Tipps & Tricks für Tokio

roughneck

Mitglied
Ich bin demnächst ein paar Tage in Tokio. Da dies mein erster Aufenthalt in Asien ist, bin ich etwas "nervös" bezüglich Sprache/Verständigung, Essen und kulturellen Fettnäpfchen.

- Wie kommt man am besten/einfachsten von Narita nach Tokio?
- Was muss man in Tokio unbedingt gesehen haben?
- Was darf ich auf gar keinen Fall machen?
- Wie weit komme ich mit meinem englisch?

Wer war schon in Tokio und kann mir ein paar Tips und Tricks geben?
 
Da ich schon öfters in Japan war, hier ein paar Tipps von mir:

- Wie kommt man am besten/einfachsten von Narita nach Tokio?
Von Narita fahren der Skyliner und der Narita Express nach Tokio. Welche Verbindung du nehmen musst, ist davon abhängig, wo du in Tokio wohnst. Der Narita Express fährt zum Beispiel nach Tokio Station und Shinjuku. Der Skyliner fährt Richtung Ueno. Beide Züge sind sehr komfortabel und reservierungspflichtig. Einfach am Flughafen zu den Ticketschaltern und dort deinen Fahrschein für den nächsten Zug kaufen. Wie alles in Japan unkompliziert und stressfrei
- Was muss man in Tokio unbedingt gesehen haben?
Das ist natürlich eine schwere Frage. Wofür interessierst du dich denn? Hier mal ein paar Sachen, die für Tokio berühmt sind oder die mir gefielen:
- Ginza (Berühmte Einkaufsmeilen mit vielen grell beleuchteten Läden und Kaufhäusern. Vorallem abends nett anzuschauen)
- Gärten des Königspalastes
- Shinjuku (Ausgehviertel mit vielen Wolkenkratzern und den am meisten frequentiertesten Bahnhof der Welt)
- Tjukiji Fischmarkt (weltgrößter Fischmarkt; Mann muss aber schon um 5 Urh morgens da sein)
- Shibuja (Ausgehviertel mit der berühmten Kreuzung
- Gegend um die U-Bahn Station Nezu mit vielen kleinen Gassen und typischen japanischen Häusern.
- Tokyo Sky Tree

Ansonsten macht es einfach Spaß durch die Stadt zu laufen und so vieles zu erkunden.
Empfehlen kann ich dir auch noch die Kaufhauskette Tokyu Hands mit allen möglichen japanischen Produkten und vielen lustigen Gadgets.
Essen kann man eigentlich auch immer recht gut und günstig in den Einkaufszentren und in den Kaufhäusern. Dort gibt es in der Regel immer ein Bereich, wo sich viele verschiedene Restaurants ansammeln. Nicht zu verwechseln mit typischen Food Courts in amerikanischen Malls.
- Was darf ich auf gar keinen Fall machen?
Japaner sind bei Ausländern eigentlich sehr entspannt. Nicht gern gesehen wird lautes Schreien oder egoistisches Verhalten. Auch sollte man es vermeiden sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen.
- Wie weit komme ich mit meinem englisch?
Generell wird Englisch sehr wenig in Japan gesprochen. In Einrichtungen, wo viele Ausländer sind, wird Englisch in der Regel ein wenig gesprochen. Ansonsten muss man sich anderweitig aushelfen. In Restaurants haben die meisten Speisekarten Bilder bzw. das Essen ist im Schaufenster ausgestellt. Insgesamt muss man aber auch sagen, dass Japaner sehr bemüht sind dich zu verstehen. Ich hatte nicht ein einziges Mal Problem mit der Sprache. Man hat immer einen Weg gefunden, wie man sich verständigen konnte. Manchmal werden sogar Leute mit Englischkenntnissen aus anderen Läden dazugeholt, damit sie beim Übersetzen helfen können.

Wer war schon in Tokio und kann mir ein paar Tips und Tricks geben?
Falls du noch weitere Fragen hast, kann ich dir gerne helfen. Hast du schon eine Unterkunft in Tokio?
Für die Benutzung der U-Bahn kannst du dir eine Suica Card holen, die man vorher aufladen muss und der jeweilige Fahrpeis dann jeweils abgebucht wird. Bei Narita Express gibt es da auch ein spezielles Sonderangebot für Touristen.
Falls man nicht ständig Essen gehen möchte, bekommt man qualitativ hochwertige Fertigprodukte zu günstigen Preisen in den 24-Stunden Läden (7Eleven, Family Mart,...).
 
Was muss man in Tokio unbedingt gesehen haben?

Tokio ist eine sehr beeindruckende Stadt, aber keine "schoene" Stadt. Der Grossraum Tokio ist ein unglaublicher Moloch ohne jede Struktur, ohne Zentrum, ohne beruehmte Gebaeude (ausser vielleicht Skytree und Tokio Tower). Trotzdem ist es auf jeden Fall faszienierend, sich diese Stadt anzuschauen.
Zu den Tipps von Wawel, die ich alle so unterschreiben wuerde, haette ich noch hinzuzufuegen:
- Asakusa-Schrein: http://de.wikipedia.org/wiki/Asakusa-Schrein
- Meiji-Schrein: http://de.wikipedia.org/wiki/Meiji-Schrein
- Im Rathaus (Tokio Metropolitan Government Office o. ae.), Naehe Bhf. Shinjuku, gibt es sehr gute Stadtplaene von Tokio (auf Deutsch) und eine kostenlose Aussichtsterasse (ohne Wartezeiten) im 45. Stock. Vom Rathaus kann man auch gut zu Fuss zum Meiji-Schrein gehen.
- Ueno-Park: Eine der wenigen Gruenflaechen in der Stadt.

In zwei, spaetestens drei Tagen hast du von Tokio aber eigentlich alles gesehen. Als Tagesausflug stressig, aber Dank Shinkansen sehr gut machbar, ist z. B. Kyoto. Soll sehr schoen sein, ich will da naechstes Wochenende hin. Da schnellsten Nozomi sind in 2:10h in Kyoto und fahren in der Hauptverkehrszeit alle 10 min, tw. auch oefter.

Nikko (mit den drei Affen, zus. schoener Nationalpark) ist in einem Tag sehr gut machbar.

Auch der Fuji (und die Seen) sind gut erreichbar.

Wenn du laenger als drei Tage in Tokio bist, wurdest du meiner Meinung nach einen Fehler machen, dir nur die Innenstadt anzuschauen...

Was darf ich auf gar keinen Fall machen?
Auch hier hat Wawel schon das wichtigste geschrieben. Als Auslaender wird dir fast alles nachgesehen... Worauf du aber achten solltest:
- Du musste deinen Reisepass immer(!) mit dir fuehren. Sonst kostet das im Zweifel 200.000 Yen oder 1 Jahr japanisches Gefangnis.
- Du kannst grosse Probleme haben, Bargeld abzuheben. Deine Scheckkarte wird eher nicht funktionieren. Die groessten Chancen hast du bei der Postbank.
- In Japen werden sich staendig irgendwelche Menschen vor dir verbeugen (Supermarkt, im Zug, auf der Post, im Hotel...). Versuche als Auslaender gar nicht erst, die Verbeugung zu erwiedern. Ein kurzes Kopfnicken als angedeutete Verbeugung kommt aber recht gut an.
- In Japan ist Haendeschuetteln nicht ueblich. Falls man dir als Auslaender trotzdem die Hand gibt, auf keinen Fall in Managermanier zudruecken und dem Gegenueber moeglichst nicht in die Augen schauen.

Ansonsten ist alles halb so wild. Entgegen dem Eindruck, der von Japan gerne vermittelt wird, steigst du hier nicht von einem Fettnaepfchen ins andere...

Etwas aufpassen musst du im Strassenverkehr. Die Japaner sind zwar im Allgemeinen sehr ruecksichtsvoll - ausser, sie sitzen im Auto...

Wie weit komme ich mit meinem englisch?

Englisch spricht in Japan keiner. Groesstenteils reicht es nicht mal fuer ein paar einfachste Saetze oder Woerter. Ausnahmen sind Hotelrezeptionen und ein paar wenige Touristenhotspots. Trotzdem ist es sehr einfach, sich in Tokio zurechtzufinden. Alle paar Meter stehen Uebersichtstafeln (auf Englisch) und im Nah- und Fernverkehr sind Beschilderungen und Durchsagen auch auf Englisch. Dazu kommt, dass die meisten Japaner sehr hilfsbereit sind. "Sumimasen" heisst uebrigens "Entschuldigung", ein sehr wichtiges Wort hier...

Das zusammen mit einem guten Stadtplan, und du wirst keine Probleme haben.

Wer war schon in Tokio und kann mir ein paar Tips und Tricks geben?
Falls du speziellere Fragen hast, einfach melden. Ich bin seit Mitte August und noch bis Anfang November in Tsukuba (ca. 50km noerdlich von Tokio). Und der Gedanke, dass ich dieses wunderbare Land mit seiner faszinierenden Kultur in gut sechs Wochen schon wieder verlassen muss, stimmt mich etwas traurig...
 
Vor einigen Jahren hatte wir paarmal in den 7 Eleven Drug Stores Bargeld an den ATMs geholt. Geht dies nicht mehr?

Bei 7 Eleven habe ich es nicht probiert, der hier in Tsukuba ist etwas abgelegen... In anderen Supermaerkten habe ich jedoch kein Geld bekommen (weder mit Scheckkarte, noch mit VISA oder Mastercard). Heisst aber nicht, dass das prinzipiel nicht geht, wollte nur darauf hinweisen, dass es in Japan u.U. Probleme geben kann.

Hatte sonst in Asien naemlich nie Probleme, an Geld zu kommen, selbst in Laendern wie Kambodscha, Nepal oder auf Borneo nicht...
 
Vor einigen Jahren hatte wir paarmal in den 7 Eleven Drug Stores Bargeld an den ATMs geholt. Geht dies nicht mehr?

Meines Wissens hat 7 Eleven den Vertrag mit dem Zahlungsanbieter gekündigt, so dass seit einigen Monaten ausländische Karten dort nicht mehr funktionieren. Die Citibank akzeptiert aber auch noch ausländische Debit- und Kreditkarten (außer VPay).
 
Meines Wissens hat 7 Eleven den Vertrag mit dem Zahlungsanbieter gekündigt, so dass seit einigen Monaten ausländische Karten dort nicht mehr funktionieren. Die Citibank akzeptiert aber auch noch ausländische Debit- und Kreditkarten (außer VPay).

Anfang Juli konnte ich mit meiner DKB Visa noch problemlos abheben.

Zwei Dinge fand ich an Tokyo sehr sehenswert:

1) Den Fischmarkt
2) Die Besucherterrasse des Flughafen Hanedas

Weiterhin sehenswert:

1) Kaiserpalast ist denke ich ein Muss, auch wenn ich den nicht so beeindruckend fand
2) Sengaku-ji Tempel
3) Der Stadtteil Odaiba; eine künstliche Insel. Tolle Anfahrt mit dem neuen fahrerlosen Yurikamome-Transitsystem ab Shimbashi
4) Das internationale Vergnügungsviertel Roppongi

Hoffe das hilft dir etwas weiter.
 
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und es könnte passieren, dass Japaner auf eine gestellte Frage antworten obwohl sie keinerlei Ahnung haben. Ganz einfach um nicht ihr Gesicht zu verlieren... Da könnte man schonmal in die falsche Richtung geschickt werden...;)
 
Bzgl. Bargeld aus den Geldautomaten gibt es im Vielfliegertreff auch eine längere Diskussion:
http://www.vielfliegertreff.de/kred...rus-maestro-und-mastercard-4.html#post1161299

Beim Umgang mit Japaner ist es wichtig zurückhaltend, freundlich und respektvoll zu sein, andernfalls besteht die Gefahr des "Gesichtsverlustes", auch als Ausländer. Bedeutet aber auch nicht dass man Dich dann ignoriert, kann auch sein dass die dann freundlich weitergrinsen, aber letztendlich mag man Dich dann nicht mehr.
Gerade Deutsche wirken durch ihre direkte Art für Japaner manchmal sehr unfreundlich, aber wie schon gesagt, mit Geduld und Höflichkeit kommt man sehr weit.

Bei Taxifahrten am Besten eine Karte dabeihaben auf der man zeigt wohin man möchte. Straßennamen+Hausnummern gibt es in Japan nicht, da werden einzig die Häuserblöcke durchnummeriert und die meisten Läden haben einen kleinen Anfahrtsplan auf der Visitenkarte.

Ein großes Fettnäpfchen für Ausländer sind die in Privatwohnungen die ganzen Hausschlappen. Auch wenn Du in den wenigen Tagen vermutlich nicht in eine Privatwohnung kommst, NIEMALS mit den Straßenschuhen in der Privatwohnung rumlaufen sondern am Eingang ausziehen und in die bereitgestellten Gästeschlappen schlüpfen. Und auch wichtig, für das Klo stehen separate "Kloschlappen" bereit in die man umsteigt wenn man in das Klo geht. Die Hausschlappen lässt man dann vor dem Klo stehen.

Wer Tätowierungen hat sollte sich bewusst sein dass diese in Japan fast ausschließlich von den Jakuza (Mafia) getragen werden und diese keinen sonderlich guten Ruf genießen. Wer nicht negativ auffallen will sollte sie nicht zu offen tragen.

Und nicht wundern wenn Japaner sofort begeister aufschreien wenn man erzählt man ist aus Deutschland. Diese wissen in der Regel besser Bescheid über Neuschwanstein, Hofbräuhaus und der Loreley. Viele Japaner kennen beispielsweise das Lied der Loreley und "Muss I denn" :)

Grünen Tee trinkt man ohne Zucker, alles andere wirkt für Japaner sehr befremdlich.
 
und es könnte passieren, dass Japaner auf eine gestellte Frage antworten obwohl sie keinerlei Ahnung haben. Ganz einfach um nicht ihr Gesicht zu verlieren... Da könnte man schonmal in die falsche Richtung geschickt werden...;)

Man muss bei Japanern die Fragen so stellen dass sie die Chance haben eine Frage negativ zu beantworten ohne "nein" sagen zu müssen. In Japan ist es nun mal unhöflich nein zu sagen. Ein Japaner selbst erkennt aus dem Kontext des Gesprächs und der Gestik und Mimik heraus wenn das "Ja" eigentlich ein "Nein" ist. Der Europäer der nur das Wort hört wird da unweigerlich scheitern.

Ein Beispiel: Du bist in der Wohnung und willst wissen ob es draus regnet. Du fragst also einen Japaner "Wie ist das Wetter?". Ist es schön, gibt es keinen Konflikt weil das ja eine positive Antwort ist. Regnet es aber draußen wird man Dir nur ungern diese schlechte Nachricht überbringen und etwas positives/nettes antworten wie: "Du kann meinen Regenschirm haben". Der Japaner versteht dann dass es draußen regnet und es musste nichts negatives gesagt werden. :rolleyes:

Schwierig aber so ist halt die Kultur...

Ein Tipp: Auf jedem Fall in einer Eisdiele die Eissorte "Green Tea" probieren, für mich die Beste Eissorte überhaupt. Leider in Deutschland fast nirgends erhältlich.
 
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Mensch Leute, ihr seid wunderbar :thbup:.

Ich werde mich heute noch durch eure Antworten wühlen und morgen ggf. noch offene Fragen stellen :).
 
Solltest Du ein wenig herum reisen oder auch nur Ausflüge nach Kyoto, Mt.Fuji, ... machen wollen, empfehle ich Dir den Japan Rail Pass zu kaufen. Den kann man aber nur als Ausländer im Ausland kaufen! Er wird Dir innerhalb 2 Tage nachhause geschickt. Auch innerhalb Tokios ist er nutzbar auf den JR-Strecken und man braucht die Metro wenig. Allerdings ist er nicht ganz billig (Zugfahrten innerhalb Japans aber auch nicht)!
 
Hallo,

ich bin durch meine Frau tief mit Japan verwurzelt und oft dort. Das meiste wurde schon gesagt und ist auch richtig. Englisch ist bei mir immer recht gut gegangen, wenn man keinen Dialekt spricht und vor allem langsam. Wenn gesprochenes Englisch nicht mehr geht, geschriebenes wird meist gut verstanden.

Eine recht amüsant zu lesende und kurzweilige Lektüre über Japan ist das Buch "Kulturschock Japan", das hilft in der Regel auch, Fettnäpfchen von vornherein zu vermeiden.

Als Ausflug würde ich Kamakura empfehlen (hunderte Tempel, einer mit einer riesigen Buddha Statue), ca. 1 Std von Tokyo weg mit der S-Bahn. Von dort aus mit der Enoden Railway nach Enoshima, eine wunderschöne Strecke wie eine Tram am Meer entlang, weiter mit der Monorail (sowas wie die Wuppertaler Schwebebahn) zurück nach Ofuna und von dort mit der S-Bahn zurück nach Tokyo. Ich hab das schon einige Male gemacht, und es ist immer wieder schön.

Ach so, ich bin auch bald wieder dort, über Sylvester bei meinen Schwiegerleuten.

Schönen Gruß,

Martin
 
Danke nochmals für alle Tipps. Ein paar Fragen hätte ich noch...

Wie kommt man am einfachsten vom Flughafen nach Tokio? Taxi und Bus scheiden aus. Bleiben immer noch mehrere Möglichkeiten mit der Bahn...


Unser Hotel ist im Stadtteil Koto. Gibt es dazu etwas zu wissen, wie z.B. beste Verbindung nach Tokio-Downtown?


Wir wollen, sofern es von der Jahreszeit noch geht, den Mt. Fuji besteigen (am liebsten über Nacht zum Sonnenaufgang). Erfahrungen dazu? Wie kommt man von Tokio am einfachsten dort hin?


Reichen uns 250€ in Bargeld (~31.000Yen) für sechs Tage?
 
Hallo,

die teuerste Lösung ist der NEX (Narita Express) nach Shinjuku. Gleich schnell auf einer anderen Strecke bis Ueno Station wäre der Skyliner der Keisei Railway. Daneben gibt es auch noch einen "Local" der Keisei, das ist die billigste Variante. Von Ueno in die Stadt geht es dann mit der JR Yamanote Line (eine Art S-Bahn Ringlinie). Die ist übrigens die billigste "Stadtrundfahrt", wenn man nur eine Station löst, denn Ring aber einmal rumfährt bis zur nächsten Station. Das ist übrigens legal!

250€ werden mit Sicherheit nicht reichen, ich würde eher das 3-fache nehmen. Dafür sind die kulinarischen Verführungen zu groß.

Übrigens, witzige Geschichte, überall stehen Automaten, in denen es heißen Dosenkaffee oder Tee gibt (rote Taste).

Schönen Gruß,

Martin
 
Dann solltest Du von Anfang an möglichts viel mit der Kreditkarte bezahlen, nicht daß dann das Bargeld knapp wird. Bei den meisen Banken funktionieren keine ausländischen Karten (wurde schon gesagt), Ausnahme Citibank, die man aber erstmal finden muß.

Übrigens, Trinkgelder muß man in Japan nicht geben.

Martin
 
Hallo roughneck,

ja, 250 Euro Bargeld pro Person finde ich für 6 Tage Tokio auch etwas zu knapp gerechnet: Ab und zu (oder wie von Martin erwähnt eigentlich immer) funktionierten die Geldautomaten mit europäischen Visa- oder Eurocards in Japan nicht richtig gut. Nehme am besten etwas mehr Bargeld mit, denn Tokio ist nicht wirklich billig: Taxi, Essen und Trinken und sonstiges kosten schon etwas... leider. Ich würde mit 50 Euro pro Tag und Kopf kalkulieren, da bist du auf der ganz sicheren Seite.

Martins schönem Reise- und Fotobericht kann ich nur unterschreiben, und auch die anderen Tips hier im Forum: Für viele ist Tokio ja eine Stadt, die man entweder wirklich hasst oder etwas liebt - und wir aus dem MUC-Forum gehören offensichtlich zu den Leuten, die Tokio lieben. Ich auch. Ich beneide Euch beide schon vorab für Eure Reise :-) Geniest einfach diese Stadt - geniesst gleich schon Euren ersten Eindruck - den Verhau von Unterführungen, die vielen Brücken, die Bahnlinien, die Strassen unten und oben, den Bahnverkehr, die Autos, aber auch die Menschenmassen und sonst noch alles, was in Tokio einfach täglich passiert .... und in Tokio passiert jeden Tag viel, auch kulturell.

Mein persönlicher Tokio-Favorit ist und bleibt der Fischmarkt - genau der Fischmarkt, wie auch schon von Forumsmitgliedern erwähnt. Mein Tip: Ganz früh aufstehen und spätestens um 5 Uhr morgens dort sein. Es lohnt sich wirklich. Weltweit einmalig. Ich gehe da immer wieder gerne hin.

Noch nicht erwähnt, aber meiner Meinung auch sehr gut: Das World-Trade-Center nahe Tokio Bay. Von oben hat man einen guten Ausblick auf Tokio, seine Skyline, einen grossen Blick auf Tokios Fernsehturm und einen kleinen Blick auf den Hafen samt Hafenbrücke. Das World-Trade-Center wird auch gerne von Japanern als Hochzeitsort genutzt :-) Das kann lustig werden, wenn man zufällig dabei ist!

Tokio Bay ist mein Lieblings"Stadtteil" in Tokio, das liegt aber auch daran, dass ich dort immer übernachte. Ich fühle mich da wohl, kenne dort ein paar kleine Geschäfte, wo man preiswert alles kaufen kann, auch abends um 9 Uhr ein bezahlbares Sandwich und ein Bier. Solche Läden gibt es aber in Tokio überall.

Gegenüber der Bay, genau auch der anderen Seite der Hafenbrücke (Rainbowbridge) , ist ein sehr moderner Stadtteil mit architektonisch sehr interessanten Gebäuden. Eine Hochbahn führt durch diesen Stadtteil bis zur Endstation namens Kokusatenjijoseimon. Der Stadtteil ist meiner Meinung nach sehenswert.

Von Tokio Bay (Station Hamamatsucho) startet auch die Flughafen-Linie nach Haneda. In 20 Minuten ist man mit der Bahn dort. Die Fahrt an sich ist schon toll, der Inlands-Flughafen Haneda für Flugbegeisterte sowieso (besonders wenn man einen Landeanflug über Tokio erlebt hat).

Zu Euerem Ankunftsflughafen Narita: am besten einen Bus für die Fahrt nach Tokio in Euer Hotel nutzen. Es gibt etliche Buslinien, die die Gäste komfortabel und bequem direkt zu den grösseren Hotels bringen. Ich denke, dass auch eine Buslinie nach Koto geht (weiss das aber nicht gewiss). Das alles ist bezahlbar. Bloss kein Taxi nutzen, das geht ins Vermögen. Die Schnellbahnen habe ich noch nicht genutzt, kann also darüber nichts sagen. Die Fahrt von Narita nach Tokio ist übrigens ziemlich langweilig, nicht enttäuscht sein. Tokio entwickelt seine Stärke erst später :-)

Habt ihr Fragen? Ja, sicherlich! Es reicht, sich in der Innenstadt in Tokio einfach vor eine Informationstafel zu stellen und die Info-Tafel (z.B. den U-Bahn-Plan) anzusehen. Sehr bald wird eine Japanerin oder ein Japaner kommen und fragen, ob man helfen könne - auf Englisch natürlich, denn die Japaner sehen ja, dass wir Ausländer sind. Und wenn denn keiner kommt, dann liegt das nicht daran, dass plötzlich alle Japaner unhöflich geworden sind. Dann liegt es eher daran, dann Ihr beiden Pech gehabt habt und keiner der anwesenden Japaner Englisch spricht. Also einfach weiter warten - irgendwann kommt schon ein Japaner, der Englisch spricht (dieser Tip gilt aber nur für Tokios Innenstadt :-) Nur dort hat man die Chance, auf einen englisch sprechenden Japaner zu stossen.

Zum Vulkan Fuji: Ich war mit Japanern dort - normales japanisches Touristenprogramm (so ein japanisches Programm hat aber auch etwas :-) Mehr würde ich aber nicht machen. Grund: Das Wetter. Man muss schon sehr viel Glück haben, den Vulkan und den Gipfel ohne Wolken zu erleben (und ausserdem habe ich mir dort meinen Kopf angehauen, den guten Vulkan habe ich durch eine Beule also in schlechter Erinnerung :-). nahe dem Vulkan gibt es aber einen See, auf dem man mit einem typischen japanischen Boot fahren kann und von dem man eine gute Aussicht auf den Mt. Fuji hat (falls keine Wolken da sind, was wie erwähnt eher selten ist). Der See heisst Yamanako.

Die Bootsfahrt lohnt sich, sie ist ganz anders, als eine Bootsfahrt über den Starnberger See - diese Bootsfahrt ist japanisch :-) Man erlebt ein japanisches Schiff und japanische Familien, so wie sie sind: Mutter, Vater, Kinder - und unendlich viel Spielzeug. Das Schiff ist übrigens auch ein ganz grosses Spielzeug, auch für erwachsene Männer (Achtung: Dort spricht ganz gewiss keiner Englisch). Ich war ein Wochenende dort und habe auch in einem typischen japanischen Hotel übernachtet, mit dem Bett auf dem Boden und einem speziellen Sauna-Badehaus (Onsen) Ich bin dort zum "Onsen"-Fan geworden. Einen solchen Trip würde ich Euch empfehlen.

So, ich hoffe, dass ich alle noch offenen Fragen beantwortet habe und die bereits erwähnten sehr guten Tips noch ergänzen konnte. Vielen Dank an das Forum, und Euch viel Spass in Tokio. Ich beneide Euch!
 
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Hallo,

bleiben noch die Toiletten. Auch die verdienen einen Blick in Japan. In öffentlichen Gebäuden (Bahnhöfen) sind noch viel die asiatischen "Stehklos" zu finden, die man auch aus Italien oder dem Balkan kennt. Toiletten mit Sitzmöglichkeit sind meist mit "Western Style" gekennzeichnet. In den Hotels haben sie meistens die Luxusausführungen, deren Deckel sich beim Betreten des Raumes einladend von selbst öffnet (ein einladendes "Konnichi-wa" zur Begrüßung habe ich aber von der Schüssel noch nie gehört:no:). Die Brille ist beheizt und es finden sich jede Menge Knöpfe an der Seite, die dazu da sind, verschiedene Naßreinigungsprogramme ablaufen zu lassen, die Brillentemperatur zu regulieren oder auch Geräusche zu machen, die die körpergeräusche des Sitzenden übertönen sollen.

Hast Du die Möglichkeit, in ein einfaches Haus zu kommen, ist die Klobrille oft mit einem gestrickten Überzug versehen, der vermeidet auch Kälteschocks beim Draufsetzen.

Schönen Gruß,

Martin
 
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