Ausbau MUC: Wachstum, Umweltschutz & Nachhaltigkeit

e.

Denk mal drüber nach.

Wenn du meine posts halbwegs mit dem Wunsch, sie auch zu verstehen, gelesen hast, sollte dir klarwerden, daß ich nicht naiv bin und natürlich darüber nachgedacht habe. Das sind die Grundprinzipien unserer derzeitigen Politik. Sie werden aber nicht mehr ewig funktionieren. Die Region Erding/Freising hatte auch vor dem Flughafen Vollbeschäftigung. Die neue entstanden Arbeitsplätze wurden in grossen Teilen durch Zuzug bedient. Den Gemeinden bleibt der Stress, da Infrastrukturell mitzuhalten. Frag mal bei den Bürgermeistern nach.
Ich bin doch nicht gegen alles, sondern nur für einen Punkt, an dem man sagt, daß es auch mal gut ist, wenn die negativen Auswirkungen zu deutlich werden.

Wir drehen uns im Kreis, ich bin jetzt raus.

Andreas
 
@munich: Schade, dass du deinen lesenswerten Post#847 mit einem kleinen Rant auf die Grünen- und SPD- Wähler einleiten musstest.

Unter den Flughafengegnern, namentlich im näheren Umkreis zu MUC, finden sich seit jeher auch zahlreiche konservative Wählergruppen (CSU, Freie Wähler, Freisinger Mitte, UWE...). Es kann auch nicht unbemerkt bleiben, dass die CSU- Landesspitze langsam auf Gegenkurs wendet.

Warum also aus der Frage der 3. Bahn eine parteipolitische Frage machen, wodurch die vorhandenen Sachargumente nur geschwächt und verwässert werden?
 
Hm feb1958, Du hast schon recht! Die CSU und Konsorten sind auch nicht besser! Aber die "Grünen" sind mit dem "Oberhaupt" Magerl eben mal meine Lieblingsfeinde. Gerade auch deshalb, weil sie zusammen mit der SPD auf Bundesebene Förderer dieser Wirtschafts- und Sozialpolitik waren, wie sie heute vorhanden ist. Schlimmer als es unter CDU/CSU und der Neoliberalen FDP jemals der Fall war. Besonders ärgert es mich eben auch deshalb, weil die Grünen unter der Flagge des Umweltschutzes, der sozialen Einstellung und auch sonst noch ein paar Verlogenheiten segeln. Bei der Union und FDP weiß man wenigstens von vornherein, wo und wie man dran ist.

Dass allerdings gerade die CSU in der Region Freising, die zwischenzeitlich das "Grüne Gedankengut" nicht nur adaptiert, sondern zum Teil sogar übertroffen hat, auch nicht gerade eine gute Figur macht, will und kann ich nicht leugnen. Ein gutes Beispiel ist das von mir oben angeführte "Werbeblattl"! Auf der einen Seite dem Flughafen ans Bein pinkeln, andererseits aber in angeführten Blattl schreiben:

"...Um die Attraktivität der Region nachhaltig zu sichern, haben sich die Landkreise und Städte Freising und Erding sowie die Flughafen München GmbH zu einem gemeinsamen Regionalmarketing entschlossen. Hauptziele sind die nachhaltige Sicherung der Standortqualität und ihre Darstellung nach außen zur Stärkung der Region im nationalen und internationalen Wettbewerb. Dabei wird das Regionalmarketing als zusätzliches Instrument zu den bestehenden klassischen regionalplanerischen Instrumenten verstanden. Es soll Netzwerke aufbauen, Projekte koordinieren und anschieben, Prozesse moderieren und auch neue Angebote initiieren. Zu den Schwerpunkten des Regionalmarketings gehören die Bereiche Wirtschaft und Tourismus. Dabei hat der Tagungstourismus durch die Nähe zum Flughafen München eine besondere Bedeutung. Daneben wollen sich die Mitglieder auf den Gebieten der Technologie, der sozialen Infrastruktur, der Bildung und Wissenschaft, bei Kultur- und Freizeitangeboten, Verkehr, Umwelt und Erholungsräume vernetzen sowie das Gemeinschaftsgefühl und das Bürgerengagement stärken. Zahlreiche Gemeinden haben Standortpässe erstellt (siehe Internet unter www.airfolgsregion.de)..."

Warum fällt mir dazu eigentlich nur der Spruch "wasch mich, aber mach mich nicht nass!" ein?!

Im übrigen finde ich die in dem "Blattl" angesprochene Wirtschaftsförderung richtig! Und ich möchte denjenigen, die der Meinung sind, es geht der Region gut und mehr brauchts nicht, einen Spruch von Ludwig Erhard ins Stammbuch schreiben: "Wohlstand zu bewahren, ist noch schwerer, als ihn zu erwerben."
 
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Ich finde, die Flughafenbefürworter lassen sich von den Gegnern auf dünnes Eis locken. Natürlich ist der Rückgang der Flugbewegungen ein Thema, natürlich ist der Naturverbrauch ein Thema etc. etc und den Gegnern müssen hierauf Antworten gegeben werden - sonst wäre es ja keine Debatte und keine achtbare Entscheidungsfindung.

Ich bin (noch) ein Befürworter, weil ich als Laie die betrieblichen Belange der FMG verstehe und nicht glaube, dass die 3. Bahn nur aus Juxundtollerei geplant wird. Diese betrieblichen Belange würde ich in den Vordergrund stellen und nicht dieses DrehkreuzindieWeltLaptopundLederhoseArbeitsplätzeInnovationWachstumzeugs. Bei der Bemessung des Bedarfs an Infrastruktur und Produktionsmitteln wird man nun einmal - wie überall sonst auch - nahe an dem Spitzenbedarf planen und auch Störungen des Betriebsablaufes bedenken (Wetter, Defekte, Wartung).

Die Interessen und Argumente der Gegner müssen freilich auch in die Waagschale genommen werden - und da müssen die enthusiastischen Befürworter ebenso wie die nur zweifelnden Befürworter (feb1958) zugestehen, dass sich die Waagschale gerade zugunsten der Gegner bewegt.

Gut - und wenn nun die 3. Bahn erst nach 2020 kommt, also vielleicht in 2025, dann sollten wir dies als Sachentscheidung akzeptieren und kein Politikdrama hieraus machen.
 
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Wir sind hier bei einer grundsätzlichen sozialen und wirtschaftlichen Diskussion angelangt. Meine Meinung: Unser Streben nach Mehr und nach weiterem Wachstum hat längst ein gesundes Mass überschritten. Jedem halbwegs analytisch denkendem Menschen sollte das klar sein. Wir ruinieren unseren Planeten und damit unsere Lebensgrundlage. Wir dürfen nicht mehr alles machen, was möglich bzw. rentabel ist, wir müssten uns endlich selbst eine Grenze setzen...
Und kannst Du mir bitte erklären, warum Du glaubst, Du könntest mit dem Verzicht auf die 3. Start- und Landebahn die Welt retten? Ist Dir eigentlich klar, dass Istanbul, Dubai, Peking und einige andere Städte derzeit ihre Flughafenkapazitäten massiv ausbauen? Wenn sich München tatsächlich den Luxus erlauben sollte, den Flughafen nicht auszubauen, dann wird das die Entwicklung im globalen Flugverkehr kein bisschen beeinflussen. Er wird weiterhin rasant zunehmen. Das Wachstum wird nur anderswo stattfinden.

Vielleicht tue ich Dir ja unrecht, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es Dir hier gar nicht um unseren Planeten geht sondern nur um Deinen Vorgarten.
 
Und kannst Du mir bitte erklären, warum Du glaubst, Du könntest mit dem Verzicht auf die 3. Start- und Landebahn die Welt retten? Ist Dir eigentlich klar, dass Istanbul, Dubai, Peking (...)

Jemine. Wiederundimmerwieder die alte Leier. Nochmals: Den Meinungsführern hier fallen immer wieder nur diese politischen Stereotypen ein. Als gäbe es nicht bessere Argumente für die 3. Bahn, Herrschaft!!

Vielleicht tue ich Dir ja unrecht, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es Dir hier gar nicht um unseren Planeten geht sondern nur um Deinen Vorgarten.

Der größte Fehler der hiesigen Befürworter - zu denen ich zähle - ist das Geringschätzen oder wie hier in dem von mir zitierten Post das blanke Verächtlichmachen der entgegenstehenden Argumente. So, meine Freunde, gewinnt man keine Debatte!
 
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Jemine. Wiederundimmerwieder die alte Leier. Nochmals: Den Meinungsführern hier fallen immer wieder nur diese politischen Stereotypen ein. Als gäbe es nicht bessere Argumente für die 3. Bahn, Herrschaft!!
Hier im Thread geht es nur leider viel zu selten um die Argumente für den Ausbau. Meistens dreht sich die Diskussion darum, irgendwelche Argumente gegen den Bau zu widerlegen. Ich würde auch wesentlich lieber die Argumente für den Bau diskutieren. Fang doch einfach mal an...


Der größte Fehler der hiesigen Befürworter - zu denen ich zähle - ist das Geringschätzen oder wie hier in dem von mir zitierten Post das blanke Verächtlichmachen der entgegenstehenden Argumente. So, meine Freunde, gewinnt man keine Debatte!
Ja, da hast Du Recht. Wie soll man also Deiner Meinung nach richtig auf den Beitrag von Anderl reagieren, dass wir die Bahn nicht bauen sollen, weil wir damit unseren Planeten ruinieren?
 
Hier im Thread geht es nur leider viel zu selten um die Argumente für den Ausbau. Meistens dreht sich die Diskussion darum, irgendwelche Argumente gegen den Bau zu widerlegen. Ich würde auch wesentlich lieber die Argumente für den Bau diskutieren. Fang doch einfach mal an...

Würde ich gerne, aber dazu fehlen mir die konkreten betriebstechnischen Daten. Die FMG dagegen könnte sicherlich gut darstellen, wie die Kapazität der beiden Bahnen im Winterbetrieb bei alternierender Schneeräumung auf der Nord- oder Südbahn heruntergeht. Die FMG könnte auch ganz sachlich darstellen, welche Kapazitätsprobleme bestehen, wenn eine Bahn aufgrund Blockierung oder Wartung ausfällt. Die FMG könnte auch sicher darstellen, dass die Flugsicherheit es gebietet, die Staffelung in den Spitzenzeiten nicht bis auf die allerletzte Sekunde auszureizen. Sorry, ich kann die Daten nicht liefern - ich unterstelle nur, das sie vorhanden sind.

Ja, da hast Du Recht. Wie soll man also Deiner Meinung nach richtig auf den Beitrag von Anderl reagieren, dass wir die Bahn nicht bauen sollen, weil wir damit unseren Planeten ruinieren?

Da sind wir an dem Brennpunkt und ich bin dir dankbar für den zugespielten Ball: Anderl sagt ja gerade nicht, dass wir durch die 3. Bahn den Planeten ruinieren, er sagt nur, das nach seiner Wertung die Abwägung von Bedarf einerseits und Belastung der Region andererseits für ihn gegen die 3. Bahn sprechen. Daher nochmals: Wenn wir die 3. Bahn haben wollen, dann nicht mit den politischen Stereotypen und dem DrehkreuzindieWeltLaptopundLederhoseArbeitsplätzeInnovationWachstumzeugs, sondern mit betriebstechnischen Fakten und Lösungen für die konkret betroffenen Anlieger.... die ich ich ganz persönlich natürlich nicht zur Hand habe, sondern nur vermute, dass es diese gibt oder geben sollte.
 
Würde ich gerne, aber dazu fehlen mir die konkreten betriebstechnischen Daten. Die FMG dagegen könnte sicherlich gut darstellen, wie die Kapazität der beiden Bahnen im Winterbetrieb bei alternierender Schneeräumung auf der Nord- oder Südbahn heruntergeht. Die FMG könnte auch ganz sachlich darstellen, welche Kapazitätsprobleme bestehen, wenn eine Bahn aufgrund Blockierung oder Wartung ausfällt. Die FMG könnte auch sicher darstellen, dass die Flugsicherheit es gebietet, die Staffelung in den Spitzenzeiten nicht bis auf die allerletzte Sekunde auszureizen. Sorry, ich kann die Daten nicht liefern - ich unterstelle nur, das sie vorhanden sind.
Das sind nun aber Argumente, die mich nicht einmal als Startbahnbefürworter überzeugen würden.
Eine dritte Bahn wegen Schneeräumung im Winter? Dann soll die FMG mehr Schneeräumer kaufen aber keine dritte Bahn bauen. Sicherheitsprobleme wegen der Staffelung? Auweia, das ist ja dünnes Eis. Da müsste man ja sofort gegen die DFS eine Untersuchung einleiten. Blockierung wegen der Wartung einer Bahn? Das sollen sie mal schön nachts machen, wenn nix mehr fliegt.

Es ist nun einmal so, dass sich die Notwendigkeit der Bahn aus der Wachstumsperspektive ergibt, also der Möglichkeit, Airlines weiterhin Starts und Landungen zu attraktiven Zeiten zu ermöglichen, alles andere ist meiner Ansicht nach nur vorgeschoben. Und wenn man den Gegnern vorwirft mir Pseudoargumenten zu argumentieren, dann sollte man meiner Ansicht nach nicht den gleichen Fehler begehen.
 
Da sind wir an dem Brennpunkt und ich bin dir dankbar für den zugespielten Ball: Anderl sagt ja gerade nicht, dass wir durch die 3. Bahn den Planeten ruinieren...

Also, ich muss doch sehr bitten! Anderl schreibt explizit, dass wir unseren Planeten ruinieren:
Wir ruinieren unseren Planeten und damit unsere Lebensgrundlage. Wir dürfen nicht mehr alles machen, was möglich bzw. rentabel ist, wir müssten uns endlich selbst eine Grenze setzen.

Und zum Thema Verächtlichmachen der Gegenposition:
Jedem halbwegs analytisch denkendem Menschen sollte das klar sein...

Die Süffisanz ging ganz eindeutig von Anderl aus. Warum stellst Du an die Befürworter des Ausbaus einen höheren moralischen Anspruch als an die Gegner?
 
Also, einmal noch. Es ist schwer, jemanden verstehen zu versuchen, wenn man es gar nicht will. Wir waren ja schon bei einer allg. Politikdiskussion angelangt. Ich hab nie gesagt und behauptet, daß die 3. Startbahn die Erde ruiniert. Das war eine allg. Aussage zu unserem Streben nach immer noch mehr und grösser. Die 3. Startbahn trägt dazu lediglich einen weiteren, winzigen Teil bei.
Und die zitierte Aussage, daß wir (westlichen) Menschen den Planeten zügig ruinieren, wenn wir mit unserem Wachstumsstreben so weitermachen, war ohne jegliche Süffisanz. Es ist. m.E. eine Tatsache, daß es so nicht weitergehen kann die nächsten 50 Jahre. Wir fahren schon längst das System auf Reserve. Uns werden die Resourcen ausgehen, zum Teil sind sie das doch schon. Ich sehe das als Tatsache an, wenn wir darüber diskutieren müssen, ist mir klar, daß ich nicht verstanden werde in meinem grundsätzlichen Argumentationsansatz. Natürlich wird ein Verzicht auf die 3. Bahn den Flugverkehr auf der Welt einen Scheiss interessieren, aber irgendwann muß man ja mal irgendwo mit einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel beginnen, wenn doch eh absehbar ist, daß uns das früher oder später sowieso nicht erspart bleibt. Deutschland ist weltweit in vielen Dingen Vorreiter und Vorbild, warum nicht mal in diese Richtung vorangehen und aufzeigen, daß Alternativen möglich sind ?
Ja, natürlich geht es um meine Heimat. Logisch wehre ich mich, wenn etwas vor meiner Haustür passiert, was mir nicht gefällt. Wer soll es denn sonst machen ? Soll ich drauf warten, daß es Auswärtige für mich tun ? Ich finde das nicht verwerflich. Dabei ist mir allerdings in keiner Weise egal, was woanders passiert. Ich lebe nicht nach dem Motto, scheiss auf den Rest, Hauptsache bei mir passt es. Ich mag meine Heimat, sehe mich aber auch als Erdenbürger, mit dem Glück, hier geboren zu sein. Entsprechend macht mich z.B. auch die Vernichtung der Regenwälder wirklich sauer. Wir leben globalisiert, das wird alles auch negative Auswirkungen auf uns haben.
Ich bin weder radikal, noch auf Demos zu finden, lebe nicht asketisch, als Konsumboykoteur oder im Mittelalter, habe mir in den letzten Jahren aber immer mehr Gedanken gemacht, ob wir auf dem richtigen Weg sind und da schon auch etwas umdenken müssen . Mir reicht es, wenn ich den ein oder anderen auch zum Nachdenken anregen kann. Desweiteren kann ich einige Argumente der Ausbaubefürworter gut mitgehen und durchaus auch mal meine Zustimmung geben. Bei manchen kriege ich aber doch Bedenken, ob ich am Zaun noch meinen Nichkname nennen sollte...gut, war ein Scherz.

Andreas
 
Also, einmal noch. Es ist schwer, jemanden verstehen zu versuchen, wenn man es gar nicht will. Wir waren ja schon bei einer allg. Politikdiskussion angelangt. Ich hab nie gesagt und behauptet, daß die 3. Startbahn die Erde ruiniert. Das war eine allg. Aussage zu unserem Streben nach immer noch mehr und grösser. Die 3. Startbahn trägt dazu lediglich einen weiteren, winzigen Teil bei.
Ich versuche ja, Dich zu verstehen, aber Du befindest Dich hier nun mal in einem Forum, in dem es um den Bau der 3. Bahn am Flughafen München geht. Da habe ich natürlich einen Zusammenhang zwischen Deiner allgemeinen Aussage über die Zukunft unseres Planeten und dem Ausbau des Flughafens angenommen.

Es gibt viele vernünftige Menschen hier im Forum, die sich genau wie Du Sorgen um die Zukunft unseres Planeten machen und gleichzeitig für den Bau der 3. Bahn eintreten.

Und die zitierte Aussage, daß wir (westlichen) Menschen den Planeten zügig ruinieren, wenn wir mit unserem Wachstumsstreben so weitermachen, war ohne jegliche Süffisanz.
Darauf hatte ich mich ja auch nicht bezogen. Es ging um die Einleitung des Absatzes: "Jedem halbwegs analytisch denkendem Menschen..." - das ist süffisant.

Natürlich wird ein Verzicht auf die 3. Bahn den Flugverkehr auf der Welt einen Scheiss interessieren, aber irgendwann muß man ja mal irgendwo mit einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel beginnen, wenn doch eh absehbar ist, daß uns das früher oder später sowieso nicht erspart bleibt. Deutschland ist weltweit in vielen Dingen Vorreiter und Vorbild, warum nicht mal in diese Richtung vorangehen und aufzeigen, daß Alternativen möglich sind ?

Hier bin ich ganz und gar nicht Deiner Meinung. Beim Atomausstieg hat Deutschland eine Vorreiterrolle eingenommen. Und sind wir in Deutschland deshalb sicherer vor einem Atomunfall? Nein. Unsere Nachbarländer betreiben Kernkraftwerke direkt an der Grenze zu Deutschland mit Sicherheitsstandards, die z.T. deutlich unter denen der dt. Kraftwerke liegen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Ausbau des Flughafens: der Flugverkehr wird ja nicht abnehmen, wenn die 3. Bahn nicht gebaut wird. Er wird sich nur woanders hin verlagern. Leider sind da auch Länder dabei, in denen der Umweltschutzgedanke überhaupt keine Rolle spielt. Wenn Du wirklich global denkst, dann solltest Du mal darüber nachdenken, ob es nicht besser für unseren Planeten wäre, der Flugverkehr wächst hier und nicht in Istanbul oder Dubai.
 
Das sind nun aber Argumente, die mich nicht einmal als Startbahnbefürworter überzeugen würden. Eine dritte Bahn wegen Schneeräumung im Winter? Dann soll die FMG mehr Schneeräumer kaufen aber keine dritte Bahn bauen.

Völlig egal, wie viele Schneeräumer du hast: Für das Räumen einer Bahn musst du diese sperren, da sind wir uns sicher einig. In stärkeren Wintern (gefühlt, ich habe keine Zahlen) ist 1/4 des Tages eine Bahn deshalb gesperrt. Das dies bei der von den Befürwortern immer wieder strapazierten weitgehenden Vollauslastung beider Bahnen zu Problemen führen muss, liegt für mich auf der Hand.

Sicherheitsprobleme wegen der Staffelung? Auweia, das ist ja dünnes Eis. Da müsste man ja sofort gegen die DFS eine Untersuchung einleiten.

Ich präzisiere: Wenn bei der Staffelung kleine Puffer möglich sind, der Betrieb also nicht voll ausgereizt wird, läuft das Gesamtsystem stabiler, weil es bei kleinen Abweichungen "toleranter" ist.

Blockierung wegen der Wartung einer Bahn? Das sollen sie mal schön nachts machen, wenn nix mehr fliegt.

Auch hier präzisiere ich: Wartung/ Kontrollen/ Vergrämung von Vögeln etc sind alles auch (!) Tätigkeiten, die in den Betriebsstunden stattfinden.

Es ist nun einmal so, dass sich die Notwendigkeit der Bahn aus der Wachstumsperspektive ergibt, also der Möglichkeit, Airlines weiterhin Starts und Landungen zu attraktiven Zeiten zu ermöglichen, alles andere ist meiner Ansicht nach nur vorgeschoben. Und wenn man den Gegnern vorwirft mir Pseudoargumenten zu argumentieren, dann sollte man meiner Ansicht nach nicht den gleichen Fehler begehen.

Nun gut. Wenn es - entgegen meiner laienhaften Ansicht - deiner Meinung keine betriebliche Notwendigkeit für die 3. Bahn gibt und nur die Wachtumshoffnungen die 3. Bahn begründen.... dann wirst du von den Ausbaugegnern immer wieder mit den stagnierenden/ sinkenden Bewegungszahlen konfrontiert werden.
 
Völlig egal, wie viele Schneeräumer du hast: Für das Räumen einer Bahn musst du diese sperren, da sind wir uns sicher einig. In stärkeren Wintern (gefühlt, ich habe keine Zahlen) ist 1/4 des Tages eine Bahn deshalb gesperrt. Das dies bei der von den Befürwortern immer wieder strapazierten weitgehenden Vollauslastung beider Bahnen zu Problemen führen muss, liegt für mich auf der Hand.



Ich präzisiere: Wenn bei der Staffelung kleine Puffer möglich sind, der Betrieb also nicht voll ausgereizt wird, läuft das Gesamtsystem stabiler, weil es bei kleinen Abweichungen "toleranter" ist.



Auch hier präzisiere ich: Wartung/ Kontrollen/ Vergrämung von Vögeln etc sind alles auch (!) Tätigkeiten, die in den Betriebsstunden stattfinden.



Nun gut. Wenn es - entgegen meiner laienhaften Ansicht - deiner Meinung keine betriebliche Notwendigkeit für die 3. Bahn gibt und nur die Wachtumshoffnungen die 3. Bahn begründen.... dann wirst du von den Ausbaugegnern immer wieder mit den stagnierenden/ sinkenden Bewegungszahlen konfrontiert werden.

Was du beschreibst sind sicherlich alles angenehme Nebeneffekte aber für die Argumentation pro Bahn finde ich sie nicht relevant genug. Eine dritte Bahn, damit man ohne Betriebsunterbrechung Vögel vergrämen kann? Neee, das funktioniert argumentativ nicht.......
 
Wem die Frage in den Sinn kommt, ob bestimmte Ausführungen nicht eigentlich OT seien, sei hiermit daran erinnert, daß man Zitate per C&P des gesamten Antwortbeitrags in ein passenderes Thema einpflanzen kann. Die Zitat-ID ist im System eindeutig und verweist automatisch quer durch alle Foren an die Originalstelle.

Da habe ich mich gestern missverständlich ausgedrückt. Mir geht es gar nicht darum diesen Diskussionsstrang zu beenden oder irgendwo anders hin zu verschieben. Ich möchte eigentlich nur, dass Anderl oder von mir aus auch feb1958 konkretisieren, in welchem Zusammenhang diese grundsätzliche Kritik an unserem Verhalten als Wirtschaftssubjekte mit dem Ausbau des Flughafens steht.

Ich lese da einen angedeuteten Zusammenhang heraus, dem ich aber nicht zustimmen kann. Vielleicht täusche ich mich ja auch aber dann sollte es doch nicht so schwer sein, das aufzuklären. Daher meine Bitte um Klarstellung.

Jeder hier wird zustimmen, dass wir unser Verhalten ändern müssen und dass wir nicht so weitermachen können wie bisher. Daraus folgt aber nicht, dass wir auf den Ausbau des Flughafens verzichten sollten. Dieser Zusammenhang besteht nicht.
 
Daher meine Bitte um Klarstellung.

Jeder hier wird zustimmen, dass wir unser Verhalten ändern müssen und dass wir nicht so weitermachen können wie bisher. Daraus folgt aber nicht, dass wir auf den Ausbau des Flughafens verzichten sollten. Dieser Zusammenhang besteht nicht.

Gut, dann bin ich wohl nochmal dran.
Ja, vieles von mir hat hier schon weit OT geführt und ich hab schon auf eine Rüge oder Verschiebung gewartet. Danke, daß dies bisher nicht passiert ist.
Für mich besteht der Zusammenhang, den du hergestellt haben willst, auch nicht zwingend. Da ich aber der Meinung bin, daß wir JETZT mit einem Umdenken beginnen müssen (eigentlich schon längst hätten müssen, was unseren Umgang mit den Resourcen anbelangt und unsere Gier nach Mehr und weiterem Wachstum), sollten nur noch Projekte umgesetzt werden, die wir für unbedingt notwendig halten, anstatt weiterzumachen mit Flächenversiegelung und Zerstörung von Lebensraum für Mensch und Natur. Und die 3. Bahn sehe ich als solch ein "hätten wir halt gerne" Projekt, ohne das wir auch gut in einem veränderten politischen und wirtschaftlichen Umfeld leben könnten. Nach dem Motto, irgendwann müssen wir ja mal anfangen. Es sagt halt dann jeder "aber nicht bei mir". Mir war auch wichtig, darzustellen, was mich und warsch. auch andere dazu bewegt, gegen den Ausbau zu sein. Es ist nicht unbedingt das ganz spezielle Projekt, der eigene Wohnort, radikales politisches Denken, grundsätzliche Protesthaltung, Technikverweigerung usw. sondern die allgemeine Haltung, daß es mal genug sein muß. Eigentlich müsste damit natürlich auch ein Ideologiewandel in Politik und Wirtschaft einhergehen.
Den herangezogenen Vergleich mit AKW oder auch die Tatsache, daß halt dann woanders Airport Projekte verwirklicht werden, kann ich nachvollziehen, will ich aber nur bedingt gelten lassen. Genau diese Einstellung führt dazu, daß sich eben nie etwas ändert. Wir können nicht warten, bis sich die Welt mal einig ist. Sieht man ja am Elend der unzähligen Klimakonferenzen mit lustigen Absichtserklärungen. Für mich ist das Fass speziell hier in unserer Heimat übergelaufen, es wird Zeit, mal etwas einzubremsen.

Andreas
 
Du hast ja grundsätzlich (also der grundsätzliche Gedanke, "umdenken") nicht ganz unrecht. Das bestreite ich überhaupt nicht, im Gegenteil.

Aber mal ehrlich, glaubst du im Ernst, dass die Leute hier bei uns, in Bayern, Deutschland, Europa da mitmachen? Nein, sicher nicht.
Das siehst du doch mit den erneuerbaren Energien. "Ja, gerne Windräder, aber nicht in meiner Sichtweite". Und das geht einfach nicht.

Das gleiche auch mit der 3. Bahn. "Nein, auf keinem Fall eine 3. Bahn, aber ich will durch den Nichtbau keinerlei Nachteile wie weniger Arbeitsplätze, teuere Flugtickets, ..."
Sollte dann jemals ein Unglück in MUC passieren, das durch eine 3. Bahn möglicherweise verhindert werden hätte können (ich weiß, sehr hypothetisch das ganze, aber siehe Murphys Law...), ist das Geschrei groß, warum keine 3. Bahn gebaut wurde.

Du kennst doch die Leute bei uns auch, alles wollen aber nix geben wollen. (Ganz allgemein gesprochen)

Und daher:
Eigentlich müsste damit natürlich auch ein Ideologiewandel in Politik und Wirtschaft einhergehen.
Nein, eben genau anders rum. Erst wenn der Wandel in der Politik und Wirtschaft da ist, könnten auch die Leute umdenken!

Aber es fehlt halt einfach jemand in der Politik, der ein solches Umdenken einleiten könnte. Da wäre ein größeres Kaliber als Strauß nötig, und da ist momentan überhaupt keiner in Sicht.
 
Ja Matthias, da sind wir uns ziemlich einig. Ich habe ebenfalls wenig Hoffnung und finde mich langsam mit dem Gedanken ab, daß die Menschheit den Planeten bis auf wenige eingezäunte Reservate zerstören wird. Ebenso ist derzeit nicht in Sicht, daß es mal echte Reformen und nicht nur Pseudo-Reformen geben wird. Der Mensch in Masse ist so ziemlich das Dümmste, was es gibt (hoffentlich werde ich dafür jetzt nicht gesteinigt). Trotzdem bin ich gegen die 3.Bahn, weil Kopf in den Sand stecken nix hilft und MEINE Grundeinstellung sich dadurch nicht ändert. Es bräuchte halt ausreichend Menschen, die ebenfalls so denken und einen Wandel einfordern bzw. erzwingen. Aber da gebe ich dir ebenfalls recht, Einschränkungen will keiner in Kauf nehmen. Mir persönlich wäre es recht, wenn ein Flug 500 statt 300 Euro kostet unter den genannten Prämissen. Ich hätte da kein Problem damit. Billiger Sprit ist super, aber auch mit 50% mehr, wie wir es schon hatten, war ich "einverstanden" (eingeschränkt, weil mich ankotzt zu sehen, daß es bei der Preisgestaltung nur um wildes Gezocke geht). Aber leider sind das bis jetzt zu wenige Leute. Wenn´s drauf ankommt, ist sich doch wieder jeder selbst der Nächste.
Aber mal sehen, welche Veränderungen die nächsten Jahre so bringen. Wir sind ja bereits inmitten sehr bewegter Zeiten und es wird warsch. noch schlimmer kommen. Evtl. werden wir schlicht von den Umständen gezwungen, unsere Wertigkeiten zu überdenken. Sorry, wieder weit OT. Ich sage Danke, daß ich meine Sichtweise hier in einer sehr angenehmen Diskussion darstellen durfte.

Andreas
 
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