schon mal dran gedacht, dass erst die Umsteiger so manche Wunschflüge der heimischen Wirtschaft und somit den Originärverkehr ermöglichen? Es bleibt alles eine Mischkalkulation...
War beruflich unterwegs, daher etwas verspätet. Ich versuch nochmal, mein Argument besser darzustellen.
Die Aussage, dass die regionlaen Fluggäste wegen der höheren Anzahl von Verbindungen von einem Hub-Betrieb profitieren, ist so einfach und schnell nicht von der Hand zu weisen.
Aber auch umgekehrt kann man einen Schuh draus machen: Erst ein entsprechendes Aufkommen an finanzkräftigen Originärpassagieren macht einen Flughafen u.U. erst als Hub für eine Gesellschaft interessant (das ist doch immer das Argument, warum die LH in Berlin keinen Hub aufbauen wird!). Das ist ein bißchen wie die Frage nach Henne und Ei.
Am Beispiel: Eine LVG möchte eine neue Verbindung von A nach B über einen Hub anbieten. Es stehen zwei Hubs H1 und H2 zur Auswahl. H1 hat ein ordentliches Aufkommen an Originärpassagieren, die für Auslastung der neuen Verbindung sorgen werden. H2 hat ein geringeres (oder kein) Originäraufkommen, dafür sind die Kosten (Abfertigung, Betankung, Technik,...) deutlich günstiger. Wie das nun genau kalkuliert wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Sicher ist es eine "Mischkalkulation". Aber je kleiner das betreffende Aufkommen an Originärverkehr ist, umso wichtiger werden andere Standortvorteile. Und da werden wegen chronisch schlechter Profitabilität der LVGs finanzielle Aspekte ein große Rolle spielen. (Ich glaube nicht, dass die Passagierwertung "Bester Flughafen" hierbei ein große Rolle spielt).
Das zusammengenommen komme ich auf mein ursprüngliche Aussage: Bei einem weiteren Ausbau der Kapazitäten, die sich überwiegend nur durch Umsteigeverkehr auslasten lassen, wird auf den Flughafen ein stärkerer Wettbewerb und damit höherer Kostendruck zukommen.
Die Frage, ob nun ein Originärpassagier oder ein Umsteiger profitabler für den Flughafen ist, sollte getrennt davon diskutiert werden. Ich hab da leider keine belastbaren Zahlen, z.B. zur Frage, mit welchen Anteilen die Non-Aviation Umsätze nun bei Abflug, beim Umsteigen oder beim Aussteigen anfallen. Vielleicht kann da jemand was Belastbares beisteuern. Ich kenne nur eine Studie die besagt, dass Hub-Flughäfen sicher nicht generell profitabler sind als Nicht-Hub Flughäfen (muss den Link suchen, dann kann ich den bei Interesse einstellen).
P.S. Die Frage, wer zuerst da war, Henne oder Ei? läßt sich übrigens vernünftig beantworten. Kennt jemand die Lösung?