Hier die detailierten Maßnahmen und Forderungen:
Kapazitätsziele (Landseite/Luftseite)
Der Flughafen verfügt über zwei parallele Start - und Landebahnen mit einer Längevon 4.000 m. Die Passagierabfertigung erfolgt über die Terminals 1 und 2, die eine nominelle Kapazität von mehr als 40 Mio. Passagieren haben. Die Terminals sind durch ein Bauwerk, in dem auch der zentrale S-Bahnhof integriert ist, verbunden.
Gegenwärtig sind für den Flughafen München bis zu 88 Bewegungen pro Stunde koordiniert. Bei Ausschöpfung aller Optimierungspotenziale soll der Eckwert auf knapp über 90 Bewegungen pro Stunde maximal angehoben werden. Damit wird das Leistungsvermögen des vorhandenen Bahnsystems seine ultimative Kapazitätsgrenze erreichen, Engpasssituationen und signifikante Qualitätseinbußen durch unakzeptable Verspätungen sind die Folge.
Insgesamt wäre ein Jahresvolumen von rund 450.000 Bewegungen pro Jahr möglich.
Entsprechend könnten bei einer Zunahme des Passagieraufkommens pro Bewegungen rund 40 Mio. Passagiere über das vorhandene Bahnsystem abgewickelt
werden. Die Frachtkapazitäten des Flughafens liegen gegenwärtig bei etwa 660.000 t p.a. und können auf eine Mio. t p.a. erweitert werden.
Die vorhandenen Kapazitäten werden nicht ausreichen, um die in der Prognose aufgezeigte Verkehrsnachfrage zu decken. Nach gegenwärtiger Wachstumserwartung ist bereits 2008 mit einer Sättigung des jetzigen Systems zu rechnen. Die Notwendigkeit des Baus einer weiteren Start- und Landebahn am Flughafen München ist vor diesem Hintergrund absehbar. Diesbezügliche Planungsverfahren sollten zeitgerecht
beginnen.
Ebenso sind die notwendigen Erweiterungsmaßnahmen für Terminalanlagen und Flugbetriebsflächen durchzuführen, um die prognostizierte Verkehrsnachfrage abwickeln zu können. Es besteht ein nationales Interesse an diesem Ausbau. Dieser
dient dazu, die Stellung Deutschlands im internationalen Luftverkehr zu erhalten und auszubauen.
Kapazitätsziel für den Flughafen München ist die Bereitstellung von ausreichend In - frastruktur in den einzelnen Bereichen des Flughafens einschließlich der landseitigen Anbindung, um den prognostizierten Verkehr abwickeln zu können. Hierzu zählt insbesondere die Erweiterung des vorhandenen Start - und Landebahnsystems. Diese Infrastrukturmaßnahmen sind zwingende Voraussetzung dafür, dass der Flughafen
München seine Stellung als bedeutender Hub für Kontinental - und Interkontinentalverkehr aufrecht erhalten und weiter ausbauen kann. Darüber hinaus ist eine deutliche
Verbesserung der intermodalen Anbindung des Flughafens dringend erforderlich, um die gebotene Vernetzung der Verkehrsträger am Standort strategisch zu unterstützen.
Hierzu ist die Realisierung der Transrapid -Strecke Flughafen – Hauptbahnhof von besonderer Bedeutung.
Maßnahmen
Die Initiative Luftverkehr unterstützt die Überlegungen zum Ausbau des Flughafens durch eine weitere Start- und/oder Landebahn. Ebenso ist der Ausbau der Terminalinfrastruktur,
der Infrastruktur für die Frachtabfertigung und der landseitigen Infrastruktur im Bereich Straße/Schiene zur Bewältigung der prognostizierten Verkehrsmengen
anzupassen. Die Initiative Luftverkehr fordert die beteiligten Parteien auf, diesen Ausbau zügig voranzutreiben. Die entsprechenden Genehmigungsverfahren sind schnellstmöglich und mit der gebotenen Sorgfalt durchzuführen.
Der Flughafen München kann seinem Anspruch als Luftverkehrsdrehscheibe von
europäischem Rang nur dann gerecht werden, wenn eine attraktive und schnelle Verbindung mit dem Münchner Hauptbahnhof als dem zentralen Verknüpfungspunkt
mit dem Schienenverkehr realisiert wird. Der Transrapid ist hierbei eine geeignete Möglichkeit der Vernetzung der Verkehrsträger Schiene und Luft. In diesem Zusammenhang
sind auch Strecken München – Augsburg – Ulm und München – Lindau als für den Flughafen bedeutsame Schienenfernverkehrsstrecken auszubauen.
Darüber hinaus ist die Realisierung des Erdinger Ringschlusses einschließlich Neufahrner Kurve und Walpertskirchener Spange erforderlich. Hierdurch erhält der Flughafen München eine direkte Anbindung an die Bahnstrecken München – Landshut -
Regensburg/Passau und München – Mühldorf – Freilassing/Salzburg. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der volle verkehrliche Nutzen der Walpertskirchener Spange
nur dann zu erzielen ist, wenn die Strecke München – Mühldorf – Freilassing zeitgleich ausgebaut wird.
Alle genannten Maßnahmen sind erforderlich, um die intermodale Anbindung des Flughafens entscheidend verbessern zu können.
Die Anbindung des Flughafens an das überörtliche und regionale Straßennetz muss auch vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Durchgangsverkehrs auf den BAB
A92 weiter ausgebaut werden. Daher sind die im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen
Ausbaumaßnahmen von vorrangiger Bedeutung, aber auch bereits darüber hinaus absehbare Erweiterungen:
- A8 München – Augsburg - Ulm
- A9 AK Neufahrn – AK München-Nord (im Bau),
- A9 AK München-Nord – AS München/Frankfurter Ring (im Bau),
- A92 AK Neufarn – AD Feldmoching mit Weiterführung zum
Mittleren Ring / in München
- A94 München – Passau (Weiterbau)
- A99 AK München Nord – AS Haar
- B301 OU Freising
- B301 OU Au i.d. Hallertau
- B15n Regensburg – Rosenheim
- B388 OU Taufkirchen (Vils)
- B388n B388 – Hallbergmoos
– Staatsstraße 2580 – Flughafentangente Ost (Weiterbau)
Diese sollen von Bund und Ländern im Rahmen der verfügbaren Fin anzmittel vorrangig
umgesetzt werden.