DFS-Privatisierung

fluhu

Mitglied
German government to privatize DFS
Thursday August 11, 2005
The German federal cabinet Wednesday adopted a legislative proposal paving the way for privatization of DFS Deutsche Flugsicherung, the German air traffic control authority.The action was welcomed by the Civil Air Navigation Services Organization, which stated that the decision "supports a more flexible European air traffic management system and should result in fewer air traffic delays, while airlines should also benefit from lower fuel consumption."

According to CANSO, the privatization of DFS includes language permitting "any" air navigation service provider certified in line with European regulations "to offer their services at German regional airports."
 
Stolpe: Privatisierung der Flugsicherung verbessert die Konkurrenzfähigkeit der DFS

Kabinett verabschiedet Gesetz

10. August 2005 - Das Kabinett hat heute in Berlin das Gesetz zur Neuregelung der Flugsicherung beschlossen. Damit werden die Voraussetzungen für eine Kapitalprivatisierung der bislang bundeseigenen Deutschen Flugsicherung (DFS) geschaffen, teilte Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe heute nach der Kabinettssitzung mit. Die Bundesregierung leistet so einen maßgeblichen Anteil zur Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland im Rahmen der Initiative Luftverkehr.

'Mit diesem Gesetz verbessern wir die Konkurrenzfähigkeit der DFS innerhalb Europas, gerade im Hinblick auf die zu erwartende Konsolidierung der europäischen Flugsicherung. Zudem steigen damit auch die Chancen, die Leistungsfähigkeit und Effizienz der DFS auf höchstmöglichem Niveau zu erhalten', sagte Stolpe.

Die Kapitalprivatisierung der DFS sieht eine maximale Höhe von bis zu 74,9 Prozent der Geschäftsanteile vor. Der Bund behält umfassende Überwachungs- und Durchgriffsrechte gegenüber der privatisierten Gesellschaft. 'Damit gewährleisten wir, dass wir auch weiterhin unseren Verpflichtungen im Bereich des Verkehrs und der Landesverteidigung nachkommen können', so der Minister.

Mit dem Gesetzentwurf werden darüber hinaus Anpassungen des nationalen Rechts an die Vorgaben der Verordnungen (EG) des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 zum einheitlichen europäischen Luftraum und über die Erbringung von Flugsicherungsdiensten vorgenommen. Diese Anpassungen bedingen insbesondere auch die Errichtung einer neuen Aufsichtsbehörde, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). Diesem Amt werden durch das Gesetz alle Aufsichts- und Regulierungsaufgaben im Bereich der Flugsicherung übertragen. Darüber hinaus erhält es die Befugnis, künftig private Flugsicherungsorganisationen mit der Wahrnehmung von Flugsicherungsaufgaben zu beleihen.

Da die Vorschriften für die Flugsicherung komplex sind, werden sie zukünftig in einem eigenen neuen Flugsicherungsgesetz zusammengefasst. Dieses Gesetz wird die Grundlage für die Flugsicherungstätigkeit in Deutschland darstellen und Basis sein für weitere Verordnungen, die Einzelfragen der Flugsicherung im Detail regeln werden.

Das Gesetz sieht außerdem vor, dass auch künftig der gesamte für die Flugsicherung erforderliche Aufwand über Flugsicherungsgebühren abgedeckt wird. Die Flugsicherungsgebühren werden jedoch in Zukunft im Interesse der Luftraumnutzer und des Wettbewerbs an bestimmte Effizienzfaktoren und Maßgrößen gekoppelt.

Diese gesetzlichen Vorgaben und insbesondere die durch die Kapitalprivatisierung der DFS zu erwartenden Effizienzsteigerungen lassen erwarten, dass es zu Kostensenkungen für die Luftverkehrswirtschaft kommen wird.
 
fluhu hat gesagt.:
Stolpe: Privatisierung der Flugsicherung verbessert die Konkurrenzfähigkeit der DFS
[...]

Gnenial, einfach genial, Stolpe! ;D:thbdwn::mad:

Wie wär's denn, wenn wir die Feuerwehr und Polizei auch privatisieren würden? Würde doch bestimmt deren Konkurrenzfähigkeit auch verbessern. :mad:

Stolpe, du Politiker du!

PS. Vielleicht sollten wir zuallererst die Politik privatisieren. Ich galube da wäre der größte Nutzen draus zu ziehen.;D
 
Für so ein Pleitegeschäft wird man keine Käufer finden. Also bleibt leider alles beim "Alten" in der Politik. ;)
 
Man müsste mal bei Pfeifenherstellern anfragen, flymunich. So große Pfeifen findet man selten.
 
flymunich hat gesagt.:
Für so ein Pleitegeschäft wird man keine Käufer finden...

Falsch!!!

Die Lufthansa hat bereits vor Wochen Interesse bekundet.....

Einerseits beschwert man sich über die Lahmarschigkeit des öffentlichen Dienstes (s. Beamtenwitze) aber wenn etwas verändert werden soll, gibt es auch nur Kritik. Manche sind eben zum Jammern geboren.

Das oft strapazierte Gefasel "Stillstand ist Rückschritt" ist offensichtlich nur eine hohle Phrase, sobald es an eine reale Umsetzung gehen soll, ist wieder alles doch besser so, wie es ist.......:yawn:
 
Ich verstehe auch nicht, wie die Politiker meinen, nur weil ich irgendetwas privatisiere, wird alles billige rund besser. Das deudet auf ein Versagen der Politik hin.

Sicher, so Themen wie Beamtenrecht, Besoldung usw. umgehe ich. Aber die DFS ist doch eh schon eine GmbH. Der Eigentümer der GmbH muss dem Management die entsprechenden Zielvorgaben machen, dann ist es egal, wer Eigentümer ist.

Vor allem zweifle ich an den zukünftigen Szenarien die sich dann auftun: Es wird in Europa dann mehrere Flugsicherungen geben, die sich dne Kuchen aufteilen. Es wird dann z.B. in Griechenland die DFS einen bestimmten Sektor überwachen, der nächste Sektor wird dann z.B. von Frankreich aus überwacht usw......

Viel effektiver wäre es, die Eurocontrol entsprechend auszubauen und mit mehr Macht auszustatten, quasi als Aufsichtsbehörde, die den einzelnen Flugsicherungen strikt die Standards vorschreibt. Ich denke da vor allem an die EDV-Systeme und die verfahren.

Aber bis die einzelnen Staaten bereit sein werden Ihre MAcht abzugeben, wird noch viel Wasser die Isar hinunterlaufen. DA zeigt sich dann wieder das typisch europäische kleinstaatdenken....... w
 
Ein weiteres Paradoxon im Vorgehen:

Auf der einen Seite wird die DFS in die Provatwirtschaft entlassen..... wobei ja LH schon Ansprüche angemeldet hat die DFS zu übernehemen. Ziel sind Kostensenkungen, Einmalgewinne für den Bund (wann hat er endlich sein ganzes Talfelsilber vershcerbelt?)....

Auf der anderen Seite wird im gleichen Atemzug eine neue Behörde aus dem Boden gestampft..... natürlich ohne den Anspruch effizient zu arbeiten, neue Beamten, wieder mal mehr Verwaltung -> dat ganze wird letztendlich für uns wieder teuerer, nur keiner sieht es!:thbdwn:
 
OK! ;D
Übrigens dürfen Politiker manchmal gar nicht denken, besonders wenn es darum geht, EU-Vorgaben in deutsches Recht umzusetzen. :think:
 
nein chris, DU siehst es nicht.

Es gibt mehr als genug Überlegungen, den gesamten Betrieb schlanker zu machen. Eine privatisierte DFS MUSS Gewinn machen, eine staatlich nicht (und obwohl jeder über Steuergeldverschwendung schimpft soll ja bloss nicht geändert werden). Wenn ein Unternehmen Verluste macht, erfordert das Massnahmen. Wie diese aussehen sollen, muss diskutiert werden.

Zudem gibt es noch weitere Überlegungen, den Flugplankoordinator in Frankfurt ganz zu streichen und es den Flughäfen und Airlines in Zusammenarbeit mit einer DFS/Eurocontrol zu überlassen.

Das sind eine ganze Menge Aspekte, über die mal zumindest mal nachdenken sollte. Aber Blocker wie du reden sofort alles kaputt. Du unterscheidest dich in deinem Verhalten in keinster Weise von den "militanten Ökos", nur deine Ziele sind andere. Wohl aber nur aus Unwissenheit.
 
@ nonstop

Ich bin mal gespannt was Deutschland noch zu privatisieren hat wenn meine Kinder mein Alter erreicht haben. Dann wird die Staatsverschuldung (Neuverschuldung) wohl ganz neue Dimensionen erreichen und der Prozeß der Schrumpfung des deutschen Volkes wird eine neue Wachstumsdynamik erhalten, die das bisherige weit in den Schatten stellt. :mad: :thbdwn:
 
@flymunich


Möchtest du wieder eine verstaatlichte Lufthansa? Das war ja auch so ein Steuergeldfresser. Mir ist die privatisierte lieber.......
 
Lufthansa ist für mich kein sensibler Bereich, hier halte ich eine Privatisierung sogar mehr als nützlich. Aber bei der Luftraumüberwachung habe ich schon so meine leichte Zweifel ob das unbedingt notwendig ist. Sollte man doch das gesamte Beamtentum incl. deren Altersversorgungsregelungen privatisieren, wäre weitaus besser. ;)
 
nonstop hat gesagt.:
[...]

Eine privatisierte DFS MUSS Gewinn machen, eine staatlich nicht ...
[...]

Falsch! Die DFS in der jetzigen Form darf keinen Gewinn machen! Es ist, wie schon öfter erwähnt, eine non-profit-Gesellschaft!

Außerdem, einen Bereich, der hoheitliche Aufgaben erfüllt, beispielsweise in die Hände der LH zu geben, beinhaltet mehr als nur Konfliktstoff.
 
...deswegen bleiben ja auch 25,1% beim Staat. Damit kann man immer sein Veto geben.


LH hat Interesse an 10%, also einer Minderheitsbeteiligung!
 
@nonstop:

Langsam!

Die DFS ist betreits jetzt schon eine privatrechtliche Gesellschaft. Wenn ich mich irre, bitte nciht hauen. Nur der Eigentümer der Gesellschaft ist noch der Staat.

Ergo ist die DFS angehalten jetzt schon Gewinne zu machen. Macht Sie das nicht, ist das Management schlecht oder die Rahmenbedingungen passen nicht.

Gilt ersteres Management austauschen. Zugleich ncoh die vom Staat bestellten aufseher, denn die haben Ihren Job auch nicht gemacht.

Gilt zweitns, muss der Gesetzesgeber agieren.

ERwirtschaftet die DFS Gewinne, wieso verkaufe ich Sie als Staat dann? Sie sichert mir ja im Verlauf jedes Jahr einen gewissen geldbetrag.
Verkaufe ich die DFS nun, so ist es ein Einsehen, dass ich nicht gut wirtschaften kann. Als Verkäufer erwarte ich einen Preis der höher ist als mein persönlich erwarteter abdiskontierter Ertragswert. Der Käufer zahlt einen Wert der höher ist als mein Ertragswert. Sprich er erwartet in Zukunft höhere Gewinne.

Ein weiterer Aspekt ist die Aufsicht der DFS. Hier muss eine neue Behörde her. Dies bedeudet wieder mehr Staat, mehr Beamten, mehr Verwaltung.... und wir din der Summe für den Staat deutlich teuerer, also auch für Dich!!!

Eien weitere Konsequenz wäre übrigens, wie von Robert bereits angedeudet, dass der Staat weitere Betriebe verkauft. Ich denke da mal z.B. an die Bundesbank.... die Schulen, die Gefängnisse usw.......
 
nonstop hat gesagt.:
...deswegen bleiben ja auch 25,1% beim Staat. Damit kann man immer sein Veto geben.

Und genau mit dieser Minderheitsbeteiligung geht der Wert der DFS gleich mal um 50% in den Keller.

In der Form ist das nichts halbes und nichtrs ganzes....
 
Flaps full hat gesagt.:
@checkin

Damit du mal eine Anhung hast, was Politiker (Lehrer) bezgl. Luftfahrt so alles (nicht) auf dem Kasten haben, ein schöner und v.a. einer der wenigen guten Artikel:

"Gestern in der FAZ:
PostfürPiloten
dv. Es gab Zeiten, da gehörten Piloten zur Elite ihres Landes. Sie waren die Eroberer der Welt, vom Himmel ganz zu schweigen........"

Tja flaps full, das sind eben die übersteigerten Reaktionen der Politiker auf Vorkommnisse in der jüngsten Vergangenheit. Über Sinn und Unsinn von solchen Entscheidungen brauchen wir glaube ich nicht diskutieren.
Bedenke jedoch, was wir Passagiere ebenfalls alles erdulden müssen. Wir ziehen uns aus bis auf´s Hemd, laufen ohne Schuhe durch die Gegend, werden bei der Einreise in ein Land erfaßt, und fließen dort auch noch in die Verbrecherkartei ein.
Flieg mal in den USA mit einem one- way ticket. Da behandeln sie Dich wie einen Schwerverbrecher. Zwei Mann tasten Dich aus einem Meter Entfernung mit Sonden ab, geben militärische Anweisungen und das ganze dauert zehn Minuten.
Das ist eben der Preis den wir für Anschläge in der Vergangenheit bezahlen müssen.
 
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