Unfälle (Zwischenfälle/Sicherheitslandungen) mit Flugzeugen

Passend dazu eine Meldung aus der SZ:

Ein Passagier schätzte, dass die Maschine innerhalb von zehn Sekunden 2000 Meter absackte

Gute Schätzung......:think:


"A preliminary review of the flight data recorder of the Qantas Airways aircraft that descended suddenly mid-flight, injuring people on board, has revealed the Airbus A330-300 descended 650ft (198m) in 20sec and soon after descended a further 400ft in 16sec"

Da hat der gute Augenzeuge aber schwer daneben gelegen. Aber kein Gefasel ist blöd genug, um nicht von der SZonline zitiert zu werden....:thbdwn:

Als Print haben sie schon stark nachgelassen, die Onlinelineversion ist mittlerweile kaum noch RTL II zu unterscheiden - wobei die gezeigten Oberweiten zumeist (noch) etwas kleiner sind.....
 
Gibt es irgendwo Berichte/Bilder/Artikel über den Fahrwerksbruch an einem Emirates A330 in MUC. Das ganze hat sich wohl letzen Sommer ereignet.

Google fand dazu gar nichts.
 
War meines Wissens auch nicht das "Wahnsinnsspektakel"
Ist hier aber mal kurz angespruchen worden im Forum. Finds nur nicht wo genau!

Für einen Mechaniker schon ;)

Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn der Boogie beim Start oder der Landung gebrochen wäre. Meines Wissens war die Maschine 3 oder 4 Wochen AOG bei der LTU.

Genauere Informationen im Netz gibt es nicht mehr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es irgendwo Berichte/Bilder/Artikel über den Fahrwerksbruch an einem Emirates A330 in MUC. Das ganze hat sich wohl letzen Sommer ereignet.

Google fand dazu gar nichts.

Im Bulletin August 2007 des BFU war ein Bericht über diesen Vorfall mit Bilder und Beschreibung was vorgefallen ist (ab Seite 9). Einen Untersuchungsbericht gibt es vom BFU aber nicht.

Man kann wohl von Glück sagen dass da nichts ernsthafteres passiert ist!
 
Es wurde herausgefunden, dass eine nicht optimale Aufbringung von Farbe zu einer korrosionsbedingten Schwächung und schlussendlich zum Bruch des bogie beams führte. Airbus hat darauf hin eine Flottenkontrolle über das SB A330-32-3225 angewiesen.
 
Es wurde herausgefunden, dass eine nicht optimale Aufbringung von Farbe zu einer korrosionsbedingten Schwächung und schlussendlich zum Bruch des bogie beams führte. Airbus hat darauf hin eine Flottenkontrolle über das SB A330-32-3225 angewiesen.

Am MLG des A330 ist mittlerweile schon ziehmlich alles mal gebrochen. Meiner Meinung nach eine Fehlkonstruktion in Kombination mit minderwertigen Materialien...
 
Grund für die Qantas Notlandung, nach starkem Höhenverlust, war nach ersten Indizien keine CAT (Clear Air Turbulence) alleine, sondern wohl mit ein Steuerungsproblem... :think:

Air safety investigators say there was an "irregularity" in the onboard computer equipment of a Qantas plane involved in a mid-air incident over Western Australia.

Australian Transport Safety Bureau (ATSB) director of aviation safety investigation Julian Walsh said the plane was travelling at 37,000 feet when the incident happened.
"The pilots received electronic centralised aircraft monitoring messages in the cockpit relating to some irregularity with the aircraft's elevator control system," he told reporters in Canberra on Wednesday.
The aircraft then climbed about 300 feet before "abruptly" pitching nose down.

Australian investigators said there is no evidence linking the use of mobile telephones or laptops with last week's Qantas A330-300 inflight incident that injured more than 70 people (ATWOnline, Oct. 9) as has been speculated.

....

ATSB said preliminary data indicate the aircraft was cruising at 37,000 ft., climbed 200 ft. and then returned to 37,000. About 1 min. later it pitched nose-down approximately 8.4 deg. and descended some 650 ft. in 20 sec. before returning to cruise altitude. Some 70 sec. later there was an additional 3.5-deg. nose-down pitch followed by a 400-ft. descent in 16 sec.

....


by Geoffrey Thomas

(Quelle: ATWOnline)

http://www.atwonline.com/news/other.html?issueDate=10/14/2008
 
Oha, das ist ja nicht unbedingt ungefährlich, da die Crew in einem Fly-by-Wire-Flieger auf die Computer angewiesen ist. Das wäre während eines Landeanfluges ganz schön "interessant" geworden...
 
Es wundert mich etwas, dass hier die Systeme redundant ausgelegt sind, aber anscheinend es kein Verfahren gibt, das ein Defekt erkennt und die Untereinheit auschaltet. Na gut, vielleicht war es sicher genug... Ich kann mich erinnern, dass beim Space Shuttle 4 Rechner sich gegenseitig kontrollieren und die Mehrheit einen Computer trennen kann. OK, das sind andere Geschwindigkeiten und noch kritischer, aber so etwas hätte ich auch erwartet.
Wie Kwashiorkor sagt, das hätte auch anders enden können.
Gruß,
Cirrus
 
Turkish Airlines A320 on the way from Antalya to St. Petersburg landed safely after a passenger who handed a note to a flight attendant claiming he had a bomb was subdued by fellow passengers. The passenger, an Uzbek or Russian national, according to varying press reports, demanded access to the cockpit but was "pacified," said Turkish Transport Minister Binali Yildirim.
Quelle: ATWOnline
 
Es wundert mich etwas, dass hier die Systeme redundant ausgelegt sind, aber anscheinend es kein Verfahren gibt, das ein Defekt erkennt und die Untereinheit auschaltet. Na gut, vielleicht war es sicher genug... Ich kann mich erinnern, dass beim Space Shuttle 4 Rechner sich gegenseitig kontrollieren und die Mehrheit einen Computer trennen kann. OK, das sind andere Geschwindigkeiten und noch kritischer, aber so etwas hätte ich auch erwartet.
Wie Kwashiorkor sagt, das hätte auch anders enden können.
Gruß,
Cirrus

Die Flight Envelope Protections bei den FBW-Airbussen sind eigentlich eine sehr nützliche Funktion, gerade wenn man sich nahe der Grenzen des Envelope bewegt, z.B. Turbulenz in der max. Reiseflughöhe, Windshear in Bodennähe bei niedriger Geschwindigkeit.

Sie bestehen aus folgenden Komponenten:

- Bank Angle Protection
- High Angle of Attack Protection
- Pitch Attitude Protection
- Load Factor Limitation
- High Speed Protection

Zum richtigen Funktionieren der Protections benötigen die Flight-Control-Computer natürlich stimmige Daten der 3 ADIRUs (Air Data Inertial Reference Unit) und ihrer Sensoren (Anstellwinkelgeber, Stau- und Statikdruck-Sensoren, Temperatursensoren uvm).

Diese Komponenten sind 3-fach redundant ausgelegt so dass hier auf den ersten Blick ein ausreichendes Safety-Niveau besteht. Allerdings ist das erkennen von Fehlern im ADIRU-Bereich teilweise sehr schwierig.

Sollte ein interner Fehler von der Unit selbst erkannt werden, wird die Crew aufgefordert, dies zu verifizieren und dann das Gerät abschalten, wodurch keine weiteren Probleme zu erwarten sein sollten.

Wenn kein interner Fehler erkannt wird, aber deutlich verschiedene Werte von den 3 Units gemessen werden, dann wird es schon schwieriger. Hier findet dann ein 'voting' mittels einfacher Mehrheit statt und die überstimmte unit wird wiederum als 'faulty' angezeigt. Allerdings muss hier dann schon eine dedizierte Plausibilitätsprüfung vor dem Abschalten stattfinden, denn wenn 2 von 3 Geräten gemeinsam falsch messen/anzeigen, dann würde nach der Design-Logik der verbliebene, aber richtige Wert überstimmt.

Das ganze gipfelt im Super-GAU einer 3-fach falschen Messung, die nur von der Crew erkannt werden kann. Wenn aufgrund einer solchen Fehlmessung wie z.B. 3-fach geblockte Staurohre, wie es bei dem Unfall der Birgen-Air der Fall war, alle 3 Systeme gleich falsch messen, dann würden natürlich auch die Flight-Envelope-Protections völlig ohne Warnung und völlig falsch agieren.

Im genannten Fall würde mir zunehmender Höhe eine viel zu hohe Geschwindigkeit angezeigt, während der Flieger zunehmend langsamer wird und sich dem Strömungsabriss nähert. Hier würde dann in mitten eines Tohuwabohus aus akkustischen und optischen Warnungen auch die 'High Speed Protection' aktiv und die Nase des Fliegers weiter anheben, um die vermeintlich zu hohe Geschwindigkeit zu reduzieren.

Das ganze läßt sich vom Piloten zunächst nicht übersteuern, da ja vermeintlich die strukturelle Integrität des Fliegers bedroht ist. Hier ist nun schnelles Handeln gefragt und man muss bestimmte Teile der Flight-Control-Computer abschalten, um über den Umweg in ein niedrigeres Flight-Control-Law wieder die Oberhand über die Automatik zu bekommen.

Dafür gibt es leider keine Checkliste, andererseits hätte man auch keine Zeit das entsprechende Verfahren zu suchen und durchzuführen. An diesem Tag braucht man eine fitte Crew, die rechtzeitig die richtige Idee hat.

Um auf den QF-Vorfall zurückzukommen: Hier wird es interessant werden zu sehen, welche Warnungen angezeigt wurden, ob die Crew richtig und zeitlich angemessen reagiert hat und ob ggf. neu, bisher unbekannte Fehler-Modi der ADIRU aufgetreten sind.

Gruß MAX
 
Im genannten Fall würde mir zunehmender Höhe eine viel zu hohe Geschwindigkeit angezeigt, während der Flieger zunehmend langsamer wird und sich dem Strömungsabriss nähert.

Eine kurze Frage eingeworfen: Warum wird die Geschwindigkeit nicht einfach zusätzlich mittels GPS verifiziert? So dürfte es doch auffallen dass da was nicht stimmen kann, oder?

Grüße, Pit
 
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