Ein paar Fragen

Die Hochauftriebshilfen bei den meisten Verkehrsflugzeugen bestehen aus den Vorflügeln (Slats) und den eigentlichen 'Landeklappen' (Flaps). Einige wenige Muster mit aerodynamisch weniger anspruchsvollen Profilen verwenden nur Flaps.

Der Sinn der Slats/Flaps besteht darin den Spagat zu schaffen zwischen einer aerodynamisch sauberen Fläche im Reiseflug (d.h. wenig Widerstand/Spritverbrauch) hin zu einem Profil das eine möglichst niedrige Start- und Landegeschwindigkeit erlaubt.

Zur Anwendung kommen dabei immer die gleichen Bauteile, allerdings wird zum Start meist nur die erste oder zweite Stufe benutzt (= ausgefahren), da hier lediglich die auftriebsgebende Fläche vergrößert werden soll.

Zur Landung muss aber neben Auftrieb auch erheblich Widerstand erzeugt werden, damit der Flieger im Sinkflug auf dem Endanflug nicht mit den Triebwerken im Leerlauf heruntersegelt - diese würden sonst zu lange brauchen wieder auf Drehzahl zu kommen, falls man plötzlich Schub benötigt. Daher werden hier die Klappen voll oder fast voll ausgefahren.

Siehe auch wikipedia.

Gruß MAX
 
Dankeschön,genau das wollte ich wissen . Hab schon viel gelesen über Slats,Flaps usw .

Sehe das auch immer leider aus größerer Entfernung, wenn unsre Boeing einschwebt. Wenn sie dann das erstemal nach der Landung kurz zum Stillstand kommt unmittelbar vor der Kurve zum Taxiway, sieht sie echt 'zerzaust' aus an den Flügeln,wie ein Vogel ,der in den Sturm geraten ist. Steht sie dann am Terminal, ist alles wieder eine glatte Fläche : faszinierend immer wieder, das Ganze!
 
Hallo Max!

Zur Landung muss aber neben Auftrieb auch erheblich Widerstand erzeugt werden, damit der Flieger im Sinkflug auf dem Endanflug nicht mit den Triebwerken im Leerlauf heruntersegelt - diese würden sonst zu lange brauchen wieder auf Drehzahl zu kommen, falls man plötzlich Schub benötigt. Daher werden hier die Klappen voll oder fast voll ausgefahren.

Was ich mich schon häufiger gefragt habe: Wie ist eigentlich die Stellung der Klappen für den Fall dass beide (bzw. alle) Triebwerke ausgefallen sind (z.B. wegen Treibstoffmangel) und tatsächlich gesegelt werden muss?

Viele Grüße,
Matthias
 
Hallo Max!

Was ich mich schon häufiger gefragt habe: Wie ist eigentlich die Stellung der Klappen für den Fall dass beide (bzw. alle) Triebwerke ausgefallen sind (z.B. wegen Treibstoffmangel) und tatsächlich gesegelt werden muss?

Viele Grüße,
Matthias

0°. Wenigstens in den Fällen Gimli und Air Transat war es nämlich aufgrund mangelnder Energie nicht möglich die Klappen überhaupt zu bedienen. Da war man im Bezug auf Hydraulik schon froh, dass der Betrieb der primären Steuerflächen aufrechterhalten werden konnte.
 
Hallo Max!



Was ich mich schon häufiger gefragt habe: Wie ist eigentlich die Stellung der Klappen für den Fall dass beide (bzw. alle) Triebwerke ausgefallen sind (z.B. wegen Treibstoffmangel) und tatsächlich gesegelt werden muss?

Viele Grüße,
Matthias

Also bei Verkehrsflugzeugen ist es zulassungsseitig schon erforderlich, dass sich zumindest Teile der Flaps/Slats ausfahren lassen, auch wenn die mechanischen Hydraulikpumpen der Triebwerke nicht mehr laufen.

Beim A320 wäre beim Dual Engine Failure das Grüne und das Gelbe Hydrauliksystem weg. Das Blaue würde dann über die RAT (den Notpropeller) versorgt und würde zumindest ein Ausfahren der Slats mit halber Geschwindigkeit erlauben. Ausserdem ermöglichen die (falls keine Blockade vorliegt) im Fahrtwind mitdrehenden Triebwerke meistens noch einen Betrieb der beiden anderen Hydrauliksysteme.

Ob, wann und wieviel Klappen überhaupt ausgefahren werden sollen, hängt natürlich stark von der energetischen Situation ab. Wenn in Reiseflughöhe alle Triebwerke ausfallen wird man sofort Kurs auf den nächsten Flughafen nehmen und dann im Sinkflug die die Wiederanlassversuche durchführen.

Wenn diese erfolglos bleiben, wäre es dann das Ziel, mit etwa 180 Knoten und Flaps 2 in ein 6° Profil einzufliegen. Dabei ist man energetisch auf der sicheren Seite und wird wahrscheinlich sogar noch etwas mit der Speedbrake arbeiten können/müssen. Das Gear wird erst relativ spät ausgefahren, mehr Flaps nur dann wenn man so hoch ist, dass die Speed mit Gear und Speedbrakes noch aufbaut (sehr unwahrscheinlich).

Wenn man jedoch zu niedrig ist, um den nächsten Airport zu erreichen (oder einfach keiner da ist) wird man so lange als möglich mit 'Best Glide Speed' und in clean config fliegen, da dort das Verhältnis von Auftrieb und Widerstand optimal ist und sich somit aus der vorhandenen Höhe die maximale Entfernung gewinnen läßt. Erst kurz vor der Aussenlandung wird man dann Flaps 3 setzen, um die Energie des Fliegers weitestmöglich zu reduzieren.

Gruß MAX
 
Zurück
Oben