Die schlechteste Firma am Flughafen München...

selcall

Mitglied
... ist der Mobility Service, dessen Namen ich hier nicht nennen werde, um mich rechtlich nicht angreifbar zu machen (kann eh jeder selbst googeln).

  • wir warten mittlerweile regelmäßig zwischen einer halben und zwei Stunden, bis Wheelchair Gäste abgeholt werden.
  • diese Gäste verpassen regelmäßig ihre Anschlussflüge.
  • laut HOC wurden gestern die Inbounds priorisiert, d.h. Outbound Gäste gar nicht mehr betreut und am Flughafen stehen gelassen.
  • die Kollegen im HOC resignieren immer öfter ("wir können nichts für Sie tun, die gehen nicht mal mehr ans Telefon")
  • die Crews müssen sich nach einem anstrengenden Langstreckenflug bis zu zwei Stunden um die nicht abgeholten Gäste kümmern und haben entsprechend später Feierabend
  • diese Zeit wird NICHT bezahlt

Was ist da los? Warum erbringt diese Firma nicht die Leistung, für die sie bezahlt wird?
Ich kann die ständigen Ausreden "Personalknappheit" etc. nicht mehr hören. Wer sein Personal anständig bezahlt, findet auch genug davon.

SO GEHT ES NICHT MEHR WEITER!!!
Sorry, das musste jetzt mal raus.

Gruß,
sellcall
 
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In einem Forum sich anonym auszukotzen bringt nichts... einfach die LBA informieren?


Wenn Behinderte oder Personen mit eingeschränkter Mobilität der Auffassung sind, dass ihre Rechte missachtet wurden, können sie dies der Leitung des Flughafens oder dem betreffenden Luftfahrtunternehmen zur Kenntnis bringen. Wenn sie dort keine zufrieden stellende Lösung erreichen, sind Anzeigen bei den von den Mitgliedstaaten benannten Durchsetzungs- und Beschwerdestellen möglich.

Durchsetzungs- und Beschwerdestelle in Deutschland

Die offizielle Durchsetzungs- und Beschwerdestelle für Vorkommnisse an deutschen Flughäfen, bei deutschen Luftfahrtunternehmen oder bei von deutschen Flughäfen abfliegenden Luftfahrtunternehmen eines nicht EU-Staates ist das Luftfahrt-Bundesamt (LBA).

Anzeigen an das Luftfahrt-Bundesamt

Für Anzeigen an das Luftfahrt-Bundesamt verwenden Sie bitte ausschließlich das Anzeigeformular. Das ausgefüllte Formular können Sie per E-Mail, per Fax oder Brief an folgende Adresse senden:


Luftfahrt-Bundesamt
Stichwort: Fluggastrechte
38144 Braunschweig
oder
E-Mail: fluggastrechte@lba.de
oder
Fax: + 49 (0) 531 2355 2599
 
Was ist denn für Dich eine anständige Bezahlung (Stundenlohn)? Und wieviel bekommt diese Firma pro Passagier als Entgelt um die Dienstleistung zu finanzieren?

Ich habe letztens mal ne Zahl von mehr als 1.000 zu betreuenden Passagieren pro Tag gehört und wenn ich sehe, wie die z.T. mehrere Passagiere gleichzeitig im Rolli schieben müssen usw., möchte ich mit denen, egal wie hoch das Gehalt dort ist, nicht tauschen wollen.
 
Naja, sehr oft ist der Service vorab gar nicht gebucht bzw die Airline hat die Info nicht weitergegeben. Das passiert vor allem bei den Tourifliegern.

Wenn die Gäste als WCH auf der PIL stehen, dann ist der Service gebucht und der Mobility Service informiert. Trotzdem schreibe ich mittlerweile jedesmal kurz nach dem Start, also 8 - 12 Stunden vor der geplanten Landung, nochmal ein Telex und weise darauf hin, dass wir Wheelchairs an Bord haben. Das müsste ich nicht machen, aber ich versuche, meinen Gästen den bestmöglichen Service zu bieten. Allein, es ändert nichts, die Leute warten ewig und ich bekomme permanent nur Ausreden zu hören.
 
Völlig irrelevant. Die Firma hat die vertraglich fixierte Leistung zu erbringen. Punkt. Wenn sie das zu den von ihr unterschriebenen Bedingungen nicht kann, soll sie vom Vertrag zurück treten und einem fähigeren Anbieter Platz machen.
Damit hast du vollkommen recht.
Leider führen Vergabeverfahren, bei denen der günstigste Anbieter selektiert wird, genau zu solchen Katastrophen (und das nicht nur in diesem Bereich).
Auch als Privatmensch wird es bei Angeboten im Internet aufgrund der Auswahlverfahren zunehmend schwierig, ein solides Angebot unter den billigen Angeboten zu finden.
Die "billigen" scheitern, weil sie die geforderte Leistung nicht erbringen können, die "soliden" Angebote scheitern, weil sie nicht gefunden/gewählt werden.
Echt mies. :(
 
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Vorweg: Ich bin absolut bei dir. Der Mobility Service war schon zu der Zeit, als ich noch im Ops gearbeitet habe, ein absoluter Scheißladen. Es ist ein für alle Seiten so erniedrigendes Erlebnis, wenn die Abfertigung überm Flügel festhängt, weil der kreuzgeschissene Ai...r mal wieder understaffed ist.

Trotzdem schreibe ich mittlerweile jedesmal kurz nach dem Start, also 8 - 12 Stunden vor der geplanten Landung, nochmal ein Telex und weise darauf hin, dass wir Wheelchairs an Bord haben. Das müsste ich nicht machen, aber ich versuche, meinen Gästen den bestmöglichen Service zu bieten. Allein, es ändert nichts, die Leute warten ewig und ich bekomme permanent nur Ausreden zu hören.
Aus meiner eigenen Erfahrung kannste dir das eigentlich genauso gut sparen. Wenn der Passagier am Departure Airport als WCH vermerkt wurde, geht das so auch über die PSM raus, wie der Mobility Service auch bekommt. Dann wird das in der Planung auch so vorgemerkt. Wenn der Passagier nicht sowieso vorgemerkt ist, dann hat der Mobility Service eh keine vorgeplanten Kapazitäten dafür und wird den Pax auch nur nachrangig behandeln. Kann natürlich sein, dass es auf der Ostseite beim HOC anders läuft, aber wir haben unsererseits dann eigentlich auch immer nur das Telex an den Mobility Service weitergeleitet.

Die Leute da in der Dispoplanung sind aber auch nur die ärmsten Schweine, die können sich auch nicht magisch zusätzliches Personal aus dem Fußnagel schmieden.

Was ist denn für Dich eine anständige Bezahlung (Stundenlohn)? Und wieviel bekommt diese Firma pro Passagier als Entgelt um die Dienstleistung zu finanzieren?
Sorry, da bin ich voll bei selcall. Wenn eine Firma finanziell nicht mehr in der Lage ist, den aktuellen Betrieb zu den in der Ausschreibung vereinbarten Konditionen darzustellen, dann soll sie bitte verdammt nochmal vom Kontrakt zurücktreten.

Ich würde mir da aber auch generell wünschen, dass da in der Branche in Zukunft mit viel höheren Pönalen bei mangelhafter Leistungserbringung gearbeitet wird. Das würde vielleicht doch ein paar Dienstleister am Flughafen dazu bringen, zweimal drüber nachzudenken, bevor man eine komplett auf Kante genähte Kalkulation abgibt.
 
Zum Glück gibts ja die diversen WCHR die nach der Landung magisch genesen sind und plötzlich sehr mobil werden. Und leider wird der WCH service von vielen misbraucht die eigentlich einen kostenpflichtigen MAAS buchen sollten, wenn sie unbedingt wollen das jemand ihren Eltern bein Umsteigen hilft.
 
Zum Glück gibts ja die diversen WCHR die nach der Landung magisch genesen sind und plötzlich sehr mobil werden
Vom Jetway Jesus gesegnet und deswegen wieder das Laufen erlernt.

Und leider wird der WCH service von vielen misbraucht die eigentlich einen kostenpflichtigen MAAS buchen sollten, wenn sie unbedingt wollen das jemand ihren Eltern bein Umsteigen hilft.
Das stimmt absolut, aber das kann keine Entschuldigung für den Mobility Service sein. Sie bekommen ja auch für diese Passagiere das vertraglich vereinbarte Entgelt.
 
Wer sagt denn dass sie finanziell nicht in der Lage sind? Laut deren Webseite beträgt das Einstiegsgehalt um die 2.800€. Ich bin mir sicher da gibt’s welche am Flughafen oder im Umland die weniger verdienen. Mich würde aber trotzdem interessieren was für den Mobility Service pro Passagier rausspringt, muss ja irgendwo festgeschrieben sein.

Heute gab es wohl über 1.200 Voranmeldungen, davon sicherlich einige, wie oben geschrieben, die den Service nicht bräuchten, aber trotzdem in Anspruch nehmen. Und es ist ja nicht nur das einfach Hinfahren oder Hinschieben zum Gate, will einer auf die Toilette dauerts, von Hilfeleistung dort mal ganz abgesehen.
 
  • die Crews müssen sich nach einem anstrengenden Langstreckenflug bis zu zwei Stunden um die nicht abgeholten Gäste kümmern und haben entsprechend später Feierabend
  • diese Zeit wird NICHT bezahlt
Das ist schlicht und ergreifend falsch und polemische Stimmungsmache. Die Zeit am Boden ist mit dem Grundgehalt abgegolten, und damit bezahlt.

Wenn du im November wegen günstiger Winde eine Stunde eher aus USA zurück bist bekommst dafür ja auch nichts abgezogen.

In der Causa Mobility Service gebe ich dir natürlich recht. Das ist ein Sch….laden. Das Problem ist oft dass der Service gnadenlos missbraucht wird und damit die Kalkulation nicht mehr aufgeht und der Prozentsatz der Nutzer stetig steigt und nicht mehr zu der Kalkulation passt.
Wir zahlen das ja alle durch unsere Flughafenentgelte. Mehr Personal würde die Gebühren jedes einzelnen Tickets verteuern. Daher ist dieser Schritt natürlich sehr kritisch zu prüfen.
 
Die Zeit am Boden ist mit dem Grundgehalt abgegolten, und damit bezahlt.

Kompletter Unsinn. Wir bekommen nur die Blockzeit bezahlt, d.h. die Zeit, die sich das Flugzeug bewegt, plus Vor- und Nacharbeitszeit. Alles, was am Boden darüber hinausgeht, ist unbezahlt.
Deshalb rufe ich auch immer, wenn's mal wieder länger dauert, beim Einsatz an und lasse die Dienstzeiten der gesamten Besatzung anpassen. Das hat zwar keine unmittelbaren monetären Auswirkungen, kann aber unter Umständen, wenn sehr eng geplant wurde, einen Folgeeinsatz beeinflussen, weil die Ruhezeit nicht mehr gegeben ist.

Wenn du im November wegen günstiger Winde eine Stunde eher aus USA zurück bist bekommst dafür ja auch nichts abgezogen.

Nur, wenn man innerhalb der Regelarbeitszeit geplant wurde. Wer in den Überstunden ist, verdient selbstverständlich weniger, wenn die Blockstunden weniger werden.
 
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Tja, warum sollte es da anders sein, als beim Gepäck oder in anderen Bereichen? Ich kann Dir sagen, es ist überall so. Ich arbeite in einer Firma, die hat absolut nichts mit dem Flughafen zu tun, wir machen hohe zweistellige Milliardengewinne pro Jahr, und trotzdem wird an allen Ecken und Enden gespart. Auch hier fehlt Personal, und gerade im Kundenservice wird gespart. Wundert mich daher alles überhaupt nicht...
 
Das Problem ist oft dass der Service gnadenlos missbraucht wird und damit die Kalkulation nicht mehr aufgeht und der Prozentsatz der Nutzer stetig steigt
Dann muss man die Entgeltordnung anpassen. Dann bezahlen halt alle Passagiere mehr. Na und? Das ist ein Preis, den ich gerne bereit bin, zu zahlen, wenn dafür mobilitätseingeschränkte Menschen sich nicht wie die unbeachtete Bodensatz der fliegenden Gesellschaft vorkommen.

Tja, warum sollte es da anders sein, als beim Gepäck oder in anderen Bereichen?
Was ist das für ne verquere Argumentation?

Bestenfalls argumentieren wir ja präskriptiv und nicht deskriptiv. Dass es überall scheiße ist, ist schlimm genug. Aber die Lösung ist doch dann nicht, mit einer zertifizierten Krabbenmentalität anderen die gleichen beschissenen Umstände zu gönnen, sondern sich für bessere Umstände überall einzusetzen.
 
... wenn dafür mobilitätseingeschränkte Menschen sich nicht wie die unbeachtete Bodensatz der fliegenden Gesellschaft vorkommen.

Genau das ist der Punkt. Die mobilitätseingeschränkten Gäste werden stundenlang nicht abgeholt und um sie herum wird die Kabine von Catering und Cleaning bereits auf Links gedreht. Wie müssen sich diese Menschen fühlen, wenn sie so direkt merken, dass sie total im Weg sind? :oops:
Meiner Meinung nach geht das in der heutigen Zeit einfach nicht mehr und deshalb kommt bei mir kein Bodendienst mehr in die Kabine, solange nicht der letzte Gast den Flieger verlassen hat bzw abgeholt wurde. Und wenn der Caterer zum zwanzigsten Mal an die Tür klopft, es gibt den Daumen nach unten. Gleiches gilt für Cleaning und Kabinenmechaniker. Ich lasse nur noch einen oder zwei Techniker ins Cockpit, die mir den Flieger übernehmen. Der Rest bleibt draußen und in der Kabine versuchen wir, den Gästen die Wartezeit so angenehm wie möglich zu machen.

Natürlich habe ich dabei auch einen Hintergedanken: der verspätete Feierabend der Crew kostet nichts (siehe oben) und ist daher egal. Wenn aber die Disponenten von Cleaning und Catering einmal merken, dass sie dauern auf den Mobility Service warten müssen, dann fällt es vielleicht mal auf und es wird Druck aufgebaut. Weit hergeholt, ich weiß, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
 
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