Diskussion Kernenergie (Auskoppelung Japan)

Der Einschätzung von @Donnergeräusch kann ich aufgrund meiner Erfahrungen nur zustimmen. Bin gestern Abend selbst aus Osaka angekommen, und empfinde es als bewundernswert wie ruhig und respektvoll die Menschen in Japan miteinander umgehen, trotz dieser sozialen und ökologischen Katastrophe. Wenn man dann parallel deutsche Medien konsumiert und die dort betriebene Panikmache durch eine falsche Darstellung von Tatsachen wahrnimmt, kann man nur verständnislos den Kopf schütteln, ja sich beinahe schämen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allenfalls kannst Du bei einem Kernkraftwerk die Stromeinspeisung ins Netz kurzfristig abschalten. Ein sichers Hoch- oder Herunterfahren des AKWs hinsichtlich des Reaktors benötigt Monate. Deshalb werden Kernkraftwerke auch zur Grundlastversorgung und nicht zur Spitzenlastabdeckung, wie z. B. ölbefeuerte Kraftwerke verwendet.

So war es auch nicht gemeint. Sondern im Normalbetrieb kann auf den Atomstrom aus deutschen AKW's heute schon verzichtet werden. Somit bräuchte man mehr Speicherkapazität, um die Verbrauchswerte zwischen Niedriglast und Spitzenlast abdecken
zu können. Die Abhängigkeiten mit Frankreich sind irgendwie auch klar, deshalb auch immer die Castor-Transporte aus Frankreich. So schließt sich der Kreis, die Abhängigkeiten sind wohl doch größer als man sich vorstellen kann. Danke für den ersten Einblick.
 
Ich finde die Diskussion über die deutsche Energiepolitik zwar sehr interessant und verstehe auch, dass die Reaktorschäden in Japan eine solche Diskussion auslösen... aber evtl. wäre für den energiepolitischen Teil des Themas inzwischen ein eigener Thread geeigneter?

Und hier nehmen wir uns wieder der Probleme Japans und nicht unserer eigenen Probleme an?
 
(...) Die Abhängigkeiten mit Frankreich sind irgendwie auch klar, deshalb auch immer die Castor-Transporte aus Frankreich. So schließt sich der Kreis, die Abhängigkeiten sind wohl doch größer als man sich vorstellen kann. (..)

Die Castor-Transporte haben mit Stromlieferungen gar nichts zu tun, sondern sind nur entweder Transporte abgebrannter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken zur Wiederaufarbeitung nach Frankreich oder England (wurden aber mittlerweile untersagt), oder Rücktransporte der bei der Wiederaufarbeitung angefallenen radioaktiven Abfälle nach Deutschland zur Zwischenlagerung bevorzugt nach Gorleben.
 
(...) Ich glaub ich steig in das Geschäft von Heilsteinen mit Magnetfelder gegen japanische Nuklearstrahlung ein und verkauf mal ein paar Isarkiesel für gutes Geld...

Da bin ich dabei.

Nachtrag: Mich erinnert das ganze wieder stark an den gleichen blinden Aktionismus den es 1986 gab. Da haben Leute das Gemüse in ihrem Garten weggeworfen, weil "wegen den Strahlen" und haben aber dann auf dem Wochenmarkt das Freiland-Gemüse vom Bauern gekauft...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke wir sind alle weitestgehend einer Meinung, mich verwundert nur die Schärfe deiner Formulierungen?
Mit dem Stigma, dass meine Aussagen generell sehr genau auf die Waage gelegt werden, kann ich gut Leben. Ich wollte nur noch mal betonen, wie schlimm das ganze ist.

Bewertest du nicht gerade den Unfall - denn in meinen Augen ist es keineswegs nur ein schwerer Vorfall - in Japan, obwohl sich alle Experten einig sind, dass ein Ausgang nicht genau vorhersehbar ist. Ob GAU oder Super-GAU oder hoffentlich nur die momentane Situation, ist doch relativ nachrangig.
Genau aus diesem Grund habe ich ganz bewusst „schwerer Vorfall“ geschrieben, eben weil noch nicht klar ist, wie schlimm es nun letztendlich werden wird, egal ob Teil-GAU, GAU oder Super-GAU. Wo ist das Problem?

Bereits jetzt werden weite Teile der Region unbewohnbar bleiben, unabhängig der Tsunami Verwüstungen. Da braucht man keine Angst schüren. Sie ist latent vorhanden, berechtigterweise...
Nur bestehen zwischen einem GAU und Super-GAU schon gewaltige Unterschiede. Jeder macht sich derzeit große Sorgen, weshalb man nicht gleich mit Worten wie „Super-GAU“ kommen sollte, die allen Angst machen. Es sollte einfach über Tatsachen berichtet werden und nicht über die schlimmst mögliche Version des Ganzen.

In der Politik - auch momentan - nicht drüber zu debattieren, wäre doch genauso verlogen und falsch, bestenfalls inkompetent, so wie es offensichtlich in Japan gemacht wird.
Nochmal: Wer hat verlangt, dass man nicht drüber debattieren soll? Ich bestimmt nicht, wenn du das meinst. Debattieren und nachprüfen muss sein, den die Geschehnisse verpflichten dazu. Aber dass das ganze rein zu Wahlkampfzwecken missbraucht wird, muss absolut nicht sein. Das ist der Unterschied.

Das hat doch nicht zwangsweise mit schamlosen Wahlkampf zu tun.
So wie sich die „Geier“ derzeit drauf stürzen und wie heftig und unsachlich die Kritiken der Opposition sind, ist das der einzig logisch Schluss. Und in ein paar Tagen ist Landtagswahl in BaWü mit der Aussicht auf Machtübernahme – welche Indizien brauchst du bitte noch?

Alternativen? Abwarten, und erst in zwei Wochen nach den beiden anstehenden Landtagswahlen über Japan diskutieren?
Diskutieren soll und muss sein. Nur nicht in der unsachlichen und rein Wahlkampf taktischen Weise, wie jetzt gerade. Es gilt jetzt von allen Seiten wieder Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion reinzubringen und nicht als aller erstes sofort an der Laufzeitverlängerung zu rütteln. Es gilt jetzt zuerst wirklich nüchtern abzuwarten, was GENAU in Japan passiert ist und noch passieren wird. Genau dann weiß man, was man bei den eigenen AKWs nachprüfen muss. Alles andere ist nur zielloses Gestocher und möglicherweise falsche Schlussfolgerungen.

Gut, vielleicht hast du konkrete Beispiele die deine Formulierungen verständlicher machen, man bekommt ja nicht alles mit was auf den ganzen Kanälen in den politischen Debatten so läuft. Einzelne Ausrutscher drittklassiger Politiker sind eher wahrscheinlich, in so fern... ich würd nur nicht wieder alle über einen KAmm scheren wollen.
Wie gesagt sollte man jetzt erstmal besonnen abwarten, was im japanischen AKW genau passiert ist und noch passieren wird. So weiß man, wo die Schwachstelle war und kann dann nachprüfen, ob sie in den AKWs deutscher Bauart ebenso oder vergleichbar vorkommt u8nd mit welchen Umwelteinflüssen man nach neuesten Erkenntnissen maximal rechnen muss. Dann berät man drüber, wie man die mögliche Schwachstelle am besten beseitigen kann, wenn sie in AKWs deutscher Bauart überhaupt so oder so krass existieren. Und erst wenn man hier mit Vernunft und ohne Parteitaktik die beste Lösung gefunden hat, dann soll es so umgesetzt werden. Was dabei rauskommt, wenn man voreilig und ohne alle Fakten zu kennen einen riesen Aktionismus macht, hat man schon oft negativ erleben müssen. Hier müssten sich alle zusammenraufen, denn dafür sind sie schließlich gewählt, eben um gemeinsam Lösungen zu finden!
 
Der Anteil des Atomstroms liegt bei 22,5 % des deutschen Stromverbrauches, wenn die Angabe, die ich gelesen habe stimmt bzw. ich es richtig verstanden habe. Die Schwankungen zwischen Sommer und Winter sind auch enorm. Meiner Meinung nach könnte in den Sommermonaten durch Betriebsferien, Urlaubszeit usw. auch heute schon in den Monaten Mitte Juni - Mitte August auf Atomstrom im Normalbetrieb gänzlich verzichtet werden, ohne weitere Einsparungen. Wir brauchen selbstverständlich Reserven und ganzjährig die Kapazitäten. Welche Menge an Strom geht in Deutschland über die Grenzen hinaus, bzw. welche Menge wird aus Kraftwerken außerhalb Deutschlands ins deutsche Netz eingespeist?
Von welcher Größe sprechen wir hier überhaupt?
Zudem wird der Druck von Ländern ohne Atomstrom sicherlich in nächster Zeit zunehmen, z. B. Österreich, Schweiz.

Das US-Militär bricht Hilfsaktionen ab. Habe die schon genauere Daten als wir hier in Deutschland?

http://www.br-online.de/br/aktuell/newskompakt/index.jsp#559056222

Soeben selbst etwas zum Thema gefunden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,750752,00.html
 
Zunächst einmal:
Vielleicht sollte einer der Mods die "Kernkraft-Diskussion" wirklich einmal abtrennen und in einen eigenen thread verschieben.
Nun aber genau zu diesem Thema:
-Ich halte die Überprüfung zurückkehrender Flugzeug nicht für Aktionismus. Auch eine unabhängige Messung, die der AUA-Stahlenschutzmitarbeiter durchführen könnte, wäre durchaus sinnvoll.
-Zur Definition GAU - Super GAU: Der GAU ist der bei der Planung und Genehmigung eines KKW "größte anzunehmende Unfall". Da ein KKW so geplant und genehmigt werden muss, dass keine größeren Mengen an strahlendem Material austreten können, muss schon der GAU unterhalb dieser Grenze liegen. Wenn nun durch Explosionen innerhalb des Reaktorgebäudes große Teile desselben wegfliegen, sind wir m.E. mindestens beim GAU angekommen. In dem Moment, wo es durch Kernschmelze zur Beschädigung des Reaktormantels kommt, ist m.E der Super-GAU, nämlich der nicht mehr zu beinflussende Unfall erreicht.
-Unzweifelhaft ist nicht damit zu rechnen, dass die bei uns stehenden KKW ein Erdbeben der Stärke 9 aushalten werden müssen. Dafür sind sie auch nicht gebaut. Unabhängig von Erdbeben kann es aber auch noch andere Ursachen für den Ausfall von Kühlsystem, Notsystem und Battery-backup-Notsystem geben. Auch wenn die bisherigen Vorkommnisse in Deutschland und die Unfälle in Harrisburg, Tschernobyl und Japan nicht mit einander zu vergleichen sind, frage ich mich doch, wie viele Warnungen und "Schüsse vor den Bug" die Menschheit noch braucht, um zu erkennen, dass die Kernenergietechnologie eben doch nicht wirklich in den Griff zu bekommen ist. Es gibt m.E. auch keine anderen Technologien, bei denen die Entsorgung der Abfälle weder endgültig geklärt ist noch für hunderte von Jahren gesichert werden muss. Daher bin ich der Meinung, dass die Nutzung der Kernenergie bei uns möglichst bald beendet werden muss. Über den Zeitraum und die Frage, welche Reaktoren zuerst wann abgeschaltet werden sollten, muss sachlich, in Ruhe, aber bald diskutiert werden.

Viele Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Traurig ist nur, dass man derzeit den Super-GAU von Tschernobyl, die schweren Vorfälle von Fukushima und unserer AKWs allgemein einfach in einen Top wirft, obwohl alles drei völlig verschiedene Paar Stiefel sind. So schürt man Angst und so führt man schamlos Wahlkampf, was absolut pietät- und respektlos ist - egal welche Parteien es gegen andere machen und welche politische Richtung es geben die anderen macht. Mit so etwas Ratten zu fangen entbehrt jeder menschlichen Grundlage.

Gut, Kanzlerin Merkel lässt sich ja gerade auch all zu leicht in die Atomfalle locken und wird da jetzt nicht mehr so schnell rauskommen. Führungsstärke sieht anders aus. Die Bevölkerung wird völlig verängstigt und sie haut nichtmal auf den Tisch und kontert den Angstmachern. Und das sage ich selbst als eher konservativ denkender Mensch.

das waren deine Worte

Mit dem Stigma, dass meine Aussagen generell sehr genau auf die Waage gelegt werden, kann ich gut Leben. Ich wollte nur noch mal betonen, wie schlimm das ganze ist.

dies konnte ich wiederum aus obigen Worten so nicht entnehmen und wunderte mich. Nicht mehr und nicht weniger.


Und bitte nicht immer gleich alles persönlich nehmen, auch wenn mal jemand nicht deiner Meinung ist...;)

Ansonsten fehlt mir die Muße auf jeden quote zu quoten, unterschiedliche Ansichten müssen auch so stehen bleiben können.
 
Zu meinen Überlegungen in #28 möchte ich noch dies ergänzen:
Ich bin schon seit den 70er Jahren in der Frage der KKW-Nutzung hin-und hergerissen, war also nie ein absoluter "Atomkraft nein danke"-Typ. Aber mit zunehmendem Alter und zunehmender Anzahl an bekannt gewordenen Vor- und Unfällen stehe ich der Sache immer kritischer gegenüber. Insofern kann ich auch nachvollziehen, dass es gerade in der jüngeren Generation neben vielen absoluten Kernkraftgegnern auch viele Menschen, meine Söhne (18 u. 20) eingeschlossen, gibt, die die Nutzung der Kernenergie für akzeptabel und unverzichtbar halten. Ich glaube aber, dass diese anders denken würden, wenn sie Harrisburg und Tschernobyl nicht nur aus der Geschicht, sondern "live" erlebt hätten.
Ein Ausstieg wie ursprünglich geplant - die ersten 7 Reaktoren möglichst bald, der Rest bis 2020 - lässt bei uns keine Lampe ausgehen und wir brauchen auch keinen "Atomstrom" aus anderen Ländern zu importieren.

Viele Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Langfristig ist ein AKW bei normalem Betrieb allerdings immer noch umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke, die den Hauptteil des Stromes liefern. Ein Ausstieg aus der Atomenergie ohne umweltschonende Alternativen würden daher den Schadstoffausstoß erhöhen, der Energieverlust muss ja wieder aufgefangen werden.
Allerdings was soll man sagen, wenn die Grünen selbst den Bau eines neuen moderneren Kohlekraftwerkes sabotieren und lieber die alten Dreckschleudern weiter machen lassen. :mad:
 
Langfristig ist ein AKW bei normalem Betrieb allerdings immer noch umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke, die den Hauptteil des Stromes liefern. Ein Ausstieg aus der Atomenergie ohne umweltschonende Alternativen würden daher den Schadstoffausstoß erhöhen, der Energieverlust muss ja wieder aufgefangen werden.
Allerdings was soll man sagen, wenn die Grünen selbst den Bau eines neuen moderneren Kohlekraftwerkes sabotieren und lieber die alten Dreckschleudern weiter machen lassen. :mad:

Kann man nur hoffen das Datteln fertig gestellt und betrieben werden darf.

Wer den Überblick über die Fakten behalten will, dem sei diese Seite ans Herz gelegt. http://www.gau-japan.de/
ARD, ZDF und Phoenix lassen sich gerade noch aushalten in Sachen Berichterstattung. Alles andere kann man als "technisch Interessierter" getrost vergessen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank an alle, dass es doch noch Orte gibt, an denen sachlich über dieses Thema diskutiert wird. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
 
Sarkasmus

:eyeb: So, nachdem der Söder zum Schalter von "Isar I" gelaufen ist, hetzt jetzt (Schnell, schnell, es ist Wahlkampf!) der Mappus zum Schalter von "Neckarwestheim I". Und im Hintergrund bellt der Dicke aus der SPD, der mal Umweltminister war und jetzt ein paar Wahlen gewinnen will oder auch muss.

;) Wenn das so weiter geht, gehen uns in Deutschland bald die Kernkraftwerke aus, die irgendein Politiker aus Populismus- oder Wahlkampfgründen "höchst persönlich" abschalten kann oder will.
 
Ich bin etwas erstaunt.

Für dieses Verhalten gibt es meiner Meinung nach nur folgende Adjektive: pietätlos, unverschämt und ekelhaft.

Nunja. Man kann es auch anders sehen. Das, was noch kommen kann, ist potentiell noch deutlich folgenreicher als das, was schon passiert ist. Ist dazu geeignet, das Geschehene, was ohnehin kaum vorstellbar ist, in den Schatten zu stellen. Kurz (und pietätlos, ja), die Einen sind schon tot, dem Rest könnte vielleicht bald ein nicht weniger erfreuliches Schicksal drohen. Aber die Beschäftigung damit paßt offenbar nicht in Deine politische Agenda. Was nicht sein darf...

Traurig ist nur, dass man derzeit den Super-GAU von Tschernobyl, die schweren Vorfälle von Fukushima und unserer AKWs allgemein einfach in einen Top wirft, obwohl alles drei völlig verschiedene Paar Stiefel sind.

Entschuldige bitte, daß mir die technischen Unterschiede der Ursache einer Verstrahlung dann letzlich doch recht wurst sind.

Man kann es sich natürlich sehr leicht machen und einen Atomausstieg, wie ja manche seit über 30 Jahren, fordern.
...
Was aber die Alternativen zur Nutzung der Kernenergie in Deutschland in den letzten 40-50 Jahren angeht, kann aber jeder mal die Szenarien und deren Konsequenzen durchspielen.

Naja, vielleicht hätte man ja schon vor 30 Jahren auf "manche" (komische Leute müssen das sein) hören sollen. Und dann ein bißchen mehr Geld übrig gehabt, das in eine zukunftsfähige Energiegewinnung gesteckt werden hätte können. Und schon wäre Deutschland heute Technologieführer in einem Bereich, der ausnahmsweise tatsächlich mal Aussicht auf Zukunft hat.

Nachtrag: Mich erinnert das ganze wieder stark an den gleichen blinden Aktionismus den es 1986 gab. Da haben Leute das Gemüse in ihrem Garten weggeworfen, weil "wegen den Strahlen" und haben aber dann auf dem Wochenmarkt das Freiland-Gemüse vom Bauern gekauft...

Seltsame Leute kennst Du. Oder hast Du das in den Medien gelesen, die so pietätlos berichten?

Nur bestehen zwischen einem GAU und Super-GAU schon gewaltige Unterschiede. Jeder macht sich derzeit große Sorgen, weshalb man nicht gleich mit Worten wie „Super-GAU“ kommen sollte, die allen Angst machen. Es sollte einfach über Tatsachen berichtet werden und nicht über die schlimmst mögliche Version des Ganzen.
...
Debattieren und nachprüfen muss sein, den die Geschehnisse verpflichten dazu. Aber dass das ganze rein zu Wahlkampfzwecken missbraucht wird, muss absolut nicht sein. Das ist der Unterschied.
...
So wie sich die „Geier“ derzeit drauf stürzen und wie heftig und unsachlich die Kritiken der Opposition sind, ist das der einzig logisch Schluss. Und in ein paar Tagen ist Landtagswahl in BaWü mit der Aussicht auf Machtübernahme – welche Indizien brauchst du bitte noch?
...
Diskutieren soll und muss sein. Nur nicht in der unsachlichen und rein Wahlkampf taktischen Weise, wie jetzt gerade. Es gilt jetzt von allen Seiten wieder Ruhe und Sachlichkeit in die Diskussion reinzubringen und nicht als aller erstes sofort an der Laufzeitverlängerung zu rütteln. Es gilt jetzt zuerst wirklich nüchtern abzuwarten, was GENAU in Japan passiert ist und noch passieren wird.

Es gibt halt die, die seit 30 Jahren immer das Gleiche fordern. Und die, die vor ein paar Jahren mal (praxisfähige, nicht utopische) Schritte in diese Richtung (Ausstieg) eingeleitet haben. Und dann gibts die Anderen. Die "alles nicht so schlimm, weitermachen".

Jetzt, wo man sieht, daß die Anderen, mit ihrer mindestens ebenso unsachlichen (offenbar) politischen Agenda, mit ihren Ausreden (westliche Technologie ist anders, überlegen, da kann sowas nicht passieren - stimmt ja auch, wie wir oben gelernt haben, wird ja alles unzulässigerweise in einen Topf geworfen und ist was ganz anderes, es heißt sogar anders) offenbar doch nicht so ganz Recht haben, da gilt es Ruhe zu bewahren, an dem Ausstieg vom Ausstieg ja nicht zu rütteln (als ob an dem gerade im letzten Jahr nicht pausenlos gerüttelt worden wäre), da hält man sich doch bitte lieber damit zurück, das zu sagen, was man seit 30 Jahren (offenbar nicht ganz zu Unrecht) fast pausenlos sagt. Erst abwarten, die "GENAUE" Ursache abwarten, Tee trinken, und bitte ja nicht politisch werden. DAS wäre schließlich pietätlos.

Langfristig ist ein AKW bei normalem Betrieb allerdings immer noch umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke, die den Hauptteil des Stromes liefern.

Murphys Law existiert aber nunmal... Das ist, bei meiner ganzen Begeisterung für Technologie, dann letztendlich der entscheidende Grund. Risikoabwägung gibt es überall, aber, und da muß ich Dir recht geben, beim Flugzeug (Auto, Zug...) sind die Folgen überseh- und handelbar...

Whoops
 
Es scheint ja wirklich auf den ersten Blick so zu sein, dass die Kernernergie umweltfreundlich ist im Vergleich zu anderen auf Öl, Gas oder Kohle basierenden Technologien, bezüglich des CO2 Ausstosses.

Ist der auf Jahrhunderte strahlende Müll wirklich umweltfreundlich? Wir werden es nicht erleben, also halb so schlimm (Ironie!!!)

Alternativen müssen her, das wissen wir und da gibt es bestimmt keine zweite Meinung, dies aber bitte europaweit.

Frau Merkel lässt jetzt erst einmal 3 Monate überprüfen, dann sind die Wahlen vorbei..., und es sollte mich nicht wundern, wenn sie danach wieder einbricht und zusammen mit der Atomlobby verkündet, alles halb so schlimm, alles sicher. Sie muss ja jetzt als starke Frau handeln...( Ironie!!!)

Das ganze macht mich einfach nur wütend und höre jetzt besser auf... Gute Nacht
 
Solange die Endlagerung nicht geklärt ist sollte man die jetzigen AKW´s auf ein Minimum beschränken oder würdet ihr ein Flugzeug besteigen bevor die Landebahnen erfunden wurden??
Jetzt auf dem Atomkraftgegnern rumhacken sie würden die Situation in Japan ausnützen ist in meinen Augen falsch. Sie hatten im Gegensatz zu unserer Regierung schon immer diese Meinung.
Gruss
abacus
 
Panik...

7 KKW werden abgeschaltet,darunter auch Isar 1, das ich jeden Tag sehe,
mit guten Erinnerungen an mein 2. Pflichtpraktikum während meines Studiums.
Mein ehemaliger Studienkollege ist immer noch dort, mitlerweile Reaktorfahrer!
Schaut nicht gut für Ihn aus....

Wieso man Isar 1 wegen einem Tsunami in Japan abschaltet, sollte mal jemand erklären...
Eines der zuverlässigsten KKW, vor 2 Jahren hatte man sogar 100% Verfügbarkeit im Jahr, bei KKW weltweit eine absolute seltenheit (wegen Revisionen).
Es gibt auch weltweit kaum KKW, die eine bessere Notstromversorgung haben! Dennoch darf im Bayrischen Rundfunk eine angebliche Atomexpertin (eigentlich Hochstapelei) - Oda Becker - unwidersprochen behaupten, Isar 1 wäre unsicher bei der Notstromversorgung. Das ist gelogen!

Das die Regierung alles versucht, die anstehenden Wahlen noch zu retten, ist verständlich.
Dennoch, wie sinnvoll sind Panikentscheidungen(ohne Not)?
 
Zurück
Oben