@muc-driver: Soweit, wie du es beschrieben hast, ist der Prozess automatisert. Jedoch müssen die Gepäckstücke trotz Allem noch per Hand hochgehievt werden, was natürlich auf die Dauer auch eine hohe Belastung darstellt. Rückenbeschwerden sind hierbei eigentlich vorbestimmt.
Bei einer Automatiserung denke ich daher an eine automatiserte Aufladung der Gepäckstücke auf z.B. den Gepäckanhänger und dann auch eine weitestgehend automatische Verladung in das Flugzeug hinein und nicht nur bis zur Tür. Gerade dieser zweite Umschlagsprozess in der Enge des Laderaums ist verbesserungsbedürftig.
Jedoch kann man als Außenstehender schlecht abschätzen, was genau bei diesem Vorgang beschwerlich ist. Ob z.B. die niedrige Höhe wirklich so störend ist, wie man annimmt, oder ob es eher belastend ist, die Gepäckstücke auf Knien bis ganz nach hinten zu hieven.
Was ist also in der Praxis wirklich belastend und was könnte daran geändert werden, bzw. was dürfte bei einer Änderung nicht zu kurz kommen?
Ich hoffe, ich habe damit meine Fragen und die Problematik etwas besser geschildert :blush:
Hallo,
körperlich anstrengend ist eigentlich nur die Verladung loser Gepäckstücke in den Frachtraum. Die Verladung von Containern geht relativ mühelos, hierbei denke ich ist keine Automatisierung notwendig. Und wenn, müsste diese auch wieder überwacht werden, was Mitarbeiter im Endeffekt nicht ersetzt, denn der LKW mit dem die Container hochgehoben werden, kommt nicht von selbst, und die Schlepper mit den Gepäckanhängern müssen ebenfalls von einem MA zum Flugzeug gefahren werden. So sind also mindestens immer zwei Mitarbeiter vor Ort, die die Container verladen können. Ein automatisiertes System kostet wahrscheinlich mehr, als der dritte Mann der noch beim "Containerschieben" mithilft.
Handlungsbedarf könnte bei der Verladung losen Gepäcks ins Flugzug bestehen. Die geringe Höhe des Frachtraums ist hierbei das größte Problem, da die Tätigkeit auf Dauer äußerst Rückenschädigend ist. Verbesserungswürdig wäre hier die Konstruktion des Frachtraums selbst. Ein entsprechender Bodenbelag auf dem die Koffer leicht rutschen wäre hier von großem Vorteil. Beinahe alle Flugzeuge, die lose beladen werden können, haben einen Metallboden, auf dem Koffer schlecht rutschen. Das ist insofern relevant, da meistens ein Mann am hinteren Ende des Frachtraums Koffer und Taschen einschlichtet, während vorne an der Tür ein Weiterer die Koffer in gebückter Haltung (niedriger Frachtraum) zum Anderen wirft. Im Embraer ERJ190/195 beispielsweise wurde ein leicht "geriffelter" Kunststoffboden verbaut, welcher durch die Struktur eine geringere Oberfläche hat und die Koffer so besser rutschen, das ist ein gewisser Vorteil, der Nachteil hier aber wieder die Schutzgitter der Brandmelder, an denen man sich regelmäßig den Kopf anschlägt. Dies ist in der 737 bzw. der 320 Serie besser gelöst, da hier die Brandmelder in die Decke eingelassen sind.
Die 737 ist mit einem Gepäckförderband im Frachtraum zu haben. So ist ein "halbautomatisches" Einschlichten möglich, da der MA der die Koffer an der Frachtraumtür entgegennimmt, nicht werfen muss, sondern an Ort und Stelle einschlichten kann. Das Schlichtmuster sozusagen, also wohin welche Tasche und welcher Koffer auch immer gestopft wird, ist meines Erachtens zu unterschiedlich um den Prozess zu automatisieren. Eine maschinelle Einzelverladung im Flugzeug selbst erscheint mir zu umständlich. Denkbar wäre vielleicht eine auf die Dimensionen des Frachtraums abgestimmte "Bündelung" des Gepäcks. Das bedeutet, die Gepäckstücke werden wie auch immer schon außerhalb des Flugzeugs zu Paketen gebündelt, welche dann nur noch ins Compartment geschoben werden müssen. Vielleicht ein Denkanstoß.
Bei weiteren Fragen einfach melden...
Beste Grüße
Pit