Ungewöhnlich niedriger Abflug

Anmerkung zum Daumensprung.
Dies ist ein seit hunderten von Jahren bewährtes Verfahren und wurde vor allem in der militärischen Zielansprache und ähnlichem verwendet. Es leistet in den Grenzen einer Meßtoleranz von +/- 15% erstaunliches mit einfachsten Mitteln (Daumen hat man immer dabei).
Wenn ich vor Ort eine Unfallursache ermitteln soll und noch keine weiteren Informationen über Lage und Kinematik zur Verfügung stehen, verwende ich auch den Daumensprung. Damit kann man erste Erkenntnisse für einen Lösungsansatz der nullten Näherung gewinnen.

Mein Opa war Richtkanonier einer Flugabwehrkanoneneinheit im 2. Weltkrieg. Er hat mir erzählt, dass die Trefferquote bei mittels Daumensprung ermittelten Flugzielwerten oft höher war, als wenn die gerätetechnisch ermittelten Werte verwendet wurden (Die Messgeräte waren damals wohl nicht das Gelbe vom Ei).

Also macht Euch nicht so einfach über die Verfahren unserer Altvorderen lustig.
 
[quote author=Alwan link=board=1;threadid=2518;start=15#msg36563 date=1116267258]

Also macht Euch nicht so einfach über die Verfahren unserer Altvorderen lustig.[/quote]

Alwan, das mach ich ja nicht!

Nur für Birgers Hohenschätzung taugt sie nicht besonders, da Birger dabei gleich 2 Fehlerquellen hat(eigentlich sogar 3, weil er den Winkel auch noch schätzen muss). Einmal die ohnehin vorhandene Fehlertoleranz von +/-15% und dann noch die Geschwindigkeitsschätzung.
 
Alwan, der Fehlwinkel dürfte in den +/-15% normalerweise nicht enthalten sein, da der Daumensprung ja eigentlich der Entfernungsmessung dient (und für statische Objekte).

Die Höhe kann er dann nur über die Winkelfunktion ermitteln. Und da ist er ja bereits wieder auf Schätzung angewiesen (wobei hier die Fehlrate zugegebenermaßen relativ gering ist). Er hat dafür aber noch ein weiteres Problem. Er muss abschätzen, ob sich das Flugzeug in einem bestimmten Winkel auf ihm zu bzw. von ihm weg bewegt und hier gehen bereits relativ kleine Winkel in relativ hohem Maß in die Geschwindigkeit ein. Damit aber immer noch nicht genug. Er ermittelt lt. seiner Aussage die Zeit über Zählen (je Zählsilbe 250 ms) und da hat er die nächste relativ hohe Fehlerquote. Wenn er mit der 21, 22 usw. Zählmethode auskäme, wäre es genauer, aber das reicht eben in diesen Fällen nicht. Da braucht er die Zeit schon genauer.

Aber wie Du schon sagst: zur nullten Näherung taugt Birgers Methode schon. ;D Nur heißt das eben nix und reicht das eben nicht um der DFS oder Piloten schlüssig zu tiefes Fliegen nachzuweisen und schon gar nicht bei Nacht und Nebel, wie er glaubhaft machen möchte.
 
Zurück
Oben