Ich bin etwas erstaunt.
Für dieses Verhalten gibt es meiner Meinung nach nur folgende Adjektive: pietätlos, unverschämt und ekelhaft.
Nunja. Man kann es auch anders sehen. Das, was noch kommen kann, ist potentiell noch deutlich folgenreicher als das, was schon passiert ist. Ist dazu geeignet, das Geschehene, was ohnehin kaum vorstellbar ist, in den Schatten zu stellen. Kurz (und pietätlos, ja), die Einen sind schon tot, dem Rest könnte vielleicht bald ein nicht weniger erfreuliches Schicksal drohen. Aber die Beschäftigung damit paßt offenbar nicht in Deine politische Agenda. Was nicht sein darf...
Traurig ist nur, dass man derzeit den Super-GAU von Tschernobyl, die schweren Vorfälle von Fukushima und unserer AKWs allgemein einfach in einen Top wirft, obwohl alles drei völlig verschiedene Paar Stiefel sind.
Entschuldige bitte, daß mir die technischen Unterschiede der Ursache einer Verstrahlung dann letzlich doch recht wurst sind.
Man kann es sich natürlich sehr leicht machen und einen Atomausstieg, wie ja manche seit über 30 Jahren, fordern.
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Was aber die Alternativen zur Nutzung der Kernenergie in Deutschland in den letzten 40-50 Jahren angeht, kann aber jeder mal die Szenarien und deren Konsequenzen durchspielen.
Naja, vielleicht hätte man ja schon vor 30 Jahren auf "manche" (komische Leute müssen das sein) hören sollen. Und dann ein bißchen mehr Geld übrig gehabt, das in eine zukunftsfähige Energiegewinnung gesteckt werden hätte können. Und schon wäre Deutschland heute Technologieführer in einem Bereich, der ausnahmsweise tatsächlich mal Aussicht auf Zukunft hat.
Nachtrag: Mich erinnert das ganze wieder stark an den gleichen blinden Aktionismus den es 1986 gab. Da haben Leute das Gemüse in ihrem Garten weggeworfen, weil "wegen den Strahlen" und haben aber dann auf dem Wochenmarkt das Freiland-Gemüse vom Bauern gekauft...
Seltsame Leute kennst Du. Oder hast Du das in den Medien gelesen, die so pietätlos berichten?
Nur bestehen zwischen einem GAU und Super-GAU schon gewaltige Unterschiede. Jeder macht sich derzeit große Sorgen, weshalb man nicht gleich mit Worten wie „Super-GAU“ kommen sollte, die allen Angst machen. Es sollte einfach über Tatsachen berichtet werden und nicht über die schlimmst mögliche Version des Ganzen.
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Debattieren und nachprüfen muss sein, den die Geschehnisse verpflichten dazu. Aber dass das ganze rein zu Wahlkampfzwecken missbraucht wird, muss absolut nicht sein. Das ist der Unterschied.
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So wie sich die „Geier“ derzeit drauf stürzen und wie heftig und unsachlich die Kritiken der Opposition sind, ist das der einzig logisch Schluss. Und in ein paar Tagen ist Landtagswahl in BaWü mit der Aussicht auf Machtübernahme – welche Indizien brauchst du bitte noch?
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Diskutieren soll und muss sein. Nur nicht in der unsachlichen und rein Wahlkampf taktischen Weise, wie jetzt gerade. Es gilt jetzt von allen Seiten wieder Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion reinzubringen und nicht als aller erstes sofort an der Laufzeitverlängerung zu rütteln. Es gilt jetzt zuerst wirklich nüchtern abzuwarten, was GENAU in Japan passiert ist und noch passieren wird.
Es gibt halt die, die seit 30 Jahren immer das Gleiche fordern. Und die, die vor ein paar Jahren mal (praxisfähige, nicht utopische) Schritte in diese Richtung (Ausstieg) eingeleitet haben. Und dann gibts die Anderen. Die "alles nicht so schlimm, weitermachen".
Jetzt, wo man sieht, daß die Anderen, mit ihrer mindestens ebenso unsachlichen (offenbar) politischen Agenda, mit ihren Ausreden (westliche Technologie ist anders, überlegen, da kann sowas nicht passieren - stimmt ja auch, wie wir oben gelernt haben, wird ja alles unzulässigerweise in einen Topf geworfen und ist was ganz anderes, es heißt sogar anders) offenbar doch nicht so ganz Recht haben, da gilt es Ruhe zu bewahren, an dem Ausstieg vom Ausstieg ja nicht zu rütteln (als ob an dem gerade im letzten Jahr nicht pausenlos gerüttelt worden wäre), da hält man sich doch bitte lieber damit zurück, das zu sagen, was man seit 30 Jahren (offenbar nicht ganz zu Unrecht) fast pausenlos sagt. Erst abwarten, die "GENAUE" Ursache abwarten, Tee trinken, und bitte ja nicht politisch werden. DAS wäre schließlich pietätlos.
Langfristig ist ein AKW bei normalem Betrieb allerdings immer noch umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke, die den Hauptteil des Stromes liefern.
Murphys Law existiert aber nunmal... Das ist, bei meiner ganzen Begeisterung für Technologie, dann letztendlich der entscheidende Grund. Risikoabwägung gibt es überall, aber, und da muß ich Dir recht geben, beim Flugzeug (Auto, Zug...) sind die Folgen überseh- und handelbar...
Whoops