Single Pilot Ops

Bruchpilot

Mitglied
Unter welchen Umständen genau darf ein Flugzeug von nur einem Piloten geflogen werden?

Bisher dachte ich immer, die Grenze liegt bei Turboprops mit maximal 2 Motoren und 19 Sitzen, aber inzwischen gibt es ja auch so einige kleine Jets, die ebenfalls Single Pilot geflogen werden dürfen, an den Prpos liegt es also nicht.

Sind die 19 Sitze die "Schallmauer"? Und/oder die 2 Motoren?

Oder Gewerblich/Privat? Frachter oder Ferry Flights werden - denke ich - auch immer mit voller Cockpit Crew geflogen.

John Travolta fliegt ja ganz gerne mit seiner privaten 707 durch die Gegend. Muss der immer einen Co dabei haben? Selbst, wenn: wie will man das kontrollieren, wenn der von einem privaten Airfield zu einem anderen privaten Airfield fliegt?

Gedanklich bin ich auch bei den Corporate Jets wie ACJ oder BBJ. Könnte man diese so umbauen, daß Single Pilot Ops zulässig würde? Oder wäre das von vorn herein aussichtslos?

Gibt es Ausnahmen?
Gerüchteweise sollen Kanada und Australien, die ich jetzt nicht zu den "Schwellenländern" zählen würde, deutlich laxere Regelungen haben, als Europa oder die USA.
In einem anderen Forum behauptet ein User, die An-12 besitze, obwohl eigentlich deutlich zu groß, wegen einer Regelungslücke, die zu spät geschlossen wurde, die Single-Pilot-Zulassung.
 
Grundsätzlich ist es nötig, dass das Flugzeug "Single Pilot" zugelassen ist. Bzw. es wird im Kennblatt (TCDS) eine Mindestbesatzung festgelegt. Teilweise mit bestimmten Bedingungen an die Ausstattung des Flugzeugs (z.B. dass man an alle Schalter kommt, Automatisierungen zur Unterstützung hat, ...).
Auf welcher rechtlichen Grundlage das basiert weiß ich nicht, bezweifle aber, dass Airbus oder Boeing eine "single pilot" Zertifizierung anstreben.

Im Betrieb hängt es dann von vielerlei Regeln ab, ob man im konkreten Fall alleine fliegen darf. (Lizenz, Medical, gewerblich oder nicht). Hier könnten sich die europäischen Regeln von anderen Ländern unterscheiden, ja.
 
Grundsätzlich ist es nötig, dass das Flugzeug "Single Pilot" zugelassen ist. Bzw. es wird im Kennblatt (TCDS) eine Mindestbesatzung festgelegt. Teilweise mit bestimmten Bedingungen an die Ausstattung des Flugzeugs (z.B. dass man an alle Schalter kommt, Automatisierungen zur Unterstützung hat, ...).
Naja, das man an alle Schalter ran kommt, sollte bei jeden Airliner gegeben sein - schließlich ist ja gerade einer der Gründe, warum man (zu Beginn) zu zweit muss eben der, daß im Notfall einer alleine ausreicht, um den Flug ordentlich beenden zu können. Von da her sollte auch zB ein A380 oder B747 prinzipiell, von der Schalteranordnung etc her ebenfalls von nur einem Piloten geflogen werden können.
Auf welcher rechtlichen Grundlage das basiert weiß ich nicht, bezweifle aber, dass Airbus oder Boeing eine "single pilot" Zertifizierung anstreben.
Beim ACJ Two Twenty könnte ich es mir unter Umständen vorstellen.
Im Betrieb hängt es dann von vielerlei Regeln ab, ob man im konkreten Fall alleine fliegen darf. (Lizenz, Medical, gewerblich oder nicht). Hier könnten sich die europäischen Regeln von anderen Ländern unterscheiden, ja.
Aber da kommt man nicht so einfach an die entsprechenden Unterlagen, in denen das geregelt ist, ran?
 
Für die USA/FAA gibt es (kommerziell) die Liste hier mit den SP rated aircraft: https://registry.faa.gov/typeratings/
Ich denke mal das eine ist, was legal möglich ist, der andere Aspekt ist was mit gesunden Menschenverstand einhergeht. Ich habe mich selbst - erst im Spaß und dann fällt man da langsam in ein Rabbit Hole und es wird Ernst - mit Single Pilot auf Complex/Pressurized Aircraft beschäftigt.
Gerade in den USA ist es nicht so abwegig sich eine günstige CJ (<500k) mit SP Certificate zu schießen und dann hat man damit den maximalen Freiheitsgrad. Aber selbst mit "nur" einer PC-12, Malibu/Meridian etc. ist die Idee Single Pilot als Private Pilot/IR mit <<100h pro Jahr zu fliegen meines Achtens bescheuert. Solange das Wetter fein ist und die Kiste nicht streikt - alles gut. Aber schnell ist man da auf einem slippery path. Das Wetter wird schlechter - naja geht schon, kann der Vogel doch, IMC, dann fliegt man noch in FIKI. Haben ja Boots. Dann springt der Autopilot raus und man hat kurz havoc im Cockpit und dann ist es vorbei. Siehe die aktuellen PC-12 Abstürze. Ob ein guter "pinch hitter" auf dem rechten Sitz ausreicht oder man gerade bei den Kostenniveau nicht die <1k pro Tag in einen guten Co investieren sollte? Aber klar am Ende kann man sich auch einfach 100% fliegen lassen ;) Aber was ist in GA schon irgendwie vernünftig.
Für mich habe ich die Frage beantwortet. Alles was irgendwie bis zu einem einmotorigen Kolbendrescher geht ist solo i.O., damit fliegt man auch in kein Eis und richtig mieses Wetter. Damit entfallen 60% der pot. Cross-Country Flüge, aber dafür bin ich in meinem Limit. Das ist mein Stand als privater Pilot. Aber klar...dann kommt schnell die Frage..geht noch mit Turbo? o2? Pressurzied...so ne 210P...geil...slippery sloap ;) Wenn das ganze kommerziell von statten und man (fast) täglich alleine nach IFR fliegt , ist das was anderes.
 
Es gibt doch immer wieder mal Gerede darum, das man bestrebt ist, das zweite Gehalt im Cockpit auf lange Sicht einsparen zu wollen, ebenso wie man ja schon das dritte Gehalt erfolgreich weggekürzt hat. Gerade in der noch recht neuen Kategorie der "Very Light Jets" wird eine Single-Pilot-Zertifizierung auch als Verkaufsargument verwendet. Früher waren auch bei der Bahn immer zwei vorne in der Lok.

Und da frage ich mich, wo denn - derzeit - der Gesetzgeber die rote Lilnie zieht, bei der er sagt: "Ab da ( 10 Sitzplätze? 15t MTOM? Whatever?? ) müsst ihr immer zu zweit vorne sein"

Aber anscheinend gibt es eine solche rote Linie gar nicht, weil es immer Einzelzulassungen sind. Theoretisch könnte man also auch schon heute ein Flugzeug in der Größe eines Airliner bauen, und dieses für Single Pilot Ops zertifizieren lassen. Macht nur keiner. Zumindest noch nicht.
 
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