Die Problematik der 'metrischen' Fliegerei ist zweigeteilt in 'Reiseflug' und 'Anflug' zu betrachten.
Beim Flug nach SVO verläßt man mit dem Ausflug aus Polen den European RVSM-Airspace, innerhalb dessen auch in den großen Höhen nur mit 1.000 Fuss vertikaler Separation gearbeitet wird.
Weissrussland ist die sog. Transition Area und beim Einflug in den GUS-Luftraum muss man dann die richtige metrische Höhe haben.
Hier eine kurze Übersicht, welche Höhen beide Systeme zwischen 30.000 Fuss und 39.000 Fuss 'zu bieten' haben.
eastbound westbound
FL 310 FL 300
FL 330 FL 320
FL 350 FL 340
FL 370 FL 360
FL 390 FL 380
metrisch eastbound metrisch westbound
9.100m (29.900ft) 9.600m (31.500ft)
10.100m (33.100ft) 10.600m (34.800ft)
11.100m (36.400ft) 11.600m (38.100ft)
Wenn man nun z.B. FL350 angeflogen kommt, muss man entweder auf 10.100m sinken oder auf 11.100m steigen. Dazu gibt es eine kleine Tabelle aus der man abliesst, dass z.B. die vom Lotsen angewiesenen 11.100m 36.400 Fuss entsprechen, diese werden am Autopiloten eingestellt und dann mittels eines zuschaltbaren Wertes auf einem anderen Bildschirm, der die eingestellten Füsse wieder in Meter zurückrechnet auf Plausibilität geprüft.
Anspruchsvoller wird es dann im Anflug, denn bei uns wird einfach unterhalb des 'Transition Level' der Höhenmesser vom 'Standard-Luftdruck' 1013 mbar auf den Luftdruck des Flughafens (tatsächlich ist es etwas komplizierter) umgestellt und zeigt dann aber immer noch eine Höhe über dem Meeresspiegel (MSL - Mean Sea Level) an, bei der Landung in MUC also ca. 1450-1500 Fuss.
Im Metrischen System wird unterhalb des Transition Levels aber nicht mehr mit Bezug auf MSL geflogen, sondern dort zeigt der Höhenmesser die Höhe über dem Platz an, also Null Fuss am Boden. Da wir damit nichts anfangen können bzw. dann ganz andere Verfahren bräuchten, müssen wir im Anflug neben den Höhen dann auch noch den Luftdruck umrechnen.
Wenn man es ein paar mal gemacht hat, ist es eigentlich halb so wild. allerdings bietet die ganze Rechnerei doch so einige Fehlermöglichkeiten, daher wird immer unabhängig und mehr als einmal gerechnet.
Im Winter kommt dann noch eine 'Cold Temperature Correction' dazu, da kalte Luft kompakter ist als warme und man sonst u.U. nicht mehr die vorgschriebenen Abstände zu Hindernissen einhalten kann. Hier wird es dann wirklich lustig, denn hier werden die vom Lotsen freigegebenen Höhen absichtlichen überschritten, was man natürlich melden muss. Wenn der Lotse allerdings nicht versteht was man will, dann wird es sehr dynamisch.
Aber Moskau ist ja inzwischen schon richtig 'westlich', erst 1-2 Stunden weiter östlich ist man dann echt in Absurdistan...
Viele Grüße, MAX