden, sodass ich heute nur noch sehr wenige Exemplare habe..es liest sich aber immer noch schön drin! LY ist ein Scan des ganz normalen Flugplans von damals.
 
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