PPL im Ausland

...Nachdem der Fragesteller einen JAR-ATPL machen will, kann er sich auf einer FAA-PPL maximal ein Ei braten, egal wieviele Flugstunden er danach hat...
Ich hatte das mit den mehr Flugstunden nicht auf die Seite bezogen, sondern auf seine Frage, ob die amerikanische oder die UK-Lizenz "besser" sei.
tt:
Du brauchst eine Bescheinigung vom Fliegerarzt, um fliegen zu können.
Ich würde dir sowieso empfehlen die PPL hier in Deutschland zu machen, dann sparst du dir viel Stress. Und wenn du zeitlich sehr eingespannt bist gibt es, wenn du es neben dem Job schaffst, auch die Möglichkeit die Theorie sozusagen als Fernstudium zu machen.
 
Also zunächst einmal habe ich definitiv Interesse an diesem Forum nur eben auch noch diverse andere Verpflichtungen.

Ich werde mich natürlich selber noch genauer informieren, auf jeden Fall finde ich es gut, dass ihr mir schonmal ein paar Infos gegeben habt.
Nochmals Entschuldigung dass ich hier einfach eingefallen bin ohne mich vorzustellen.
 
Hallo Cessna82,

Ich will mal versuchen etwas zu helfen.

Das Thema an sich ist so komplex, dass Dr. Klaus-Jürgen Schwahn ein eigenes Buch ("Fliegen in den USA und auf den Bahamas") geschrieben hat, in dem er auch die Fragen der Ausbildung und Lizenzumschreibung behandelt. Ich kann es empfehlen.

Er arbeitet auch in Kooperation mit der Flugschule FACT in Florida. Findest Du in Deutsch auf www.fliegen-usa.de sowie viele weitere Informationen auch zur Umschreibung.

Ich denke Du solltest zunächst mal herausfinden (LBA, FTO, Landesluftfahrtbehörden ???), inwieweit Dir ein mitgebrachter US oder JAR PPL bei der weiteren Ausbildung Erleichterungen bringt. Sonst wäre evlt. gleich der Beginn einer modularen ATPL Ausbildung hier besser.

Vielleicht weiss das auch hier im Forum jemand ?

In welchem Land Du eine JAR Lizenz erwirbst ist zunächst egal, Du kannst damit in jedem JAR Land registrierte Flugzeuge fliegen. Mein Schwager hat z.B. JAR PPL in Belgien gemacht (weil dort gearbeitet), und mittlerweile da zurück in D die Lizenz ganz problemlos zum LBA transferiert. Hätte er aber gar nicht gemusst. Hätte alle Flieger überall benutzen können, egal wo JAR registriert.

Wenn eine Ausbildung in den USA in Frage kommt, bleibt die Frage ob gleich drüben JAR mit zu machen oder hier umschreiben.
Umschreiben wird, je höher die Lizenz ist, sehr schwierig bis unmöglich. Beim PPL recht einfach. Schau mal hier: www.fliegen-usa.de/anerkennung_von_us_lizenzen.htm und dann das PDF.

Ausbildung PPL in den USA generell:
- Weitaus praxisorientierter und weniger theorielastig als hier (bei IFR hier muss man z.B. wissen, wieviel Watt eine Lampe der Taxiway Befeuerung hat ...???)
- Theorie kann mit didaktisch exzellentem Material eigenständig vorbereitet werden
- Praktische Ausbildung hat mindestens das gleiche Niveau wie hier
- Schulmaschinen meist recht "heruntergeritten", aber trotzdem gut gewartet
- Wenn die Zeit drüben rum ist und es hat noch nicht geklappt, musst Du nochmal hin ...
- Rechne Kosten für den Linienflug, Unterkunft und Mietwagen mit ein. Dürfte aber immer noch günstiger als hier sein und ist eine tolle Zeit
- Du brauchst ein US Medical (hier oder drüben machen, ich empfehle hier nur für den Fall dass da was ist)
- Du brauchst einen Sicherheitscheck der TSA, den Du hier vorbereiten musst
- Dann bist Du auf die der TSA gemeldete Flugschule festgelegt, ein Problem wenn's dann nicht passt ...
- ggf. ein Visum

Bei all diesen Punkten kann Dir Kontakt zu einer oder mehreren Flugschulen oder zu Dr. Schwahn helfen.

Ich selbst habe US PPL gemacht, dann US IFR, jetzt kommt CPL und FI. Obwohl ich es (da eigentlich schon "zu" alt) nie beruflich nutzen werde, macht es Spass und ich finde kontinuierliches Training und Weiterbildung enorm wichtig, auch wenn man "nur" wie ich privat fliegt. Mittlerweile munter VFR und IFR quer durch Europa, aber auch ein paar mal von USA über Grönland, Island, Schottland über den Atlantik nach Deutschland.

Umgeschrieben oder anerkennen lassen habe ich nie etwas, da ich hier ausreichend Zugriff auf N-registrierte Flieger habe.

Ich hoffe es bringt etwas Licht ins Dunkel, wenn Du weitere Fragen hast versuche ich gerne zu helfen.

Liebe Grüsse,
Skylane.
 
PPL im Ausland...

Hallo,

was die ausländische Lizenz (US/ Kanadisch) betrifft kann ich das Buch "Fliegen in den USA" vom Klaus-Jürgen Schwahn sehr empfehlen.

Falls Du die Lizenz tatsächlich im Ausland während des Urlaubs erwerben möchtest, empfehle ich ferner die Theorie bereits
vorab intensiv zu büffeln, um sich dann vor Ort auf die fliegerische Ausbildung zu konzentrieren. Immerhin sind hier einige
Fächer zu lernen, dazu noch die ganzen englischen Begriffe sowie die speziellen Verfahren in den USA bzw. Kanada. Hinzu
kommt der Funksprechverkehr. Das sollte nicht unterschätzt werden. Aus meiner Sicht geht dies in keinem Fall nebenbei innerhalb von z. B. drei Wochen neben der Flugausbildung. Zu mindestens nicht wenn von "0" aus gestartet wird.

Es sollte auch nicht vergessen werden, das alle Flüge ja noch entsprechend vor- sowie nachbereitet werden müssen/ sollten. Mal als grobe Zeitplanung- ich habe damals mit einem Freund zusammen von Januar bis Juli die Bücher gewälzt. Als wir dann zur Ausbildung abgeflogen sind, dachten wir, prüfungsreif zu sein. Trotzdem haben wir dann "drüben" noch ein paar Lücken geschlossen und erst nach einigen Tagen die Theorieprüfung abgelegt. Insgesamt hatten wir aber so den Rücken frei um sich auf die praktische Ausbildung zu konzentrieren- wir haben´s auch im Urlaub innerhalb von 3 Wochen absolviert.

Trotzdem ging es an die Substanz- täglich minimum zwei Flüge plus Vor- u. Nachbereitung. Manchmal noch ein dritter Nachtflug dazu, dazwischen Lücken und offene Fragen durch die Bücher schliessen. Jedoch hatten wir nach den drei Wochen die Lizenz mit sauber bestandener Prüfung in der Tasche.

Empfehle ferner, dann dort bereits die 24 Stunden für die Anerkennung des Scheins in "D" zu fliegen- falls dies noch so ist?? Kann sein das sich dies mittlerweile geändert hat (denn nun sind die Bedingungen für die Scheinverlängerung in Deutschland nicht mehr 24 Std./24 Monaten, sondern ein Checkflug wie in den USA). Falls dies aber so noch ist würde es Sinn machen, denn drüben ist es günstiger.

Wo (Ort/ Bundesland) Du Deine Ausbildung letztlich machst halte ich persönlich für zweitrangig. Ich würde mich bei der Wahl zw. USA/Kanada für die USA entscheiden. Wichtiger ist, an eine seriöse Flugschule mit guten Lehrern und einigermaßen, ordentlichen Equipment zu kommen wo Zusagen auch eingehalten werden. Hier sind Empfehlungen ein wichtiges Thema.

Insgesamt halte ich die Idee nicht für verkehrt die Lizenz im Ausland zu machen. Es weitet den Horizont und die fliegerischen Möglichkeiten sind auch andere (z. B. Nachflüge).

Das ganze macht natürlich so nur Sinn für die private Fliegerei. Für die ATPL allerdings NICHT- hier hilft es sich grundlich bei den entsprechenden Institutionen zu informieren bevor eine Entscheidung getroffen wird. Hoffe, ein wenig geholfen zu haben! ;)

Happy landings,
Dirk

P.S. Ach ja- auch nicht unwichtig: wir sind nicht von "0" an gestartet, sondern hatten durch den Segelflug eigentlich schon eine solide Basis auf der wir aufgebaut hatten. Sprich, also eher was die Zeit angeht großzügiger planen...
 
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