Daß ich Ryan nicht besonders mag , damit stehe ich sicher nicht alleine da. Voreingenommen? meinetwegen.
Und daß ich bisher nicht mit Ryan geflogen bin, liegt im übrigen stärker daran, daß meine Reisebedürfnisse meist nicht mit den von Ryan angebotenen Flugstrecken zusammenpassen, und weniger an meinem Mißfallen an deren Geschäftsgebahren. Das ist keine Kritik, sondern schlicht Tatsache. Qantas ist mir als Airline sehr sympatisch, trotzdem bin ich noch nie mit Qantas geflogen, das ist die gleiche Kategorie. Ich bin übrigens auch kein grosser Freund der Lufthansa, dennoch habe ich meine Miles&More-Karte, und fliege gelegentlich mit Lufthansa, wenn ein LH-Flug die beste Option für mich ist. Nur, wenn ich zwei gleichwertige Reisealternativen habe, würde meine Sympathie den Ausschlag für oder gegen die eine bzw andere Reiseoption geben.
Bei meinem geplanten SZG-Trip vor vier Jahren wurde mir übrigens nur der Ticketpreis, nicht aber die Kreditkarten-Gebühr erstattet. Dafür gab es nur einen Voucher, der mir diese Gebühr bei meinem nächsten Flug mit Ryan ersparen wird, was ich nicht wirklich als kundenfreundlich, und regelrecht kompliziert empfand. Welchen Sinn macht es, einen Teil der Kosten zurückzuüberweisen, und einen anderen Teil nur als Gutschein auszugeben??
Ent - oder weder wäre in meinen Augen sinniger gewesen. Aber was solls, der Drops ist ewig gelutscht, ich mag Ryan eben noch ein Stück weniger, aber trotzdem bin ich nicht soweit, Ryanair kategorisch auszuschliessen.
Das ist übrigens kein reines Ryanair-Phänomen: Auch bei anderen Flügen mit Iberia zB kam es vor, daß nach einer Stornierung nur der Ticketpreis, nicht aber zB die Flughafen-Gebühr zurück erstattet wurde. Ob das rechtlich wirklich sauber ist, da habe ich gewisse Zweifel daran. Aber wegen der paar Mark/Euro strenge ich keinen Prozess an, dessen Verfahrenskosten den Streitwert bei weitem übersteigen dürften.
Grundsätzlich ist Ryanair extrem schnell, was die Anpassungsfähigkeit an den sich ständig verändernden Markt angeht, was ja prinzipiell nichts schlechtes ist, eher im Gegenteil. Wenn die Zahlen nicht mehr stimmen, ist Ryan ganz schnell wieder weg - und wenn sie stimmen, dann wird das Angebot auch recht schnell verdichtet.
Und genau aus dieser Schnelligkeit und Anpassungsfähigkeit, und dem Prinzip des reinen Punkt-zu-Punkt Verkehrs im Gegensatz zu einer Netzstruktur, welche weitreichende gegenseitige Abhängigkeiten mit sich bringt, würde ich subjektiv eine eher kurze Vorausbuchungsfrist ansetzen, um diese kurzfristige Reaktionsmöglichkeit zu erhalten. Zumal Ryan soweit mir bekannt ist aus Prinzip keine Kerosinzuschläge verlangt, sondern diese Kosten im Ticketpreis unterbringt. Wer schon früh gebucht hat, bleibt also "verschont".
Andererseits bieten langfristige Vorausbuchungen auch eine gewisse Planungssicherheit, was für die eigene Kalkulation natürlich auch von hohem Wert ist...
Aber bitte, wenn der Herr mir unbedingt Verschwörungstheorien unterstellen will, soll ihn das nicht aufhalten.