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fluhu

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Austro Control senkt Überflug- und Landegebühren
Die für die Überwachung des Luftraums über Österreich verantwortliche Austro Control wird ihre Gebühren mit Jahresbeginn 2006 deutlich absenken: Die Überfluggebühr von derzeit 64 Euro wird per 1. Jänner 2006 auf 59 Euro zurückgenommen. Zugleich sinkt die Start- und Landegebühr auf 208 (derzeit 223) Euro. Das erklärte der Austro Control-Vorstandsvorsitzende Christoph Baubin.
 
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11:00 Uhr: Tarifrunde in Flugsicherung gescheitert

Frankfurt: Die Tarifverhandlungen für die rund 5400 Mitarbeiter der Deutschen Flugsicherung sind erfolglos abgebrochen wurden. Die Arbeitgeberseite will nun ein Schiedsverfahren einleiten.
 
Gestern hat die EU einen Plan fuer ein neues, 20 Mrd. Euro teures
Flugsicherungssystem bekannt gegeben. Ziel des Sesar-Systems ist u.
a. die Verdoppelung der Kapazitaet in den kommenden 15 Jahren.
Insgesamt 30 europaeische Firmen sind an dem Projekt beteiligt. Die
Planung soll rund zwei Jahre, Bau und die Pruefung des Systems rund
13 Jahre in Anspruch nehmen. Das derzeitige System, das mit VHF-
Frequenzen und Bodenradar arbeitet und fast ganz ohne Automatisierung
auskommt, gilt als antiquiert. Das neue System wird in jedem Fall mit
Satellitennavigation arbeiten und EU-Kommissions-Vize Barrot hat
bereits fuer die Einbindung von Galileo anstelle von GPS plaediert.
Zudem wird das neue System die derzeit nach Landesgrenzen in mehrere
Teilsysteme aufgespaltene Flugueberwachung vereinigen.
 
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18. November 2005, 16:20, NZZ Online


Skyguide soll weiter auch süddeutschen Luftraum sichern Finanzierungsfrage aber noch offen
Die Schweizer Flugsicherung Skyguide soll auch weiterhin den Luftraum über Teilen von Süddeutschland sichern. Darauf haben sich die Fachbehörden Deutschlands und der Schweiz an einer Gesprächsrunde geeinigt. Offen bleibt aber, ob Deutschland für die Leistungen etwas bezahlen wird. Eine direkte Auswirkung auf den Streit um den Fluglärm hat die Einigung nicht.



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AustroControl - Steigender Flugverkehr, Lotsen gesucht

Der Flugverkehr über Österreich hat 2005 einen neuen Rekordwert erreicht: Die Zahl der kommerziellen Flugbewegungen (Starts und Landungen) hat mit 1,056.000 (nach 948.069) erstmals die Grenze von einer Million überschritten. Mit einem erwarteten Plus von 11,6 Prozent im Gesamtjahr liegt das Wachstum damit deutlich über knapp 5 Prozent Zuwachs, die Eurocontrol für ganz Europa in den ersten drei Quartalen verzeichnete, sagte Austro Control-Generaldirektor Christoph Baubin am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
Am stärksten zugenommen hat der Verkehr nach bisher vorliegenden Daten (bis Oktober) demnach in Salzburg, wo es vor allem dank Billigfluggesellschaften um 18,6 Prozent mehr Landungen gab. Am Wiener Flughafen stieg das Aufkommen um 4,1, in Innsbruck um 3,7 Prozent. Der Grazer Flughafen verzeichnete 2,9 Prozent mehr Bewegungen, Klagenfurt +1,6, Linz +0,5 Prozent.

In der Folge senkt die für die Überwachung des österreichischen Luftraums verantwortliche Austro Control mit Anfang 2006 die Gebühren weiter ab, sowohl für den Überflug ("unit rate") als auch für Starts und Landungen. Konkret sinkt die Überfluggebühr ab Anfang Jänner 2006 von derzeit 64,44 auf künftig 58,76 Euro (umgerechnet auf 100 km Überflug je 50 Tonnen Höchstabfluggewicht), das entspricht einer Senkung um 8,8 Prozent, im Jahresabstand sogar einer Reduktion um 14 Prozent.
"Damit sind wir von einem Spitzenplatz europaweit jetzt auf den 10. Platz der teuersten Flughäfen in Europa zurückgefallen", so Baubin. Zugleich sinken die Start- und Landegebühren von 223 auf 198 Euro (-11,2 Prozent). Möglich geworden seien diese Senkungen durch das kräftige Verkehrswachstum und die gestiegene Effizienz. Das werde noch nicht das "Ende der Fahnenstange sein", deutete Baubin an.

Neue Fluglotsen dringend gesucht: Derzeit befinden sich 60 Lotsen in Ausbildung, etwa zehn sollen aus Deutschland dazu kommen. Mittelfristig soll sich die Zahl der 300 Fluglotsen auf etwa 350 Personen - darunter immer mehr Frauen - erhöhen. Gleichzeitig soll die Gesamtzahl der Mitarbeiter von gut 900 um rund 10 Prozent sinken, etwa in den Bereichen Infrastruktur oder Meteorologie.
 
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Mehr Sicherheit am Himmel
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Das „Mode S (Selective) Transponder System“ bietet Flugsicherungen die Möglichkeit einer differenzierteren, selektiven Abfrage von Daten eines sich in der Luft befindlichen Fliegers und stellt eine Weiterentwicklung des so genannten Sekundär Radar Systems (SSR) dar. Beim Sekundärradar sendet eine Flugsicherung elektronische Abfragen an ein Flugzeug, die von dessen ‚Bordtransponder’ automatisch beantwortet werden. Auf diese Weise wurden bisher ausschließlich ‚Identität’ (Mode A-Code), in Form einer in beliebiger Kombination erstellten vierstelligen Zahl, sowie Höhe (Mode C-Code) eines Fliegers an eine Bodenstation übermittelt. Hierbei ist problematisch, dass bei ständig steigendem Verkehrsaufkommen am europäischen Himmel, die durch die Flugsicherung zugewiesene vierstellige Zahl nur eine begrenzte Anzahl an Mode A- Codes zulässt.
Mode S ermöglicht einerseits die Übertragung grundsätzlicher Daten, die vor allem der besseren Identifikation eines Flugzeuges dienen soll. Unter anderem wird, im Vergleich zu den bislang verwendeten Mode A – Codes, durch die Zuteilung einer weltweit einmaligen Adresse für jedes einzelne Flugzeug eine gezielte Abfrage von Daten durch Flugsicherungen möglich.
Weiterhin können Bodenstationen zusätzliche relevante Information wie zum Beispiel Geschwindigkeit oder Kurs eines Flugzeuges erhalten. Flugsicherungen haben so die Möglichkeit, den Verkehrsfluss am Himmel noch besser einschätzen und effektiver steuern zu können. Zum Teil werden die vom Flugzeug übermittelten Daten direkt auf dem Bildschirm eines Fluglotsen dargestellt. Der Lotse ist auf diese Weise ständig über wichtige Flugparameter informiert, ohne auf den Sprechfunk zurückgreifen zu müssen. Sprechfunkfrequenzen werden so entlastet, wodurch insgesamt die Luftraumüberwachung verbessert wird.
Außerdem kann ein Flugzeug mit Mode S – Technologie ohne vorherige Abfrage einer Flugsicherung Daten automatisch versenden, wobei diese Informationen entweder nur die weltweit einmalige Adresse oder aber zusätzliche Daten beinhalten. Zudem sollen in Zukunft Flugzeuge auch untereinander Daten austauschen können, um auf dieser Grundlage die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Annäherungen am Himmel noch weiter zu verringern.
Unter der Projektleitung von FRA OB/T, der für das Asset Management und die Flugzeugkonfiguration zuständigen Abteilung, sind in enger Abstimmung mit Lufthansa Technik alle Flugzeuge der Passage bereits mit Mode S - Transpondern ausgestattet worden, die die oben genannten Funktionen erfüllen. Ein entsprechendes, die europäischen Flugsicherungen umfassendes Mode S - Netzwerk befindet sich in Europa gerade erst im Aufbau und soll bis 2007 weiteTeile Europas erschliessen. Und ab April 2007 müssen schließlich alle Flugzeuge, die im europäischen Luftraum fliegen, Mode S – kompatibel sein.
 
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Deutsche Flugsicherung senkt Gebühren

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat zu Jahresbeginn die Flugsicherungsgebühren in der Strecke um 11,5 Prozent gesenkt.
Nach dieser dritten Senkung in Folge müsse eine Fluggesellschaft laut DFS für den Flug einer Boeing 737 von Hamburg nach München 536 statt bisher 581 Euro Gebühren bezahlen. Von Frankfurt nach New York werden für einen Airbus A340 künftig 601 statt 630 Euro fällig. Die Gebühren für An- und Abflug steigen dagegen um 2,6 Prozent. Nach DFS-Angaben machten die Flugsicherungsgebühren in der Regel rund vier Prozent der Kosten für die Fluggesellschaften aus.
Als Hauptgrund für die Senkung der Streckengebühren nennt die DFS das starke Wachstum des deutschen Luftverkehrs. Dadurch verteilten sich die hohen Festkosten des Unternehmens auf mehr Flüge. Mit Blick auf die geplante Liberalisierung der Flugsicherung in der Europäischen Union sei die DFS zudem daran interessiert, so günstig wie möglich zu arbeiten.
 
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Der Flugverkehr ueber Deutschland hat 2005 im Vergleich zum Vor-
jahr um 5,4 % auf 2,87 Mio. Flugbewegungen zugenommen. Lt. DFS ist
das Verkehrsaufkommen damit deutlich staerker gestiegen als der euro-
paeische Durchschnitt mit 4,3 %. Seit 1995 stieg die Zahl der Fluege
ueber Deutschland um 41 %. Die DFS teilte weiter mit, die Flugsiche-
rungsgebuehren in der Strecke zum 1. Januar um 11,5 % gesenkt zu ha-
ben. Die Gebuehren fuer An- und Abfluege wurden dagegen um 2,6 % angehoben.
Als Hauptgrund fuer die Gebuehrensenkung gibt DFS-Spreche-
rin Tomic das starke Wachstum des deutschen Luftverkehrs an, durch
das sich die Festkosten des Unternehmens auf mehr Fluege verteilten.
Zudem sei man mit Blick auf die Liberalisierung der Flugsicherung in
der EU daran interessiert, so guenstig wie moeglich zu sein.In diesem
Jahr steht die Pri-vatisierung der DFS an, nach der der Bund ledig-
lich eine Sperrminoritaet von 25,1 % behalten will. Interesse an
einer Beteiligung meldete juengst eine Bietergemeinschaft um
Lufthansa, Air Berlin, DBA, LTU und Hapagfly an.
 
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Gestern befasste sich der Bundestag in erster Lesung mit einem
Gesetzentwurf zur geplanten Teilprivatisierung der DFS, den das rot-
gruene Kabinett bereits vor einem Jahr gebilligt hatte, der aber
wegen der vorgezogenen Wahlen nicht vom Parlament verabschiedet
wurde. Waehrend Gruene und FDP grundsaetzliche Zustimmung
signalisierten, lehnte die Linkspartei den Vorschlag ab. Mit der
Teilprivatisierung soll einerseits die Effizienz der DFS gesteigert
werden, andererseits setzt die Regierung eine EU-Verordnung zur
Liberalisierung der europaeischen Flugsicherungen um. Der
Gesetzentwurf sieht den Verkauf von 74,9 % der Anteile vor, 25,1 %
will der Bund als Sperrminoritaet behalten. Das
Bundesverkehrsministerium rechnet durch die Privatisierung mit einer
Staerkung der DFS im europaeischen Wettbewerb sowie mit sinkenden
Gebuehren und damit geringeren Kosten fuer die Airlines. Waehrend die
seit 1994 bestehende Kombination ziviler und militaerischer Aufgaben
beibehalten werden soll, werden operative und regulatorische Aufgaben
jedoch getrennt. Letztere soll eine neue Aufsichtsbehoerde beim
Luftfahrtbundesamt uebernehmen.
 
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"Single European Sky" - Fluglotsen in EU sollen einheitliche Lizenz erhalte

Fluglotsen in der Europäischen Union sollen künftig nach einheitlichen Standards ausgebildet werden und eine EU-weit gültige Lizenz erhalten. Dies sieht ein Richtlinienentwurf vor, den das Europaparlament am Mittwoch in zweiter und abschließender Lesung verabschiedet hat.

Gleichzeitig sollen die 25 EU-Staaten verpflichtet werden, nationale Fluglotsenlizenzen aus anderen Mitgliedsländern anzuerkennen. Damit werde das "höchste Niveau" bei den Kompetenzen der Lotsen gewährleistet, betonte die Berichterstatterin, die französische Konservative Christine de Veyrac. Ziel ist es, die Sicherheit des Luftverkehrs in der EU zu erhöhen und gleichzeitig die Mobilität der Lotsen zu erhöhen. Die Kommission erhofft sich davon auch Erleichterungen bei der Besetzung offener Stellen. Nach ihren Schätzungen fehlen EU-weit derzeit rund 1.600 Fluglotsen. Die EU-Fluglotsenlizenz ergänzt die Richtlinie "Single European Sky" aus dem Jahr 2004 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums.
 
Der Bund will 74,9 % an der DFS verkaufen. Das Interesse in- und
auslaendischer Investoren ist gross. Der Vorsitzende der DFS-
Geschaeftsfuehrung, Kaden, erklaerte gestern bei der Vorstellung des
Mobilitaetsberichts, dass man das Ende des Jahres 2006, bzw. den
Beginn des Jahres 2007 als Termin anvisiere. Der Bund als Eigentuemer
und die Flugsicherheit fuehlen sich im Zeitplan. Drei moegliche
Szenarien gibt es. Ein geplantes Konsortium um Lufthansa, Fraport,
TUI und weitere Fluggesellschaften, welches den Einstieg eines
Internationalen Investors unbedingt verhindern will, waere eine
Moeglichkeit. Ausserdem haben viele internationale Finanzinvestoren
ihr Interesse bekundet. Eine dritte Option sind andere europaeische
Flugsicherungen, welche derzeit pruefen, inwiefern fuer einen
einheitlichen europaeischen Luftraum eine Beteiligung an der DFS
sinnvoll sein koennte. Experten schaetzen den Erloes aus dem Verkauf
auf mehrere 100 Mio. Euro. Kaden zeigte sich erfreut ueber die
Sicherheit und Puenktlichkeit.
 
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Berliner Lotsen atmen nun Moosluft

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Flugsicherung kontrolliert seit Samstag den Raum von Leipzig bis Bozen
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Flughafen (nie) -

"Berlin Radar meldet sich nicht mehr", erklärt der Pressesprecher der Deutschen Flugsicherung (DFS) am Moos-Airport, Martin Köppl. Ein Bermuda-Dreieck im Luftraum südlich von Berlin ist dadurch aber nicht entstanden. Die Lotsen im Erdinger Moos sind seit Samstag auch für das Gebiet von Nürnberg über Leipzig bis zur polnischen Grenze zuständig. Um 1.35 Uhr wurde die Aufgabe übernommen.
 
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... und das Zusammenlegen von Kontrollzentren geht weiter. Irgendwann wird der obere Luftraum, der heute noch von München aus kontrolliert wird, von Karlsruhe aus mit dem Rufzeichen "Rhine Control" kontrolliert werden.
Die Frage ist nur, wie viele Jahre ins Land gehen, bis die blau-weisse Fahne im Karlsruher Kontrollraum hängt.
Ich schätze mal, dass ich bis dahin meine Pension im Norden verfrühstücke.
(bis dahin minimum 2, maximal 7 Jahre)

Werner
 
wernerhuss hat gesagt.:
... und das Zusammenlegen von Kontrollzentren geht weiter. Irgendwann wird der obere Luftraum, der heute noch von München aus kontrolliert wird, von Karlsruhe aus mit dem Rufzeichen "Rhine Control" kontrolliert werden.
Naja, das glaub ich erst wenn ichs erlebe. Noch hängt dieses Vorhaben ja an der erfolgreichen Inbetriebnahme eines neuen Radarsystems in Karlsruhe. Aber vielleicht kommt auch alles ganz anders, wäre ja nicht das erste Mal.
 
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wernerhuss hat gesagt.:
... und das Zusammenlegen von Kontrollzentren geht weiter. Irgendwann wird der obere Luftraum, der heute noch von München aus kontrolliert wird, von Karlsruhe aus mit dem Rufzeichen "Rhine Control" kontrolliert werden.
Die Frage ist nur, wie viele Jahre ins Land gehen, bis die blau-weisse Fahne im Karlsruher Kontrollraum hängt.
Ich schätze mal, dass ich bis dahin meine Pension im Norden verfrühstücke.
(bis dahin minimum 2, maximal 7 Jahre)

Werner


zusammenlegen kann man den umzug des münchen upper nach karlsruhe ja nicht wirklich nennen, schließlich besteht münchen ja weiter. ist nur ein großer verschiebebahnhof von wegen berlin geht nach bremen, nürnberg nach langen - aber hallo, so kann's nicht bleiben, also geht nürnberg nach ein paar jahren von langen nach münchen, berlin wird nach bremen, karlsruhe und münchen verteilt, wer weiß was dann morgen ist ;) .

und witzigerweise macht man (bzw würde man...) damit den einzigen echten FBA (=Functional Block of Airspace), der im Single European Sky so propagandiert und gefordert wird kaputt machen (aber die fordern auch das TWR und APP EINE unit sein sollen. damit das richtig geht muß man diese erst mal trennen :thbdwn: )
das ganze führt dann auch zu der absurden situation das die gewünschten flughöhen nicht mehr so einfach verändert werden können. aber das interessiert ja keinen......

Saigor
 
Eine Gruppe internationaler Finanzinvestoren hat fuer die zur
Privatisierung anstehenden an der DFS-Anteile (74,9 %) bis zu 1,4
Mrd. Euro geboten. Das Angebot wird von SPD-Finanzminister
Steinbrueck begruesst. SPD-Verkehrsminister Tiefensee bevorzugt ein
Kaeuferkonsortium unter der Beteiligung von Lufthansa und Fraport.
Das zur Verabschiedung anstehende Flugsicherheitsgesetz sieht vor,
dass der Bund eine Sperrminoritaet von 25,1 Prozent behaelt.
 
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Aus a.de new´s:

Airlines kündigen Regressforderungen im Falle eines Streiks der Fluglotsen zur Fußball-WM an
30.3.2006, Frankfurt – Mit Unverständnis nimmt BARIG e.V. (Board of Airline Representatives in Germany) die Drohung der Gewerkschaft der Fluglotsen GdF zur Kenntnis, eventuell während der Fußball-Weltmeisterschaft streiken zu wollen.


Die 110 im BARIG vertretenen nationalen und internationalen Fluggesellschaften werden vor und während der WM genauestens darauf achten, ob es zu Verspätungen oder sonstigen Beeinträchtigungen der Verkehrsabläufe durch Arbeitskampfmaßnahmen kommt. In diesem Fall muss die Gewerkschaft sofort mit hohen Regressansprüchen durch die Fluggesellschaften rechnen.
Martin Gaebges, Generalsekretär des BARIG: „Unsere Mitglieder sehen in der Streikdrohung einen willkürlichen Eingriff in den bestehenden hohen Standard im deutschen Luftverkehr. In einer Situation, die durch erhöhtes Verkehrs-aufkommen und eine besondere internationale Aufmerksamkeit geprägt sein wird, ist es geradezu verantwortungslos, mit der hohen Sicherheitsreserve erprobter und reibungsloser Abläufe zu spielen. Allein diese Planspiele disqualifizieren die Gewerkschafter in ihrem Anspruch, die Qualität der Flugsicherung in Deutschland zu repräsentieren.“
Die GdF hat angekündigt, mit Arbeitskampfmaßnahmen gegen die geplante Kapitalprivatisierung der DFS vorgehen zu wollen. Nach Ansicht des BARIG wäre ein solcher Streik illegal, da kein einziger Tarifvertrag innerhalb der DFS gekündigt wurde oder die Friedenspflicht erloschen sei. Ferner gibt es keinerlei Grund zur Sorge, dass eine Kapitalprivatisierung die Sicherheitsstandards aushöhlen könnte. Bei den bisher realisierten Privatisierungsvorhaben weltweit wurde noch nie reinen Finanzinvestoren die Eigentümerschaft übertragen. In Deutschland hat ein Bieterkonsortium aus Fluggesellschaften und Flughäfen Interesse an einer Übernahme der Kapitalanteile des Bundes angemeldet. Zugleich wird eine im Aufbau befindliche Regulierungsbehörde auch künftig für die Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen eintreten.
Gaebges: „Die Fluggesellschaften werden schon aus Eigeninteresse mit Argusaugen darüber wachen, dass es keine Abstriche an der Sicherheit gibt.“
© BARIG e.V
 
Bei atcnet.de wird verständlicherweise heiß drüber diskutiert...;)


Wettbewerb um Sicherheit am Himmel - Bundestag entscheidet über
DFS-Privatisierung

Am Freitag entscheidet sich, ob am Himmel über Deutschland noch mehr Wettbewerb einkehrt: Die Bundesregierung will das Flugsicherheitsgesetz durchs Parlament bringen. Es sieht vor, die Deutsche Flugsicherung (DFS) zu privatisieren und 74,9 Prozent der Anteile zu verkaufen. Deutschland kommt damit einer EU-Verordnung vom März 2004 nach. Mehrere in- und ausländische Investoren haben ihr Interesse an einer Übernahme bekundet, unter anderem ein Konsortium aus Lufthansa, TUI und Fraport. Stimmt der Bundestag zu, ist das Gesetz verabschiedet. Die Vorlage sorgte bereits für Wirbel - Fluglotsen drohten mit Streiks während der Fußball-Weltmeisterschaft.
Mit dem Gesetz fällt die Bundeslizenz weg, die bisher jeder der knapp 1700 an deutschen Flughäfen tätigen Lotsen besitzen muss. Dadurch wird es künftig für Lotsen anderer EU-Länder einfacher, in Deutschland zu arbeiten. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) protestiert heftig gegen die Privatisierung. Sie gefährde die Sicherheit und führe zu einem Abbau der Sozialstandards. "Die DFS versucht, Sozialdumping zu betreiben", kritisiert GdF-Sprecher Marek Kluzniak. Er verweist auf die mit Blick auf die Privatisierung gegründete DFS-Tochterfirma "The Tower Company". Sie will nach seinen Angaben unter Tarif bezahlen. Die DFS hat die Tochter gegründet, um ihren Einfluss auf Regionalflughäfen zu erweitern.
In einem Schreiben an die DFS hat die Gewerkschaft vergangene Woche gefordert, über einen neuen Tarifvertrag zu verhandeln. Dieser soll eine Beschäftigungsgarantie und die Beibehaltung aller Standorte enthalten, fordert die GdF. Sollte die DFS Verhandlungen ablehnen, droht die Gewerkschaft mit einem Streik. Während der Fußball-WM wäre dieser aber nur in dem unwahrscheinlichen Fall möglich, dass es gar nicht zu Verhandlungen kommt oder diese innerhalb weniger Wochen abgebrochen werden. Wahrscheinlicher ist, dass sich der Tarifstreit länger hinzieht. Auch Warnstreiks sind lauf GdF vorerst nicht geplant.
Die DFS ist der Meinung, dass sich das Sicherheitsniveau im deutschen Flugraum durch die Privatisierung nicht verschlechtert. Das soll das im Aufbau befindliche Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung kontrollieren, sagt DFS-Sprecherin Anja Tometsch: "Die Lotsen müssen weiterhin regelmäßig ihre Fähigkeiten nachweisen und am Notfalltraining teilnehmen." An einer Senkung der Standards hätten auch potenzielle Käufer kein Interesse. Bisher habe es kaum Mobilität unter den Lotsen gegeben. "Wir hatten lediglich mal ein paar Iren im Tower", sagt Tometsch. Nach der Privatisierung könnte sich das rasch ändern.
 
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Es gibt Unternehmen, die wollen die DFS kaufen. Das bringt Geld.
Eine Aufsichtsbehörde wird benötigt. Das bringt gutbezahlte Planstellen (und ein paar weniger gutbezahlte für die Arbeit).
Man kann Lotsen mit anderen Tarifverträgen einsetzen. Das spart Geld.

Also wird es gemacht. Da braucht sich niemand falschen Hoffnungen hinzugeben. Die Folgen:
Die neuen Besitzer wollen irgend welche Vorteile durch den Deal, vor allem finanzielle. Das bringt Druck. Was solls! Der Lotse wird es schlucken, denn wo soll er sonst hin? Er ist ja - wie so viele im Luftfahrtbereich - ein extremer Spezialist und damit ein Fachidiot. Wenn er will, kann er ja gehen - billiger Ersatz wartet sicher!
 
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