ALU-Arbeit im Luftverkehr. Forschungsprojekt sucht Interessierte.

ALU

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Hallo an alle die ein Interesse an der Luftfahrt haben, :help:

seit November 2005 beschäftigen wir uns an der TU-Chemnitz in dem (staatlich geförderten) Projekt „ALU-Arbeit im Luftverkehr“ (www.tu-chemnitz.de/phil/soziologie/voss/ProjALU.htm) mit der Arbeits- und Lebenssituation von Flugbegleitern und Piloten.

Im Groben geht es um alles, was für Piloten und Flugbegleiter ein Thema ist: :shut:
Von den aktuellen Veränderungen im globalen Luftverkehr, den Strategien der Luftfahrtunternehmen, dem Wandel des Berufs, den konkreten Arbeitsbedingungen und der Zusammenarbeit mit dem Boden und der Crew bis zu Themen wie Belastungen und individuelle Bewältigungsstrategien, Gesundheit, Organisation des Privatlebens usw.

Wir wollen die Arbeit von Flugbegleitern und Piloten grundlegend verstehen.:confused:
Hierfür haben wir Interviews bei verschiedenen deutschen Airlines am Boden und auch mit dem fliegenden Personal gehalten und sind auch verschiedene Streckenprofile mit geflogen.
Auch privat, d.h. nicht vermittelt über die Unternehmen, unterhalten wir uns mit Piloten und Flugbegleitern über ihre Erfahrungen mit ihrer Arbeit.

Obwohl wir schon einige Interviews geführt haben, suchen wir durchgehend weitere InterviewpartnerInnen, da…

- wir von Gespräch zu Gespräch immer Neues dazulernen und einen immer tieferen Einblick gewinnen,
- wir auch ein möglichst bereites Bild erlangen möchten – mit möglichst vielen Facetten,
- wir die Erfahrung gemacht haben, dass wenn Personen sich selbst melden, sie immer auch etwas zu sagen haben – (genau darum geht es: was sind die Themen von P&FB?)

Da wir hauptsächlich Piloten und Flugbegleiter von den bekannten deutschen Airlines gesprochen haben, ist es uns auch noch ein wichtiges Anliegen, InterviewpartnerInnen mit Erfahrungen in der Geschäftsfliegerei und im Cargo-Bereich zu finden.
Interessant wären auch die Erfahrungen von Personen, die direkt mit Flugbegleitern oder Piloten zusammenarbeiten oder -leben (müssen;) ).

Folgendes würde uns sehr freuen:

- Wenn sich Personen melden, die gerne (möglichst) in München, Leipzig oder Berlin ein Interview mit uns führen würden.:thbup:

- Fragen an unser Projekt.
- Tipps, was wichtige Themen für uns sein könnten bzw. was bewegt Euch?
- Mit wem sollten wir sprechen?
- Bekanntmachung unseres Projekts bei Personen, die sich dafür interessieren könnten.
- Weitere Interviewkontakte.


Na dann bin ich mal gespannt auf Euer Feedback.

Viele Grüße,

ALU
 
Forschungsprojekt "Arbeit im Luftverkehr" sucht Interessierte

Hallo an alle die ein Interesse an der Luftfahrt haben,

seit November 2005 beschäftigen wir uns an der TU-Chemnitz in dem (staatlich geförderten) Projekt „ALU-Arbeit im Luftverkehr“ (www.tu-chemnitz.de/phil/soziologie/voss/ProjALU.htm) mit der Arbeits- und Lebenssituation von Flugbegleitern und Piloten.

Im Groben geht es um alles, was für Piloten und Flugbegleiter ein Thema ist:
Von den aktuellen Veränderungen im globalen Luftverkehr, den Strategien der Luftfahrtunternehmen, dem Wandel des Berufs, den konkreten Arbeitsbedingungen und der Zusammenarbeit mit dem Boden und der Crew bis zu Themen wie Belastungen und individuelle Bewältigungsstrategien, Gesundheit, Organisation des Privatlebens usw.

Wir wollen die Arbeit von Flugbegleitern und Piloten grundlegend verstehen.
Hierfür haben wir Interviews bei verschiedenen deutschen Airlines am Boden und auch mit dem fliegenden Personal gehalten und sind auch verschiedene Streckenprofile mit geflogen.
Auch privat, d.h. nicht vermittelt über die Unternehmen, unterhalten wir uns mit Piloten und Flugbegleitern über ihre Erfahrungen mit ihrer Arbeit.

Obwohl wir schon einige Interviews geführt haben, suchen wir durchgehend weitere InterviewpartnerInnen, da…

- wir von Gespräch zu Gespräch immer Neues dazulernen und einen immer tieferen Einblick gewinnen,
- wir auch ein möglichst bereites Bild erlangen möchten – mit möglichst vielen Facetten,
- wir die Erfahrung gemacht haben, dass wenn Personen sich selbst melden, sie immer auch etwas zu sagen haben – (genau darum geht es: was sind die Themen von P&FB?)

Da wir hauptsächlich Piloten und Flugbegleiter von den bekannten deutschen Airlines gesprochen haben, ist es uns auch noch ein wichtiges Anliegen, InterviewpartnerInnen mit Erfahrungen in der Geschäftsfliegerei und im Cargo-Bereich zu finden.
Interessant wären auch die Erfahrungen von Personen, die direkt mit Flugbegleitern oder Piloten zusammenarbeiten oder -leben (müssen).

Folgendes würde uns sehr freuen:

- Wenn sich Personen melden, die gerne (möglichst) in München, Leipzig oder Berlin ein Interview mit uns führen würden.

- Fragen an unser Projekt.
- Tipps, was wichtige Themen für uns sein könnten bzw. was bewegt Euch?
- Mit wem sollten wir sprechen?
- Bekanntmachung unseres Projekts bei Personen, die sich dafür interessieren könnten.
- Weitere Interviewkontakte.


Na dann bin ich mal gespannt auf Euer Feedback.

Viele Grüße,

ALU
 
Hallo ALU,

nachdem Ihr ja auch noch im 'allgemeinen Forum' geposted habt, scheint die Resonanz eher gering zu sein?!

Ich kann Euch zwar nicht weiterhelfen, möchte aber versuchen zu erklären, woran es liegen könnte, denn gelesen haben den Aufruf sicherlich schon einige Kollegen.

Ich habe in den vergangenen 10 Jahren freiwillig an 2 wissenschaftlichen Studien teilgenommen, die von meiner Firma (mehr oder weniger) unterstützt wurden.

Leider mußte dabei der Eindruck entstehen, dass das Ergebnis von vornherein feststand bzw. nur ein paar 'Objekte' gesucht wurden, die das Abnicken, damit hinterher in Fussnote 716 vermerkt werden kann, dass auch der praktische Aspekt untersucht wurde.

Einmal ging es zum Beispiel um Cockpit-Ergonomie und die gelieferten Vorschläge waren aus Sicht des Wissenschaftlers/Ingenieurs sicherlich sehr interessant, aus Sicht des Praktikers aber völliger Müll.

Hier war offensichtlich nicht der nötige Rundumblick vorhanden oder gewollt, sondern die unbestritten hohe Kompetenz endete mit den engen Grenzen des eigenen Fachgebietes.

Negatives Feedback war 'nicht gewünscht' und wurde in der 2. Stufe der Untersuchung konsequent ausgefiltert. Da Piloten ohnehin etwas 'traditionsverhaftet' sind und wenn ich dann noch meine Freizeit für solche Ober-Theoretiker hergeben soll, dann ist evtl. verständlich, dass die Bereitschaft zur Teilnahme eher 'rückläufig' ist.

Ich habe auch mal ein paar Semester studiert und kenne daher auch die Herangehensweise der 'anderen' Seite. Das was Ihr schreibt, klingt zwar zur Abwechslung mal recht interessant, zumal ja offensichtlich gezielt auf 'unsere' Probleme eingegangen werden soll, aber was dann mit diesen Erfahrungen passieren soll, ist mir noch nicht klar.

Viel Erfolg trotzdem,

MAX

PS: Kleiner Scherz zum Schluß: Der Unterschied zwischen Theoretiker rund Praktiker?

Theoretiker: Weiß genau wie es gehen müßte, aber es geht nicht!
Praktiker: Weiß nicht warum, aber es geht trotzdem! ;)
 
Hallo Max,

danke für das Feedback.:thbup:
Ja ich würde mir natürlich eine größere Resonanz wünschen, aber dies hier soll ja nur ein weiterer Weg sein, um an Flugbegleiter und Piloten heran zu kommen, die wir bisher mit unseren Untersuchungen bei den Airlines nicht erreicht haben, die aber Interesse daran haben, dass auch ihre Erfahrungen und Perspektiven in unsere Studie einfließen.:help:

Wir haben oft die Erfahrung gemacht (auch in anderen Arbeitsfeldern), dass die Mitarbeiter mit (internen und externen) „Studien“ überschwemmt werden, deren Vorgehensweisen und Ziele oft zweifelhaft sind. Wenn auch „wissenschaftliche“ Studien methodisch wie arbeitsethisch nicht dem Anspruch von Wissenschaft genüge leisten, ist dies ein ernstes Problem (primär für uns).

Als Arbeitssoziologen heben wir uns in der Regel von den meisten anderen „Studien“ ab: wir gehen z.B. qualitativ vor: d.h. wir haben kein standardisiertes Erhebungsinstrument das die gewünschten Ergebnisse schon vorgibt. Die Laufzeit unserer Studie beträgt über 3 Jahre, wobei wir 1,5 Jahre persönlichen Gesprächen mit Piloten und Flugbegleitern widmen und ein weiteres Jahr der Auswertung dieser Gespräche.

Den Schuh, dass wir implizit eigene Thesen im Kopf haben und diese gerne bestätigt sehen möchten, müssen wir uns anziehen – aber dies sehen wir als Problem das wir methodisch verhindern wollen. Denn wir wollen Neues von den Arbeitenden im Luftverkehr erfahren und dazulernen und uns nicht verschließen. (Dies ist auch der Grund, weshalb ich es mal mit dem Forum ausprobiere.)
Wir haben auf jeden Fall keine klassischen Auftraggeber (außer der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die das Projekt mit Steuergeldern finanziert – also ein gesellschaftlicher Auftrag) und es soll weder ein politisches Programm noch ein Produkt an den Mann gebracht werden.

Unser Thema ist die Arbeits- und Lebenssituation von Flugbegleitern und Piloten: was sich wandelt, wo Probleme liegen und welche Strategien sich gebildet haben damit umzugehen - um dann einen Ausblick zu geben, wo das auf verschiedenen Ebenen (Arbeit, Betrieb, Technik, Privatleben, Ausbildung, Interessenvertretung, Gesundheit aber auch mit dem Luftverkehr allgemein (ökonomisch, ökologisch) usw.) hingehen könnte, wo wichtige Konfliktfelder liegen und evtl. auch was getan werden könnte.

Piloten und Flugbegleiter stehen im Zentrum unserer Studie und das, was sie zum Thema machen.

Die Ergebnisse tragen wir auf unterschiedlichen (nicht nur wissenschaftlichen sondern auch Praxis-)Veranstaltungen vor, veröffentlichen einzelne Artikel und Sammelbände und am Ende des Projekts gibt es einen Projektbereicht (ein dickes Buch).

Daneben bieten wir sowohl den Betrieben, als auch den Interviewten ein eigenes Feedback an.

Also vielen Dank noch einmal für das Feedback, dem ich leider im Allgemeinen zustimmen muss. Wir sind auch mit dieser Problematik konfrontiert und versuchen es anders und besser zu machen. :)

Viele Grüße,

ALU

Übrigens: Wofür ich ausgebildet bin und was ich seit Jahren tue ist meine Praxis: Ich mache aus Praxis Theorie („Feldforschung“) und aus Theorie Praxis durch Ergebnisse und deren Rückspielung. Und da ist soviel Praxis dabei, dass ich das oft Gefühl habe, nicht genügend Zeit für die Theorie zu haben.

Übrigens II: die Frage der Soziologen ist weniger, wie es gehen sollte (Ideologie), sondern vorerst die Frage, warum es geht. (Wie ist Gesellschaft eigentlich möglich? Warum tun wir das, wo so vieles anderes möglich wäre?):confused:
 
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Hatten wir das nicht schonmal irgendwo in diesem Forum? :think::whistle:

Ja richtig.

Eigentlich hatte ich diese Info noch einmal in das allgemeine Forum gestellt, da ich dachte, dass sie dort evtl. häufiger gelesen wird.

Tja, und jetzt ist dieser Beitrag in das selbe Forum gewandert wie der erste - evtl. mein Fehler. Aber ich warte lieber noch ab bevor ich ihn ein drittes Mal hier einstelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, passt aber auch besser hier rein. Und 2 Threads zum selben Thema werden hier fast immer zusammengefügt. Wünsch dir aber viel Erfolg bei der Suche nach Leuten! :yes:
 
Eine interessante Seite hat die TU Chemitz da,
für einen guten Beitrag halte ich den Artikel
"Cockpits under pressure - Pilots in descent"!

Vielen Dank. Dieser Beitrag fasst grob die Aspekte zusammen, mit welchen wir begründet haben, dass es momentan interessant ist die Arbeit von Flugbegleitern und Piloten zu untersuchen.

Aktuell stehen mehrere weiter Beiträge zu Veröffentlichung an, in die schon erste Erfahrungen aus den Interviews eingeflossen sind.

Aber die eigentlichen Ergebnisse werden erst jetzt nach und nach erzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich weiter oben meine (aus gegebenem Anlaß) skeptische Grundhaltung zum Thema 'Wissenschaft und Luftfahrt' ausgedrückt habe, konnte ich mich per PM mit dem Themenstarter über die Hintergründe des Projekts im Speziellen austauschen und habe mich kurzerhand zur Teilnahme bereit erklärt.

Nachdem ich inzwischen das Interview 'hinter mir' habe, kann ich nur allen Interessierten Kollegen zur Teilnahme raten. Aufgrund des vorhandenen Sachverstandes und Interesses ist es den zeitlichen Aufwand alle mal wert und ein breiteres Spektrum an Interview-Partner wird sicherlich einen repräsentativeren Blick auf die Probleme und Sorgen unserer Berufsgruppe ermöglichen.

Viele Grüße, MAX
 
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