GDF Streik der Fraport Vorfeldlotsen

MUCFLYER

Mitglied
ich bin rein operativ gesehen wirklich auf die Auswirkungen gespannt...

Das ganze Gerüst von A-CDM mit TOBT und TSAT gerät wahrscheinlich massiv ins wanken? Also back to the roots ohne A-CDM bei stark reduziertem Verkehr? Slots werden kaum zu halten sein weil vieles ungewiss ist?

Rein Interesse halber und ohne die Spekulation ob DFS Lotsen Teile übernehmen wollen, aber könnten DFS Towerlotsen rein technisch gesehen bei einer kurzfristig verschobenen Kompetenzlinie zeitlich befristet in Frankfurt auch die beiden nördlichen Taxiways L und N von den FRAPORT Vorfeldlotsen kontrolltechnisch übernehmen? Wenigstens L?

Ansonsten, welche Jobs sind außer den Vorfeldlotsen in ihren separaten Towern über den Terminals noch betroffen? Vorfeldmeister? Marshaller? Verkehrsleiter? Oder sind es nur die Lotsen der Rollkontrolle?
Die Anlassfreigabe und Clearance Delivery erfolgt ja weiterhin über die DFS Kollegen...
 
ich kann da nicht für meine Kollegen sprechen, nur für mich, aber ich würde es aus zwei Gründen nicht machen. Zum einen aus Gründen der Solidarität, zum anderen natürlich aus Gründen des Eigenschutzes. Hier in MUC ist die Grenze zwischen Vorfeld und Ground klar definiert, schätze das ist in FRA auch so. Dann hat man schlicht keine Zulassung in diesem Bereich, was nicht Probleme macht so lange alles gut geht. Wehe jedoch es passiert was (da genügt eine Vollbremsung und fliegende Cabin Crew, Gepäckstücke etc mit Personenschaden. Schon hast das LBA am Hals und die werden für solche Aktionen kein Verständnis haben. Ergo, das arbeiten was man kann und darf, für den Rest kümmern sich andere. (Zumal die Bereitschaft im Zuge der klasse Schadensersatzklage der Airlines gegen die GdF sicher nicht groß ist da zu helfen. Momentan liegen auch die Gespräche zur Kapazitätssteigerung auf Eis, wirkt sich jetzt noch nicht aus, aber warten wir auf den Sommer :whistle: )

Saigor
 
Kann uns hier bitte mal einer aufklären, was die Forderungen genau sind? Die Medien sind ja mal wieder recht einseitig und gegen die GdF.
 
Kann uns hier bitte mal einer aufklären, was die Forderungen genau sind? Die Medien sind ja mal wieder recht einseitig und gegen die GdF.

Bei AERO.de laüft eine ganz gute Diskussion an der auch zumindest ein Apron-Controller der Fraport beteiligt ist. Vieles wird verständlicher, einiges bleibt nebulös.
Was mich erstaunt, dass solch unterschiedliche Berufsgruppen von der GDF in einem 'Rutsch' gemeinsam verhandelt werden.
Aber selbst wenn es 'nur' um die Apron Controller gehen würde, erscheinen die in den Medien genannten Steigerungsraten unverhältnismäßig hoch...?
 
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Hat jemand eine Zahl wieviele Personen an einem Tag hier bei Fraport beschäftigt sind.
Es müssen ja ziemlich viele Personen sein, die dafür eingesprungen sind. Wie schaut es hier mit den Arbeitszeiten aus, weil der Streik jetzt bis Freitagabend terminiert ist.
 
Wenn ich diese Zahlen dort sehe wird mir wirklich schlecht! Solche Gehälter werden normalerweise auf ganz anderen Führungsebenen bezahlt, wo man studiert bzw.promoviert haben muss!
 
Nur so zum verständnis:

Würdest du nicht auch gerne so viel Geld verdienen?

Wenn du jetzt mit nein antwortest, kann ich dich nicht mehr ernstnehmen, und bei ja hat sich dann die ganze künstliche Aufregung erledigt.

Ist doch vollkommen wurscht, welche Position und Qualifikation sie haben, sie wollen ihre Gehälter durchsetzten.

Versteh ich, kann ich nachvollziehen. Würd ich auch jederzeit so handhaben, vor allem wenn mein Arbeitgeber blendend verdient und ich in der Position dazu bin.

Ich werd diese " der andere verdient zuviel" Mentalität sowieso niemals verstehen, wieso sollte ich wollen das der andere genau sowenig wie ich bekommt? Ich will doch lieber genauso viel wie der andere...
 
Stell dir vor, der Mutterkonzern verzeichnet einen Gewinnsprung von etwa 100 Mio€ in 2010 auf deutlich über 600 Mio€ in 2011, hebt die Gehälter in Führungspositionen um 25% an - und senkt gleichzeitig die Einstiegsgehälter um 20% - um auch gleich zu fordern, daß die älteren Arbeitsveträge den neueren angepasst, also ebenfals um 20% abgesnkt werden müssen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und im Gegensatz zu andern Bodenverkehrsdiensten an andern deutschen Flughäfen, verdient man in Frankfurt im Vergleich deutlich weniger (bei einer wesentlich größeren und komplexeren Verkehrslage!)
 
Nur so zum verständnis:

Würdest du nicht auch gerne so viel Geld verdienen?

Wenn du jetzt mit nein antwortest, kann ich dich nicht mehr ernstnehmen, und bei ja hat sich dann die ganze künstliche Aufregung erledigt.

Ist doch vollkommen wurscht, welche Position und Qualifikation sie haben, sie wollen ihre Gehälter durchsetzten.

Versteh ich, kann ich nachvollziehen. Würd ich auch jederzeit so handhaben, vor allem wenn mein Arbeitgeber blendend verdient und ich in der Position dazu bin.

Ich werd diese " der andere verdient zuviel" Mentalität sowieso niemals verstehen, wieso sollte ich wollen das der andere genau sowenig wie ich bekommt? Ich will doch lieber genauso viel wie der andere...


Natürlich würde ich gerne so viel Geld verdienen. Aber ich bin der Meinung, dass es ein No Go ist, solche Steigerungen während einer Laufzeit zu fordern. Normale Tarifsteigerungen liegen meistens zwischen 3-6%, was man so hört. Dann kann ich als Gewerkschaft nicht hingehen und derartige Steigerungen fordern. Zumal man ja auch nicht vergessen darf, warum diese Differenz scheinbar da ist. Wenn ich angeblich derart unterbezahlt bin, dann muss ich mich doch in erster Linie erstmal selbst hinterfragen, wieso "meine" Gewerkschaft in den letzten Jahren derart versagt hat. Und wenn ich dann die Gewerkschaft gewechselt habe von Ver.di zur GdF kann ich nicht meine eigenen Versäumnisse auf einmal einfordern.
 
Ich finde es einfach nur noch peinlich teilweise was in Schland abgeht. Überall regt man sich über Lohndumping oder Billiglöhne auf, aber wenn dann mal für ordentliche Vergütung gekämpft wird, prügelt man gleich auf diese Gruppe ein. Jeder der ein bisschen Grips im Kopf hat sollte verstehen, dass die Fraport alles versucht die Kollegen in ein dunkles Licht zu rücken. Das seht im "Handbuch für Tarifverhandlungen" gleich auf Seite 1.
Auf diese Masche sollte kein mündiger Bürger mehr reinfallen. Dafür ist die Nummer zu ausgeleihert.
Ich zitiere mal folgendes. Das ist willkürlich aus dem Netz, aber steht als gutes Beispiel für die Situation:
"Getrieben von neuen Passagierrekorden in der reisestarken Sommersaison stieg der Fraport-Umsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 665 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um knapp zehn Prozent auf 288 Millionen Euro. Der Überschuss legte um neun Prozent auf 111 Millionen Euro zu. Analysten hatten Fraport allerdings noch mehr zugetraut. Am Aktienmarkt wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen. Das Papier sackte zu Handelsbeginn um rund zwei Prozent ab."

Lasst euch das mal langsam auf der Zunge zergehen. Und zwar seeeehr langsam. Wers jetzt noch nich begriffen hat, dem ist nicht zu helfen.
Ich habe keinen Einblick in diese Tarifverhandlungen, aber wenn die die Angleichung an MUC oder BER stattfinden soll, dann ist das mehr als okay. Geld ist genug vorhanden. Für alle die am Flughafen FRA arbeiten. Nur das kranke System verteilt dieses Geld lieber in die Hände der Manager und Aktionäre.
Diejenigen die über solche Forderungen meckern sind leider meistens Menschen die selber unterbezahlt sind. Das will mir einfach nicht in den Kopf gehen. Anstatt sich zu freuen und solche Gruppen als Vorbilder zu nehmen prügelt man lieber auf sie ein. Armes Deutschland. SEIT DOCH FROH, DASS ES NOCH MENSCHEN MIT EIERN IN DER HOSE GIBT!!!
In diesem Sinne, gute Nacht...
 
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Das erklär mal einen Busfahrer in München. Die MVG-Konzernmutter hat - wie oben ihren Gewinn auf weit über 600 Millionen €uro gejubelt, es gab satte Prämien und Gehaltszuschläge für die oberen Charchen. - und den Fahren wurden die Gehälter um 20% gekürzt. Jetzt versuch mal, in München von 1300.-€ netto zu leben. Mit einer Wohnung in Sendling, und nicht in Schwaig oder Oberding. Und versuch da mal Verständnis für zu kreigen, bei den Gehaltszahlen, und Zuwächsen bis zu 70% wie sie die durch die Presse gehen, ohne die Details zu kennen, wie die Lotsen zu ihren Forderungen kommen.
 
Ja aber das ist doch genau der Punkt. Tut mir leid für die MVG Busfahrer. Aber das Argument: Der verdient nichts, deswegen dürfen andere auch nichts verdienen ist doch Blödsinn. Besser wär es doch, wenn die MVG Busfahrer auch mal auf die Kacke hauen würden und sich ein Beispiel an solchen Gruppen nehmen. Organisieren und zusammen halten. Und nicht nur jammern wie wenig man verdient, sondern den Konzernen auch mal richtig Feuer machen.
 
Das Problem ist, daß mit der aktuellen Presse die Busfahrer sich nicht mit den Vorfeldlotsen solidarisieren, obwohl sie prinzipiell im selben Boot sitzen. Hüben wie drüben zeigen die Geschäftszahlen, daß angemessene, deutliche Lohnzuwächse das jeweilige Unternehmen nicht in eine existenzielle Krise stürzen würden, da das Geld vorhanden ist - aber denen, die diese Gewinne mit erwirtschaftet haben, vorenthalten wird.
Trotzdem sagen die Busfahrer eben nicht "endlich mal jemand mit Eiern in der Hose, die zeigen es denen da oben, daß es so einach nicht geht", sondern "Ja spinnen die eigentlich? Die haben eh schon so viel Kohle und wollen jetzt auch noch 70% mehr..."

Und kann man nicht mit den tollen Marktzahen der Fraport dagegen argumentieren, sonder eher damit, wie mit den Angestellten umgesprungen wurde - Stichwort abgelehnter Schlichterspruch, bzw. im Detail auflösen, daß die kolportierten 70% eben lediglich einer sehr eigenwilligen Interpretation der Arbeitgeberseite entspringen, die mit der Realität nicht wirklich in Einklang zu bringen ist.
 
Trotzdem sagen die Busfahrer eben nicht "endlich mal jemand mit Eiern in der Hose, die zeigen es denen da oben, daß es so einach nicht geht", sondern "Ja spinnen die eigentlich? Die haben eh schon so viel Kohle und wollen jetzt auch noch 70% mehr..."
Und das ist das Problem in Deutschland. Ich gönne jedem einen guten Tarifabschluss. Egal ob Busfahrer, Krankenschwester oder sonst was. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Das kann doch nur für uns alle gut sein, wenn überall gute Abschlüsse erzieht werden. Das sollte soch ansporn sein selber eine ordentliche Vergütung rauszuschlagen. Daran sollte man sich selber orientieren.
 
Und das ist das Problem in Deutschland. Ich gönne jedem einen guten Tarifabschluss. Egal ob Busfahrer, Krankenschwester oder sonst was. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Das kann doch nur für uns alle gut sein, wenn überall gute Abschlüsse erzieht werden. Das sollte soch ansporn sein selber eine ordentliche Vergütung rauszuschlagen. Daran sollte man sich selber orientieren.

Nur der Umkehrschluss bedeutet, dass die Preise für die Dienstleistungen etc. ansteigen. Die Katz beißt sich also selber in den Schwanz.
 
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