Karriere bei der DFS - Perspektiven?

GPRS

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Hallo!

Nachdem ich dies Forum hier nach vielem Lesen sehr zu schätzen gelernt habe, dachte ich mir, dass ich mal ne etwas umfangreichere Frage an die ganzen DFSler hier stelle.

Ich mach in ca. 2 Monaten mein Abi, werde also in etwa 1 - 1einhalb Jahren ein Studium/ eine Ausbildung anfangen und mach mir da ein paar Gedanken. Vom ursprünglichen Traumjob Pilot hab ich mehr oder weniger wieder Abstand genommen, da meine Augen zu schlecht sind (exakt 5 Dioptrien - konstant).

Nun habe ich mich heute mit einer Freundin unterhalten, die evtl. Fluglotsin werden möchte. Da ich schon seit einigen Jahren im virtuellen Luftraum unterwegs bin und hier viel lese, kenn ich mich relativ gut aus, was sie erstaunte und mich fragen ließ, ob ich mir den Beruf des Fluglotsen nicht auch vorstellen könnte. Dabei ist mir aufgegangen, dass ich über Details des Berufs nicht wirklich viel weiß.

Deshalb würde ich gerne die DFSler mal ein paar Sachen fragen, für den Fall, dass sie Lust haben mir zu antworten :)

- Einerseits, reichts von meiner Sehfähigkeit her dafür?
- Andererseits, wie siehts mit den Aufstiegschancen aus? Wie im Rest der Luftfahrt - wenn einer gebraucht wird, wird einer weitergebildet, oder gibts feste Dienstjahre und Beförderungen?
- Schichtdienst ist klar... wie geht das mit dem Privatleben? Wieviel arbeitet man so pro Woche / bleibt subj. gesehen genug Zeit für Privates?
- Wie fällt der Verdienst aus? Was verdient man zu Beginn / wenn man dann länger dabei ist?
- Ist die Ausbildung intensiv und komprimiert, oder eher gemäßigt-gelassen?

Ich würde mich über weiterhelfende Beiträge freuen :)

Liebe Grüße aus der Hauptstadt

Rüdiger
 
die meisten deiner Fragen wirst du vielleicht auf der HP der DFS beantwortet bekommen www.dfs.de

so weit ich das alles noch zusammen bekomme ein paar Infos (ohne Gewähr!!!)

Augen +/- 5 Dioptrin ist der Grenzwert.

Aufstiegschancen? hmm, zum einen wirst du 'hochgestuft', d.h. du bekommst im Laufe der Zeit mehr Geld (sind aber keine Megasprünge)
zum anderen kommt meist Ausbilderberechtigung dazu (bekommen fast alle), manchmal auch Prüferberechtigung (da muß man älter sein und schon ein paar Jahre Ausbilder sein, ist aber keine Automatik).
Weitere Karrierewege? Wachleiter, Seniorwachleiter, Projekte..... wem's gefällt...


Zeit? Ja, es bleibt genug Zeit für's Privatleben, nur regelmäßige Termine sind schwer (aber nicht unmöglich) immer zu halten.

Verdienst? Anfangs 700€ Akademie, steigert sich auf 6000€+ , auch abhängig vom Einsatzort.

Ausbildung? Theorie recht komprimiert (ranhalten), Simulator (almost Pure Fun, aber auch mit einem Schuss Stress), OJT (=On-the-Job-Training = die Ausbildung in der echten Welt an der Dienststelle) von eher gemütlich bis zur reinen Hölle (je nach Ort, Ausbilder, EBG, Veranlagung, Team und und und) Die große Hürde ist aber der DLR-Test in Hamburg.......
Wer da durch ist hat gute Chancen (ich schätze mal auf 75%), aber die Chancen da durch zu kommen sind eher mies (so 3-5%)

kannst auch mal www.fluglotse.com versuchen, weiß nicht ob die Page noch aktiv ist.....


Saigor
 
Fluglotsen mit Nachwuchssorgen

Der Beruf des Fluglotsen ist für junge Menschen ein Traumjob, doch nur wenige Bewerber bestehen den Eignungstest.

Nun soll eine groß angelegte Werbekampagne die Personallücke bei der Flugsicherung schließen. Frankfurt/Main (dpa) – Die Deutsche Flugsicherung (DFS) leidet unter Personalmangel und sucht händeringend Nachwuchs.

http://www.fly-in-magazin.de/2010/1...hssorgen-verspaetungen-wegen-personalmangels/

Besonders heikel ist das Problem bei der Überwachung des Luftraums in Nordrhein-Westfalen, einem besonders komplexen Gebiet. Denn die Arbeitsplätze der speziell für diesen Luftraum ausgebildeten Lotsen wurden Ende 2002 von Nordrhein-Westfalen in die Zentrale nach Langen bei Frankfurt verlegt. Aber nicht alle Lotsen machten den Umzug mit. Derzeit arbeiten rund 150 Lotsen für diesen Bereich – und können das Spitzenaufkommen mitunter nicht mehr bewältigen, was dann zu den Verspätungen führt.

Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hat ausgerechnet, dass im ersten Halbjahr 2010 die von der Flugsicherung verursachten Verspätungsminuten um 285 Prozent angestiegen seien. «Das verärgert nicht nur die Fluggäste, sondern verursacht dem Unternehmen auch noch Kosten in Höhe von 21,6 Millionen Euro», kritisierte Hunold im Bordmagazin seiner Airline. Auch Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa klagt über Verspätungen am Düsseldorfer Flughafen, die zu 70 Prozent auf fehlende Lotsen zurückzuführen seien.
 
Ohne jetzt die DFS für Ihre minderwertige Personalpolitik der letzten fast 20 Jahre in Schutz nehmen zu wollen: 285% von (im internationalen Vergleich) sehr wenig ist immer noch wenig. Und noch eine Unterstellung zum hunoldschen Zahlenspiel: da hat er bestimmt die Verspätungszahlen vom Vulkanasche-Chaos mitgezählt, da ja die DFS als ausführendes Organ bei der angeordneten Luftraumsperrung die Steuerung der Verkehrszahlen (auf Null) für den deutschen Luftraum durchgeführt hat und damit jede Menge delay 'verursacht' hat.

Andererseits ist es schon unglaublich, daß allein für die Einführung eines neuen Systems in Karlsruhe (und weit im voraus wegen der Schulung dafür usw.) über Monate immense Einschränkungen der Kapazitäten von der Kundschaft hingenommen werden. Die DFS versteht es wie kaum einer, sich die Personalprobleme selbst zu machen.

Aber es wird ja alles besser... :dead:
 
Die DFS beschäftigt im übrigen nicht nur Fluglotsen... sondern u.a. auch Softwareentwickler...
wenn sich da mal ein paar wirkliche Koryphäen fänden, dann könnte man ersteren den Job schmackhafter machen... :p :shut:
 
Kaum, Lotsen sind zum einen nie zufrieden und zum anderen gilt wie so oft die Regel - 5 Köpfe, 6 Meinungen ;)

Saigor
 
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