Condor, TUI und dt. Chartergesellschaften

Es stimmt, niemand (außer vielleicht wir Fliegerfans) trifft seine Entscheidung aufgrund der Lackierung :-)

Jedoch ist wie bei vielen Konsumgütern, neben dem Preis, auch der Markenauftritt ein entscheidendes Kaufkriterium.
Wie du sicherlich schon gelesen hast, sollen mit den Streifen Urlaubsgefühle hervorgebracht werden! Die Streifen, die Farben, du wirst sie auch auf deren Homepage, auf Schildern am Flughafen sehen. Mit ein bißchen Glück bleibt was im Hirn hängen und der Urlauber sagt sich „mit denen will ich fliegen“.
 
Blaufliegen (Björn van der Velpen):
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Der A332 D-AIYB bekommt das gleiche „Farbkleid“.

Ein Hauch von African Safari. Heutzutage hätte das aber gut und gerne der endgültige Serviervorschlag werden können, vgl. Iberia, daher Toast auf Teckentrup, der seine Geldgeber für eine echte und ganze Lackierung gewinnen konnte. Daher Vorfreude auf die A339, und einstweilen Konzentration auf die ABUM.

Was übrigens die Radome angeht, fände ich etwas dezente Buntheit (bsp. IAD und TCF tauschen maint'bedingt) reizvoller als die von Einigen ja befürchtete Neutralisierung auf Einheitsweiß aus Praktikabilitätsgründen. Sollte es dennoch zu Wanderpokal-Tauschnasen kommen, würde ich schwarz bevorzugen – sie geben dem Bug optisch Struktur; auch wenn die Marketingleute froh waren, als man Radome endlich frei colorieren konnte. Auch die AICA fühlt sich sofort besser…
 
„Völlig irre und durchgeknallt, dieses Design!“ — dt designtagebuch

In den Kommentaren streiten die Designer.

… exakt so lackiert, wie es das Team an der HfG Ulm rund um den Gestalter Otl Aicher 1962 ursprünglich für die damalige Condor-Muttergesellschaft Lufthansa vorgesehen hatte (gelbes Heck, blauer Längsstreifen, Helvetica-Schriftzug, siehe Foto Condor Vickers Viscount).
Mindestens eine Maschine (D–BARI, geliefert an Condor 2.2.65) flog aber mit Aichers Lufthansa-Entwurf wie von ihm gewollt mit ohne Leitwerkskranich:


Zusammen mit einer Schwestermaschine D–BARO (Foto?) flog sie auf kurzen Domesticstrecken wie FRA/CGN, Cargo auf FRA/LHR oder zB im Sommer 66 auch einen werktäglichen Umlauf (im Dienst stehende Yieldmenschen verschaffen sich bitte jetzt sicheren Halt) 0730 DUS LH035 BRE 054 DUS 044 HAJ 067 DUS 288 RTM 289 DUS 046 HAJ 066 DUS 036 BRE 056 DUS 2135.

Völlig irre und durchgeknallt.

lh66-15.jpg


Die andere Maschine flog medizinisch unbedenklich DUS–FRA–BRE–FRA–CGN–FRA–BRE–FRA–DUS.


Eine Anmerkung noch: Im Rahmen der von Condor veröffentlichten PM heißt es: „Das Condor-Signet, der Kondor im Kreis, geht auf einen der prägendsten deutschen Gestalter, Otl Aicher, zurück.“
Hmmm… das lässt mich stutzen. Die Aussage ist wohlgemerkt nicht 1:1 damit gleichzusetzen, Aicher habe das Condor-Signet entworfen. Das hat Aicher meines Wissens nämlich auch nicht. Zumindest wäre es mir neu.

Hierzu ist zu sagen: die Büroklammer ist älter als von 1962/63, sie erschien schon auf den Vikings, DFs ersten Flugzeugen:

d-bone_flugdienst.jpg

vintageaircraftclub

Meines Wissens begann die Zusammenarbeit mit der HfG Ulm erst um 1962, was es wahrscheinlich scheinen läßt, daß der Condor (wie Firles Kranich) als fertiges, zu bewahrendes/integrierendes Element zu Aicher kam – und der könnte den Geier umzingelt haben.

Ein Detail ist übrigens sogar dem dt entgangen: das c in der Wortmarke condor ist kein typgerechter Kleinbuchstabe, sondern eine Idee höher als die benachbarten o. Unglaublich, aber wahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
„Höhere Wesen befahlen: mittig obere Ecke blau malen!“

„Okay Chef!“

Hatte mich schon bei anderen Darstellungen (auf der Condor-Homepage?) ob des fehlenden Dreiecks gewundert. Glücklicherweise ließ DE hier nun Einsicht walten. ;)
 
Kam heute Abend überraschend aus SQQ rein:
ETA 19:37 DE1772T A343 9H-AHUB (1.; basic Air Belgium livery) | DEP +1. Geht morgen für CFG auf einen PMI-Umlauf.
Maschine ex OO-ABA, jetzt betrieben durch Airhub Airlines.
 
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