Alles über die B787 incl. Bilder

Die B787 soll heute Mittag auf die Black List der EU gesetzt worden sein. Leider kann ich hierzu keine belastbaren Links finden. Weiß jemand mehr, was an dieser Geschichte dran ist? Wurde so am Rande in den Medien erwähnt, man ist sich aber auch noch nicht ganz sicher, ob das ganze eine Ente ist und behandelt das Thema daher mit Abstand.
 
auf welcher Grundlage? Es gibt die EU VERORDNUNG (EG) Nr. 2111/2005. Aber die ist ausschliesslich gegen Luftfahrtunternehmen gerichtet und nicht gegen Luftfahrzeuge. Und warum sollte die EU-Kommission zum jetzigen frühen Zeitpunkt die EASA übergehen?
Polen würde bestimmt intervenieren, und ich bin mir auch sicher, daß dieses (in meinen Augen ) übereifrige Vorgehen ziemlich schnell eine politische Retourkutsche der USA zur Folge hätte.

Das ergibt für mich keinen Sinn, daher glaube ich nicht, daß dahinter irgendwas Substantielles stecken könnte.


P.S.
Zunächst einmal erwarte ich, daß sich der Chef der GS Yuasa Group wegen seiner verlorenen Ehre in ein Schwert stürzt. (darf man hier eigentlich Witze über Japaner machen? ) :no:
 
Erst hatte B-Ware Hohn für den A380 übrig, jetzt hat die A-Ware Hohn für die B787 übrig. Zumindest in den Augen von Karikaturisten.

image.jpg
 
ein paar Einzelheiten aus dem verlinkten Artikel.

1. Bilder von der in Japan verschmorten und einer intakten Batterie gleichen Typs daneben.


0118_boeing-battery1-660x470.jpg



2. Bei der Maschine in Boston war die Batterie im Frachtraum im hinteren Teil des Fliegers(u.a zuständig fürs Starten der APU) betroffen, in Japan war's die unterm Flugdeck.

3. Im Boston-Fall wurde die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen, in letzterem Fall beschränkte
sich das Ereignis auf die Batterie selbst.

4. Die Teile wiegen 63 englische Pfund, also ca 28,5kg

5. Die Ursache kann in der Batterie selber liegen, im Ladegerät (anderer Hersteller) oder dem elektrischen
Design des Fliegers (worst case).

Beim Testen des Aufladevorgangs haben die Tester beim US-Herstellers 2006 ein komplettes Gebäude
ihre Firma abgefackelt (unfreiwillig).


6. Die Lieferzeiten beider Flieger liegen ca 1 jahr auseinander, hingegen die unterscheiden sich die
Seriennummern der beiden Batterien nur um 30 Stück und entstammen vermutlichdem gleichen Los.
(wobei sich da natürlich die Frage stellt, wieviel Batterien pro Maschine gefertigt werden)

Ein Fehler im Fertigungsprozess wäre der least case und anscheinend scheint Boeing auch schon darauf
zu spekulieren, um den Flieger schnellstmöglich wieder in die Luft zu bekommen. D.h. sie schlagen vor, jeweils
vor dem Flug die Batterien gründlich zu inspizieren

7. Nebenbei, GS Yuasa stellt auch die Batterien für die ISS her

8. LOT will bisher als einzige Airline Schadenersatz. ANA verliert pro Tag ca 1 Mio USD.

(Wired, engl.)
http://www.wired.com/autopia/2013/01/787-investigation-battery/
 
Zuletzt bearbeitet:
8. LOT will bisher als einzige Airline Schadenersatz. ANA verliert pro Tag ca 1 Mio USD.

So viel? Kann gar nicht vorstellen. Muss ich mal in DOH nachforschen, wie beim QR aussieht. Wie viele 787 hat ANA?
 
ANA verliert pro Tag ca 1 Mio USD. So viel? Kann gar nicht vorstellen.

Äh, Du hast Dich bestimmt verschrieben und meinst wohl eher so wenig, oder? Rechne doch mal zusammen:

  • 500 nicht beförderte Passagiere am Tag je Flieger
  • Personal muss trotzdem bezahlt werden
  • Ersatzfluggerät muss aus dem eigenen Netz abgezogen werden oder angechartet werden (nichts ist teurer als adhoc-Wetlease)
  • Image-Verlust
  • Chaos in der Operation
  • uvm
Und dafür findest Du 700.000 Euro viel?

Muss ich mal in DOH nachforschen, wie beim QR aussieht.

Na, das werden Sie Dir bestimmt sofort durchfaxen. :yawn:

Gruß MAX
 
Sorry, vom Financial hab ich gar keine Ahnung. Allerdings, wenn man nachdenkt, muss ich Dir recht geben und danke für die Infos. Finde trotzdem, dass es viel ist.
 
Sorry, vom Financial hab ich gar keine Ahnung. Allerdings, wenn man nachdenkt, muss ich Dir recht geben und danke für die Infos. Finde trotzdem, dass es viel ist.
ANA hat doch 17 B787 schon in der Flotte, da hätte ich die Verluste pro Tag noch weit höher geschätzt! Wieviel Schadensersatz muss man denn da bezahlen, außerdem der Flugpreis, da kommt doch bei den Einsätzen im Inland auf ungefähr 15.000 Paxe pro Tag, wie siehts dann denn aus ? 600€ vielleicht im Durchschnitt (Lang und Kurzstrecke, Eco und Business)? Dann kommt man immerhin auf 9Mio€ also vielleicht 12Mio$, dazu kommt, dass das Personal bezahlt werden muss, dafür keine Landegebühren, Handling und Sprit, oder man muss was chartern, was weit mehr kostet, als der eigene Betrieb.

Oder?
 
ANA und JAL setzen innerjapanisch B767 ein, auf Langstrecke B772.
ET ersetzt nach FRA mit B752 und B763. QR mit A332 und A333, vorerst bis incl. 23. Januar, ab 24. hofft man wieder mit B787 fliegen zu können. Bei UA weiß ich aktuell nicht, was ersatzweise fliegt. AI fliegt DEL-CDG-FRA-DEL mit B77W statt beider Strecken getrennt. LOT mit B763.
 
Ist zwar die BILD als Quelle, aber die Informationen stammen von Reuters.

Es war der US Flugaufsicht bekannt, dass die LI-Ionen Batterien sehr leicht in Brand geraten können, trotzdem wurde der Flieger als sicher eingestuft:

Die Agentur zitiert aus Dokumenten in denen steht, der Einsatz des Flugzeugs gelte als sicher, solange die Flammen nicht auf andere Teile übergreifen und es Entlüftungen für Rauch sowie giftige Dämpfe gibt.

Boeing sagt dazu:

Die Batterien könnten auch in der Luft kontrolliert abbrennen, weil es ein widerstandsfähiges System für die Einschränkung des Feuers sowie die Ableitung von Rauch und Dämpfen gebe.

Hat man gemerkt und vor allem gesehen, wie widerstandsfähig die Hülle ist...

http://www.bild.de/news/ausland/boeing-787/genehmigung-trotz-gefahr-28220426.bild.html
 
...Aber trotzdem scheint es ja außerhalb auch Beschädigungen gegeben haben.
Ich habe ja auch nur zu der Batterie argumentiert. Die Kollateralschäden stehen auf einem anderen Blatt...scheint aber nach dem Bild nicht sooo schlimm gewesen sein.

Der Untersuchungsbericht wird da auf jeden Fall interessant zu lesen sein.
 
Ich habe gerade bei den Geschehnissen rund um den Dreamliner, den Behörden und vor allem der Presse ein ganz schlimmes Déjà-vu.

Die Vorfälle der letzten Tage haben mich veranlasst in mein Bücherregal zu greifen und den Roman "Airframe" von Michael Crichton von 1996 ein zweites Mal zu lesen. Worum geht es in dem Buch?

Bei einem Langstreckenflugzeug eines fiktiven Flugzeugherstellers kommt es während des Fluges zu einem schweren Zwischenfall. Das Ganze kommt zu einem äußerst schlechten Zeitpunkt, da der Hersteller kurz vor dem Abschluss einer großen Bestellung des betroffenen Flugzeuges steht. Während der Hersteller verzweifelt versucht, die Ursache für den Zwischenfall herauszufinden, bekommt die Presse Wind von der Geschichte und das Drama nimmt seinen Lauf...

Ehrlich, dieses Buch passt wie die Faust aufs Auge zu den Geschehnissen mit der B787.

Es schildert, wie Behörden und Hersteller agieren und was die Presse alles macht, um an ihre quotenträchtige Story zu kommen.
Besonders der Teil mir der Presse ist jederzeit glaubhaft geschrieben. Die Arbeitsweise, wie sie ihre Story bekommen, ist durchaus realistisch und durchweg erschreckend. Interviews mit mediengeilen Anwälten und selbsternannten Luftfahrtexperten, die nebenbei noch eine persönliche Rechnung mit den Behörden und Herstellern offen haben, bis hin zum zerlegen, verdrehen und aus-dem-Zusammenhang-reißen von Hersteller- und Behördeninformationen, bis sie völlig andere Fakten zeigen, welche sich die Medien wünschen. So wird beispielsweise eine Triebwerks-Explosion medienwirksam als Konstruktionsfehler dargestellt. Das in Wirklichkeit ein Wartungsfehler der Fluglinie schuld war, wird von den Redakteuren bewusst zurückgehalten.

Dass diese Art der Berichterstattung den Tod des Flugzeugmodells nach sich zieht und weiterhin die Existenz des Herstellers bedroht, inkl. dem Verlust von tausenden Arbeitsplätzen, wird dabei von den Medienanstalten billigend in Kauf genommen...

Dieses Buch ist derzeit aktueller denn je, so als ob der (inzwischen leider verstorbene) geniale Buchautor Crichton eine Glaskugel für das Jahr 2013 hatte.

Wie viel können wir derzeit den Medien im Bezug zum Dreamliner glauben? Was entspricht der Wahrheit und was entspricht dem was sich der Redakteur für seine Sensationsquote wünscht? Ich habe für mich persönlich diese Frage längst beantwortet...

Airframe ist auf jeden Fall ein absolutes Muss für jeden Luftfahrtenthusiasten. Es ist jederzeit spannend und fesselnd und endet völlig überraschend. Ein Tip für alle die noch nie ein Buch des unheimlich detailverliebten Crichton gelesen haben, etwas technisches Hintergrundwissen und know how im Bereich der Luftfahrttechnik sind beim Lesen von Vorteil ;)

Derzeit zum Schnäppchenpreis von 6.99€ zu haben, also zuschlagen :)

http://www.amazon.de/Airframe-Micha...1?s=aps&ie=UTF8&qid=1358968269&sr=1-1-catcorr


p.s. Wer vor hat das Buch zu lesen, nicht auf Wikipedia schauen, Spoileralarm! Dort wird das Ende verraten ;).
 
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