AustroControl - Steigender Flugverkehr, Lotsen gesucht
Der Flugverkehr über Österreich hat 2005 einen neuen Rekordwert erreicht: Die Zahl der kommerziellen Flugbewegungen (Starts und Landungen) hat mit 1,056.000 (nach 948.069) erstmals die Grenze von einer Million überschritten. Mit einem erwarteten Plus von 11,6 Prozent im Gesamtjahr liegt das Wachstum damit deutlich über knapp 5 Prozent Zuwachs, die Eurocontrol für ganz Europa in den ersten drei Quartalen verzeichnete, sagte Austro Control-Generaldirektor Christoph Baubin am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Am stärksten zugenommen hat der Verkehr nach bisher vorliegenden Daten (bis Oktober) demnach in Salzburg, wo es vor allem dank Billigfluggesellschaften um 18,6 Prozent mehr Landungen gab. Am Wiener Flughafen stieg das Aufkommen um 4,1, in Innsbruck um 3,7 Prozent. Der Grazer Flughafen verzeichnete 2,9 Prozent mehr Bewegungen, Klagenfurt +1,6, Linz +0,5 Prozent.
In der Folge senkt die für die Überwachung des österreichischen Luftraums verantwortliche Austro Control mit Anfang 2006 die Gebühren weiter ab, sowohl für den Überflug ("unit rate") als auch für Starts und Landungen. Konkret sinkt die Überfluggebühr ab Anfang Jänner 2006 von derzeit 64,44 auf künftig 58,76 Euro (umgerechnet auf 100 km Überflug je 50 Tonnen Höchstabfluggewicht), das entspricht einer Senkung um 8,8 Prozent, im Jahresabstand sogar einer Reduktion um 14 Prozent.
"Damit sind wir von einem Spitzenplatz europaweit jetzt auf den 10. Platz der teuersten Flughäfen in Europa zurückgefallen", so Baubin. Zugleich sinken die Start- und Landegebühren von 223 auf 198 Euro (-11,2 Prozent). Möglich geworden seien diese Senkungen durch das kräftige Verkehrswachstum und die gestiegene Effizienz. Das werde noch nicht das "Ende der Fahnenstange sein", deutete Baubin an.
Neue Fluglotsen dringend gesucht: Derzeit befinden sich 60 Lotsen in Ausbildung, etwa zehn sollen aus Deutschland dazu kommen. Mittelfristig soll sich die Zahl der 300 Fluglotsen auf etwa 350 Personen - darunter immer mehr Frauen - erhöhen. Gleichzeitig soll die Gesamtzahl der Mitarbeiter von gut 900 um rund 10 Prozent sinken, etwa in den Bereichen Infrastruktur oder Meteorologie.