Germanwings Absturz in Südfrankreich

Es ist einfach nur erschreckend was in den sozialen Netzwerken geboten wird. Da gebe ich PlaneHunter absolut recht.
Selbst wenn es so sein sollte, das der Copilot in einer Suizidabsicht handelte, ist doch inzwischen bekannt, dass er psychologischer Behandlung war. Wie kann man dann so auf einen erkrankten Menschen verbal einschlagen.Wäre er gesund gewesen, hätte er womöglich eine andere Entscheidung getroffen. Natürlich soll damit jetzt nichts relativiert werden, aber diese Hetzjagd ist mittlerweile jenseits von Gut und Böse. Vor allem weil die Ermittlungen bei weitem noch nicht abgeschlossen sind. Insbesondere das größte Schmierblatt Deutschlands stachelt diese Hetzjagd noch weiter an. Wörter wie der "AMOK-PILOT" haben in seriösen Journalismus nichts zu suchen.

End of Statement
 
@whoops
Ich kann deinen "Entzetzen" absolut nicht nachvollziehen.
Wenn dir das an persönlicher Einschätzung, die sich im übrigen auf die 2-Personen Regel bezieht, auf die du gar nicht eingehen willst, schon zu viel ist, dann solltest du vielleicht mal bei a.net und facebook vorbeischauen.
Der Tenor hier scheint zu sein:
1)Der französische Staatsanwaltschaft kann man nicht trauen.
2) die wahre Ursache ist alles andere als sicher, obwohl sämtliche bisherigen Erkenntnisse auf einen gewollten Absturz schließen lassen.
3) Den deutschen Medien ist absolut nicht zu trauen
4) Es verbietet sich eine eigene Meinung/Einschätzung auf Basis der bisherigen Erkenntnisse zu bilden und zu Posten.

Bei so viel Zurückhaltung wundere ich mich über die Seitenlänge dieses Threats.

War doch klar dass BILD und co dieses Thema zerfleischen würde. Und auch dass wieder welche daherkommen, die sich über alles und jeden beschweren müssen.
 
(...) dann solltest du vielleicht mal bei a.net und facebook vorbeischauen.(...)

Du argumentierst wie Diekmann bzgl. der Nennung des Namens: die anderen machen es ja auch...

:confused:

Nein! Ich schau ins Mucforum, weil ich hier weitestgehend von Mist verschont werde. Mist, der unnötig Zeit und Nerven kostet.

Und nein, ich habe mich bewußt nicht zur 2-Mann Regel geäußert (mir war nicht bewußt, daß ich mich dazu äußern müsse). Mich stört auch nicht Deine grundsätzliche Einschätzung dieser 2-Mann Regel (was jetzt nicht bedeuten muß, daß ich diese teile). Was mich stört, das ist, daß Du in diesem Zusammenhang über den Co-Piloten äußerst, wie es sein Psychiater nicht wagen würde:

(...) So wie man Andreas L. einschätzen kann, (...)

(...)was ich mich mir wie gesagt bei seiner Persönlichkeit nicht vorstellen kann. (...)

Das ist BILD Niveau, und es entsetzt mich nach wie vor, das hier bei uns lesen zu müssen.

Whoops
 
@whoops
Ich kann deinen "Entsetzen" absolut nicht nachvollziehen.

MUCflyer88,

ich schon, denn Du vermittelst 1. den Eindruck, dass Du den Co-Piloten kanntest und ihn 2. auch noch psychologisch einschätzen kannst:

MUCflyer88 hat gesagt.:
Wenn es für ihn NIE eine Situation gibt, in der er alleine im Cockpit sitzt, wird er auch NIE die Maschine zum abstürzen bringen können, es sei denn er nimmt eine Konfrontation in Kauf, was ich mich mir wie gesagt bei seiner Persönlichkeit nicht vorstellen kann. Ich kann mich auch irren, aber wer kennt schon die Psyche von L., außer vielleicht dessen Therapeuten?
Er hat sicher nicht ahnen können, dass der Pilot das Cockpit verlässt, er es war wohl eine spontane Entscheidung. (...)


MUCflyer88 hat gesagt.:
(...)wäre die Katastrophe wohl zu verhindern gewesen, wenn ein FA im Cockpit gewesen wäre. Warum? So wie man Andreas L. einschätzen kann, hätte er auf alle Fälle eine (verbale wie körperliche) Auseinandersetzung mit dem FA gemieden und hätte garnicht erst versucht den Kurs zu ändern und den Lock-Schalter zu betätigen. (...)

Du stellst einerseits richtigerweise fest, dass keiner seine Psyche kennt, triffst aber dennoch diese dezidierten Aussagen!? Entschuldige, aber ich habe den Eindruck, Dir geht es darum, die 2-Personen-Regel im Cockpit unbedingt zu verteidigen. DAS gelingt aber nicht durch Mutmaßungen.

Aber das ist doch das Entscheidende im Umgang mit diesem Absturz. Es wird spekuliert und gemutmaßt, dass es einem fast schlecht werden kann ... in den Medien, aber auch leider teilweise hier im Forum ...

Ich habe aber mal zwei Fragen, und zwar zum Umgang im täglichen Flugbetrieb, insbesondere bei Germanwings und Lufthansa:


  • Geht man dort z.B. bei der Ansage durch den Captain oder den Ersten Offizier auf das am Dienstag Geschehene ein?
  • Wie sollen sich Flugbegleiter bei dümmlichen Aussagen wie z.B. "Ihr Co-Pilot ist aber nicht krank geschrieben?" verhalten bzw. wie verhalten sie sich? M.E. ist das leider nicht abwegig, irgendein Dummbeutel meint bestimmt auch Witze machen zu müssen, die m.E. total daneben sind ... so geschehen gestern im Freundeskreis ...

Danke!

Servus,
Robbie
 
Wörter wie der "AMOK-PILOT" haben in seriösen Journalismus nichts zu suchen.

Man kann es mit der Journalismus-Schellte auch übertreiben. Angesichts der offiziellen Verlautbarungen halte ich den Begriff "Amok" bei erweitertem Suizid mit 149 zusätzlichen Opfern für durchaus zutreffend.

Laut offiziellen Aussagen hat einer der beiden Germanwings Piloten die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht. Das ist keine böse Spekulation sondern Ergebnis der Auswertungen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es unschön ist sowas über einen Ex-Kollegen zu lesen. Aber scheinbar war es halt so, da hilft es auch nichts ständig auf die bösen Journalisten zu schimpfen.
 
Man kann es mit der Journalismus-Schellte auch übertreiben. Angesichts der offiziellen Verlautbarungen halte ich den Begriff "Amok" bei erweitertem Suizid mit 149 zusätzlichen Opfern für durchaus zutreffend.(...)

Selbst wenn dies begriffstechnisch zutreffend sein sollte, so handelt es sich dennoch um eine maximal sensationslüsterne Begriffswahl, die zur objektiven Beschreibung des Geschehenen weder nötig ist noch taugt. Bild halt.
 
Selbst wenn dies begriffstechnisch zutreffend sein sollte, so handelt es sich dennoch um eine maximal sensationslüsterne Begriffswahl, die zur objektiven Beschreibung des Geschehenen weder nötig ist noch taugt. Bild halt.

Stimmt, die objektive Beschreibung wäre (wenn es bei dem Ermittlungsstand bleibt) Massenmord /-totschlag.
 
Selbst wenn dies begriffstechnisch zutreffend sein sollte, so handelt es sich dennoch um eine maximal sensationslüsterne Begriffswahl, die zur objektiven Beschreibung des Geschehenen weder nötig ist noch taugt. Bild halt.

Ähh? Wikipedia sagt: Mit dem Begriff Amok (malaiisch: meng-âmok, meist mengamuk: randalieren, toben, „durchdrehen“) werden Gewalthandlungen bezeichnet, bei denen mehrere Personen durch einen einzelnen, bei der Tat körperlich anwesenden Täter innerhalb eines Tatereignisses getötet werden. http://de.wikipedia.org/wiki/Amok

Was ist an dem Begriff Amok-Pilot maximal sensationslüsterne Begriffswahl? Es ist schlicht eine Beschreibung dessen, was passiert ist.
 
Ich möchte hier gerne einige interssante Links bereitstellen, welche sich mit der Situation der Medien zum Geschehen der letzten Tage beschäftigen.



“Hanebüchener Unsinn” – Airbus-Chef Tom Enders greift Luftfahrt-Experten und TV-Talkshows an

http://meedia.de/2015/03/30/hanebue...reift-luftfahrt-experten-und-tv-talkshows-an/




“Durch Eigeninteressen geprägte Medienschelte”: Luftfahrtjournalist kontert TV-Kritik von Airbus-Chef
http://meedia.de/2015/04/01/durch-e...journalist-kontert-tv-kritik-von-airbus-chef/




Germanwings-Absturz: Heribert Prantl formuliert vier Regeln, “die Journalisten jetzt dringend beachten sollten“
http://meedia.de/2015/03/31/germanw...journalisten-jetzt-dringend-beachten-sollten/





Germanwings und die “Tagesschau”: Wie unabhängig können Luftfahrt-Experten sein?
http://meedia.de/2015/03/31/germanw...-unabhaengig-koennen-luftfahrt-experten-sein/




“Sie kennen die Wahrheit nicht, Herr Diekmann” – der Wut-Brief des Ober-Kriminalers an den Bild-Chef
http://meedia.de/2015/04/01/sie-ken...-brief-des-ober-kriminalers-an-den-bild-chef/
 
Bei einigen Medien war ja klar, was sie zu der Sache bringen würden und wie. Daran wird sich auch künftig nichts ändern, es sei denn, die Leser gingen verloren.

Was mich in den vergangenen Tagen viel mehr beunruhigt, sind die unsäglichen Verschwörungstheorien, die im Netz kursieren und die in sozialen Netzwerken und auf Kommentarseiten zu Artikeln ständig weiterverbreitet werden. Zu den Quellen zählt unter anderem der Kopp Verlag. Ich finde es fast schon erschreckend, dass bei der ganzen Medienschelte kaum jemand solche Verschwörungs-Plattformen ins Visier nimmt, die im großen Stil Volksverdummung betreiben.
 
Das geht mir auch auf die Nerven, aber gerade jetzt im Zeichen der Social Networks sind diese Seiten wieder hoch auf. Man muss nur mal ein bisschen suchen, was da alles verbreitet wird, unglaublich. Da sind die "Chemtrails" noch das harmloseste.
 
Sollten wir uns nicht besser in irgendeiner Form mit der online Medienlandschaft des Web 2.0 arrangieren? Und uns 'unsere' Wahrheit skeptisch herauslesen und ergänzend recherchieren?
Stereotypes aufschreien nach erbärmlichen redaktionellen Arbeiten hilft nicht wirklich weiter und nervt - zumindest mich- genauso. Letztlich hält diese Medienwelt unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Wir twittern, liken und teilen. Es kann nicht schnell genug gehen. Der Flieger war kaum an der Felswand zerschellt und wir wollten unverzüglich und möglichst umfassend über den Hergang und seine Hintergründe informiert werden. Da bleibt anfänglich wenig Raum für geeignete Recherche. Im Nachgang trennt sich die Spreu vom Weizen, es blieben jedoch genügend halbwegs brauchbarer Artikel übrig.

Fernsehsender haben in meinen Augen sogenannte Luftfahrtexperten inflationär und an der Thematik vorbei durchs Studio gejagt. Jeder dieser Studiogäste ist sicherlich bei irgendwelchen Luftfahrtthemen als Theoretiker mit brauchbaren Expertisen ausgestattet, war aber beim Thema 4U 9525 zum Scheitern verurteilt. Leider hatte kaum jemand die Eier in der Hose zu sagen, dass er nichts zu sagen hätte - wo es zum jeweiligen Zeitpunkt nichts zu sagen gab.
Wer, außer aktiven Verkehrspiloten, kann das Geschehene überhaupt versuchen zu rekonstruieren? Peter Gatz bei N24 fiel dabei positiv auf, obwohl er in der GA beheimatet ist. Das Problem der TV Sender war vermutlich überhaupt aktive Piloten vor die Kamera zu bekommen, die auch dafür von ihren Airlines authorisiert sind.

An dieser Stelle möchte ich noch zum Ausdruck bringen, wie sehr wir Carsten Spohr für seine gradlinige, überzeugende, offene und keine Zweifel aufkommende Kommunikation in diesen schweren Tagen danken. Es sind alle im Konzern näher zusammen gerückt.
 
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