Wie soll ich das mit dem LBA verstehen?
Klar ist damit gutes Geld zu verdienen
Das LBA hat insofern mitzureden, als dass Du sicherlich diverseste Sondergenehmigungen brauchst, da dort unten bestimmt haufenweise Vorschriften aus dem Ops-Manual nicht oder nur begrenzt umgesetzt werden können. Das fängt mit der Sicherheit auf dem Vorfeld an, geht mit der vorhandenen RFF-Kategorie (Feuerwehr) weiter und hört bei navigatorischen Problemen/Anflugverfahren sicher nicht auf.
Die westliche Linienfliegerei hat nun mal einen verdammt hohen Sicherheits-Level erreicht und der kommt nicht von ungefähr. Diesen dann nur um des lieben Geldes Willen fallweise zu opfern finde ich nicht akzeptabel. Oder steht in den (teuren) Tickets eine Klausel drin, dass dieser Flug unter teilweiser Missachtung einschlägiger Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wird und statistisch einem deutlich erhöhten Risiko unterliegt?
Man erinnere sich nur an den krampfhaften Versuch der LTU auf der Strecke DUS-Kabul. Nachdem aus Arbeitnehmerkreisen eine gewissen 'Öffentlickeit' erzeugt wurde, haben LBA und LTU ganz schnell einen Rückzieher gemacht und die Strecke war nach wenigen Flügen 'Geschichte'.
Es sind nun einmal Krisengebiete mit allem was dazugehört - wenn ein Pax meint, er möchte oder muss dorthin fliegen dann soll er das gerne machen. Wir Crews hingegen haben nicht bei Y-Reisen unterschrieben, sondern bei einer zivilen Airline und daher nur eingeschränkt Lust Airports anzufliegen, wo gerne mal 'Schießübungen' gemacht werden.
Frag mal die Kollegen der DHL/Eurotrans, die in Bagdad be- bzw. abgeschossen wurden... Oder ließ mal das Kleingedruckte eine privaten Lebens-/Unfallversicherung durch. Die zahlen ganz bestimmt sofort, wenn Dir dort was passiert. Davon wie 'freiwillig' sich die Freiwilligen für solche FLüge melden, wollen wir garnicht reden. Stichwort: 'Wer nicht fliegt, der fliegt!'
Und was machst Du, wenn während des Turnaround ein technisches Problem auftritt? In der zivilisierten Welt rufst Du Deine Maintenance und wenn die den Flieger nicht wieder hinkriegen dann gehen Crew und Paxe ins Hotel und probieren es in 12, 24, 36 Stunden wieder wenn die Reparaturen abgeschlossen sind oder werden umgebucht. Wenn da unten der Flieger eigentlich kaputt ist verwette ich meinen Hut, dass im Großteil der Fälle trotzdem geflogen wird. Dieses Messen mit zweierlei Maß halte ich für sehr bedenklich.
Das sind nur mal so auf die schnelle meine Gedanken. Selbst in unserem Hause ist die Grenze zwischen Routineflug und Kriseneinsatz nicht mehr klar. Die Firma beruft sich darauf, dass solange das Auswärtige Amt keine Reisewarnung herausgibt ist es kein Krisengebiet. Und Du musst hinfliegen.
Das AA scheint allerdings in letzter Zeit auf alles und jeden Rücksicht zu nehmen beim Erteilen einer Reisewarnung, nur nicht auf den gesunden Menschenverstand. So wurde selbst währen den 'heißen Tagen' der Georgienkrise 2008 nur eine 'Teilreisewarnung für die georgisch/russischen Grenzgebiete' herausgegeben. Tiflis und der Airport (ein militärisch sicherlich völlig unbedeutendes 'Target') waren angeblich sicher, obwohl die Russen zeitweise weniger als 100 km vor Tiflis standen. Die Flüge wurde für einige Tage nur deswegen eingestellt, weil die Russen den Georgiern das Radar zerschossen haben.
Naja, zum Glück kann man ja auch mal sehr spontan eine Erkältung bekommen...
Gruß MAX