Transrapid in China: 1000 km von Guangzhou nach Wuhan

Airdinger

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VR China: Baubeginn einer 1000 km langen Transrapid-Strecke für 600 km/h bis 1000 km/h im Jahr 2020

Arbeiten für den Bau einer neuen, 1.000 km langen Magnetschnellbahn (Transrapid Maglev) in der VR China sollen bereits im Jahr 2020 beginnen. Nach Angaben offizieller chinesischer Medien sollen moderne Transrapid-Züge zwischen den Millionenstädten Guangzhou und Wuhan mit einer Geschwindigkeit von zunächst 600 km/h fahren. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten solle mit Maglev von etwa 10 Stunden auf dann lediglich zwei Stunden verkürzt werden. Die Transrapidtrasse werde zugleich vorsorglich für ein Geschwindigkeitsmaximum von 1.000 km/h ausgelegt.

Die 1000 Kilometer lange Strecke werde von der in Wuhan ansässigen China Railway Siyuan Survey and Design Group gebaut, die eine Tochtergesellschaft der staatlichen CRCC China Railway Construction Corporation ist, berichtet die Wuhan Evening News unter Berufung auf die chinesische Nachrichtenseite Thatsmag.com.

Der CRRC Qingdao Sifang startete im Juli 2016 ein staatliches Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit Beteiligung von mehr als 30 chinesischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten zur Entwicklung von Magnetschnellbahnen. Im Mai 2019 stellte die China Railway Rolling Stock Corporation dann einen Maglev-Prototypen vor, der Geschwindigkeiten von 600 km/h erreichen soll. Das Unternehmen hofft, die Serienproduktion des Maglev bereits im Jahr 2021 beginnen zu können. Aktuelle Fotos bestätigen die weiterhin enge System-Verwandtschaft mit der ursprünglich deutschen Transrapid-Entwicklung. Mit den Bauarbeiten soll nach chinesischen Medienberichten in der Provinzhauptstadt Wuhan (7,5 Millionen Einwohner) begonnen werden.

Widersprüchliche Informationen bestehen zur Frage eines kommenden Einsatzes supraleitender Materialien. Jing Shiyuan, der in den Wuhan Evening News als ein Ingenieur des staatlichen Unternehmens vorgestellt wurde, habe von Hochtemperatursupraleitern gesprochen, die den Magnetbahnen Geschwindigkeiten von 1000 km/h ermöglichen solle. EIn entsprechendes Projekt sei im Jahr 2015 gestartet und ein Modell für Tests bereits im folgenden Jahr hergestellt worden. Es ist davon auszugehen, dass solche Geschwindigkeiten derzeit nur in Tunneln mit verringertem Luftdruck (Teilvakuum) erreicht werden können. Solche Konzepte, die in Südkorea, Indien und China intensiver diskutiert werden (sogenannter Hyperloop), sind in der Fachwelt im Hinblick auf Praxistauglichkeit und Kosten stark umstritten.

Im September 2019 wurden von der National Railway Administration eine Reihe technischer Normen für Magnetbahnen veröffentlicht, die ab 2020 Gültigkeit haben werden. Die Normen definieren und vereinheitlichen die grundlegenden technischen Spezifikationen, darunter auch die Spurweite, welche weiterhin der Transrapid-Norm zu entsprechen scheint.

China nahm 2002 seine erste Magnetschnellbahn mit dem in Deutschland entwickelten Transrapid in Betrieb, eine 30 Kilometer lange Strecke zwischen dem Shanghai Pudong International Airport und der Longyang Road Station. Jetzt scheinen ehrgeizigere Pläne für die Magnetbahn Gestalt anzunehmen. In deutschsprachigen Medien wird über diese technologischen Entwicklungen in China kaum berichtet.
Bild: https://www.thatsmags.com/image/view/201909...aglev-train.jpg

https://edition.cnn.com/travel/article/chin...type/index.html

http://www.globalconstructionreview.com/ne...egin-next-year/

Chinesische Webseite:
http://whwb.cjn.cn/html/2019-09/27/content_149951.htmhttp://whwb.cjn.cn/html/2019-09/27/content_149951.htm

[Edit: Quelle ist der Newsletter von maglevboard.net, der zur Veröffentlichung an die Medien ging]
 
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Währenddessen schläft Deutschand weiter und ist gegen Technologien, die z.T. im eigenen Land entwickelt wurden.
 
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Interessant ist es auch zu sehen, welchen immensen Mobilitätsbedarf China inzwischen hat.

Die Strecke von Guangzhou nach Wuhan wird auch heute schon mit Hochgeschwindigkeitszügen befahren - und zwar wie! o_O :oops:

Laut verlinktem Fahrplan fährt alle 5 bis 10 Minuten ein Zug auf dieser 1000 km langen Strecke los und ist trotz Zwischenhalt(en) nach ca ~4 Stunden am Ziel!

https://www.chinatrainguide.com/route/guangzhou-to-wuhan?departure=10-12-2019

Aber scheinbar reicht die angebotene Kapazität bei weitem noch nicht aus und man baut deshalb parallel dazu eine noch deutlich schnellere Transrapidstrecke.:cool:
 
Wärenddessen schläft Deutschand weiter und ist gegen Technologien, die z.T. im eigenen Land entwickelt wurden.
Auf der TR-Teststrecke im Emsland soll nun angeblich der Hyperloop getestet werden. Wahrscheinlich testet man das Ding dort auch zu Tode, damit er bloß in Deutschland nicht eingesetzt werden kann.
Wie froh wäre man heute hier, wenn man ein paar ordentliche Transrapidstrecken durchgesetzt hätte. Aber bei der dritten Startbahn sieht man ja, dass selbst sinnvolle Infrastrukturprojekte in Deutschland nicht mehr möglich sind.
 
Man muss aber dazu sagen, der Transrapid in Shanghai wurde wohl mehr aus Prestige gebaut. Wirtschaftlich fährt er wohl nicht und gedrosselt habens ihn auch noch um Energie zu sparen. Dies ist zumindest mein letzter Stand.
Allerdings verhält es sich bei der neuen Strecke etwas anders. Da scheint wohl der Bedarf da zu sein um sowas auch wirtschaftlich zu betreiben.
 
..Wirtschaftlich fährt er wohl nicht und gedrosselt habens ihn auch noch um Energie zu sparen...
Und trotzdem wäre er m.M.n. um einiges besser als unsere aktuelle Bahnanbindung zum MUC.
Abgesehen davon: Wirtschaftlich ist unsere DB ja auch nicht gerade und den ICE haben sie schliesslich auch erfolgreich gedrosselt (mit den Güterzügen auf gleicher Trasse) ;)
An einen ICE am MUC glaube ich eh nicht.
 
Da kann ich euch nur zustimmen. Deutschland sollte aufwachen und mehr in neue Technologien investieren.
 
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