Obwohl mir das in FRA auch oft passiert, trotz wohl fast nur Transfergästen wird man mit dem Bus geholt.
Je nachdem, wo die Maschine gebäudenah parken würde, ist man in FRA (und vielen anderen Airports) mit einer Busposition auf dem Inbound oft besser bedient als mit einem Finger. Mit dem Bus kommst du nämlich immer ziemlich nah an der Terminalwurzel an. In der Zeit, in der du von A40 dahin gelaufen bist, kannst du mit dem Bus fast vom Apron südlich beim T3 hochfahren. Beim Outbound schaut es da natürlich schon wieder anders aus, aber deswegen sitzen ja im IOCC auch keine dummen Leute.
Auch sonst verstehe ich ehrlich gesagt den Alarmismus nicht. Vor der Inbetriebnahme des T2S standen viel mehr Narrowbodies (insbesondere A320) am Vorfeld, und trotzdem hat MUC mal für mal in Umfragen Spitzenwerte erzielt und die Passagierströme kontinuierlich ausgebaut. Weil eben der Bustransfer alleine nicht alles ist, es kommt auch auf die Effizienz auf der Rampe an. Und in der Hinsicht wurde MUC göttlich gebaut, kaum ein Bustransfer dauert länger als drei Minuten Fahrzeit.
Noch dazu: Wo ist denn der Konkurrenzdruck? Busboarding ist in Europa Gang und Gebe und findet auch an allen anderen größeren Hubs so statt. Ich verstehe es aus Servicesicht, dass man Busboarding nicht so angenehm findet. Aber jetzt geht es in der Luftfahrt nun mal nicht um den besten Service, sondern - solange die Lufthansa ein Aktienkonzern ist - um die beste Bilanz. Und da hat sich gezeigt: Unter einer bestimmten Röhrengröße lohnt sich die zusätzliche Fassadenfläche einfach nicht mehr. Es macht nicht nur finanziell keinen Sinn, sondern, um gleich noch mit einem anderen Mythos aufzuräumen:
Diese alle schnell und effektiv auf die Langstrecke zu kriegen bedarf es mehr Gates.
Woher kommt diese Logik? Passagiere bekommst du umso schneller und effektiver an ihre Abfluggates, desto weniger Wegstrecke sie zu Fuß laufen müssen. Oft wird die Dauer eines Bustransfers maßlos überschätzt und gleichzeitig die der Fußwege im Terminal unterschätzt. Ist auch irgendwie naheliegend, bei dem einen bist du aktiv und hast auch noch ein wenig die Dauer Umstiegs selber in der Hand, beim anderen bist du nur Passagier.
Es gibt sogar einen Crossover-Point, ab dem du dir effektiv die durchschnittliche Umsteigezeit wieder verlängerst, wenn du alle Maschinen gebäudenah unterbekommen willst (und nicht auf Tricks wie gebäudeinnere PTS zurückgreifst). Einfach, weil ab Punkt X der Passagier mit kurzem Fußweg + Busboarding weniger lang unterwegs ist, als mit langem Fußweg und Einstieg am Finger.
Ich will einen potenziellen Ausbau nicht madig reden. Auch ich freu mich, wenn München weiter wächst und den Passagieren bessere Infrastruktur bietet. Aber ich bin mir sicher, dass Lufthansa und die FMG den erst in Angriff nehmen werden, wenn absolut sicher ist, dass die bestehende Infrastruktur die maximale Kapazitätsgrenze erreichen wird. Und bis das der Fall ist, wird noch einiges Wasser die Isar runterfließen und einige A320 vom Finger zurück ans Busgate wechseln.