Voraussetzungen für einen Sitzplatz in einer Notausgangsreihe

GIG

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin gestern Abend mit TK aus Istanbul nach München geflogen. Ich hatte in der B737-800 den Platz 14E in der Reihe mit dem Overwing Emergency Exit. Neben mir auf 14D (, also am Gang) saß ein großer (ich schätze mal ca. 1,95 m) und sehr beleibter Mitreisender.
Ganz abgesehen von meinem eigenen sehr unangenehmen Flug mit ständigem unfreiwilligen Körperkontakt, habe ich mich aber gefragt, ob dieser Mann dort wirklich sitzen sollte. TK hatte in dieser Maschine einen Overwing Exit, der nur nach oben aufschwingt (, also keinen, bei dem man die Tür im Notfall ganz herausnimmt und dann nach draußen wirft). Meiner persönlichen Einschätzung nach hätte dieser Reisende den Flieger nicht durch diesen Notausstieg verlassen können. Er hätte wohl aber dann auch noch die anderen Reisenden daran gehindert das Flugzeug in einer Notsituation zu verlassen, denn er könnte sich ja schlecht in Luft auflösen, oder gar gegen den Strom zu einem der "normalen" Ausgängen fliehen können.
Meiner Meinung nach müsste so ein Passagier in der Nähe des vorderen oder des hinteren Ausgangs sitzen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Müssen nicht die Mitarbeiter am Check-In auf soetwas achten? In Istabul muss jeder türkische Staatsbürger immer zum Check-In, es kann zwar online eingecheckt werden, den Boardingpass erhält man aber erst am Schalter (lt. Aussage eines türkischen Arbeitskollegen). Oder falls es dort nicht passiert, sollte dann nicht die Flugbegleiterin im Sinne der Sicherheit aller diesen Passagier umsetzen?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten, Uwe

P.S.: Liebe Moderatoren, sollte der Beitrag woanders besser hinpassen, dann verschiebt ihn bitte einfach.
 
Also bei LH in Deutschland wird beim Check-In penibel darauf geachtet, dass fähige Leute am Emergency sitzen, so jedenfalls meine Erfahrung weil ich auch immer versuche dort etwas zu bekommen. Bei United wird meist noch einmal von den Stewardessen im Flugzeug gecheckt und bei Bedarf umgesetzt.
 
Ja, von Lufthansa kenne ich das auch so. Bei TAM wurde sogar geprüft, ob meine Portugisisch Kenntnisse dafür ausreichen um ggf. Anweisungen zu verstehen und andern Reisenden Anweisungen weiter zu geben.
 
Die Anforderungen bei der großen deutschen Airline lauten:

- 'able bodied' person
- lebende Sprache (deutsch / englisch)

Ob ein übergewichtiger Passagier noch 'able bodied' ist, darf im Zweifelsfall die Crew herausfinden. Im Zeitalter heutiger Anti-Diskriminierungs-Gesetzte dürfte aber spätestens diese Frage an den richtigen US-Bürger interessante juristische Implikationen zur Folge haben.

Dass der Check-In solche Details überprüft ist im Zeitalter des Mobile-Check-In und Self-Boarding bestenfalls blanke Theorie.

Gruß MAX
 
Ich bin vor 2 Wochen in Indien DEL-GOI mit einer Billig-Airline Go Air G8 geflogen, der A320 war mit 24 pax fast leer. Trotzdem haben die Damen erst einen Offizier in Uniform und dann einen Deutschen mit ordentlicher Statur nach hinten beordert, offensichtlich an die Notausgänge. Habe gestaunt ...
 
Als ich 2009 aus Paris nach Bremen (AF)geflogen bin, saß ich auch am Notausgang. Einer meiner Mitreisender, den ich kenne, saß neben mir. Plötzich kam dann eine nette FLugbegleiterin und hat uns gefragt,ob Englisch sprechen/verstehen können. Ich sagte ja. Mein Mitreisender konnte nicht so gut Englisch wie ich, er sagte nein. Daraufhin bat die Flgbegleiterin eine Frau eine Reihe weiter vorne mit meinem Sitznachbarn den Platz zu tauschen. Ging auch alles problemlos und freundlich von statten. Danach wurde uns dann nocheinmal explizit erklärt wie der Notausgang zu betätigen sei.

MFG
 
auf diversen Touristen-Flügen werden ja sogar die Notausgangplätze gegen Aufpreis verkauft, weil mehr Beinfreiheit. Ob man das Geld jedoch zurückbekommt, wenn man danach von den Flugbegleitern umgesetzt wird, darf wohl bezweifelt werden.
 
Bei TAM wurde sogar geprüft, ob meine Portugisisch Kenntnisse dafür ausreichen um ggf. Anweisungen zu verstehen und andern Reisenden Anweisungen weiter zu geben.

Genau aus dem Grund wurde es mir bei TAM schon verweigert, Englisch scheint bei TAM (oder gesetzlich in Brasilien?) nicht auszureichen, um am Notausgang sitzen zu dürfen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das Problem ist glaube ich, dass im Notfall davon auszugehen ist, dass schnelle Kommandos der F/A in der Muttersprache gegeben werden und auch viele andere Passagiere vielleicht nur Portugiesisch können.

In dem Zusammenhand erinnere ich mich an einen Flug mit UA inneramerikanisch, als die F/A auch jemanden aus der Emergency Reihe nahm, weil er zwar English sprach, aber kein Muttersprachler war. Ihr Argument war, dass davon auszugehen sei er würde hektisch und vielleicht im Slang gegebene Kommandos nicht oder zu langsam verstehen.
 
auf diversen Touristen-Flügen werden ja sogar die Notausgangplätze gegen Aufpreis verkauft, weil mehr Beinfreiheit. Ob man das Geld jedoch zurückbekommt, wenn man danach von den Flugbegleitern umgesetzt wird, darf wohl bezweifelt werden.

Das kannst Du sicherlich erfolgreich bezweifeln, denn wenn die Hausjuristen ihr Geld wert sind, steht natürlich in den Beförderungsbestimmungen ein Passus, wer wie wann wo am Notausgang sitzen darf. Liesst halt nur kaum jemand durch...

Gruß MAX
 
Dass der Check-In solche Details überprüft ist im Zeitalter des Mobile-Check-In und Self-Boarding bestenfalls blanke Theorie.

Gruß MAX

Hallo Max,

die Plätze am Notausgang sind bei TK online nicht zu reservieren - zumindest nicht für einen Statuslosen. Und nach Vielflieger sah mein Nachbar nun wirklich nicht aus. Außerdem, wenn ich meinem Türkischen Arbeitskollegen glauben darf, so muss jeder Türkische Staatsbürger zum Check-In und sich seine Bordkarte abholen. Eine mobile Bordkarte ist in IST nicht möglich. Die Beamten an der Passkontrolle bestehen darauf, die Boardkarte mit einem Stempel zu verzieren. Ich hab erst mal eine lustige Discussion zwischen einem Beamten und zwei niederländischen Passagieren miterlebt. Die beiden zeigten dem Beamten ihr iPhone. Nach längerer Diskussion schlug der Zöllner den beiden vor, den Stemple auf Ihr mobiles Telefon zu drücken. Da sind sie dann doch lieber wieder zurück zum Check-In.

Gruß, Uwe
 
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Hallo Max,

die Plätze am Notausgang sind bei TK online nicht zu reservieren - zumindest nicht für einen Statuslosen. Und nach Vielflieger sah mein Nachbar nun wirklich nicht aus. Außerdem, wenn ich meinem Türkischen Arbeitskollegen glauben darf, so muss jeder Türkische Staatsbürger zum Check-In und sich seine Bordkarte abholen. Eine mobile Bordkarte ist in IST nicht möglich. Die Beamten an der Passkontrolle bestehen darauf, die Boardkarte mit einem Stempel zu verzieren. Ich hab erst mal eine lustige Discussion zwischen einem Beamten und zwei niederländischen Passagieren miterlebt. Die beiden zeigten dem Beamten ihr iPhone. Nach längerer Diskussion schlug der Zöllner den beiden vor, den Stemple auf Ihr mobiles Telefon zu drücken. Da sind sie dann doch lieber wieder zurück zum Check-In.

Gruß, Uwe

Gibts anscheinend an mehreren Flughäfen, in Moskau/DME stehen deshalb vor der Passkontrolle QR-Scanner und Drucker die die mobile Bordkarte ausdrucken.
 
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