Flugsicherung

Dazu noch die GdF:


Privatisierung der Flugsicherung gestoppt


24.10.2006 Gewerkschaft der Flugsicherung sieht sich erneut bestätigt
Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) begrüßt ausdrücklich die Weigerung von
Bundespräsident Horst Köhler, das Gesetz zur Kapitalprivatisierung der Flugsicherung
zu unterzeichnen. Die GdF, die bereits im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens
starke Bedenken hinsichtlich der Verfassungsmäßigkeit des geplanten Verkaufs der
Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) an private Investoren geäußert hatte, sieht sich
in ihrer kritischen Haltung erneut bestätigt. Ebenso wie das Landgericht Konstanz
in seinem kürzlich ergangenen Urteil zum Unfall über dem Bodensee 2002, ist die GdF
der Ansicht, dass Flugsicherung eine hoheitliche Aufgabe des Staates ist, die nicht
an private Investoren übertragen werden kann.

Die von den Befürwortern der Kapitalprivatisierung genannten Argumente für einen
Verkauf der DFS werden auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Es ist Fakt,
dass die DFS als GmbH im Besitz des Bundes bereits seit ihrer Gründung im Jahre 1993
in der Lage ist, als privatwirtschaftliche Firma zu operieren, wovon seitens des DFS
Managements auch umfangreich Gebrauch gemacht wurde. Nur so ist es überhaupt
möglich, dass ein vielfach gestiegenes Luftverkehrsaufkommen mit praktisch der
gleichen Anzahl an Fluglotsen sicherer, pünktlicher und zu niedrigeren Gebühren als 1993
abgewickelt werden kann. Insofern sind auch nach einer Kapitalprivatisierung keinerlei
weitere, nennenswerte Effizienzsteigerungen mehr zu erwarten.

Auch das immer wieder gerne angeführte „Single European Sky" Projekt (SES) der
EU, welches die Flugsicherungsstandards in Europa angleichen soll, setzt weder
ein privatisiertes Flugsicherungsunternehmen voraus, noch ist hierbei ein
Wettbewerb unter den Flugsicherungsanbietern vorgesehen. Insofern ist auch hiermit
keinerlei Grund für einen Verkauf der Flugsicherung an private Investoren gegeben.

Das einzige wirkliche Interesse der Bundesregierung an einem Verkauf besteht vielmehr
in dem erwarteten, einmaligen Verkaufserlös für 74,9 % Anteile an der DFS, der dazu
verwendet werden soll, die chronisch leeren Kassen des Bundeshaushalts einmalig
aufzufüllen. Dieses Vorgehen ist nicht nur kurzsichtig, sondern auch auf lange
Sicht genauso wenig durchdacht wie viele andere Handlungen der Politik, da die DFS
bisher stets einen sehr ordentlichen Jahresgewinn an ihren Eigentümer, den Bund,
überwiesen hat. Es ist darüber hinaus in höchstem Maße verantwortungslos, da die
Überwachung von 3 Millionen Flügen pro Jahr über Deutschland ebenso zwingend in die
Hände des Staates gehört wie die Überwachung des Straßenverkehrs durch die Polizei
oder die Überwachung der Grenzen der Bundesrepublik durch den Bundesgrenzschutz -
beides ebenfalls und unbestritten hoheitliche Aufgaben.

Folgerichtig lehnt die GdF auch die nun bereits von Seiten der Politik avisierte Änderung
des Grundgesetzes kategorisch ab! Die Verfassung stellt ein viel zu hohes Gut dar, als
dass man sie je nach Kassenlage beliebig ändern dürfte. Die GdF fordert vielmehr die
Bundesregierung auf, das Scheitern der Privatisierungsbemühen einzugestehen und
anzuerkennen, dass die von der GdF bereits im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens
genannten zahlreichen Bedenken vollumfänglich eingetroffen sind.

Sollte die Politik dennoch fortfahren, den Verkauf des hochsensiblen Bereiches der
Überwachung und Sicherung des Luftraumes über Deutschland an möglicherweise
nur gewinnorientierte Finanzinvestoren, eventuell auch noch aus dem Ausland, weiter
voranzutreiben, wird die Gewerkschaft der Flugsicherung alle ihr zur Verfügung stehenden
Mittel nutzen, um dieses zu verhindern und damit die Sicherheit des Luftverkehrs über
Deutschland weiterhin zu gewährleisten.

********************************************************************************************************
Die Gewerkschaft der Flugsicherung vertritt derzeit ca. 2.900 Mitglieder in der
Flugsicherung, in allen deutschen Regionalkontrollstellen, in den Towern, bei der
militärischen Flugsicherung und bei den Vorfeld-Controllern.
Ihr Ansprechpartner:
Marek Kluzniak, GdF-Pressesprecher, Mitglied des Vorstands
 
Aber Bedenke:
Wenn LH dein neuer Arbeitgeber wird, dann bekommst du einen LH Ausweis! Und dann kannst immer billig in den Urluab fliegen!;D
 
des glaubst aber nur du....
die werden uns schön abkoppeln von der 'normalen' hansa, schließlich ist die LH dann ja 'nur' teil eines konsortiums.

aber wie gesagt, ich nehm' da 'deine' chefs nicht ernst...

Saigor
 
was freu ich mich drauf das ein finanzinvestor uns kauft und dann richtig kräftig die gebühren erhöht. das gibt ein jammern und wehklagen....


Saigor
 
Dazu leider auch.....

Medienberichte zur Neuregelung der Flugsicherung

24. Oktober 2007, Nr.: 319/2007
Der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Rainer Lingenthal, erklärt zu heutigen Medienberichten über die Neuregelung der Flugsicherung:
"Die Neuregelung der Flugsicherung wird vom BMVBS mit Nachdruck weiter betrieben. Dazu gehört.........................


Link




und wenn man den Antworten der Abgeordneten so lauscht, bekommt man echt Zweifel das da im Oberstübchen noch eine Regung ist. Denn das Grundgesetz würden sie mal im Vorbeigehen ändern, aber die Bundeshaushaltsordnung, die auch nur im Entferntesten anzutasten wäre ein unglaubliches Vergehen (ein Änderung der Bundeshaushaltsordnung mit dem Ausnahmetatbestand das die DFS sich an anderen Firmen beteiligen und neue Firmen gründen kann, würde all das Erlauben was die Änderung des GG auch mit sich bringen würde. Auch könnte die DFS dann Rücklagen bilden, was die Schwankungen der Gebühren reduzieren würde.)
Aber so lange sie den Schmarrn in einer Schublade hinmodern lassen ist es auch ok......

Saigor
 
naja, wenn ich den Artikel lese bekomme ich Bluthochdruck ob der Aussagen der betreffenden Politiker. Wie üblich nur Schlagworte ohne tieferes Wissen, denn noch immer steht in SES (bzw SESAR) nicht über eine erzwungene Privatisierung (bzw bei der DFS den Verkauf von im Moment 49,x % Anteilen) der ANSPs drinne. Aber hoppla, ich vergaß, die eine Mrd. würde dem Haushalt gut tun, deswegen pfeif' auf irgendwelche Bedenken und weg damit.

Naja, im momentanen Parteiengefüge wird's eh nichts mit der notwendigen Mehrheit für eine GG-Änderung....


Saigor
 
Zurück
Oben