Trip Report: Bilderbogen Japan 26.12.2013 - 04.01.2014

martin67

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Teil 1: Es geht los!

Vergangenen Sommer war schon relativ klar, daß wir kurz nach Weihnachten und über Sylvester nach Japan fliegen wollen. Die Feiertage lagen recht günstig und ich konnte meinen Resturlaub komplett verbraten. Die meisten werden sich vermutlich erinnern, daß die Hälfte meiner Familie in Japan sitzt, da bleibt der eine oder andere Trip dorthin nicht aus. Unsere Tochter ist mittlerweile 6 Jahre alt und hat sich schon sehr auf Oma und Opa in Japan gefreut.

Wir buchen jetzt eigentlich immer die preislich günstigste Verbindung, wobei Airlines wie Aeroflot oder so erstmal ignoriert werden. Für den vergangenen Urlaub haben wir uns für Airfrance entschieden. Der Preis war ok, den endgültigen Zuschlag bekam AF aber wegen des Fluggeräts, das auf allen 4 Legs der Reise unterschiedlich war. Zunächst wurde aber unser gebuchter Hinflug nach CDG stornert und wir bekamen die Info, daß wir auf einen früheren Abflug umgebucht wurden. Mir hat das nicht gepaßt, Charles de Gaulle ist nicht wirklich der Platz, wo man lange auf den Anschluß warten möchte. Was soll's.

So, und jetzt geht's los. Am Gate in MUC, bereit zum Boarding, A320 nach Paris CDG.

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CDG war dann doch nicht so tragisch, Concourse "K" für die Langstreckenflüge war relativ leer und wir konnten uns entspannt ausbreiten und ein bisserl Leute schauen. Das Gebäude an sich ist recht eindrucksvoll, die runden und geschwungenen Formen wirken stilvoll.

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Ganz am Ende gibt es einen "Relaxbereich", direkt am Fester.

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Irgendwann, war dann doch die Zeit für ein Bierchen. 6,50€ für eine halbe Heineken aus der Dose, oder 4,50€ für 0,33L italienisches Moretti. Beides ist Wucher, ich hab dann trotzdem das Moretti genommen.

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Leider ist es so, daß man in CDG "K" nicht wirklich den Flugbetrieb oder auch nur die Flugzeuge an den Gates ansehen (fotografieren) kann. Das verhindert die Architektur des Gebäudes. Die schmalen z.T. mit Folie versehenen Fenster geben den Blick nur für solche Ausblicke frei:

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Oder man geht vor in die Liegestuhbereich, und dann macht man es von der Rückseite. Nicht wirklich befriedigend.

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Auf den Langstreckenflügen bekommt unsere Tochter immer ein Zelt. Darunter kann sie schlafen und wird nicht durch die Videos der Nachbarn gestört. Sie liebt das sehr.

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Immer wieder schön sind die Motive, die sich am Fenster bieten.

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Nach der Landung in Narita konnte ich noch ein Erinnerungsbildchen von unserer Triple Seven machen.

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Ein paar Worte noch zu Airfrance. Diese Airline steht ja immer wieder mal in der Kritik des Forums. Auf unserer Reise hat hat AF einen herausragenden Service geboten. Auf jedem Flughafen wurden Familien mit Kindern "aussortiert" und an die Spitze der Warteschlange gestellt. Das Personal war überaus freundlich, die Flugzeuge sehr sauber. Das Essen an Bord war ausgesprochen gut (outbound CDG noch etwas besser als outbound NRT). Nachts wurde die Galley zum Selbstbedienungsladen, es standen allerlei Getränke, Snacks und Eiscreme für den kleinen Hunger oder Durst zwischendurch bereit. Auf eine kurze Nachfrage bei der Cabin Crew konnten wir auf dem Hinflug über Chabarovsk noch ins Cockpit und ein Viertelstündchen mit dem Captain quatschen. Absolute Top Performance, vielen Dank auf diesem Wege an diese Airline!

Was gab's zum Essen? Hier die Speisekarte (ich hatte Tandoori Chicken mit Cous-Cous, traumhaft!):

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Der erste Tag in Japan stand dann natürlich im Zeichen der Familie, jeder hatte viel zu erzählen, und der eine oder andere Sake wurde vernichtet. Am zweiten Tag sind wir dann nach Hakone gefahren, das folgt dann im zweiten Teil.

Martin
 
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Teil 2: Hakone

Kochen wollte meine Schwiegermutter erstmal nicht für so viele Leute. Deshalb haben sie in Hakone für zwei Nächte ein schönes Hotel reserviert, mit On-Sen. Hakone liegt ungefähr, d.h. je nach dem, mit welchem Zug man fährt, zwei Stunden von Tokyo entfernt in der Nähe des schönsten Berges der Welt, dem Fuji. Hakone selbst ist ein Vulkan, der früher einmal mindestens die Ausmaße des Fuji hatte, vor ca. 3000 Jahren aber explodiert und in sich zusammen gefallen ist.

In Japan reist man mit der Bahn. Die Zugverbindungen sind gut und zuverlässig, zu vielen Zielen hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Bahngesellschaften. Nach Hakone kommt man am Schnellsten mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Das ist auch die teuerste Verbindung. Wir haben uns für die private Odakyu Railway entschieden, die einen etwas in die Jahre gekommenen Zug mit dem blumigen Namen "Romance Car" betreibt. Dieser fährt vom Tokyoter Bahnhof Shinjuku bis nach Odawara. Von dort muß man zunächst in eine Regionalbahn nach Hakone-Yumoto umsteigen, dann in die Hakone-Tozan-Railway nach Gora im Zentrum des Naturparks Hakone.

Gerade in Odawara angekommen, der "Romance Car" aus Tokyo. Wir sind in Machida zugestiegen, das ist in der Nähe von Yokohama.

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Sehr interessant ist die Hakone-Tozan-Railway. Die Strecke überwindet auf 9km ca. 450m Höhenunterschied mit extremen Steigungen von bis zu 8%. Dabei ist das keine Zahnradbahn, wie man sie aus der Schweiz oder von der Zugspitze her kennt. An der Endstation in Gora kann man den Zug dann auch sehr deutlich riechen. Diese Bahn ist übrigens eine "Schwester" der schweizer Berninabahn, ein paar Züge tragen die Farben der Schweiz. Noch im täglichen Einsatz sind hier auch einige interresante Oldtimer.

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Hier ein faszinierender Blick aus einem Tunnel auf eine Brücke, die wiederum in einen Tunnel führt.

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Auf dem folgenden Bild ist die große Steigung zu sehen.

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Noch ein Foto eines der schönen alten Züge.

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In Japan geht natürlich so etwas schönes wie Hakone nicht unbemerkt von statten, noch dazu in der Nähe der Stadt Tokyo. Daher sind hier eigentlich immer Menschenmassen unterwegs. In den Zügen muß man sich auf Stehplätze einstellen. Wer das Ganze mal nachmachen will, auf der Hakone-Tozan-Bahn ist der beste Platz direkt hinter dem Lokführer, da kann man dann auch schön auf die Strecke fotografieren.

Vermutlich hat sich weiter oben schon jemand gefragt, das denn ein On-Sen ist. Das ist eine natürliche, heiße Quelle, oft mit Mineralien versetztem Wasser, das gerne als Bad benutzt wird. Unser Hotel hatte eine solche Quelle mit schwefelhaltigem Wasser. Bilder gibt es davon keine, der Bereich wird nackt nach einer gründlichen Körperreinigung betreten. Männlein und Weiblein sind strikt getrennt. Um unser Hotel lag Schnee, das heiße Becken im Freien war ein Genuss!

In Gora angekommen steigt man in ein "Cable Car", eine Standseilbahn nach Sounzan. Dort besteht Anschluß an die Seilbahn nach Owakudani und weiter nach Togendai. Owakudani ist der höchste Punkt der Strecke und liegt in einem vulkanisch recht aktiven Gebiet

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Die Wege führen hier oft direkt durch die Schwefeldämpfe. Allein ist man hier nie.

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Der Herr auf dem folgenden Bild hat sein eigenes Becken mit einer heißen, grauen Schwefelbrühe. Er ist der Eiermann und versenkt Körbe mit rohen Hühnereiern im stinkenden Sud.

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Wenn er sie nach einiger Zeit wieder rausholt, sind sie gar und die Schale ist schwarz.

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Extra für die Eier, rauf die rohen weißen, runter die gekochten schwarzen, gibt es eine kleine Seilbahn. An der Talstation der Eierbahn kann man dann diese käuflich erwerben.

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Das tut eigentlich jeder. Natürlich auch ich! Denn, der Verzehr eines jeden schwarzen Ei schenkt einem sieben zusätzliche Lebensjahre. So ist die Legende. Der Geschmack wird übrigens durch den Schwefelsud nicht beeinträchtigt.

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Wir sind dann mit der Seilbahn weitergefahren nach Togendai am Ashinoko, dem Ashi-See. Das ist der Kratersee des Mount Hakone, der nach der großen Explosion entstanden ist. Auf dem idyllisch gelegenen See fahren Piratenschiffe mit den klangvollen Namen "Vasa" oder "Victory". Den Japanern gefällts.

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Der Fuji, den habe ich auf meinen vielen Reisen nach Japan selten gesehen. Manchmal gar nicht, manchmal schemenhaft, oft in Wolken. Jetzt hat er sich in voller Schönheit gezeigt.

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Hier endet zunächst mein heutiges Kapitel. Aber es geht in Kürze weiter!

Martin
 
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Hakone Nachtrag

Pro Beitrag kann man hier im Forum nur 15 Bilder posten. Ein paar aus Hakone hab ich noch.

Es sind immer wieder schöne, in unseren Augen vielleicht auch exotische Ausblicke und Motive, die man finden kann.

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Wie schon gesagt, meistens sind die interessanten Plätze in Japan mit vielen Besuchern verbunden.

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Dann war da noch der Mann, der am Seil mit einem Eimer Wasser hing und die Fassade eines Hauses reinigte.

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Ebenfalls immer wieder mit Wasser übergossen wurde dieser kleine Buddha, oben, bei den Schwefelquellen.

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Den Heimweg nach Hachioji traten wir am 31.12. an, das war der Sylvestertag. Und dieser letzte Tag im Jahr 2013 ist Thema im nächsten Kapitel der Reise ins Land der aufgehenden Sonne.

Martin
 
Danke, tolle Bilder! Besonders das mit dem Fuji und den kleinen roten Torbogen auf dem See. Ein typisches Postkartenmotiv :)

Weckt Erinnerungen als ich vor vielen Jahren in Hakone war...
 
Teil 3: Sylvester

Weihnachten gibt es in Japan. Als lichterdekorierten Konsumrausch. Eigentlich fast wie bei uns. Allerdings fehlt das eigentliche Weihnachtsfest, der heilige Abend, an dem man im Kreise der Familie zusammensitzt und feiert. Das liegt natürlich daran, daß in Japan gerade einmal 2% der Bevölkerung dem christlichen Glauben angehören. Dafür ist der Jahreswechsel, der wie bei uns und anders als in China, in der Nacht vom 31. Dezember auf den ersten Januar stattfindet, das Fest für die Besinnung und die Familie. Viele gehen in den Tempel und lassen das alte Jahr dort ausklingen und das neue beginnen. Feuerwerk und Knallerei gibt es in dieser Nacht in Japan nicht. Das sind Dinge, die im Sommer stattfinden. Naja, außer in einem Haus in Hachioji, wo ein kleines deutsch-japanisches Mädchen mit ihrem Opa ein paar Wunderkerzen und kleine Feuerwerkskörper angezündet hat.

Wir sind um halb 11 nach Takao gefahren. Das ist nicht weit weg. Dort gibt es einen Berg und auf dem Berg ist ein Tempel und ein buddhistisches Kloster. Die Mönche von dort habe ich bereits in meinem letzten Japan-Bericht vorgestellt, das waren die verrückten, die barfuß durch die Glut gestapft sind. Auf den Berg Takao geht eine Standseilbahn, dann sind es noch 20 Minuten Fußmarsch bergauf bis zum Tempel. Der Blick auf die Vorstädte von Tokyo war atemberaubend in dieser Nacht.

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Auf dem Weg nach oben kann sich der hungrige Wanderer an verschiedenen Orten stärken, kleine Restaurants tauchen immer wieder am Wegesrand auf.

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Irgendwann kommt man am Tempel an. Beim Betreten wäscht man sich ersteinmal die Hände, eine Art ritueller Reinigung, die einen auf dem Tempelbesuch vorbereitet.

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Und dann standen wir im Stau. Sicherheitskräfte versuchten, den Jahreswechsel abzusichern. Auf der steilen Treppe zum eigentlichen Tempel wollte man keinen Massenauflauf haben. Darum wurden die Besucher zunächst einmal aufgestaut. Das läuft in Japan immer sehr diszipliniert ab. Die Mönche aus dem Kloster sollten zuerst einmarschieren, dann kam die Blockabfertigung für die Besucher.

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Wir standen bei den "Temple-Merchandising" Läden, kleine Läden, wo allerlei Tempelutensilien, Schnickschnack und Souvenirs verkauft werden. Keiner wollte aus der Schlange raus, deshalb haben die Läden auch überhaupt kein Geschäft gemacht. Irgendwann haben die Mädchen in den Buden das Jahresende runtergezählt. Ich war ziemlich angefressen, in einer Schlange an der Tempelpforte wollte ich den Jahreswechsel eigentlich nicht begehen. Zu spät....

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Dann endlich begann der Einlass.

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Im Hauptgebäude sitzen die Mönche vor einem Feuer. Dort werden die gesegneten Wünsche des vergangenen Jahres, die auf einem Holzbrettchen aufgemalt sind und die jeder Besucher von zuhause Mitbringen kann, verbrannt. Dafür gibt es dann aber ein neues Brettchen mit guten Wünschen, das ebenfalls wieder gesegnet wird. Das taugt dann wieder für ein weiteres Jahr.

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Unterdessen steht einer der Tempelmönche im Glockenhaus und schlägt die große Gußglocke mit einem Holzbalken an. Immer wieder. Diese Glocken haben einen unwirklich schönen Klang.

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Auf dem Gelände sind für jedes Anliegen, für Familie, Finanzielles, Kinder, alles was man sich vorstellen kann, kleine Tempel verteilt, die man nach Bedarf aufsuchen kann.

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Und mancher kleiner Buddha bekommt ein paar Yen spendiert.

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Wer will, kann sich ein Horoskop kaufen. Ist es gut, nimmt man es mit nach Hause und hebt es auf. Ist es vielleicht nicht so gut, dann bindet man es hier fest, damit der Wind die Worte wegtragen kann. Ziemlich praktisch, der Buddhismus!

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Auf dem Weg nach Hause gab es dann noch für meine Frau O-mochi, das ist Reiskuchen, die hier vom Grill angeboten wird. Ich mag die zäh-klebrigen Bällchen nicht wirklich.

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Aber dafür das! Einen Sake aus dem traditionellen Faß....

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Was folgt? Der 1. Januar, der ja eigentlich schon begonnen hat. Im nächsten Kapitel morgen.

Martin
 
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Teil 5: Neujahr

Der erste Morgen des neuen Jahres begann gut. mit einem traditionellen japanischen Neujahrsfrühstück. Ich bin japanisches Essen gewöhnt und kann auch mit exotischen Sachen am Morgen relativ gut umgehen. Bevor ich jetzt lange rumschreibe und keiner kann sich was genaues darunter vorstellen, zeige ich mal ein Bild.

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Man muß natürlich auch sehen, daß wir am Sylvesterabend nur einen Sake getrunken haben und deshalb recht fit waren und kein Kopfweh hatten. Ein Fisch möchte schwimmen, deshalb trinkt man zu diesem traditionellen Frühstück keinen Tee oder Kaffee, sondern Sake. Nach dem vierten oder fünften war ich "beinand" und bin wieder ins Bett, erstmal rauschausschlafen.

Dann am Nachmittag, so richtig nüchtern war ich noch nicht, bin ich an die frische Luft gegangen und mal nach Tokyo reingefahren. Den Meiji-Schrein hatte ich bisher noch nicht gesehen, der war mein Ziel. Um nochmal kurz auf das Thema Sake zurückzukommen, auf dem nächsten Bild sind gestapelte Sakefässer zu sehen, die dem Schrein gespendet wurden.

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Die Ring-S-Bahn "Yamanote Line" schaufelte im Minutentakt gewaltige Menschenmassen nach Harajuku da war mir klar, das wird eng im Tempel. Aber das Gelände ist ja groß.

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Hier das große Torii, das vor jedem Schrein steht. Buddhistische Tempel haben das nicht.

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Die Polizei war da und regelte den Fußgängerverkehr.

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Und dann war schluß, rien ne va plus, zum Schrein waren es noch über 500m. Da hab ich dann aufgegeben und den Besuch im Meiji-Schrein auf meinen nächsten Japan-Besuch verschoben.

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Ich hab dann die nächste S-Bahn nach Shinjuku genommen, dort befindet sich ein Vergnügungsviertel für wirklich alle Arten von Vergnügungen und viele Geschäfte.

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Und es gibt noch etwas. Einen Zebrastreifen, der Diagonal sich kreuzend über die große Kreuzung geht. Alle Ampeln schalten gleichzeitig auf grün, da wuselts, speziell in der Mitte, wo sich aus vier Seiten die Menschen treffen. Leider war am Neujahrstag nicht so viel los. Spätnachmittags zur Rush Hour ist das richtig lustig.

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Das letzte Bild für jetzt stammt aus den Katakomben des Bahnhofs Shinjuku. Das ist mit der verkehrsreichste Bahnhof der Welt, im Berufsverkehr steigen dort pro Sekunde 500 Menschen ein oder aus (und alle haben eine Fahrkarte!). Am Neujahrstag war es fast gespenstisch ruhig, alle Geschäfte zu, kaum Leute.

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In Kürze geht's weiter....

Martin
 
Teil 6: Einblicke

Man fährt so durch ein fremdes Land (so fremd ist mir Japan eigentlich nicht mehr) und fängt immer wieder Situationen und Momente ein. In diesem Beitrag möchte ich solche Fundstücke ohne großen Zusammenhang einmal zeigen.

Bahnfahren will gelernt sein. Meist braucht man für den Fahrkartenkauf einen Übersetzer oder zumindest Grundkenntnisse in der japanischen Schrift. Hat man alles nicht, dann kauft man das günstigste Ticket und löst am Zielbahnhof einfach nach.

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Ein Clown auf dem Weg zur Arbeit oder vielleicht eten etwas individuelle, ältere Dame?

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Der Kimono ist die traditionelle Kleidung der japanischen Frauen, die meist zu besonderen Anlässen getragen wird. An- und Ausziehen ist ein zeitraubendes und anstrengedes Unterfangen, das allein kaum zu machen ist.

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Eher Männerwünsche befriedigt der Laden auf dem nächsten Bild. Nach der Arbeit kann man sich hier ein Fläschchen besorgen und mancher bleibt auf ein Glas Wein sitzen, der eine mit Freunden oder Kollegen, der andere vielleicht nur mit einer Zeitung.

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Dann war da dieser Laden. Die Leute standen bis auf die Straße hinaus an. Es ist eine kleine französische Bäckerei, ich denke mal, eine recht gute!

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An der Ginza, der großen Einkaufsmeile, gibt es eine Nische, die sich immer wieder schön gestaltet präsentiert. Ich kannte diese Ecke bisher nur mit einem Bäumchen, jetzt war es ein großer Ball mit roten und weißen Rosen. Keine Ahnung, ob die echt waren. Zumindest bleibt immer wieder jemand stehen und sieht sich das Werk an.

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Man gewöhnt sich an die gute Luft in deutschen Restaurants, habe ich gemerkt. In Japan ist Rauchen noch gestattet und üblich. Und eigentlich ganz schön lästig, wenn man beim Essen sitzt.

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Fahrräder sind auch in Japan ein wichtiges Fortbewegungsmittel.

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Und manchesmal, in einer unscheinbaren Ecke, der Platz, an dem man einem großen Samurai gedenkt.

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Bis bald!

Martin
 
Teil 7: Wenn es Nacht wird

Eigentlich wollte ich schon am vergangenen Freitag weitermachen, aber mich hat es für ein paar Tage (wieder) nach Japan verschlagen. Jetzt geht es aber weiter mit dem Reisebericht von Anfang Januar.

Zumindest die größeren Städte sind in Japan optisch austauschbar. Tokyo, Yokohama, Osaka, Hiroshima... Sie unterscheiden sich kaum. Was ihnen aber auch nichts von der Faszination nimmt, die japanische Städte nachts ausstrahlen. Vielleicht ist es die Exotik der blinkenden, für uns of unverständlichen Leuchtreklamen, die Gerüche der kleinen Restaurants, in die oft nicht mehr als eine Hand voll Gäste hineinpassen, Japan entfaltet seine Schönheit auch nachts.

Wenn über Shinjuku die Dämmerung hereinbricht, stehen die Wolkenkratzer wie dunkle Obelisken vo einem pinkfarbenen Wolkenhimmel.

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Langsam gehen die Lichter an. So wenig Verkehr ist allerdings nur am Neujahrstag.

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Auf der anderen Seite des Bahnhofs gibt es ein Viertel mit dem alten Japan, kleine Gassen, winzige Restaurants, es ist ein eintauchen in eine andere Welt.

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Das moderne Japan sieht anders aus, die Speisekarten der Restaurants werden hier plastisch in Plastik gezeigt.

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Häuser aus Wellblech,

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altmodische irisch-englische Pubs,

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alles ist bunt.....

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Ja, im Großen und Ganzen ist die Reise hier zuende. Am nächsten Morgen sind wir früh morgens zum Bus, der uns nach Narita brachte. Es war jetzt schon der 4. Januar. Irgendwie ist jeder Urlaub zu kurz. Und bevor ich richtig weg war, hatte ich schon wieder irgendwie Heimweh nach Japan. Ich wußte noch nicht, daß ich zwei Wochen später nochmals einen kurzen Abstecher nach Tokyo machen durfte.

Martin
 
Einfach nur WOW!

Dein Bericht weckt so viele Erinnerungen an meinen Trip im letzten September dorthin. Für mich/uns war es eine unglaubliche Erfahrung, eine komplett andere Kultur und Welt. Was für ein Abenteuer.

Ein ganz dickes Danke für deinen Bericht :thbup:.
 
Vielen Dank für den tollen Bericht und die super Bilder! Gibt es echt gut wieder wie ich es in Erinnerung habe. Ein Highlight hatte ich noch bei einem Teil meiner Reisen: Anreise über FRA mit Lufthansas Kleinstem ;-)


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Martin, ein wirklich sehr schöner Bericht mit tollen Fotos! Vielen Dank für deine Mühe....:thbup::thbup::thbup:
 
Vielen Dank für die netten Kommentare! Ich habe versucht, Japan auf eine sehr intime Art und Weise vorzustellen. So, wie man es vielleicht als "normaler" Tourist nicht erlebt. Der Pauschaltourist wird vermutlich noch weniger bekommen. Ich habe versucht, mein Japan abseits der großen Touristenpfade zu zeigen, so wie ich es mit meinen europäischen Augen sehe. 1996 war ich das erste Mal in diesem Land. Mittlerweile war ich 10, 11, 12 Mal dort, ich weiß es nicht genau. Meist halte ich mich bei meiner Familie auf. Tokyo hat noch viel zu entdecken. Für den nächsten Besuch schwebt mir wieder was Neues vor, Hokkaido (die Nordinsel) oder vielleicht das tropische Okinawa. Mal sehen.

So, der Bericht ist fast zuende. Für den Rückflug (und damit meinen ersten Flug 2014) haben wir den Mittagsflug gebucht. Den führt Airfrance mit dem A380 durch. Für mich war das eine Premiere. Es war ein sehr angenehmer Flug mit dem hervorragenden Service, den wir auch schon auf dem Hinflug genießen durften. Der Dicke ist innen leise, sehr leise. Die drei Kameras (auf dem Leitwerk von hinten über den Flieger, eine nach vorn und die dritte nach unten) waren immer eine Spielerei wert und interessanter, als so macher Film.

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Leider war der Vogel in Narita recht ungünstig geparkt, daß man kein vernünftiges Foto machen konnte. Unsere Tochter war stolz, mit dem größten Flugzeug am Platz fliegen zu dürfen, viel größer als die B747 Combi der KLM.

Die Verpflegung war gut, allerdings muß ich sagen, daß sie aus Paris raus noch etwas besser war.

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Zurück in Paris hatten wir eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Das war eine sehr optimistische Flugverbindung. Airfrance kann man hier nichts ankreiden, allerdings dem Flughafen Charles de Gaulle. Es ist ein Unding, bei der Ankunft eines A380 nur einen von zehn Schaltern an der Paßkontrolle geöffnet zu haben. Es war ein "Servicemitarbeiter" da, der aber mit der Situation völlig überfordert war. Und die Frau am Schalter nahm ihren Job sehr genau. Der Anschluß nach MUC hat gewartet, wir haben dem Flug aber 45 Minuten Verspätung eingebracht. Dieser Flug wurde mit einem kleinen Airbus A318 durchgeführt.

Alles in allem? Airfrance immer wieder gern, wenn die nur nicht über CDG fliegen würden. Japan sowieso, 2015 geht's wieder rüber, da steht ein großes Familienfest an. Vielleicht kriegt ja dann die ANA nach Haneda den Zuschlag, wer weiß.

Schönen Abend,

Martin
 
Vielen Dank für den sehr informativen Bericht und die tollen Bilder!
Eine Frage noch: hast du die Nachtbilder mit hoher ISO-Zahl gemacht?

Gruß Walter
 
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