Unfälle (Zwischenfälle/Sicherheitslandungen) mit Flugzeugen

Laut einem Zeitungsbericht kam es fast zu einem schweren Zwischenfall mit drei US-Airways-Jets. Nun ermitteln die Behörden.

Die Verwirrung der Lotsen begann offenbar, als ein aufkommender Sturm dazu führte, dass der Wind drehte......Laut der Quelle der Washington Post kam diese Information aber nicht bei allen an, die sie hätte erreichen sollen. Die Folge war ein großes Chaos. zwei startende Jets wurden genau in die Flugbahn eines landenden geschickt und entkamen dem Zusammenstoß nur knapp.....

http://www.aerotelegraph.com/drei-flieger-von-us-airways-in-washington-reagan-sekunden-vor-kollision
 
Qantas suspendiert betrunkene Pilotin

Geht natürlich durch alle Medien...

Qantas suspendiert betrunkene Pilotin - am 06.08.2012 bei spiegel.de

Pilotin betrunken - am 06.08.2012 bei fr-online.de

Alkohol im Cockpit - Qantas-Pilotin erscheint betrunken zum Dienst - am 06.08.2012 bei focus.de

Qantas-Pilotin alkoholisiert aus dem Cockpit geholt - am 06.08.2012 bei de.nachrichten.yahoo.com
[...]Laut CASA waren bei 51.000 Alkoholtests an Flugzeugpiloten in Australien in den vergangenen drei Jahren nur 45 positiv.[...]
"nur" :confused:

EDIT:
Nicht dass es vor meiner Türe nichts zu kehren gäbe... speziell abends...
aber 45 von 51.000... das sind 0,88 Promille... allerdings nicht "Blutalkoholgehalt" sondern "Pilotenalkoholisiertgehalt" in Australien...
also auf knapp einem von tausend getesteten Flügen... im Dreijahreschnitt?
Wieviele Flüge gibt es in Autralien pro Tag? Eigentlich mehr als tausend, oder?
D.h. statistisch gesehen könnte vermutlich gut jeden Tag einer dabei sein?

Führen andere Länder auch: a) Tests durch, und: b) Statistiken darüber?
(a'la Dopingkontrolle bei Olympia?)
 
Zuletzt bearbeitet:
"nur" :confused:
[...]
D.h. statistisch gesehen könnte vermutlich gut jeden Tag einer dabei sein?

richtig gerechnet. Man kann aber auch lesen: ein falsch-positiver Test pro Tag. "Pusten Sie mal?" Da ist die Fehlerquote sehr hoch. Allerdings sind mit Sicherheit auch echt positive Tests dabei. Die Frage der betroffenen Airline sollte jetzt lauten "Warum greift mein Mitarbeiter zur Flasche" und nicht "wie werde ich ihn/sie am schnellsten los". Wer trinkt, braucht meistens Hilfe.

Führen andere Länder auch: a) Tests durch, und: b) Statistiken darüber?
(a'la Dopingkontrolle bei Olympia?)

tja, das ist natürlich die entscheidende Frage dabei. Ich denke da nicht nur an die Piloten, sondern auch an Lotsen, Busfahrer...
 
Schockierend... :o :dead:

Aber das ist halt wenn eine Airline gemäß den gesetzlichen Vorgaben operiert. :shut:
Mit Sicherheit hat das dann nur noch wenig zu tun. Eine seriöse Airline operiert deutlich über den gesetzlichen Limits.

Ist wohl nur noch eine Frage der Zeit wann Ryanair auch einen Totalverlust haben wird. :think:
 
Ein genauso interessantes wie auch sensibles Thema. Gerade in Zeiten, in denen man sogar mit Briefwaagen durch den Flieger rennt um jedes überflüssige Gramm im DOW- Dry Operating Weight zu identifizieren.
Treibstoff ist sauteuer, ihn im Flugzeug zu transportieren auch. Denn jedes Kilo Gewicht zählt im Flug.
In damaligen Zeiten bei denen das Barrell Rohöl zu 20 und 30 USD gehandelt wurde, fielen der Crew die Rundungen nach oben im OFP, sowie die Mitnahme von Extra Fuel deutlich leichter. Heutzutage versuchen alle Flugbetriebsleitungen mit anschaulichen Berechnungen des Einsparpotentials ihre Besatzungen zu sensibilisieren. Sie tun es alle, die Frage ist somit nicht das ob, sondern eher das wie... Das subtile Drohszenario in den FR Memos ist aber mindestens diskussionswürdig.

Ein wichtiger Aspekt ist in diesem ganzen Zusammenhang Dispatch. Die OFP's (Operational Flight Plan mit allen minimum Treibstoffberechnungen für's Ziel inkl. Alternates) der Interkontflüge werden oft 14-16 Stunden vor Ankunft an der Destination gerechnet. Entsprechend 'alt' bleiben die Vorhersagen für das Zielgebiet. Die Wettervorhersagen für einen Kontflug wie bei Ryanair sollten eigentlich erheblich präziser sein. Wenn man dann aber wieder (wie auch von @Max-Reverse) hört wie schlecht doch auch bei uns die Vorhersagen oftmals sind, sowie um die dynamischen Wetterveränderungen - gerade bei Gewittern - weiß, relativiert sich der Aspekt etwas.

Umso wichtiger wird ein qualifiziertes Inflight Fuel-Management der Crew um vielleicht auch mal vor einfliegen in plötzlich kritisch werdende Zielgebiete, einen fuel-stop zum nachtanken einzulegen. Oberstes Ziel bleibt natürlich sich nicht in eine Ecke hinein manövrieren zu lassen, aus der man ohne die Erklärung einer Luftnotlage nicht mehr heraus kommt.
Bei jedem aufziehenden Gewitter in München ist schön zu beobachten, wenn mit ersten Holdings hier einige Maschinen auf dem Weg nach München, vorsorglich zum auftanken nach Nürnberg diverten.

Vielleicht hat Max-Reverse ja noch ein paar Gedanken zum Thema?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie tun es alle, die Frage ist somit nicht das ob, sondern eher das wie...
.....und wenn es nur eine FR-Maschine gewesen wäre, würde das auch nur eine Randnotiz gewesen sein.
Manal sollte sich da vielleicht eher an die ruhige und sachliche Erläuterung von MUCFLYER halten, als ein geschmackloses Menetekel an die Wand zu malen. FR hatte übrigens noch nie einen Totalverlust im Gegensatz zu anderen Airlines, die sogar in Europa die Rolle der nationalen Flag-Carrier einnehmen, und wo Piloten zumindest Teilschuld erhielten.
 
Tja das liebe Wetter und seine Prognose. Ich finde tatsächlich, dass es in letzter Zeit auch die Flugwettervorhersagen immer häufiger deutlich daneben liegen. Ist das schlimm? Nicht unbedingt! Erst im Kontext mit den unstrittig bei allen Airlines vorhandenen Bemühungen dem Kostentreiber Fuel wo immer möglich zu Leibe zu rücken, kann u.U. ein dickes Problem daraus werden.

Wir versuchen so wenig wir nötig zu tanken und das ist auch ok so. Je größer der Flieger und je länger der Flug, desto weniger kommt von einer mitgenommenen Tonne Extra Fuel am Ziel an. Auf Kurzstrecke reden wir hier über einzelne Kilos, aber über die hohe Anzahl geflogener Sektoren summieren sich auch Einsparungen im Bereich von einigen KG je Flug zu Millionenbeträgen im Jahr.

Wieviel Sprit ist aber nun an einem bestimmten Tag für einen bestimmten Flug genug?

Das gesetzliche Minimum?

Die Werte wurden wie viele andere Leitlinien der Fliegerei vor Jahrzenten erdacht, als es weder Hubs noch die heutigen Verkehrsspitzen gab. Sie bestehen gängigerweise aus

  • Final Reserve Fuel für 30 Minuten Holding über dem Alternate in 1.500 ft
  • Alternate Fuel für den Flug von der Destination zum Alternate
Nennen wir diese beiden Mengen zusammen ‚Minimum Diversion Fuel’, sie liegen bei nahen Alternates wie z.B. MUC->SZG gerne mal bei Werten die einer Endurance (Restflugzeit) von 40 Minuten entsprechen.

Für die Berechnung des Alternate Fuels gelten dabei wesentlich weniger stringente Vorschriften als für den Tripfuel. So gibt es keinen Contingency Fuel und die Strecke/Flughöhe/Windeinfluss werden teilweise eher pi*Daumen berücksichtigt.

Der Final Reserve Fuel ist tabu und jede Landung ist so zu planen, dass der Flieger mit diesen 30 Minuten in den Tanks landet. Ist das absehbar nicht der Fall, ist ein MAYDAY Call Pflicht. Laut EU-OPS kann bei bestimmten Wetterbedingungen sogar ganz auf einen Alternate verzichtet werden. Aua!

Ist es also safe, mit dem Minimum Fuel lt. EU-OPS zu planen? Kann sein, z.B. wenn man bei bestem Wetter einen 'Provinzplatz' anfliegt.

Mit statistischen Analysen, wieviel Extrafuel bei einem bestimmten Citypair zu 90% oder 99% nötig ist, versuchen manche Operator eine fundierte Entscheidung zu erleichtern. Ein sinnvoller Schritt, um hauptsächlich delayträchtige Verkehrsaspekte am Zielflughafen (z.B. Holding in LHR) abzudecken.

Beim Anflug auf große Hubs kommt dann noch dazu, dass das Auftreten eine Problems, das zur Schließung einer (von mehreren) Bahnen führt, für großes Durcheinander sorgen wird. Auch bei bestem Wetter wird eine Fuel Calculation, die darauf basiert mit Minimum Diversion Fuel zu landen dazu führen, dass ich meinen Final Reserve Fuel anbrechen muss und somit eine Luftnotlage erklären muss. Damit wird das Chaos noch größer und wenn das mehrere Flieger machen (müssen) dann 'Gute Nacht!'.

Daher empfiehlt eine große Deutsche Airline, immer so zu planen, dass bei gutem Wetter die Landung an der Destination mit einer Endurance von ~ 60 Minuten erfolgt. Andere Airlines kennen solche Empfehlungen nicht und gehen eher den Weg des 'Minimum Legal Requirements'. Wieder andere wie die hier genannte FR verpflichten die Crew sogar zu einer Begründung, wenn mehr als ein winziger Schluck extra getankt werden soll. Der dadurch aufgebaute subtile Druck kann nicht hoch genug bewertet werden und ebenso völlig kontraproduktiv wie ein Meldepflicht für z.B. einen Go-Around.

Wiederholt taucht in diesem Post das Wort 'Wetter' auf und da wird es nun schwierig. Nehmen wir einen der Gewittertage der letzten Wochen, 05.08.12 in München.

Der Forecast von 1100z spricht für den Abend ab 2100 MESZ von einer geringen Wahrscheinlichkeit für Gewitter. Für den 1800h-Peak ist von leichter Bewölkung, schwachem Ostwind und schönem Wetter auszugehen. Ein Abflug mit Minimum Fuel wäre hier bei vielen Airlines üblich, nach der o.g. 60-Minuten-Empfehlung hätte man wahrscheinlich 10-15 Minuten Extrafuel getankt.

TAF EDDM 051100Z 0512/0618 33005KT 9999 FEW040
BECMG 0512/0516 07005KT
PROB30 TEMPO 0519/0522 27015G25KT 4000 TSRA BKN030CB
PROB30 TEMPO 0602/0606 1200 BCFG
BECMG 0606/0608 26010KT
PROB30 TEMPO 0610/0612 33020G35KT 4000 TSRA BKN014CB
TEMPO 0612/0618 RA=

Tatsächlich sah es dann aber um 1820 MESZ folgendermaßen aus:

METAR EDDM 051620Z 22032G42KT 5000 2000SE TSRA BKN045CB 18/15 Q1014 TEMPO 2000=

Heftiges Gewitter, starke Böen, Platzregen - direkt am Platz. Wer hier mit weniger als 30 Minuten Extra ankommt hat normalerweise keine Chance und wenn man in der Sequence nicht weit vorne ist können auch 45 Minuten zu wenig sein, um eine Diversion zu vermeiden. Hoffentlich war die Vorhersage für die möglichen Alternates besser ?!

Was ist der Meteorologe von Beruf? Man sollte ihn mal fragen!

'So kann isch ned arbeide' sagt man im Hessenländle und wer diese Erfahrung gemacht hat, wird sicher auch alternative Quellen für eine Beurteilung der Wetterlage nutzen, so sie denn zur Verfügung stehen.

Kommt in einem solchen Szenario noch ein schwieriges ATC-Environment dazu (ist ein MAD definitiv der Fall) dann wird es schnell unangenehm. Wenn die Controller nicht mitspielen, kann ein MAYDAY die einzig sinnvolle Lösung sein. Dass dies 3 FR-Crews auf einmal machen ist schon komisch, ich würde den Crews ohne dabei gewesen zu sein aber keinen Vorwurf machen wollen.

Minimum Fuel wo es Sinn macht ok, Sparen um jeden Preis keinesfalls! Allerdings gehen auch 2 Stunden Extrafuel irgendwann zur Neige und dann braucht die Crew einen Plan B und am besten noch ein Plänchen C. Hoffentlich haben die Kollegen, die in einer solchen Spritsparkultur aufwachsen und schnell auf den linken Sitz rutschen auch einen solchen in der Tasche.

Gruß MAX
 
Im Übrigen: wir reden hier von drei Kommandanten, die die Eier hatten, die Hand zu heben, statt sich durchzumogeln (was eine ebenfalls denkbare Auflösung der Situation wäre).

Wie Du angesichts dessen hier einen Kommentar zu irgendeiner "Teilschuld" irgendwelcher Piloten irgendwelcher Traditionsfluggesellschaften aus dem Universum herbeiziehst, bleibt Dein Geheimnis.

W i r diskutieren hier nicht Pilotenfehler, sondern allenfalls fragwürdige Methoden und Direktiven in der Personalführung.
 
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