Alles eine Frage des Timings?

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Nicht offen für weitere Antworten.
Das EU-Referendum der Briten hat eine groteske Ähnlichkeit zum Bürgerbegehren zur dritten Startbahn bzw. zu einem möglicherweise neuen Bürgerbegehren.
Man mag hoffen, dass die CSU-Fraktion genau verfolgt, wie groß der Katzenjammer nach der verlorenen Abstimmung in Großbritannien ist und wie verzweifelt nun nach Auswegen gesucht wird, das Votum der Bürger doch nicht umsetzen zu müssen.
Auch dort das Problem: Der Mangel an politischer Führung. Ein gnadenloser Populist Cameron, der seine eigene Zukunft sichern wollten, indem er dem Volk ein Referendum versprach. Nun hat er damit seine eigene Zukunft besiegelt und die seiner Landsleute auch noch.

Sehr prägnant zusammengefasst, Kompliment!

Hoffentlich gibt es weisere Mitglieder in der CSU-Fraktion, die die Parallelen erkennen und ihrem populistischen Ministerpräsidenten zu echter politischer Führung zwingen: Die Frage der Startbahn nicht dem uninformierten Bürger in München zu überlassen, sondern das durchzusetzen, was eine Mehrheit der Gesellschafter im Interesse aller für richtig hält, nämlich die dritte Bahn zu bauen. Die Werkzeuge, um dies jederzeit zu tun, sind offenbar vorhanden.

Uups. Wie kommst du zu dieser Bewertung der "Mehrheit der Gesellschafter"?

Der Gesellschafter Freistaat Bayern (51%) wird vertreten durch die Staatregierung, diese durch den Ministerpräsidenten (der, nebenbei gesagt, die Staatminister, darunter auch Söder ernennen und entlassen kann). Derzeit will der MP die Ampel nicht auf grün setzen, sie steht derzeit auf ROT.

Der Gesellschafter Bundesrepublik Deutschland (26%) wird vertreten durch die Bundesregierung, dieses durch die Bundeskanzlerin. Nach allem, was man hört, steht dort die Ampel für den Baubeginn auf GRÜN.

Der Gesellschafter Landeshauptstadt München (23%) wird vertreten durch den Oberbürgermeister Dieter Reiter. Dort steht die Ampel auf ROT, da man aus politischen Gründen den längst nicht mehr bindenden Bürgerentscheid von 2012 nicht aufheben will.

Wenn ich die Realität richtig erkenne, steht es derzeit 26% für den Ausbau und 74% dagegen. Wäre dies anders, könnten wir schon längst den Baubeginn feiern.
 
Sehr prägnant zusammengefasst, Kompliment!
Dankeschön. Hoffen wir, dass wir nicht ähnlich bedröppelt dastehen werden, wenn man sich auf ein riskantes Populismusmanöver einlässt.

Uups. Wie kommst du zu dieser Bewertung der "Mehrheit der Gesellschafter"?
Lies dir dazu einmal den Beitrag #1 von mir in diesem Thread durch.

Im Kontrast zu dem ganzen Polittheater wird man Reiter und Seehofer in Wirklichkeit zu den - zumindest langfristigen - Befürwortern der Bahn zählen können.

So was absurdes gibt es wahrscheinlich nur hier: Alle sind dafür und keiner traut sich es umzusetzen......:dead:
 
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wird man Reiter und Seehofer in Wirklichkeit zu den - zumindest langfristigen - Befürwortern der Bahn zählen können.

Reiter sicherlich. Er gibt ja auch immer eindringlich zu bedenken, dass wenn beim Referendum wieder ablehnend abgestimmt wird, die Bahn seeeehr lange auf Eis liegt bzw. sie ganz beerdigt wird.
Seehofer im Gegensatz will einfach dieses Hau-Ruck-Votum. Egal wie es ausgeht. Evtl. hofft er sogar, dass es ablehnend ist, so dass in Attaching noch ein paar Wählerstimmen mehr zu holen sind :dead:

Daher: Reiter und die CSU dürften dafür sein. Ersterer darf das nur nicht großspurig verkünden. Seehofer ist ein wild gewordener Zustand, der nur noch seinen eigenen Vorteil will und sehr kurzfristig denkt. Vgl. Brexit-Befürworter-Populisten.
 
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Im Kontrast zu dem ganzen Polittheater wird man Reiter und Seehofer in Wirklichkeit zu den - zumindest langfristigen - Befürwortern der Bahn zählen können.

Das sehe ich ebenso.

Ich hatte deinen Beitrag so interpretiert, als hätte man derzeit die Mehrheit der Gesellschafter für den Ausbau, was aber nicht der Fall ist. Bleibt uns nur der Schluss: Kommt Zeit, kommt Rat?
 
Das sehe ich ebenso.

Ich hatte deinen Beitrag so interpretiert, als hätte man derzeit die Mehrheit der Gesellschafter für den Ausbau, was aber nicht der Fall ist. Bleibt uns nur der Schluss: Kommt Zeit, kommt Rat?

Wie gesagt, bei Seehofer kann man sich nicht sicher sein. Ansonsten gebe ich euch Recht, kommt Zeit kommt wohl Rat.
Allerdings ist so etwas auch ein gewisses Armutszeugnis der Politik. Man sieht wieder mal, dass die politische Führung fehlt und lieber viel Palavert und Herumgeschimpft/-jammert wird.
 
Aktuell wird der Bedarf einer dritten Bahn mal wieder eindrucksvoll am Himmel aufgezeigt. Oder möchte jemand behaupten, dass dies normale Anflüge sind? Und nein, am Wetter kann es nicht wirklich liegen, denn die Maschinen kommen teils zeitgleich in den Bereich München. Manche können dann normal gerade fliegen, andere müssen kreiseln bzw Haken fliegen. Höhe Waldkraiburg befand sich zwar kurz eine kleine Unwetterzelle, die sich aber aufgelöst hat.

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Wenn das wirklich so geflogen wurde kann man nur sagen: Die Warteschleifen sind zurück am Himmel über München.
Dank an Magerl und Co. die sich dieser Bestandsaufnahme beharrlich verweigern.

Messechef München fordert die dritte Startbahn: http://www.focus.de/regional/muench...en-hofft-auf-dritte-startbahn_id_5676309.html

Der Münchner Messechef Klaus Dittrich dringt auf den Bau der dritten Startbahn am Flughafen. „Das ist eine Entscheidung für die nächsten 50 Jahre“, sagte er vor dem ersten Spatenstich für zwei weitere Messehallen am Dienstag. „Wir brauchen diesen Flughafen. Wenn er nicht leistungsfähig genug ist, wird das unser Geschäft negativ beeinflussen“, sagte Dittrich.Der Erfolg der Messe München sei ein Lehrstück, dass die Politik auch mutige Entscheidungen treffen müsse. Anfang der 1990er Jahre hätten einige bezweifelt, dass Besucherzahlen und Wachstumsprognosen den Bau einer neuen Messe rechtfertigten. „Wenn die Entscheidung heute anstünde, hätten wir eine Diskussion wie jetzt bei der dritten Startbahn“, sagte Dittrich.

Es wird Zeit, dass die CSU-Fraktion im Landtag eine mutige Entscheidung trifft - für ganz Bayern.
 
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Ernst gemeinte Frage, weil ich insoweit keine Kenntnis habe:
Könnte die CSU- Landtagsfraktion dem MP Seehofer Weisung (o.ä.) erteilen?
Könnte eine Landtagsmehrheit dem MP Weisung erteilen?

Du bist der Jurist ;)
Aus Sicht eines Laien heißt es ja schon, dass der Ministerpräsident den Weg der Regierung bestimmt. Er beruft ja schließlich auch die Minister und beruft sie wieder ab.
Soviel zur Theorie. Was allerdings ein Ministerpräsident wert ist, der 180° gegen seine Partei/Regierung/Fraktion arbeitet, kann man sich vorstellen.
Die Lösung wird daher weniger sein, wer rechtlich wem Weisung geben darf, sondern auf welchen Kuhhandel man sich hinter verschlossenen Türen einigt.
 
http://www.wiwo.de/unternehmen/dien...fuer-2017-start-in-muenchen-vor/13810770.html
Die Lufthansa arbeitet am Start ihrer Billigflugsparte Eurowings am Drehkreuz München. 2017 könnte es soweit sein, sagt der für Eurowings zuständige Konzernvorstand.
Ryanair hat nach Informationen der Wirtschaftswoche bereits Startzeiten in Düsseldorf und München angefragt.

Man wird wohl wie bei Transavia viele Startzeiten ablehnen müssen. Schön blöd, dass man die dritte Bahn erst noch entscheiden, planen und bauen muss.
 
Ich würde es für sinnvoll halten, wenn der Flugplankoordinator oder die die FMG diese (abgelehnten) Anfragen den politischen Entscheidern und dem interessierten (Fach-)Publikum bekannt machen würde. Das bloße Mantra "wir sind voll und brauchen die 3. Bahn" ist ja noch nicht überzeugend angekommen.

yogibaer_II, Frage an dich: Ist bekannt, wie viele Transavia- Slots nicht vergeben werden konnten? Wie wurde die Anfrage von Ryanair beantwortet? Erwartet man durch Eurowings in 2017 einen zusätzlichen Bedarf oder kannibalisiert Eurowings nur bei LH?

....

Ja, ich finde es bemerkenswert, das ich hier meine neugierigen Fragen an einen Mitforisten richten muss; ich hätte erwartet, dass eine proaktive Informationspolitik der FMG dies längst erledigt hat. Gut, vielleicht haben sie ja auch informiert und ich habe es überlesen. Wenn ich auf Google- News die "FMG" oder "Kerkloh" eingebe, erhalte ich nur Marketingsprech und ein paar Nachrichten über den Streit mit Koch+Partner.
 
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Ich würde es für sinnvoll halten, wenn der Flugplankoordinator oder die die FMG diese (abgelehnten) Anfragen den politischen Entscheidern und dem interessierten (Fach-)Publikum bekannt machen würde. Das bloße Mantra "wir sind voll und brauchen die 3. Bahn" ist ja noch nicht überzeugend angekommen.
Ja, das ist sehr schade, dass das nicht veröffentlicht wird, bzw. nur indirekt oder partiell.

yogibaer_II, Frage an dich: Ist bekannt, wie viele Transavia- Slots nicht vergeben werden konnten? Wie wurde die Anfrage von Ryanair beantwortet? Erwartet man durch Eurowings in 2017 einen zusätzlichen Bedarf oder kannibalisiert Eurowings nur bei LH?
Bzgl. Transavia stand davon was in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/muenchen...-platz-fuer-neue-fluggesellschaften-1.2724098
Auch der Neuling Transavia musste feststellen, dass es schwierig ist, genügend Slots zu den gewünschten Zeiten zu erhalten. Um die vier Jets optimal auszulasten, hatte die Airline bei der Koordinierungsstelle in Frankfurt fast 6000 Starts und Landungen zu bestimmten Zeiten angemeldet.
Vorerst bewilligt wurden aber nur drei Viertel davon. Für die restlichen knapp 1500 Flüge müssen die Transavia-Manager nun schauen, ob sie sie gegen Slots anderer Gesellschaften tauschen können. Oder sie nutzen die Slots zu den ungünstigen Zeiten - auch wenn diese weniger rentabel sind. Schließlich stehen die Maschinen dann länger am Boden.

Speziell zu Transavia habe ich noch folgende Infos in Erinnerung aber nagele mich nicht darauf fest: 1. Ursprünglich Stationierung von 5 Fliegern in MUC geplant, wurde wegen Slotmangel reduziert, 2. Die Expansionspläne sehen für große Flughäfen eine Stationierung von bis zu zehn Maschinen je Standort vor. Ob da MUC dazu zählt, weiß nur Transavia, aber wenn es so kommen sollte, wird es die Probleme nicht reduzieren.

Zu Ryanair und wie die zitierten Anfragen beantwortet wurden, kann ich nichts sagen. Mir ist nicht bekannt, mit wie vielen Flugzeugen sie hier ankommen wollen. Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, dass sie Interesse haben MUC anzufliegen. Nach den Aussagen von Kerkloh in dem verlinkten Artikel wird alles andere nach Transavia aber wohl schwierig.

Eurowings und LH befinden sich in einer besseren Situtation, weil die LH natürlich auf einem riesigen Slotberg sitzt. Da kann man viel verschieben. Wie die Strategie aussehen wird, kann ich nicht sagen. Meine Hoffnung wäre natürlich, dass man mit Eurowings neue Strecken auflegt, aber Strecken mit traditionell wenig Umsteigern, könnten natürlich von LH zu Eurowings verlagert werden. Natürlich wäre auch eine Strategie denkbar, die Eurowings doch zum feedern einzusetzen, da ist man dann aber im Kampf gegen die P2P Konkurrenz nicht so flexibel.
 
Eine Randnotiz, die ich gerade in einem schon etwas älteren Artikel entdeckt habe: http://www.sueddeutsche.de/muenchen...on-auf-ueberfluessiges-grossprojekt-1.3024742
Schurer versicherte den Startbahngegnern, dass sein Parteifreund, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter unter vier Augen einräume, dass ein weiterer Bürgerentscheid in München wohl eher noch deutlicher gegen eine dritte Startbahn ausfallen würde -

Ich weiß gar nicht einmal, ob ich diese Einschätzung teile, aber ich weiß, dass das Risiko, das einem erneuten Bürgerbegehren innewohnt, damit klar beschrieben ist. Will man die Bahn *durchsetzen*, dann wäre ein neues Bürgerbegehren *meiner* Ansicht nach ein viel zu riskanter Weg. *Sofern* es die juristische Option gibt - wovon ich allerdings ausgehe - wäre das *meiner* Ansicht nach die notwendige Maßnahme.
 
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Eine Randnotiz, die ich gerade in einem schon etwas älteren Artikel entdeckt habe: http://www.sueddeutsche.de/muenchen...on-auf-ueberfluessiges-grossprojekt-1.3024742


Ich weiß gar nicht einmal, ob ich diese Einschätzung teile, aber ich weiß, dass das Risiko, dass einem erneuten Bürgerbegehren innewohnt damit klar beschrieben ist. Will man die Bahn *durchsetzen*, dann wäre ein neues Bürgerbegehren *meiner* Ansicht nach ein viel zu riskanter Weg. *Sofern* es die juristische Option gibt - wovon ich allerdings ausgehe - wäre das *meiner* Ansicht nach die notwendige Maßnahme.

Wunderbar, wie sachlich-neutral die SZ-Überschrift wieder einmal ist :dead::thbdwn:
Da von niemandem ein Zeitplan genannt wird, wird das Ganze wohl wieder etwas einschlafen.
Ich dachte auch immer, dass das Risiko bei solchen Umfragen zwar sehr hoch ist, aber letztendlich - bei genügender Informationskampagne - "richtig" abgestimmt wird. Siehe Stuttgart 21.
Nach dem Brexit bin ich mir da nicht mehr so sicher... Die Dummheit und Naivität mancher Menschen ist einfach zu groß.
 
Ich dachte auch immer, dass das Risiko bei solchen Umfragen zwar sehr hoch ist, aber letztendlich - bei genügender Informationskampagne - "richtig" abgestimmt wird. Siehe Stuttgart 21.
Nach dem Brexit bin ich mir da nicht mehr so sicher... Die Dummheit und Naivität mancher Menschen ist einfach zu groß.

Ah, der Verweis auf den Brexit ist sehr gut. Ja, das zeigt das Risiko auch sehr gut. Lügner und Demagogen ziehen von Haustür zu Haustür und machen Stimmung. Die Argumente bleiben auf der Strecke.
Ich sehe auch mit Blick auf Magerl und Co. nicht den Ansatz der Möglichkeit eines Austauschs von Argumenten. Dazu kommt, dass München keinerlei Betroffenheit bzgl. der dritten Startbahn hat. Es wird weder mehr Lärm, noch mehr Verkehr, noch mehr irgendetwas geben. Und wie München bei nicht vorhandener Betroffenheit abstimmt, das hat man beim ersten Bürgerbegehren gesehen und auch bei Olympia.
Bei direkter Betroffenheit, Beispiel Tunnel, da sieht es dann schon wieder anders aus...........
 
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Auf den CSU-Fraktionsvorsitzenden Kreuzer ist anscheinend Verlass: http://www.sueddeutsche.de/muenchen...dritten-startbahn-wieder-verschoben-1.3074389
An den Gesprächen sollen Ministerpräsident Horst Seehofer, die CSU-Fraktion, Fachminister, Gewerkschaften und die Stadt München teilnehmen. Ursprünglich wollte sich die CSU bereits im vergangenen Dezember auf eine Haltung zur Startbahn verständigen, verschob diesen Termin aber mehrmals, da Seehofer kein schnelles Ja zu dem Projekt wollte. "Das Ergebnis muss sein: Die Startbahn kommt", sagte Kreuzer.
 
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