Unfälle (Zwischenfälle/Sicherheitslandungen) mit Flugzeugen

@Randy, dass das Bild vom 14.4.2011 stammt ist gar nicht seltsam. Schon in der Überschrift steht:
"Accident: Ryanair B738 and American B763 at Barcelona on Apr 14th 2011, both aircraft departed despite ground collision and passenger complaints"
 
@Mucflyer
Was ist daran :think:?

Hört sich für mich sehr schlüssig an.
Und mal Hand aufs Herz...wem glaubt man als Kapitän denn mehr? Einem Passagier, oder seinem F/O, der versichert, dass es keine Berührung gab?

Die Schäden am Winglet sind minimal, da kann man wirklich nicht erwarten, dass man die vom Cockpit aus sieht.

Bis zum Walkaround in Ibiza fällt für mich die ganze Geschichte unter "dumm gelaufen, aber gut ausgegangen".
Mangelhafte Kommunikation mit der Kabine und ein F/O mitm Knick in der Optik;)
 
Ich hatte extra den hier :think:gesetzt. Wir waren alle nicht dabei, aber die Aussage auch nur eines Passagiers über die Berührung mit einem weiteren LFZ -der ja einen ganz anderen Blickwinkel als der F/O hat- nicht schnell überprüfen zu lassen, macht mich zumindest nachdenklich. Ein kurzer Check eines Marshallers dauert vielleicht 10 Minuten, soviel Zeit sollte man doch investieren? :think::think:;)
 
@modin
Die Kapitänin hat ausgesagt, ihr sei von einem Passagier berichtet gewesen, eben nicht von mehreren.

@mucflyer
Lässt sich im Nachhinein vom Schreibtisch aus leicht sagen.
Wenn man im Cockpit sitzt, dem F/O extra noch sagt "guck mal rechts, ob das passt", der versichert Dir, dass alles ok ist und danach kommt ne schwammige Ansage von ner FB, dass hinten jemand etwas gesehen hat...
 
@BenBen: also aus dem Text liest es sich so: "A number of passengers on board of the Boeing 737-800 observed the right hand wing of the aircraft contact the tailplane of the Boeing 767-300 and rose out of their seats attracting the attention of a flight attendant. A passenger told the flight attendant, that their aircraft had hit the aircraft besides them." Etliche Paxe haben den Vorfall mitbekommen und sind aufgesprungen, was eine FB mitbekommen hat. Einer der Paxe hat ihr dann berichtet, was los ist. Selbst wenn es nur einer gesehen hätte, bei einer LH bin ich mir sehr sicher, man hätte es überprüfen lassen. Klar, die FO der FR will sich rausreden, wobei ihr Blickwinkel nicht gut war. Hätte sie halt mal hinter gehen müssen.
 
Das meiste was bisher gesagt wurde, ist richtig.

Ja, die Crew alleine ist für die Hindernisfreiheit beim Rollen verantwortlich und das, obwohl man die Wingtips z.T. bereits bei Medium Fliegern nicht mehr richtig sehen kann (z.B. A321). Die Airports machen es sich einfach und legen die Area am Bahnkopf teilweise viel zu eng an, durch einen Zusatz à la LHR auf der ATIS oder in den NOTAMs wie 'use caution in the runway holding areas as wingtip clearance is not assured' stellen sie sich selbst zugleich einen Persilschein aus.

Ja, die Crew hätte sich das am besten persönlich anschauen müssen und die Kollegen der B767 informieren müssen. Aber wenn Ihr wüsstet was wir alles so für 'Meldungen' von den Passagieren bekommen... Von das Triebwerk brennt über wir verlieren Sprit bis hin zu an das LBA gemeldeten 'Airproxes' ist das alles dabei. Eine Rollschaden, denn man nicht spürt - und den nicht einmal die Beschleunigungsmesser aufzeichnen - hätte ich auch für unmöglich gehalten.

Ja, der Passagier hätte insistieren müssen. Wenn er sagt "Ich bin xxx-Ingeniör/Techniker, ich habe gesehen dass wir das Flugzeug berührt haben, ich setzte mich erst wieder wenn sich die Cockpit-Crew persönlich das Winglet angesehen hat" dann wäre der Start wahrscheinlich nicht erfolgt. Je nach Airline hätte es zwar auch für den betreffenden Passagier Ärger gegeben, aber so what? Wenn ich meine der Flieger ist unsafe, dann möchte ich ja mal zu allererst selbst meinen Frieden...

Ja, offensichtlich gab es hier auch ein Kommunikationsproblem zwischen der Kabinen- und der Cockpitcrew. Aber wenn man sieht, mit welchen Problemen und Unsitten selbst zwei Muttersprachler (mindestens einer davon aus der SMS-Generation) per Interphone zu kämpfen haben, dann ist es auch vorstellbar dass vom gesagten nur wenig ankommt wenn eine Spanierin mit einem Osteuropäer (nur als Beispiel) kommuniziert. Trotz CRM-Training...

Es bleibt also zu sagen: In einer perfekten Welt wäre das anders gelaufen. Es war aber schon unsere 'alte' Welt nicht perfekt und die neue, globalisierte wird es noch viel weniger sein.

Die Vorschriften welche für die sensationelle Sicherheit der modernen Verkehrsfliegerei sorgen sind mit Blut, Schweiss und Tränen geschrieben. Seien wir froh, dass dieses neue Kapitel nur Schweiss und vielleicht ein paar Tränen beinhaltet.

Fly safe,

MAX reverse
 
Ja, der Passagier hätte insistieren müssen. Wenn er sagt "Ich bin xxx-Ingeniör/Techniker, ich habe gesehen dass wir das Flugzeug berührt haben, ich setzte mich erst wieder wenn sich die Cockpit-Crew persönlich das Winglet angesehen hat" dann wäre der Start wahrscheinlich nicht erfolgt. Je nach Airline hätte es zwar auch für den betreffenden Passagier Ärger gegeben, aber so what? Wenn ich meine der Flieger ist unsafe, dann möchte ich ja mal zu allererst selbst meinen Frieden...

Ist das Dein Vorschlag was man als Passagier machen sollte wenn man etwas vergleichbares erlebt? Oder gibt es diplomatischere Wege?
 
Es bleibt also zu sagen: In einer perfekten Welt wäre das anders gelaufen. Es war aber schon unsere 'alte' Welt nicht perfekt und die neue, globalisierte wird es noch viel weniger sein.
Weil niemand zu Schaden gekommen ist, kann man sagen: Es handelt sich um einen perfekten Zwischenfall:

1. Scherz: unmittelbar an der spanischen Küste war der Beton knapp.

2. Scherz: der RYR-Crew kommt das Arrangement "hinten an der 767 vorbei" bereits spanisch vor (ist also offensichtlich mit den örtlichen Ge(p)flogenheiten vertraut) und läßt die 767 explizit ein Stück vorziehen.

3. Scherz: der Kapitän macht sich Sorgen um seine Flügelspitze (ist also collision-minded) und vertraut dennoch der Aussage seines Kollegen (schlechter Blickwinkel) mehr als den direkt neben dem Malheur sitzenden Passagieren (guter Blickwinkel), die eine genau zu seiner Befürchtung passende Beobachtung durch Sprung aus dem Sitz sichtbar glaubhaft bezeugen.

An mehreren Stellen war also der Wunsch Vater des handlungsleitenden Gedankens, und die Kabinenbesatzung hat sich offensichtlich während des Hin- und auch noch des Rückfluges nach BCN mental mit dem erlebten beschäftigt, weil die Sachlage nicht strukturiert besprochen wurde.

Ja, die Crew alleine ist für die Hindernisfreiheit beim Rollen verantwortlich und das, obwohl man die Wingtips z.T. bereits bei Medium Fliegern nicht mehr richtig sehen kann (z.B. A321). Die Airports machen es sich einfach und legen die Area am Bahnkopf teilweise viel zu eng an, ...

Gibt es in MUC eigentlich noch wing walker?

Grüße,

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell oder nur an bestimmten engen Flughäfen wie EWR?

Bei der Arbeitsmarktsituation in Spanien wäre ein Revival dieser Sorte Ramper sicher nachdenkenswert...
 
@moddin
and the flight attendant said "for your information" leaving the captain under the impression only one passenger had reported contact between the aircraft - she continued to say in the interview that had she been aware of multiple passengers observing the collision she would have reacted differently.

Wenn ich natürlich davon ausgehe, dass sich alle nur "rausreden" wollen, brauchen wir hier garnicht zu diskutieren:rolleyes:

@Machrihanish
Wieso ist ein Blick im rechten Winkel zur Flügelspitze besser, als einer von schräg vorne? Selbst in ner Cessna ist das nicht immer leicht, den Abstand zwischen eigener Flügelspitze und Hindernis genau abzuschätzen...
Woher weißt Du und woher sollte die Kapitänin wissen, wo der eine Passagier saß? Vielleicht saß er ja in der ersten Reihe...
Ich finde es übrigens völlig normal, dass dem F/O mehr vertraut und geglaubt wird, als Passagieren. Siehe die paar wenigen Beispiele von MaxReverse...
 
Wenn ich natürlich davon ausgehe, dass sich alle nur "rausreden" wollen, brauchen wir hier garnicht zu diskutieren:rolleyes:
Die Bereitschaft zu und Erwartbarkeit von Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen steht und fällt mit der Reporting-Kultur der betreffenden Airline. Das kann sogar so weit gehen, daß eine eventuelle Angst, wie auch immer für eine irreguläre Flugdurchführung persönlich zur Rechenschaft gezogen zu werden, die späteren Erinnerungsinhalte der Crew beeinträchtigt. Spekulation. Aber Du sagst es: Dann brauchen wir gar nicht zu investigieren und auch nicht insoweit zu diskutieren.

Wieso ist ein Blick im rechten Winkel zur Flügelspitze besser, als einer von schräg vorne?
Parkst Du gelegentlich rückwärts ein?

Wieso hat der Co befunden "alles klar" und die AA-Maintenance in JFK einen perforierten Stab gefunden? Ein Lidschlag ist kürzer, als die anzunehmende Schwingung, die durch den Kontakt im Flügel der RYR entstanden sein dürfte. Taxiway bumpy? Vom Rollen mag der Flügel schwingen, aber angeregt vom Fahrwerk und am Ende frei. Die vom Leitwerk der 767 aufgeprägte Kraft verändert diese Schwingung durch eine zusätzliche erzwungene Auslenkung nach unten, und nach dem Wiederfreikommen schnappt der Flügel zurück und zittert noch einen Augenblick. Ich habe hier also zugunsten des Co angenommen, daß diese Bewegung von schräg vorn, mehr entlang der leading edge, nur bei Verrenkung (zwei Schultergurte!) und damit schlechter einsehbar ist als von einem oder mehreren am Fenster klebenden Passagieren (Beckengurt).

Woher weißt Du und woher sollte die Kapitänin wissen, wo der eine Passagier saß?
Ich weiß es nicht - die Kapitänin konnte dies aber ermitteln.

Und die Kapitänin mußte die eigenen Erwartungen und die verschiedenen Lageberichte sinnvoll integrieren und hat dabei dem Urteil des Co höhere Priorität eingeräumt als dem eigenen.
 
Generell oder nur an bestimmten engen Flughäfen wie EWR?

Bei der Arbeitsmarktsituation in Spanien wäre ein Revival dieser Sorte Ramper sicher nachdenkenswert...

Mein Posting war nur auf MUC gemünzt. Wie es woanders ausschaut, weiß ich nicht. Da ist mir sowas noch nie aufgefallen. Bei den Wartungsbetrieben dürfte es aber überall dasselbe sein.
 
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