M.e. ist das Problem beim A320 eher so, dass die Tankanordnung zu Eisbildung an ganz anderen Stellen führt.
Beim A319/A320 liegen ganz außen im Flügel die 'Outer Tanks' die immer ganz voll sind und erst in die 'Inner Tanks' laufen, wenn diese schon ziemlich leer sind. Der Transfer findet idR zwischen 3 und 4 Tonnen FOB statt, d.h. meistens im Sinkflug / Anflug, falls man mal mit mehr Sprit ankommt, fällt der Transfer auch mal aus und so bleiben die Outers dann voll.
Da die Temperatur in den Outers bereits nach kürzeren Flugzeiten locker bei -15°C oder darunter liegt, ist bei vereisungsträchtigen Wetterlagen hier als Erstes mit Eis zu rechnen.
Die Stellen liegen allerdings so weit außen und auch teilweise von den Querrudern, dass hier wohl eine 'Sonderregel' à la Boeing nicht drin sein wird, nicht mal für unsere Nass-Forschen französichen Jungdynamiker (man möge mir meinen Zynismus verzeihen).
Eine weitere Stelle die gerne vereist sind die Spoiler, diese liegen allerdings weit hinten auf der Fläche und damit im potentiell turbulenten Bereich der Strömung, da wäre zusätzliche Rauhigkeit auch nicht so toll.
Die Boeing-Regel wird m.E. nach nicht lange überleben, der erste Unfall bei dem dies mindestens als 'contributing factor' genannt wird, und für diejenigen die dieses Verfahren genehmigt haben wird es ganz eng.
Fly Safe, MAX